Oktavreinheit prüfen: Flageolet gelingt nicht

hmmm. ich weiß nicht, was du für einen bass spielst und was für eine saitenlage du bevorzugst, aber irgendwas kommt mir bei deinen äußerungen komisch vor:
klar ist ein bass nur bei den saiten bundrein, die beim bundrein feilen benutzt wurden. es gibt einfach technische zusammenhänge mit der biegesteifigkeit der saite bei einspannung. und so eine einspannung findet am sattel und der brücke statt, in sehr viel geringerem maße beim greifen (es sei denn, man hat finger wie schraubzwingen...). bei eingestellter oktavreinheit ist also die gegriffene (!) oktave und der nullte bund rein, der rest wird zwangsläufig unsauber, weil vom nullten zum ersten bund die einspannung schlagartig wegfällt und dafür eine dehnung der saite durchs greifen auftritt. wenn du nun eine hohe saitenlage hast, wird diese dehnung richtung 12. bund und darüber hinaus immer größer, der greifvorgang verstimmt die saite. in dem fall ist eine oktavreinheit unmöglich über flageolets einstellbar.

du meckerst nun bei einem bass mit 2x2-kopfplatte, plastiksattel und 24 bünden herum. billigbass mit schlechter verarbeitung des sattels? oder ist deine saitenlage sehr hoch? oder beides? eine frage bezüglich deiner spielweise (anschlagshärte, greifdruck) sehe ich da eher als zweitrangig und eine bewertung, ob der 12. oder der 24. bund zum oktavreinheit einstellen sinnvoller ist, ebenfalls. ich hab nirgendwo 24 bünde und würde immer den 12. nehmen, einfach weil das die mitte des spielraumes ist und die negativen effekte von einspannung und unsauberer bundierung sich gleichmäßiger verteilen.
 
Diesen Rat weise ich entschlossen zurück. Es ist der zweite dieser Art. Sorry leute!

Scheissdreck!

eine der ältesten weisheiten der computertechnik lautet: der fehler sitzt meistens vor dem rechner. das soll kein hinweis sein in die richtung "du bist ne niete und kannst nicht spielen" sondern ein hinweis auf die uns allen innewohnende hybris, mit der wir eigene fehler nicht wahrnehmen wollen und wir uns selber nicht hinterfragen.

wir versuchen hier, ein etwas seltsames problem zu analysieren, ohne wichtige randbedingungen zu kennen. wie ist der sattel gearbeitet, wie ist die saitenlage, wie spielst du...? ich finde es logisch, daß man auch mal fragt, ob du teil des problems sein könntest. das soll dich nicht dumm anmachen, sondern dazu auffordern, mal den blickwinkel zu ändern.
 
Bei meinem 2L/2R-Bass mit Plastesattel rutscht es trotz etwas dickerer Saiten beim Greifen des ersten Bundes, die Stimmung der leeren Saite hat sich nach diesem Griff um etwa 5cent nach unten verschoben. Die Saite kriecht auf die vordem eingestelle Stimmung zurück, was etwa 5 ..10 angeschlagene Töne auf dieser Saite dauert.
Ganze Töne? Also fünf bis zehn Takte? Wo soll diese Dehnung herkommen? Denn, dass die Saite über den Sattel rutscht und danach wieder zurückrutscht, ist ja nicht Beobachtung, sondern Spekulation.
Ich kenne die Beobachtung, dass sich uralte Saiten (Roundwounds vor allem) wegen stark zugenommener Elastizität nicht mehr vernünftig stimmen lassen. Dass aber die fünf Zentimeter Überhang jenseits des Sattels so stark nachgeben und zudem die Reibung der Sattelkerbe überwinden, ist mir neu. Die andere Richtung der Saite hätte es beim Nachgeben und Längen viel einfacher.
 
Bei meinem 2L/2R-Bass mit Plastesattel rutscht es trotz etwas dickerer Saiten beim Greifen des ersten Bundes, die Stimmung der leeren Saite hat sich nach diesem Griff um etwa 5cent nach unten verschoben. Die Saite kriecht auf die vordem eingestelle Stimmung zurück, was etwa 5 ..10 angeschlagene Töne auf dieser Saite dauert.
...dafür kann es nur zwei Erklärungen geben, die weder mit Bund- noch mit Oktavreinheit etwas zu tun haben:
a) Sind die Saiten neu? Hast Du sie nach dem Aufziehen mal mit guter Kraft gezogen? Probier das mal... Wieviele Wicklungen hat die Saite um die Mechanik? Gerade bei den tiefen Saiten, E und A, sollten es nicht allzu viele sein... Drück mal die Saiten an der Bridge genau vor dem Auflagepunkt kräftig mit dem Daumen runter...
Gerade neu aufgezogene Saiten brauchen etwas, um Stimmstabilität zu erreichen... mit den beschriebenen Massnahmen kannst Du den Prozess etwas verkürzen, hängt aber auch von der Art der Saiten ab...
b) ... und das wäre die teurere Variante: Deine Mechaniken sind Schrott und halten die Stimmung nicht stabil... was ist das für ein Bass? Kannst Du das Fabriket der Mechaniken erkennen?

... ... mir gings nur erstmal um das Geheimnis des Flageolehts, der Oktave und der Reinheit (sic!). Ergebnis: ist kein Geheimnis, ist Quatsch! ...
...ist überhaupt kein Quatsch, wenn Du die Oktavreinheit überprüfen möchtest: das Oktavflageolett erzeugt exakt die Oktave der leer gespielten Saite und ist somit eine gute Referenz, wenn man prüfen möchte, ob die am 12. Bund gegriffene Oktave damit übereinstimmt... das kann man mit Gehör oder Stimmgerät einfach herausfinden und am Sattel ggf. korrigieren.

Bundreinheit ist eine andere Geschichte...
 

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