Messing Brücken gefräst vs. gegossen, Warwick

dreizehnbass

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Hallo,
hat jemand Erfahrung zum klanglichen Unterschied zwischen den standard Warwick Brücken (gegossen) zu den 8 mal so teuren Brücken aus Messing?
 
Hi Dreizehn!
Ich habe zwar keine Erfahrungen mit den Brücken von Warwick aber aus vielen Experimenten mit Materialien von Brücken kann ich für m sagen, dass Messing deutlich anders klingt als Blech oder Aluminium. Es klingt dichter, kompromiert mehr die Mitten, strafft die Bässe. Aus diesem Grund habe ich auch meinen Lakland mit einer Messingplatte auf der normalen Brücke bestückt um genau diesen Sound zu erzielen. Habe einiges dazu im Lakland-Home geschrieben:

https://www.bassic.de/threads/the-lakland-home.14812375/

Falls du das alles natürlich schon weißt als erfahrener Instrumentenbauer, dann bitte im herzlichst um Entschuldigung... ;-)

Grüße Hen
 
Ich finde auch, das Messing Brücken am besten klingen. Habe dies ebenfalls intensiv geprüft.
Der Klang ist dichter und das Messing bringt sehr schöne singende Obertöne ins Spiel....
Die Komprimierung die Hen beschreibt kommt meiner Erfahrung nach eher von der höheren Masse.

Auf einem meiner Bässe hatte ich folgende Brücken getestet:

Hipshot B Style Alu:

etwas leblos und stumpf in den Obertönen.
Aber sehr transparent. Mir ZU transparent, fast schon hohl im Klang
Viel Attack, weniger Sustain.
extrem dynamisch, sehr gut für Bässe aus dunklen, schweren Harthölzern, oder Spieler mit sehr leichtem Anschlag.

Hipshot B Style Messing:

Singender, strahlender Ton. sehr musikalisch,
Durch die Masse etwas weniger bzw. kontrolliertere Dynamik.
Das schönste Sustain.
Sehr gut für Spieler mit härterem Anschlag
Meine Wahl. ;-)

Schaller 2000 Stahl:

kalter, harter Ton, viel "Bang"
Durch die Masse auch etwas weniger bzw. kontrolliertere Dynamik.
Viel Sustain.
Hat mir gar nicht gefallen, irgendwie unmusikalisch.

No Name Blechwinkel (Stahlblech?)

Der Alubrücke alles in allem sehr ähnlich.

Mit Warwick Brücken kenne ich mich leider nicht aus.
Bin kein Freund von 2-teiligen Brücken.
Und generell auch kein Warwick Freund....


Buuuuummmmm,
Paul
 
Hey!

Auf meinem Streamer Stage I 4er ist die Messingbrücke, auf meinem 5er die gegossene Version. Ich persönlich höre keinen großen Unterschied. Das geht aber auch einigen Leuten im Warwick-Forum so, die beide Versionen der Brücke kennen. Das Gewicht macht sich hingegen deutlich bemerkbar.
Vor allem die aktuellen Messingbrücken von Warwick sind richtig schwer. Hochwertig, ja. Ich würde sie (gerade bei einem 5-Saiter) nur dann einbauen, wenn der Bass an sich aus sehr leichten Hölzern gefertigt ist.
 
Falls du das alles natürlich schon weißt als erfahrener Instrumentenbauer, dann bitte im herzlichst um Entschuldigung... ;-)

Grüße Hen

Oh Mann, wer weiß denn schon alles. In dem Job lernst du nie aus.

Habe mal ETS Monorails aus Messing verbaut und die waren deutlich anders als die vorher verbauten von Göldo.
Sehr klar vom Klang, so wie Paulito es oben auch beschrieben hat.

Es geht hier um den Bass den ich selber spiele. Damals habe ich eine Warwick Brücke verbaut. Und hab da jetzt gesehen, dass es die auch in Messing
gibt. Daher meine Frage in die Runde. Gleich dafür 400 EUR auszugeben wollte ich jetz auch nicht. ;-)

Grüße D.
 
Der Preis ist natürlich überzogen. Die Brücken sind - ohne Frage - sehr gut gemacht, aber der hohe Preis kommt m.E. allein dadurch zustande, dass man die Custom-Shop Instrumente von der Pro-Serie (beide Made in Germany) abgrenzen möchte. Die jüngsten Entwicklungen ("neuer" Preamp, "neue" Elektronikfachabdeckung, usw.) bestätigen das auch irgendwie.
Ich würde also keinesfalls 400€ für die Brücke ausgeben.

Du bist ja handwerklich sehr, sehr geschickt ;-) Daher eine Idee: Du könntest dir die Bodenplatte der Warwick-Brücke doch versuchsweise selbst aus einem Stück Messing fräsen, dann das Oberteil der gegossenen Version aufsetzen und mal hören, ob sich etwas im Klangbild verändert.
Die neuen Messingbrücken würden nämlich sowieso nicht 1zu1 in die Ausfräsung für die gegossene Brücke passen und du sparst etwas von dem Gewichtszuschlag (sage und schreibe 73% ggü. der gegossenen Version).
 
Der Unterbau der Brücke könnte man sehr leicht aus einem massiven Block Messing machen.
Den Oberbau müsste man fräsen damit die Böckchen, ebenfalls aus Messing, darin platz haben. Das wäre schon aufwändiger.

73% sind die schwerer? Wow.
Nein den Korpus auffräsen will ich vermeiden.

lg
d
 
Der Unterbau der Brücke könnte man sehr leicht aus einem massiven Block Messing machen.
Den Oberbau müsste man fräsen damit die Böckchen, ebenfalls aus Messing, darin platz haben. Das wäre schon aufwändiger.

Muss das denn alles auf einen Rutsch geschehen? Also erst einen neuen Unterbau anfertigen, den alten Oberbau verwenden, anhören, was es bringt. Danach den Oberbau in Angriff nehmen. Muss unbedingt gefräst werden? Geht vielleicht auch sägen-bohren-feilen-(hartlöten), sodass Du Deine Handwerkskunst nahezu wie gewohnt ausspielen kannst? Eine Konstruktion zu überlegen, die ohne fräsen auskommt?
 

Muss das denn alles auf einen Rutsch geschehen? Also erst einen neuen Unterbau anfertigen, den alten Oberbau verwenden, anhören, was es bringt. Danach den Oberbau in Angriff nehmen. Muss unbedingt gefräst werden? Geht vielleicht auch sägen-bohren-feilen-(hartlöten), sodass Du Deine Handwerkskunst nahezu wie gewohnt ausspielen kannst? Eine Konstruktion zu überlegen, die ohne fräsen auskommt?

Mach ich mal wenn mir fad ist :-)
Mit Hartlöten kann man viel machen. Messing kann man bei uns z.B. bei der Firma Zultner kaufen. Die sägen das von der Stange mit allen möglichen Querschnitten.
 

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