Kein Bock mehr auf Schulband Mucke

Wenn die Setlist einer Band mir nicht zusagt, will ich bei denen nicht spielen
Richtig. Und wenn du bei 10 Bands vorspielen möchtest und 10mal auf dieselbe Kack-List triffst, dann stinkt einem das auch mal.
Und nochmal mehr, wenn es sonst garnix als Alternative gibt....

Muss ich das deshalb als "Mist" bezeichnen?
Ja, wenn es für mich persönlich Mist ist und ich Songs als Mist empfinde, darf ich das für mich persönlich auch als Mist abtun.
Es gibt Musik, die ist nur deshalb geil, weil wir irgendwas damit verbinden ("Entjungferung" wäre z.B. der Klassiker). Wer das bei einem Song nicht hat, kann unter dem strengen Blick der Musikerpolizei so manchen Song auch als grottenschlecht einstufen. CCR ist für mich z.B. der letzte Scheiß, weil die originalen Aufnahmen wie eine schlechte Schülerband klingen und jede mittelmäßige Coverband das auch genauso beschissen nachspielt. Aber das soll nur meine persönlich Meinung sein. Wer bei CCR das erste Mal Geschlechtsverkehr hatte, wird das sicherlichanders sehen... ;-)

Und gerade hier in der Ecke werden auch gerne BO gecovert, was für mich nicht nur musikalisch Mist ist, sondern für mich auch ein komplettes NoGo ist (ich habe da wohl dieselbe "Schmerzgrenze" wie @TheBass oben erwähnt hat).

Ich bekomme wirklich schlechte Laune, wenn ich sowas spielen soll. Das ist nicht nur daher gesagt...
Es ist tatsächlich so, das ich mir damit mit Hobby versauen würde, weil ich statt Spaß und Freunde nur Wut und schlechte Laune empfinde, wenn ich sowas spielen muss. Und deshalb verweigere ich mich dessen komplett. Ich lass mir mein extrem geliebtes Hobby nicht wegen so einem Scheiß vermiesen....


Wenn man genau das als fertige Band, nur ohne Bassisten, vorfindet: Herzlichen Glückwunsch! Wenn nicht: Eigene Band, eigene Setlist, eigene Songs!
...und genau das ist das Problem: Ich habe genau das 25 Jahre lang gemacht. Eigene Songs mit der eigenen Band. Zwei Nachwuchswettbewerbe gewonnen, CDs gemacht, eigenen kleinen Fanclub und viele Gigs. Perfekt. Dann hat es uns beruflich sehr weit auseinander getrieben und die Band zwar noch lange halten, aber irgendwann klappte das auch nicht mehr.
Wenn man es gewohnt ist, so Musik zu machen, dann ist es schwer wieder Fuß zu fassen. Leute für eigene Musik zu finden ist extrem schwer. Noch viel viel schlimmer, als eine halbwegs vernünftige Coverband. Aber irgendwas will man ja machen, nur Zuhause alleine ist doof. Und da muss ein Kompromiss her. Der darf aber nicht in Selbstaufgabe enden, sonst hat man irgendwann keinen Bock mehr aufs Bass spielen...
Zum Glück habe ich Leute gefunden, die jahrelang auch nur eigene Musik gemacht haben und mit denen ich zwar cover, aber die Songs völlig anders spiele. Da bleibt genügend künstlerische Freiheit zum austoben, damit es auch langfristig Spaß macht.
In einer anderen Band gehe ich auch stärkere Kompromisse ein. Aber dort sind es mir die Leute wert, weil ich gerne mit ihnen meine Zeit verbringe.

Bei der Suche nach neuen Bands/Leuten wird es allerdings schwierig. Da wirken (für mich gesehen) "Schlechte-Laune-Songs" von CCR &Co , oder der immergleiche "Mist" nicht gerade förderlich.... ;-)
 
CCR ist für mich z.B. der letzte Scheiß
Mag sein. Ich finde, dass Tina Turner eine schöne Coverversion von proud mary hinbekommen hat, aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

Leute für eigene Musik zu finden ist extrem schwer.
Da gebe ich dir Recht. Ich würde auch hinzufügen, dass es sehr anspruchsvoll ist, eigene songs zu schreiben. Covern kann da eine gute Schule sein, was songwriting und Arrangement betrifft. Da ist bei ganz vielen Eigenkompositionen noch eine Menge Luft nach oben. Es ist halt auch so, dass es umso leichter ist, Musikerinnen und Musiker für Eigenkompositionen zu finden, je erfolgversprechender die Eigenkompositionen sind.

Ich habe mal so einen schönen Satz gelesen:
"Wer die Welt nicht leicht nimmt, dem macht sie Schwierigkeiten." Könnte man vielleicht auf die Musik übertragen: Wer seinen Musikgeschmack zu ernst nimmt, hat es schwer, Mitmusikerinnen und -musiker zu finden.
:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal so einen schönen Satz gelesen:
"Wer die Welt nicht leicht nimmt, dem macht sie Schwierigkeiten." Könnte man vielleicht auf die Musik übertragen: Wer seinen Musikgeschmack zu ernst nimmt, hat es schwer, Mitmusikerinnen und -musiker zu finden.
Damit könntest du Recht haben.

....falsch. Damit hast du Recht... ;-)


Verbiegen sollte man sich aber auch nicht. Da ist es dann halt einfach dumm gelaufen, wenn man "anders" als der Mainstream denkt und fühlt.
Mit Glück entsteht aus der Suche nach einer Alternative auch mal was völlig neues... So war das bei mir mit dem Akustiktrio. Das war einfach purer Zufall und hätte so nicht passieren sollen. Ist es aber zum Glück...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist halt auch so, dass es umso leichter ist, Musikerinnen und Musiker für Eigenkompositionen zu finden, je erfolgversprechender die Eigenkompositionen sind.
Wenn du nur Musiker finden möchtest, die das einfach spielen, was du geschrieben hast, ja.
Wenn du eine gut funktionierende Band suchst, in der jeder seine Persönlichkeit einbringen soll und es damit einen besonderen Charakter bekommt, dann suchst du Leute, die mit dir bei NULL anfangen. Das ist wirklich nicht einfach... Hat nur einmal in meinem Leben so funktioniert. Dann allerdings 25 Jahre lang...
 
Ich habe mal so einen schönen Satz gelesen:
"Wer die Welt nicht leicht nimmt, dem macht sie Schwierigkeiten." Könnte man vielleicht auf die Musik übertragen: Wer seinen Musikgeschmack zu ernst nimmt, hat es schwer, Mitmusikerinnen und -musiker zu finden.
:bier:
Ich habe eigentlich nie wirklich die Musik gemacht, die ich ursprünglich vor vielen Jahren machen wollte. Aber auf dem Weg habe ich quer durch einige Genre einiges an Musik kennen gelernt, die mir sonst verborgen geblieben wäre.
Auf der anderen Seite habe ich auch schon viele Stücke gespielt bzw. ich spiele sie noch, obwohl ich diese nicht mehr hören kann. Aber bei einem Repertoire von ca. 100 Liedern bei der Band und in etwa noch mal genauso vielen im Musikverein (dort größtenteils als Bläser) bleibt das nicht aus.

Letzten Endes sollte es bei einer Band vor allen Dingen auch menschlich passen. Dann lassen sich auch ungeliebte Lieder besser ertragen.
 
bei NULL anfangen
würde ich ehrlich gesagt nicht mehr wollen. Meine allererste Band fing bei Null an an. Ich glaube, dafür muss man jung sein, viel Zeit haben und gerne im Proberaum rumlungern.

Die Band, mit der ich am "erfolgreichsten" war (vor fast 40 Jahren), fing mit einem Konzept an: kurze tanzbare songs mit eingängigen deutschen Texten. Die songs haben der Gitarrist und ich zusammen geschrieben. Zum Üben haben wir übrigens Police-Nummern gecovert.

Aktuell habe ich angefangen ebenfalls eigene Stücke zu schreiben, die meine Band (bis jetzt ;-) ) auch ganz gerne spielt. Da komme ich aber mit einem kompletten song. Veränderungen/Arrangements werden dann gemeinsam erarbeitet. Wenn jemand von den andern mit einem song käme, fände ich das klasse. Wenn aber jetzt jemand mit einem Gitarrenriff kommen würde und die Band sollte so lange jammen, bis ein song draus geworden ist (so lief das bei meiner ersten Band) wäre mir das zu mühsam und unproduktiv.
:bier:
 
Meine allererste Band fing bei Null an an. Ich glaube, dafür muss man jung sein, viel Zeit haben und gerne im Proberaum rumlungern.
100%
Dafür braucht man viel Energie und das hat man oft im späteren Leben nicht mehr ganz so endlos, wie mit Anfang/Ende 20...

Dazu kommt dann noch, das man zusätzlich ordentlich Zeit verwenden muss, um lokal bekannter zu werden und an Gigs zu kommen.
Das ist schon ein hartes Stück Brot. Heutzutage sogar schwieriger, als früher....
 

Schlecht gespielte Covermusik? Ich würde da auch sofort aussteigen:


Das ist kein Cover, sondern Entertainment.....Volksbelustigung, die hängen bleibt und später für "cool" erklärt wird.
...naja, witzig ist es ja schon, wenn "Stars" so "menschlich" werden und Spaß haben/ machen.... ;-) Ich kann dabei auch wenigstens schmunzeln... Aber 90min lang geht das nicht... ;-)
 
Der Unterschied zu dir ist: Dieser letzte Scheiß ist weltbekannt.
Das gilt für Modern Talking auch...

Macht aber nix. Die überwiegende Anzahl der Musiker- Größen kommen damit klar, das Dieter Bohlen und CCR mit ihrem Zeug mehr Geld verdient haben und bekannter sind, als sie selbst. Da werde ich kleiner Dorf-Bassist damit wohl auch ganz locker klarkommen... ;-)
Außerdem ist mir die "Gnade der frühen Geburt" leider nicht gewährt worden, als die Welt noch anders tickte... ;-)
 
Um auf den Titel zurückzukommen: Entscheiden zu können, was man spielen möchte, ist legitim, gut und gesund. Am allerliebsten spiele ich mit meinem Trio eigene Songs, fast immer nur im Proberaum. Gut für die Seele, meine Insel der Glückseligkeit. Interessiert ansonsten kein Schwein.
Ich habe neulich bei einer Cover Band ausgeholfen, weil ich total gerne live spiele. Die Resonanz zu den abgenudelten Songs war überwältigend. War süß-sauer, weil die Energie toll war. Die erneute Erkenntnis, dass das die Leute mehr anmacht als ein tolles Solo oder ein intelligenter Song, genauso berührend. Am Ende aber z.B. doch geiler, als die Kommentare der Jazz Polizei am Ende einer Jam Session.

Mein Fazit: Spielt was ihr wollt, aber habt Spaß dran. Die meisten Zuhörer sind eben nicht so musikverliebt wie wir und fühlen sich vermutlich wie ich im Teeladen, wenn ich doch wieder zu Pfefferminztee greife, anstatt zu erleseneren und kultivierteren Sorten. Verdreht der Teemann hinter meinem Rücken dann auch die Augen? 🧐
 

Zurück
Oben Unten