In-Ear Monitoring

[Hardrockracer]

Hallo,

wir haben in unserer Band diskutiert, auf In-Ear Monitoring umzusteigen, da in naher Zukunft sowieso monitor-technisch investiert werden soll. Nun sind der eine Gitarrist und ich der Meinung, wir sollten diesen Weg einschlagen. Der andere Gitarrist steht der Sache aber sehr skeptisch gegenüber. So sagt er, dass er durch seine empindlichen Ohren nicht für längere Zeit (also für die Dauer einer Probe oder eines Konzerts) In-Ear Hörer tragen kann. Auch sagt er, er müsste beim spielen unbedingt den Sound aus seiner Box hören. Diese Erfahrung hätte er in früheren Jahren bei Aufnahmen gemacht, die er nur einspielen konnte, indem er beim spielen neben der Box stand und ein Ohr von der Kopfhörermuschel "befreite". Wie können wir diese Skepsis entkräften? Selbstverständlich wollen wir in der Monitorfrage eine einheitliche Lösung. Die Vorteile des IEM liegen doch klar auf der Hand. Oder was für Erfahrungen habt ihr?

HRR

 

[sloMo]

Warum wollt ihr denn unbedingt _alle_ auf In-Ear umsteigen? Ein kleiner Gesangsmonitor für den Proberaum und der Gitarrist darf auf IEM verzichten.

 

[MayerAmBass]

Also erst einmal sollte man sich im klaren darüber werden, dass In-Ear Monitoring nur was bringt wenn jeder seinen eigenen Mix auf dem Ohr hat, sonst ist das alles schon fast überflüssig (es sei denn man muss immer schnell auf- und abbauen). Aber In-Ear hat auch den Vorteil, dass es man nicht so laut uafdrehen braucht wie bei einer Monitorbox. Dadurch werden empfindliche Ohren ja eher geschont als dass sie belastet werden.
Wir verwenden auch In-Ears und es ist sehr gut. Man hat zwar manchmal Probleme wegen den Funkstrecken, das ist aber eher selten. Und im Proberaum haben wir sowieso nur Boxen (bald auch Kopfhörer).
Ich kann nur sagen, dass es grundsätzlich nichts schlechtes ist, aber überlegt werden sollte, ob so eine wirklich große Anschaffung das wirklich wert ist.

 

[Vi]

@MayerAmBass: ich glaube mit "empfindlchen Ohren" meint Hardrockracer nicht, dass den Ohren des Gitarristen die Lautstärke zu schaffen macht, sondern eher, dass seine Ohren die Stöpsel nicht ab können.

Einen Nachteil hat das In-Ear-Monitoring ja: Wo soll man da seinen Fuß draufstellen, wenn nicht auf die Monitor-Box? ^^

 

[Hardrockracer]

Zitat:Original erstellt von: MayerAmBass

Also erst einmal sollte man sich im klaren darüber werden, dass In-Ear Monitoring nur was bringt wenn jeder seinen eigenen Mix auf dem Ohr hat, sonst ist das alles schon fast überflüssig (es sei denn man muss immer schnell auf- und abbauen).

In unserem Falle wäre es so, dass wir drei (bass/guit/guit) alle einen Stereomix auf den Ohren hätten. Das einzige, was jeder dann noch selbst regeln könnte ist die Lautstärke. 3-Kanaliger Monitormix wäre dann doch zu aufwendig, ob In-Ear oder konventionell.

Zitat:Ich kann nur sagen, dass es grundsätzlich nichts schlechtes ist, aber überlegt werden sollte, ob so eine wirklich große Anschaffung das wirklich wert ist.

Na ja, ich hab die Alternative zwischen 2 Floor-Monitoren für 290 Euro oder einem In-Ear System für 270 Euro. Das mal nur zum Preis.

@Vi, genau, es geht nicht um die Lautstärke. Meinem Gitarristen sind die Ohrstöpsel einfach unangenehm.

Ach ja, und die Idee, dass dieser Gitarrist halt einen Floor-Monitor hingestellt bekommt ist natürlich auch ne Alternative, obwohl ich eingentlich auf ein einheitliches Bühnenbild stehe.

HRR

 

[Dicksaiter]

Ich bin da wohl eher auch konservativ eingestellt. Erstens mal sehen Käseecken auf der Bühne besser aus als Stöpsel und Strippen in den Ohren, das Band-/Soundgefühl ist für mich auch besser. Man kann besser mit Publikum und Mitmusikern kommunizieren, da man diese gegebenenfalls auch versteht. Und eine richtig gute in-ear-Lösung dürfte auch nicht unbedingt preiswert sein.

Gruß vom Dicksaiter

 

[Sportfreund200]

Also ich hab bissher eigentlich nur positives übers IEM gehört. Man hat wie schon gesagt seinen eigenen Mix und kann sich die Lautstärke selber einstellen und bei den Ohrhörern gibts ja ne ganze Palette von Modellen, also ich glaub da ist für jeden was dabei.
Auf der anderen Seite würde ich natürlich nicht mit irgendwelche Billigsachen arbeiten, weil da kanns schnell mal ne Signalspitze geben und wenn sowas nicht sofort abgeschnitten wird gibts lautes Piepen und dein Trommelfell ist hinüber. Also wenn son Teil her muss, dann auch wirklich eins mit Qualität. Wenn nicht, dann lieber einen Monitor oder zwei, das reicht völlig.

 

[bassnerd]

MayerAmBass hat eine wichtige Sache gesagt, die ich hier nochmal unterstreichen möchte - alle anderen Dinge sind eigentlich schon angemerkt. Also: sinnvoll ist es erst, wenn jeder(!) seinen(!) eigenen(!) Mix hat!!! Wenn alle den gleichen Stereomix benutzen, werdet ihr noch lebhafte Diskussionen haben... wir haben in der Jazzband, um jedem gerecht werden zu können, ein hochwertiges Digital-Pult im Raum, mit welchem man solche Möglichkeiten hat. Alles andere ist nicht sinnvoll... übrigens interessante Entwicklung (bei uns jedenfalls): nach Jahren des InEarMonitoring sind wir jetzt wieder dazu übergegangen, über kleine Boxen im Raum direkt hörbar zu spielen. Ich habe jetzt wieder meine Bassanlage dort stehen, der einzige, dessen Amp noch fehlt, ist der Gitarrer... live nehmen nur noch der Keyboarder und der Saxer InEar... warum diese Entwicklung so ist, nachdem wir eigentlich - auch ich - zufrieden mit InEar waren, kann ich noch garnicht genau analysieren... evtl. liegt es daran, dass wir gelernt haben, leise zu spielen, oder besser noch: dynamisch??? Denn hohe Lautstärke war mal mit ein Grund bei uns für InEar...[]

 

[Hardrockracer]

Hmm, wir spielen mit "Volles Brett" Backline (Heavy Band). Dass mit dem individuellen Mix ist so nicht zu machen. Wir wollen auch nicht noch in ein teures Mischpult investieren. Aber jetzt mal noch ne Frage. Was soll der Unterschied sein, ob ich nur einen Monitorweg mit Wedges oder In-Ear habe. Die Problematik, die Ihr hier einwerft, also dass ein Monitorweg nicht reicht, bleibt doch dieselbe, ob mit In Ear oder Floor-Monitoren. Sollten wir Floor-Monitore kaufen, haben wir trotzdem nur einen Monitorweg.

HRR

 

[Dicksaiter]

Dann hörst du aber den Trommler live auf der Bühne, die Gitarrenknechte und im Regelfall nur Gesänge und Keyboards über die Käseecken (ich weiß jetzt nicht mit welchem Instrumentarium deine Band bestückt ist).
Und wenn alle halbwegs vernünftig sind läßt sich da ein Bühnensound hinbekommen wo jeder hört was er hören muß bzw. will.
Bei in-ear-monitoring werdet ihr eine viel komplexere Feinabstimmung benötigen als mit Amps & Käseecken auf der Bühne!
Und mal ehrlich: ich kann mir ne Heavyband nicht wirklich mit in-ear-monitoring vorstellen! Das würde irgendwie weicheiermäßig so zart besaitet aussehen! []

Gruß vom bösen Dicksaiter

 

[JimmyZee]

Zitat:Bei in-ear-monitoring werdet ihr eine viel komplexere Feinabstimmung benötigen als mit Amps & Käseecken auf der Bühne!

Das ist in der Tat so. Da die In-Ears den Rest der Aussenwelt abschirmen (das Ganze hat ja auch eine Lärmschutzfunktion für einen selber!) muss man den kompletten Rest der Band wieder 'reindrehen, sonst fehlt irgendwie was. Klingt komisch, wenn man im IEM nur seine eigene Stimme hört und sonst nichts! []

Zitatas soll der Unterschied sein, ob ich nur einen Monitorweg mit Wedges oder In-Ear habe. Die Problematik, die Ihr hier einwerft, also dass ein Monitorweg nicht reicht, bleibt doch dieselbe, ob mit In Ear oder Floor-Monitoren. Sollten wir Floor-Monitore kaufen, haben wir trotzdem nur einen Monitorweg.

Da hast du recht! Aber was ist das denn für ein Pult, wo's nur einen Monitorweg gibt? Das muss ja noch aus der Steinzeit sein?! [][]
Vielleicht solltet ihr, bevor ihr über IEM's nachdenkt, doch erstmal in ein vernünftiges Pult investieren. Ich meine, egal ob IEM oder Floormonitor, was nützt es, wenn alle dasselbe auf ihrer persönlichen Abhöre haben?

Da kann man auch leiser machen, und alle hören wieder was. [][][][][][**/]*duck und verstohlen um die Ecke verschwind*

 

[Hardrockracer]

Zitat:Original erstellt von: JimmyZee

Zitat:Bei in-ear-monitoring werdet ihr eine viel komplexere Feinabstimmung benötigen als mit Amps & Käseecken auf der Bühne!

Das ist in der Tat so. Da die In-Ears den Rest der Aussenwelt abschirmen (das Ganze hat ja auch eine Lärmschutzfunktion für einen selber!) muss man den kompletten Rest der Band wieder 'reindrehen, sonst fehlt irgendwie was. Klingt komisch, wenn man im IEM nur seine eigene Stimme hört und sonst nichts! []

Zitatas soll der Unterschied sein, ob ich nur einen Monitorweg mit Wedges oder In-Ear habe. Die Problematik, die Ihr hier einwerft, also dass ein Monitorweg nicht reicht, bleibt doch dieselbe, ob mit In Ear oder Floor-Monitoren. Sollten wir Floor-Monitore kaufen, haben wir trotzdem nur einen Monitorweg.

Da hast du recht! Aber was ist das denn für ein Pult, wo's nur einen Monitorweg gibt? Das muss ja noch aus der Steinzeit sein?! [][]
Vielleicht solltet ihr, bevor ihr über IEM's nachdenkt, doch erstmal in ein vernünftiges Pult investieren. Ich meine, egal ob IEM oder Floormonitor, was nützt es, wenn alle dasselbe auf ihrer persönlichen Abhöre haben?

Da kann man auch leiser machen, und alle hören wieder was. [][][][][][**/]*duck und verstohlen um die Ecke verschwind*

Selbstverständlich würden wir im Falle von In-Ear alles abmiken und auf den Monitorweg legen. Das Pult hat natürlich nicht nur einen Monitorweg. Aber unser Drummer hat schon seinen eigenen Mix. Da wir das Monitoring über die Aux-Wege steuern und ja auch noch Aux-Wege für die Effekte brauchen, bleibt da halt nur noch ein Weg für die 2 Gitarristen und mich über. Natürlich wird man in diesem Fall auf die Wedges nur Gesang legen. Aber Fakt bleibt, egal ob Wedges oder In Ear, wir haben nur einen Monitorweg zur Verfügung. Und selbst wenn wir mehr hätten, würde dies wieder Mehrinvestition bedeuten, weil man dann noch zusätzliche In-Ear Sender kaufen müsste. Wir wollen ja dem ganzen nicht den Boden aus dem Fass treten.

HRR

 

[Hardrockracer]

Hi,

das mit dem In-Ear Monitoring hat sich für mich wohl erstmal erledigt. Wir haben gestern die Sache kabelgebunden mit Kopfhörerverstärker simuliert. Mein Eindruck war ernüchternd. Das bisschen, was man den Gesang (und darauf kam es mir hauptsächlich an) besser hört, macht die Tatsache zunichte, das a.) das komplette Spielfeeling weg ist, b.) der Sound absolut klinisch tot klingt, c.) der Sound aber überladen klingt (weil für mich Voraussetzung ist, dass ich dann auch alle Instrumente über's In-Ear hören möchte und auch muss) und d.) der Spielspass weg ist.

Der eine Gitarrist (kontra In-Ear) wurde durch den Test in seiner Skepsis auch nur bestätigt. Der andere Gitarrist (pro In-Ear) hatte damit keine Probleme. Man muss hierzu sagen, dass der Pro-In-Ear Gitarrist allerdings gewohnt ist, mit Othoplastiken zu spielen, die die Lautstärke um 25 db reduzieren. Sein Gehör ist also relativ "gesund". Der andere Gitarrist und ich haben "Jahre der Marshall-Wände" hinter uns. Unser Gehör ist dementsprechend geschädigt, sodass wir wohl die Power aus Floor-Monitoren brauchen. Nun könnte man vielleicht argumentieren, wir würden mit In-Ear ja leiser hören und dadurch unsere Ohren schonen. Diese Annahme ist aber falsch, da wir auch über In-Ear eine gewisse Lautstärke benötigen um das Spielfeeling zu bekommen. Und dieser Pegel schenkt sich gegenüber Floor-Monitoren und der "gehörten" Backline nicht mehr.

HRR

 

[alex_de_luxe]

hat beim in ear jeder seinen persönlich abgemixten sound, oder hören alle dasselbe?
was braucht es da für eine gerät, damit man viele kopfhörer anhängen kann?

wir haben keine möglichkeit in einen bandraum zu gehen, da wollten wir die zu-hause-variante versuchen mit e-drum und kopfhörern. ein kleines mischpult haben wir. was braucht es sonst noch?

 

[JimmyZee]

In dem Falle für jeden einen Kopfhörerverstärker (der an die Aux-Wege des Mischpults angeschlossen wird). Dann kannst du jedem seinen eigenen Mix machen. Voraussetzung sind natürlich genügend Aux-Wege. Was habt ihr denn für ein Pult?

 

[JimmyZee]

Null Latenz halte ich für starken Toback. Sehr starken . . .

500 Ocken für Rechner mit Tastatur und Bildschirm, Audio-Interface mit 16 Ein- und Ausgängen und Software? Ich vermute, irgendwas hast du vergessen zu bezahlen . . . [][] ( . . . Freeware? *duck*)

 

[alex_de_luxe]

wir haben so ein kleines behringerpult. nichts wahnsinniges.
dann würde so ein kleines kopfhörerverstärkerlein schon passen?

@blackjack
über den rechner tönt eigentlich gut. kann man dann für jeden einen anderen mix machen? also ich kann mir mehr von meiner bassspur geben, dem drummer mehr drum etc? dann braucht der rechner ja mehrere ausgänge. das ist dann aber schon wieder zu teuer.
nee, wir machens glaub einfach über das mischpultchen mit diesem teil: http://shop.musix.ch/ecommerce/product_info.php/cPath/93_477/products_id/87778

 

[JimmyZee]

@alex_de_luxe:
Mit dem Verstärkerchen werdet ihr nicht froh. Der hat nur einen Eingang. Das heißt, ihr mischt nur einen Mix unterschiedlich laut auf vier Ausgänge.
Besser wäre sowas:
https://www.thomann.de/de/millenium_hp_6.htm
oder:
https://www.thomann.de/de/behringer_ha4700_powerplay_proxl_kopfhoererverstaerker.htm
oder:
https://www.thomann.de/de/millenium_hp3.htm

@ blackjack: Achsooooo . . .