Ich wurde gegangen

[Unbekannter]

...weil ich anscheinend zu unprofesionell bin und nicht motiviert genug bin. Das ganze ist zwar schon drei Monate her, aber ich mach mir immernoch Gedanken darüber. Was soll ich denn machen? Ich hab schon lange meinen Bass nicht mehr richtig angefasst, irgendwie bin ich jetzt wirklich nicht mehr motiviert.

Hat von euch schonmal jemand sowas erlebt? Wie geht ihr damit um?

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[gaemschbock]

Den Bass schon lange nicht mehr in der Hand gehabt?[]

Das tut mir wirklich leid. Hast du keinen Ehrgeiz, dich zu verbessern? Hast du keine Sehnsucht nach dem bebenden Groove?
Wenn ich im Radio einen guten Song höre, oder hier im Forum darauf aumerksam werde, dann juckts mich immer wahnsinnig in den Fingern.

Ich muss zugeben, dass ich auch nicht jeden Tag spiele, doch gemittelt ergibt es dennoch täglich mindestens 30-40 Minuten. Sonst habe ich immer Angst, dass ich irgendetwas wieder vergesse oder dass ich eine Technick verlerne...

Ich denke, dass es wichtig ist, dass man gute musikalische Vorbilder hat, die dem eigenen Musikstil entsprechen. Das heisst nicht, dass ich als Rocker oder Punker Mr. Jamerson nicht als Vormild haben sollte, oder nicht versuchen sollte seinen Stil zu analysieren und den Groove versuchen soll zu interpretieren, doch man sollte auch für sich konstruktive Basser mögen, von denen man für seine Band etwas lernen kann.
Ich zB mag Chris Wolstenholme von Muse, Tim Commerford von RATM, Jusitn Chancellor (Tool) und Flea (RHCP). Alle haben einen eigenständigen stil, den ich mit in mein Basspiel versuche miteinfliessen zu lassen. Das ist konstruktiv und banddienlich und hält mich davon ab, den Bass in eine Ecke zu stellen.

Zudem habe ich die Erfahrung gemacht, dass man mit einem guten Instrument, das einem zusagt viel lieber übt, als mit einer unhandlichen Gurke... Vielleicht liegt es auch daran.

Das du ausgeschlossen wurdest tut mir Leid. Ich weiss ja den genauen Umstand nicht, und weiss auch nicht, ob es gerechtfertigt war. Nur nicht den Kopf hängen lassen, dann findest du ganz sicher wieder eine Band.

Grüsse

 

[Unbekannter]

Ja ich spiel ja schon aber es ist irgendwie nicht so wie vorher. Dazu kommt noch das es meine 2 besten Kumpels waren. Das ist die Schei*e!

 

[PuenteColgante]

Ich hab schon lange mal überlegt, ob ich zu dem Thema was schreiben soll, aber ich hab mich nicht getraut. Hat ja doch so was selbstmitleidiges ! Mir ist nämlich dasselbe passiert, aber nicht mit meinen besten Kumpels, sondern mit welchen, die untereinander die besten Kumpels waren und wohl immer noch sind - ich war der Ersatzmann für einen anderen, der gegangen war ( war auch nicht deren bester Kumpel ) und wurde nach einem Gig ( der gut war !! )
rausgeschmissen. Die Tatsache an sich finde ich gar nicht so schlimm - was mir immer noch nachhängt ist das "WIE" des Rausschmisses. Würde ich gerne etwas näher erläutern, warum mir das immer noch nachhängt, hab ja jetzt ne andere Band ( okay, die hatte ich vorher auch schon ), bei der ich mehr das Gefühl habe, dass ich gebraucht werde und erwünscht bin.

Insofern:
Kopf hoch !
Neue Band suchen !
Am besten nicht die besten Kumpels - mit Fremden ( die vielleicht zu Freunden werden ) Krach kriegen ist halb so schlimm, wie Freunde zu verlieren, weil man bezüglich der Musik Differenzen hat !
Wie schrieb mal einer:
Scheitern ! Immer wieder Scheitern !
Und immer wieder aufstehen und von vorne anfangen !
Liegen bleiben ist tödlich !

Also reiß dich zusammen und probiers einfach nochmal mit anderen Leuten !

 

[motorcash]

das ist aber gar nicht fein,
vor allem wenn es deine besten freunde sind, dann sollte doch die möglichkeit bestehen sich auszusprechen.
klar - ich bin auch oft unmotiviert zu üben. aber gerade dadurch, dass ich mit zwei meiner besten freunde in der band spiele, motivieren wir uns gegenseitig beim spielen. Gerade in solchen Situationen entstehen durch Improvisationen die besten Songideen.
Wie sieht es denn mit der Musikrichtung aus bzw. wie bist du zum Bassspiel gekommen? Das fehlen von Motivation liegt bei mir meistens daran, dass ich nicht zu hundert prozent hinter der musikrichtung meiner band stehe (aber das wird dadurch wett gemacht, dass ich genügend freiraum habe um MEIN Basspiel unter zu bringen). Bei mir wars auch so, dass ich eigentlich nur aus Not den Job des Bassisten übernommen habe - man will ja seine Freunde schließlich nicht im Stich lassen.
Anfangs hab ich mir gedacht: Oh Gott - Trottelgitarre olé...hoffentlich wird bald ein Platz an der Gitarre frei. Aber denkste: die tiefsten Frequenzen sind meine und die geb ich NIE wieder her....gegen keinen Eierschneider der Welt. Bass ist keine Notlösung - Bass ist eine Offenbarung. Bass ist wie das trojanische Pferd: wirkt für Außenstehende völlig uninteressant....hats aber voll in sich.
So und nun beende ich meine "Zeugen Basshovas" Predigt.

 

[Xarfai]

vielleicht hilft es dir wenn du dich besinnst warum du mit dem Bassspiel angefangen hast?

 

[cellkirk74]

Ich musste mal den Hut nehemen, weil ich mich vor die Wahl gestellt sah, entweder mitten im Studium mal eben für unbestimmte Zeit in die USA zu fahren (wir kommen ganz groß raus) oder eben zu gehen. Ich hab mich dann für meinen Freundin, mein Studium und gegen die Band entschieden. Einzig ärgerlich war, dass die dann gar nicht gefahren sind und ich trotzdem raus war. Mich hat aber immer getröstet, dass die von mir eingespielte Platte generell als die bessere gilt (wens interessiert, es geht um "the Ten Buck f***", Punkrock). Das Weniger an Exzess hat mir auch nicht geschadet...

Letztlich blieb aber das blöde Gefühl, ne Chance verpasst zu haben. Mit den Jungs versteh ich mich inzwischen wieder bestens, einer ist Gitarrist in meiner aktuellen Band....

Edit: Ich habe die "Big share of Nothing eingespielt, die "Rockcoach" dann nicht mehr.

 

[TomM]

Da spielen verschiedene Dinge rein, die man unterschiedlich bewerten muss.

Ich kenne die Situation. Ich hab in jungen Jahren meinen damals besten Freund endgültig wegen so was verloren. Nicht weil ich gegangen wurde, sondern wegen der Umstände. Heute weiss ich, dass das musikalisch gerechtfertigt war, hätte ich damals sicher nicht so gesehen. Von den anderen sind welche echte Profis geworden (solche, die wirklich davon leben). Aber wie das gelaufen ist, würde ich heute noch viel weniger akzeptieren.

Werd Dir klar, was Du musikalisch willst, und komm zu einer realistischen Einschätzung Deines Niveaus und Deiner Entwicklungsperspektive. Das ist unumgänglich und möglicherweise schmerzhaft. Such Dir einen Ratgeber. Aber Du must das realitätsnah beurteilen, um dann die persönlichen Fragen des Umgangs miteinander ohne zu viele Emotionen richtig zu bewerten.

Ist klar, dass Du frustriert bist. Wäre schade, wenn Dich das von der Musik abhält. Solche schlechten Erfahrungen machen einen aber am Ende abgeklärter und Du wirst deinen Weg schon finden !

 

[jam_bass]

Hi Unbekannter. Vergiss den Frust!
Gibt es bei euch in der Nähe keine Session-Möglichkeit, wo du mit neuen Leuten zusammen spielen kannst?
Das gibt ne Menge neue Impulse und Kontakte.
Minderwertigkeitsgefühle sind schon mal normal, gehören aber überwunden.
Gruss jam_bass

 

[Mr.Goldfish]

Bei mir ist das in etwas anderer Form aktuelles Thema:
Meine Band löst sich gerade (seit heute - mit einer riessigen Mail Flut von Streitereien) auf weil der Gitarrenmann mit dem Keyboarder stress hat und/oder umgekehrt. Dann hat auch der Sänger gesagt dass er keinen Bock mehr hat und nun gibt's uns quasi schon gar nicht mehr. Sehr schade und völlig unerwartet - war ein schon lange rumgetragener Konflikt. Da ich aber erst seit 6 Wochen in der Gruppe spiele ist es jetzt nicht so, dass die Welt unter geht. Nur schade denn jetzt wird es erst mal wieder eine Musik Pause geben. Aber hier gilt immer mein Motte: Es wird etwas gutes danach kommen das ich nur mit dem Bruch des vorherigen finden kann. Und da freu ich mich schon wieder drauf.

 

[Gast5650]

Raus aus der Opferrolle. Mit Gelassenheit selbst was aufbauen.
Kopf hoch.

 

[wrdlprmpft]

Wenn irgendwo ne Tür zugeht, geht woanders eine andere Tür auf!

 

[rabarvek]

"Zu unprofessionell?" Wenn ich daran denke, was für Vorstellungen von "Professionalität" ich schon angetroffen habe, würd ich mir da keinen Kopf machen. (Es sei denn, du bist ständig nicht zu den Proben erschienen, hast deine Parts nicht geübt oder bist besoffen auf die Bühne gestiegen - dann wäre der Vorwurf schon berechtigt)

In deinem Profil schreibst du ja bereits wieder von neuen Bands. Häng dich da rein und vergiss die ollen Klamotten.

Und was die besten Kumpels betrifft: Entweder eure Freundschaft übersteht so etwas, oder die Kumpels waren gar nicht so toll!

 

[Metalfist]

das ist eine chance für neues!
kopf hoch!

der miller will gespielt werden!!

 

[Mesmerizer]

Eine gute Band akzeptiert die Mitglieder mit allen Ecken und Kanten, sollte wie eine kleine Familie sein! Gute, vielleicht sogar bässte Frende..

Wenn man dich wegen soetwas rauswirft, waren es ohnehin nicht die richtigen Leute...

Fass dir Mut, nehm den Bass und schau was dabei rauskommt )

Naja.. bei mir ist das auch eine Sache.. meine Bandleute fangen ständig an mit.. "slap doch mal!" der Ryhtmusgitarrist "Jetzt üb doch endlich mal mehr Pentatonik" .. der frimmel Leadgitarrist "Komm, üb tapping" ...

Und ich? "nö"

So hat sich die Sache.. manche Leute verstehen das Instrument garnicht .. oder warum es beim Bass spielen geht!

 

[cellkirk74]

Zitat:Original erstellt von: Mesmerizer



Naja.. bei mir ist das auch eine Sache.. meine Bandleute fangen ständig an mit.. "slap doch mal!" der Ryhtmusgitarrist "Jetzt üb doch endlich mal mehr Pentatonik" .. der frimmel Leadgitarrist "Komm, üb tapping" ...

Und ich? "nö"

Gute Einstellung. Sie werden Dir eines Tages dankbar sein....

 

[Coresh]

ja kenn ich, mußte die pfanne auch schonmal wegstellen und wurde an meine percussion "verwiesen". der bass einer tumba oder tumbadora kann auch gut nerven... kopf hoch da kommt schon noch was neues.

 

[Unbekannter]

Danke LEute für die Zusprüche und den Tipps. Ich werd schon was neues finden. Ach, und das Bass nicht mein Ding sei, stimmt absolut nicht. Ich will nichts anderes spielen außer Bass. Ist doch logisch. Oder habt ihr schonmal jmd. gesehen der vom Bass nach langer ZEit wieder zurückwechselte auf etwas anderes ?

ES WIRD SCHON!