Kinga Glyk

Eine der bekanntesten dürfte wohl Suzy Quattro sein.

yeah Suzi Quatro, die hat mittlerweile sogar einen Ehrendoktortitel in Musik!



ich finde das klasse, wie so ne kleine Frau mit nem Bass, der fast so groß wie sie selbst ist, so tierisch 100% rock'n roll voll abrockt, wie Suzi in dem Video von 1979
Habe selten so ein geiles Rock Bass Solo gesehen, das ist ganz großes Kino, da kann ich nur sagen Respekt :great:
 
[...]
Das Tears in Heaven ist von Glyk schon gut von Berlin nachinterpretiert, aber trotz des technisch schon hohem Niveaus finde ich es was den emotionalen Faktor angeht echt nicht besonders toll. Die Zartheit und der eigentlichen Inhalt des Songs finde ich persönlich hier regelrecht "überdudelt". [...]

Ich hab mir das nach Lesen des Threads mal angehört und find es eher befremdlich. Ein Song, der Eric Claptons Trauer um seinen verunglückten Sohn behandelt, hier mit Happy Drumloop unterlegt, wird zum instrumentalen Show-Off.

Meine Erfahrung zeigt, dass je besser die Instrumentalisten werden, desto größer ist die Gefahr, dass die von ihnen geschaffene Musik shyce wird. Ich halte fest, dass das nicht automatisch einhergeht, aber die latente Neigung von Virtuosen ihr Können um jeden Preis auszubreiten, opfert manchmal Songqualität, vor allem auf emotionaler Metaebene ;-) ("keine Eier")
Ich find z.B. Marcus Miller wirklich gut, aber am besten gefällt er mir als Supporter. Auf dem Konzert hat mich - als Bassist - der Bass irgendwann angeödet. Jeder Song nach dem gleichen Schema, Bass-Intro, Bass-Thema, Bass-Solo, dann darf Gitarre und Keyboard, dann wieder Bass-Thema, Ende. Immer gleicher Sound, ähnliche Arrangements, gleiche Attitüde. Highlight war "So What", da hat er tatsächlich 90% Groove im Song gespielt.
Exteme studio-like Perfektion ist nicht so meine Sache, auch - oder gerade - bei Jazz/Fusion nicht. Ich tendiere da eher zu Tribal Tech, als zur Elektric Band, auch wenn ich beide mag. Yellowjackets befinden sich dann wohl in der Mitte :D

Bei Nathan East geht es mir ähnlich, als Supporter immer absolute Granate, neben Will Lee einer meiner Lieblingsbassisten. Aber die Sachen mit Fourplay ... würg
 
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Nur mal so am Rande bemerkt: In der Volksmusik steht am Kontrabaß meistens eine Frau. Das Schärfste was ich da mal gesehen hatte, waren 2 junge Leute aus einer polnischen Kapelle. Sie gingen zu Fuß vom Busparkplatz zur Bühne. Der junge Mann vorne weg, seine Trompete fröhlich hin und her schwenkend. Die junge Frau trabte gebeugt hinterher, auf dem Buckel einen Kontrabaß, der weit über ihren Kopf hinaus ragte. Für die Frauen bleiben anscheinend immer nur die beschwerlicheren Arbeiten. Leider hatte ich gerade keinen Fotoapparat zur Hand für das Beweisfoto.


liebe grüße
triona


Übrigens: das Solo / Duett von Suzi finde ich auch klasse.
 
Ich kann diese ewigen Plagiate auch nicht mehr hören. Dabei ist mir das Geschlecht egal. Ständig werden neue "Sterne" entdeckt und hochgelobt. Das Cover von Tears in Heaven finde ich gruselig und hat mit dem eigentlichen Song nichts gemein! Höher, schneller, weiter und die musikalität bleibt auf der Strecke. Ich finde ihr Spiel jedenfalls überbewertet.
 
Vor allem muss man davon ausgehen, daß dieses Stück ganz bewusst gewählt wurde um zu zeigen was man kann, denn es ist schon mitunter eines der schwersten Sachen, die man im Bereich Solo-Bass spielen kann. Ich denke da steckt weniger der Wunsch das Stück zu interpretieren als Kalkül dahinter Clicks zu generieren.

Da ich ja als Profi unterwegs bin und viele der bekannten Konsorten persönlichen kenne, weiß ich auch wie darüber gedacht wird. Der Fan soll immer glauben der Künstler sitzt in seinem Kämmerlein, schwebt in anderen Sphären und verwirklicht seinen Traum. In der Realität sieht es eher so aus das er da sitzt und sich ganz pragmatisch überlegt, wie er zu Geld kommen kann, unabhängig seiner künstlerischen Ideale.

Die hier hochgelobte Frau Spalding ist da übrigens nicht so anders. Hier was ich gehört habe, wie ihr Internetalbum entstanden ist:

Dies ist auch rein aus dem Gedanken entstanden, wie man einem Jazzalbum mehr Aufmerksamkeit verschaffen kann. Die künstlerische Idee des "Einbeziehen des Publikum in den Schaffensprozess" hat sich dann ergeben und die Musiker waren zu Beginn überhaupt nicht begeistert davon. Da aber im stillen Kämmerlein produzierte Platten heutzutage sich medial nicht so ausschlachten lassen und dann noch Frau Spalding echt was her gibt, wurde es eben so probiert...

Natürlich war das ne coole Aktion und wurde zurecht auch so hoch gelobt, Frau Spalding hat das toll gemacht. Wer aber die Hintergründe weiß, blickt etwas differenzierter darauf. Denn der Gedanke, wie ich eine erstklassige aber auch fotogene Musikerin noch besser vermarkten kann, stand hier sicherlich Vordergrund, die dabei entstandene Musik war zweitrangig. Als Gesamtkunstwerk natürlich absolut genial und bahnbrechend und das Bassspiel (wie alle Musiker on board) auf allerhöchsten Niveau... Aber wenn man das Album ohne die Story, die Bilder und das Feeling mit dabei gewesen zu sein hört, verliert es auch schnell seine Magie... ;-)

Am Ende kochen sie alle nur mit Wasser und sind als professionelle Musiker froh, überhaupt was zum kochen zu haben! :bier:

Grüße Hen
 
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ich denke mal die meisten hier haben es schon auf dem Schirm, das es am wenigsten um Magie und ganz viel um was zum Leben in der Tasche gibt.

Und wenn was Aufmerksamkeit erregen darf - auch medial, dann gerne guter Jazz.
Ich mag gute Vermarktung wenns passt - war schon immer part of the game.
 
wenn man mal "innovation" als gradmesser von "können" betrachtet, wird die luft so unglaublich dünn, daß man nur noch eine riege von ganz wenigen musikern als "unglaublich gut" zählen kann. an der trompete fallen mir louis armstrong und miles david ein, an der gitarre hendrix und dieser typ, der tapping erfunden hat. am bass kondensiert das zu jamerson, entwhistle, pastorius, graham und vielleicht wooten...

alles mist. akademische musik ist meist unhörbar und das ist ein vorwurf, den ich bei jazz sehr häufig anbringen muß. zu viel kopf, zu wenig gefühl. ich mag willie weeks. kennt kaum einer, er ist kein virtuose, er beherrscht sein instrument und hat ein händchen für "feeling". warum ist duck dunn bekannt? weil er auf vielen hits gespielt hat (allerdings nicht wie jamerson diese hits durch sein spiel erst erschaffen hat!) und in zwei populären filmen mitgespielt hat. seine lines waren nicht virtuos, sie waren geschmackvoll und songdienlich. bootsy? paradiesvogel. aber er kann so hart grooven, daß querschnittsgelähmte den boogie tanzen.
meine lieblingsbassline ist "papa was a rolling stone" und nicht irgendwelches gefuddel von jaco dem pasteurisierten. in der musik gilt für mich immer "feeling vor kopf"! "sinnerman" von nina simone ist für mich einer der besten songs aller zeiten. einfache message, kunstfertig erzählt. das einfache repetitive thema wird stückweise so verdichtet, daß die gewissensqualen des protagonisten körperlich spürbar werden, auflösung nach der klimax in tolle, weil geschmackvolle soli, danach noch gospel-encore. ich vergöttere hendrix und kenne sehr vieles, was überhaupt von ihm aufgenommen wurde bis hin zu echten obskuritäten. jedes konzert war anders und oft gibt es für ein paar noten mal einen trick, den er aus dem hut zaubert, der mich völlig umhaut und der nirgendwo anders zu hören ist. damit tut er genau das, was ich von guter musik erwarte: er verblüfft mich, unterläuft meine erwartungen, bringt einen unvergesslichen gänsehautmoment - und sorgt dafür, daß ich das zu schätzen weiß und der moment nicht einfach so in der masse der tricks und gimmicks untergeht. das ist das, was ich den großen daumendenglern wie miller, wooten und king vorhalten muß: speed ist kein mittel zum zweck. gute rapper wissen das und ballern einem eben nicht den ganzen track durch doubletime um die ohren. ein textmarker macht nur sinn, wenn man nicht den ganzen text damit anmalt. was erwarte ich sonst so von großen musikern? ihren eigenen sound. hendrix erkennt man an der ersten note.

damit erledigt sich vieles von der gesamten diskussion um "gute musik" oder "gute bassisten". kann jemand "giant steps" spielen? das ist ne akademische weihe. interessiert mich nicht. brushy one string bringt mich mit einer einzigen gitarrensaite zum tanzen. bämm.
 

Hoffentlich kommen wir irgendwann einmal dahin, dass das Geschlecht kein diskussionswürdiger Faktor mehr ist. Bevor eine Frau den ersten Ton gespielt hat, steht ja schon das Gespräch „sie siehts ja auch dazu noch gut aus, ist ansehnlich, sex sells, nur weil sie eine Frau ist, als Mann fände die keine Beachtung etc.“ im Raum. Meist in dieser Reihenfolge.

Als hätten Bonjovi und Lenny Kravitz, so wie viele andere auch, nicht ihre Wirkung auf das andere Geschlecht als Teil ihres Erfolges erkannt und genutzt. Macht sie das als Musiker besser oder schlechter? Würden sie als Frauen genauso erfolgreich sein?

Irgendwie scheint ja das Thema Frau immer noch Wallungen auszulösen. Kaum ein Thread über eine Bassisten ohne ihr Aussehen zu thematisieren und die übliche Klischeekiste zu öffnen. Spricht man über Palladino, Wooten und Co. Wird dieses Thema nicht einmal erwähnt. Warum auch?
 
Sieht jemand gut aus, wird das in der Regel von beiden Geschlechtern gleichermaßen gesehen und gewürdigt.

Ich halte das nicht für beklagenswert und in solch einem performancelastigen Umfeld wie der Musik ist es Teil des Deals.

Wooten sieht aus wie eine adipöse Bisamratte und spielt trotzdem oben mit. Ab und zu geht‘s halt doch um nicht-optische Leistungen.
 
Die schnuckelige Spanierin mit dem Jamiroquark Song habe ich mir bestimmt zehn mal gegeben.
Könnte sie nicht spielen, genau ein mal, wäre sie nicht ganz so hübsch, vielleicht fünf mal. Na und?
 
Irgendwie scheint ja das Thema Frau immer noch Wallungen auszulösen.
Naja, ich denke das liegt etwas in der Natur der Männer... praktisch alle Männer die ich kenne finden gefallen an schönen Frauen. Wobei schöne Männer meistens überhaupt nicht auffallen oder eben redewert sind...
Das jetzt gleich auf die "Sex sells" Schiene zu gleisen ist etwas überspitzt... auch wenn die Frau Glyk eine schöne Dame ist, steht das was sie am Bass macht für mich weit im Vordergrund! Das sie eine Frau und gleichzeitig noch hübsch ist, ist aber durchaus nichts negatives.
 
Euch beiden vollste Zustimmung, aber auffallend ist doch schon, dass es auch in diesem Thread, im Beitrag Nr. 3 bereits um das Aussehen geht und wenig später schon die These im Raum steht, dass es als Frau generell leichter ist, aus welchen Gründen auch immer.

Das geschieht völlig ohne Not und ist irgendwie immer der Fall, wenn jemand ein Video einer musizierenden Frau einstellt. Wohingegen beim musizierenden Mann die Diskussion grundsätzlich anders geführt wird. Da geht es um Gear, Technik und Stil.
 
Ich finde auch, dass Aussehen grundsätzlich Teil des Gesamtpaketes ist, bei beiden Geschlechtern und allem dazwischen. Finde das auch nicht unbedingt schlimm, nur eben auffällig, dass es bei Frauen so eine übergeordnete Rolle spielt.

Vielleicht ist das aber auch nur der Neid, dass sich wohl niemand dafür interessieren wird, sollte ich mich mal in Strapse und Minirock beim Spielen filmen:-)
 

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