Test Behringer BX4500H & BB410

Der_Jan

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Bassix
ß8.491
Freitag im lokalen Musikalienhändler:

Neues Bass-Equipment wird beim Scannen des Ladeninhalts identifiziert. Zwei 250,- Euro-Bässe von Squier (Preci & Jazzbass) und im Topic genanntes Stack von Behringer (die Box hat die Speaker ohne Alumembrane). Genug Zeit war vorhanden, also ran an die Buletten und einfach mal ausprobieren, was da so rauskommt.

Zuerst zu den Bässen: Gute Einsteigerqualität, der Jazzbass hat zwar eine Saitenlage wie ein Hochspannungsleitung, die Bespielbarkeit ist aber noch in Ordnung.

Dann zum Amp: Klangreglung auf Mitte, "Sonderfunktionen" alle ausgeschaltet, Gainregler auf ca. 70%
Ergebnis: Das analoge VU-Meter ist viel zu träge für Peaks. Verbesserungsvorschlag: VU-Meter streichen, stattdessen lieber ein Ampelsystem wie bei Trace oder Warwick mit 3 LEDs.

Dann ein kleiner Griff zum Master-Volume... Reglerstellung ca. 10%. Ich spiele eine Leersaite - die Speaker hüpfen mir erschrocken entgegen und erzeugen einen lauten, dumpfen Ton.

Erster Gedanke: Aha, mal wieder der alte Trick... kein logarithmisches Poti fürs Master, man haucht das Poti nur an und schon macht die Endstufe halbe Ausgangsleistung... leider kommt dann im Rest vom Regelweg nicht mehr viel. Verkaufsargument: WOW ist der laut, sogar bei so einer niedrigen Einstellung.

Zweiter Gedanke: Wo ist der Schalter, der den Tiefpass bei 200Hz ausschaltet... damn!

Der Sound war undefiniert, tiefbass-lastig und matt. Die Klangreglung ist frequenzbezogen ein bisschen ungewöhnlich gewählt, nach ca. 5min. Probierphase hatte ich Verbindung mit der aktivierten "Shape"-Funktion ein ganz brauchbares Ergebnis. Ohne "Shape" war der Sound aber immer matt und dröhnig.
Folgende EQ-Einstellung lieferte dann das gewünschte Ergebnis: Bässe zurückgenommen; 140Hz-Regler, Mitten-Regler, 1.6kHz-Regler und Höhen ordentlich dazu; "Shape"-Funktion aktiviert und 75% aufgedreht. Raus kommt so ein allround-Sound, der sowohl Preci als auch Jazzbass gut bedient und im Bandgefüge gut zu hören sein sollte.

Ganz kurz die tollen Gimmicks des Amp: "Ultrabass" macht einen netten Oktaver-Sound - nutzlos; "Deep" - noch mehr Subbass; "Bright" - rauscht [;-)]

Rating:
Ich bin enttäuscht und hätte mir von einem so günstigen Anfängeramp Plug & Play erhofft. Ich habe meinen eigenen Sound auch an der Behringer-Kiste hinbekommen, aber ein Gerät an dem ich erst kurbeln muss, um eine brauchbare Basis zu erhalten ist in diesem Fall am Zielmarkt vorbei entwickelt.
Trotzdem kann macht das Ding laut und irgendwie kommt auch was raus. Vielleicht harmoniert der Amp mit den Alu-Boxen ein bisschen besser. Ob ich den Amp empfehlen würde? Nur mit gemischten Gefühlen. Wenns billig sein muss, lieber eine gebrauchte Vorstufe+T.Amp.
 
Das Problem ist sicher die Box...ih hab den BX3000 an ner Gallien Krueger Box hängen und das tönt nichtmal verkehrt.Im Flchen EQ klingt er wirklich etwas dumpf, aber sobald man mal Deep und Bright reinhaut wird er schon lebendiger.(auch ohne Shapefilter).OK man muß halt etwas experimentieren.Ich sage aber, der Amp ist sein Geld mehr als wert.
 
Hi, ich überlege gerade mir eine 2x10" Box zu kaufen. Kann man die Behringer Boxen spielen mit nem EQ davor?
 
Lass die finger von den Boxen...kauf dir ne 2x10" von Warwick,da haste mehr davon
 
Ich habe das BX3000 Topteil und kann die Erfahrungen nur bestätigen. Man muß sich schon hinsetzen und tüfteln bis man einen gefälligen Sound hinbekommt. Meist nehme ich das Top nur noch als Endstufe und spiele mit dem BDI21 über den Effektreturn und da kling das ganze (in meinen Ohren) um Welten besser. Ich spiele das Top in Verbindung mit den 2*10 Alumembranboxen von Behringer und für das was ich zahlen mußte bin ich mehr als zufrieden. Eine gute Combo kostet mehr als ich für Top UND Box bezahlt habe und mit dem Ergebnis kann ich leben. Wenn ich richtig guten Sound will, suche ich nicht bei Behringer aber dafür müßte ich erstmal eine Bank überfallen und da ich keinen Waffenschein habe, begnüge ich mich vorerst mit diesem Equipment.
 
mit seife kann man auch feine sprengstoffe zusammenrühren. das nur am rande. aber ehrlich jungs: bei behringer bekommt man, was man bezahlt. und dafür ist die qualität angemessen, finde ich. wer höhere ansprüche hat, muss halt mehr ausgeben. oder sich seine boxen selber bauen.
 
Zitat:Original erstellt von: Joerg
Auch die gnadenlose (oder besser: subjektive![:0]) Darstellung vom Jan kann ich nicht bestätigen. Man muß auch hier berücksichtigen, dass jeder Amp eine Eigencharakteristik hat.

Du hast absolut Recht, subjektiver geht es schon gar nicht mehr. Ich hab aber schon so viel (unterschiedliches) über die Behringer-Amps in diesem Forum gelesen, dass ich mir einfach mal interessehalber die Zeit für einen persönlichen Test genommen habe. Das Ergebnis spiegelt dementsprechend auch nur meine eigene Erfahrung mit dem Stack wieder.

Zur Charakteristik von Amps:
Ja, manche Amps klingen von vornherein anders, weil sie oft schon in Mittelstellung der Klangregelung ein Pre-Shape besitzen oder den Charakter durch (emulierte) Röhrenstufe färben. Aber einen dumpfen Amp hab ich noch nie erlebt (wirklich!).

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Ich könnte nun unmöglich Ampeg als schlecht darstellen, weil er selbst nach herumdrehen an den Potis meinen Sound nicht bringt!?
Schlecht nicht, aber unflexibel. Meinen Sound hab ich auch mit dem Behringer-Stack erreicht, siehe unten.

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Wen Der_Jan allerdings jemand ist, der von feinsten Geräten verwöhnt ist, dann ist sein Urteil verständlich. Zwar immer noch sehr subjektiv, aber wenigstens verständlich. Wenn ich meine Traumausrüstung spielen könnte, würde ich meinen Behringer BX4500H mit der BB210 und der BB115 wohl auch mit Genuß in einem Thread zerreißen.
So fein ist mein Equipment auch wieder nicht, es funktioniert für mich aber sehr gut. Ich habe an das Behringer-Stack ja auch einen ganz anderen Maßstab gelegt, nämlich möglichst einfach zu einem passablen Bass-Sound zu gelangen.
Ein Einsteiger hat einfach noch nicht den Durchblick in sachen Sound, Amps, Boxen und dem ganzen Kram. Ich hätte genau so angekreidet, wenn das Behringer-Top vollparametrische EQs besitzen würde, weil das ein Anfänger noch viel weniger bedienen kann.

Zerrissen hab ich auch nichts... bei Ashdown-Amps würde ich das VU-Meter genau so ankreiden, oder z.B. den fehlenden Mittenregler bei meinem ex Amp, dem Sunn 1200S. Welcher Amp ist schon perfekt? Mein Sunn hatte einen 2-Band-Kompressor, 2 Kanäle, Grafik-EQ, alles Fußschaltbar... nice to have, trotzdem nie benutzt...

Zitat:Original erstellt von: Joerg
So aber bin ich froh über meinen supergünstigen Behringer Bassturm der auch noch gut klingt.
Kein Problem, ich nehme durch deine Aussage an, dass du deinen Sound schon gefunden hast und nicht erst seit letztem Jahr einen Bass in der Hand hast. Ich hab ja auch geschrieben, dass ich meinen Sound genauso am Behringer hinbekommen habe. Nur leider mit (ungewöhnlich) viel Gedrehe.

Ich kann den Hype um die Behringer-Teile irgendwie nicht nachvollziehen... Peavey macht z.B. die MAX-Serie, die klingt gut, hat Wumms und ist nicht feature-überladen. Die paar Kröten, die das 450er Topteil mehr kostet sind gut investiert.
 
Alles in allem: Das Behringer-Equipment ist gute Einstiegsklasse mit der sich etwas anfangen lässt für High-End Ansprüche sind aber andere Marken zuständig. Falls man das ganze mit solchen Schubladen kategorisiert, können meiner Meinung nach im Vorfeld schon einige unklarheiten ausgeschlossen werden. Für den Preis was Behringer für diese Tops verlangt(e), kann man wirklich damit leben. Man erkauft sich (nicht unbedingt ein Nachteil) aber auch einen gewissen Aufwand um damit zu erreichen was man will. Klar, dass ein Behringer Top niemals tönen wird wie ein Ampeg, Glockenklang oder Eden. Wenn es so wäre könnten die vorhergenannten ihre Firmen zusperren. Aber man bekommt für relativ wenig finanziellen Aufwand Sachen mit denen man etwas anfangen kann. Besser als über alte Radios oder Tapedecks (wie wir am Anfang) zu spielen ist es allemal. Außerdem kann jeder für sich selbst entscheiden für was er sein Geld ausgibt. Ob lieber etwas gebrauchtes oder was neues von Behringer. Ich habe vor, Behringer solange zu benutzen bis ich es mir leisten kann aufzusteigen. Bis dahin erfüllt es seinen Zweck so gut, das ich zufrieden bin, immer mit dem bewusstsein was das Zeug kostet. Und die Aussage von "Der Jan" zeigt das es möglich ist auch SEINE Vorstellungen damit zu verwirklichen, auch wenn es etwas Aufwand bedarf.

@Joerg: ich verwende nur Flüßigseife!!!
 

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