wie kommt man zu gigs?

Es braucht eigentlich nur 3 Eigenschaften:

1. Netter sein als andere Bands des Genres.
Netter zum Publikum, zu anderen Bands, zu Veranstaltern.
2. Kommunikationsfreudiger sein als andere Bands des Genres.
Gigs "kommen" nicht, die muß man sich schon holen, also netzwerken und bewerben.
3. Besser sein als andere Bands des Genres.
Bessere Songs, die man gut spielen und singen kann, gute Bühnenausstrahlung/Show, vernünftiges Equipment, Zuverlässigkeit. Dann noch ein paar Youtube-Videos, die von der Soundqualität nicht perfekt sein, aber den Vibe rüberbringen müssen.
 
Hi igsman,
Wenn ich Deinen Eröffnungsfred aufmerksam gelesen habe, dann möchte ich auf jeden Fall noch Deine Aufmerksamkeit auf deine eigene Band richten...

meine band hat vor meiner zeit x gigs gehabt. deren kiffermentalität kann mir aber leider heute nicht mal mehr erklären, wie sie es bis dahin einst schafften. wahrscheinlich ist es denen auch nicht mehr sooo wichtig, wie mir. schließlich haben sie sich das ja alles schon mal gegeben.

das liest sich für mich nicht so, als wären Deine Kollegen auch nur im Ansatz so interessiert an Gigs wie Du. Ich möchte Dir nur den freundlich gemeinten Rat geben, deine Motivation (die ich übrigens echt ehrenhaft finde!) mit denen der anderen abzuklären.
Wenn die Organisation von Auftritten an nur einer Person hängen bleibt (in diesem Falle wohl bei Dir), dann ist die Gefahr recht groß, dass Du Dir n Ast abtelefonierst und Lokalitäten abklapperst, sicher auch einige Gigs organisierst und Du dann eventuell von den übrigen hängen gelassen wirst..
"Nee, an dem Wochendene will ich lieber chillen"....
"Hatten wir nicht dieses Jahr schon Gig, warum so n Streß?!"

ich hoffe für Dich, dass ich das falsch verstanden habe.

Ansonsten stimme ich Dir zu, die bisherigen Hinweise in diesem Thread sind echt gut!
 
Matthias, du triffst den Nagel auf den Kopp. Du hast nicht nur "die", sondern auch zwischen den Zeilen richtig gelesen. Die Lage hat sich schon etwas gebessert, aber es ist immernoch sehr mangelhaft in der Band.
Die Situation ist die, dass niemand etwas gegen meine live Ambitionen hat. Das wars dann aber auch schon. Seit ich in der Band bin, bin ich der Antreiber. Weil ich die Jungs mag und wir Potential "hätten".
Eigentlich geht's mir aber auch auf die Nuss, da ich Anfänger bin und mich gern mehr ums spielen/kümmern würde.
Deshalb seh ich mich oft in der Zwickmühle. Hinhaun o. Am Ball bleiben. Die Band hat pro und kontra. Es hält sich immer so die Waage. Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass ich bei ner "geilen" Bassistenstelle mit gigaussichten schwach werden würde. Bassisten werden aber in mittelsachsen kaum gesucht. Also stellt sich die Frage ohnehin fast nie.
Ich muss also die Gignummer selber in die Hand nehmen. Ob ich das kann und ob ich das will, dass muss ich (unter anderem hier, mit euch) rausfinden.
Leider aber habe ich gerade das Gefühl, als ob Matthias sein post wiedermal ein Zeichen ist. Unserer letzter gig (und mein erster), war musikalisch schon sehr geil. Aber Bandtechnisch habe ich mich auch dort ziemlich verlassen gefühlt. Organisatorisch war das eine Katastrophe. Viel Raum, mein ersten gig aufzusaugen und zu genießen hatte ich nicht.
Aber egal. Ich will nicht rumheuln. Ich Wills dann halt selber in die Hand nehmen.
 
Ein leidiges Thema.

Mittlerweile mache ich seit 37 Jahren mehr oder weniger hobbymäßig Musik. Ich kann mich an keine Zeit erinnern, in der die Auftrittslage und das Bookingverhalten der Veranstalter derart beschissen wie heutzutage war. Mittlerweile spielen selbst Vollprofis für lau oder gehen gar durch "Saalmieten", Kauf der eigenen Eintrittskarten, garantiertem Mindestgetränkeumsatz für den Veranstalter oder sonstiger Abzockerei etc. in Vorleistung, in der vagen, meist vergeblichen Hoffnung dadurch bezahlte Folgejobs an Land zu ziehen. Wenn sich ein Veranstalter erst mal darn gewöhnt hat, Bands für lau oder noch weniger zu bekommen, zahlt er nie wieder für Bands. Der Veranstalter ist praktisch "verbrannt". Und das Schlimme daran ist, daß die Bands auch noch selbst schuld daran sind, weil sich immer wieder irgendwelche Schwachmaten dafür hergeben.

Zudem ist der Auftrittsmarkt auch deutlich geschrumpft. Musik ist überall und jederzeit verfügbar. Veranstalter buchen nur noch bekannte Namen. Newcomer oder No Names haben so gut wie keine Chancen, es sei denn als Pay-to-Play. Andererseits gehen heutzutage DJs bei vielen als "Livemusik" durch und räumen nahezu alle Jobs für Tanzveranstaltungen ab.

In den Bands, bei denen ich mitspiele haben wir daher die Konsequenz gezogen, keine öffentlichen Auftritte mehr zu spielen, die nicht ordentlich bezahlt werden. Es gibt sie noch, wenn auch sehr selten. Als Alternative haben wir für uns den privaten Markt entdeckt, Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern etc. Auf einen öffentlichen Auftritt kommen bei uns ca. 6-8 private Auftritte, mit steigender Tendenz. Zudem wirkt die Mundpropaganda bei privaten Auftritten deutlich besser. Bisher haben sich bei jedem privaten Gig (bezahlte !) Folgetermine ergeben. Private Veranstalter sind in der Regel zudem faire Verhandlungspartner und versuchen nicht auch noch die Band um die mickrige Gage zu betrügen.

Das mag nicht unbedingt die Lösung für alle sein, aber wir fahren ganz gut damit.
+1
schau dir nur mal die folgeposts an...
wir haben nie umsonst gespielt, von sessions und irgendwelchen spendengigs mal abgesehen. selbst der erste gig hat kohle abgeworfen.
wirs spielen aus hobby, aber trotzdem nicht für lau.
wem das nicht passt, hat eben pech gehabt!
wir musiker sind selbst dran schuld, is leider so.
wir spielen selbst auf wohltätigkeitsveranstaltungen nur sehr ausgewählt für lau! warum?
da wird eine mords pa und lightshow, samt technik-crew, für eine wahnsinnskohle geordert, der schoppe kostet ein heidengeld, wahnsinnsbeträge als pfand für einen plastikbecher verlangt, der letzte depperte popel bekommt die kohle hinten rein geschoben, aber die bands sind die einzigen, die umsonst spielen sollen, nichtmal spritgeld bekommen! gehts noch?
klar isses geil, vor 1000, 3000 oder 5000 leuten zu spielen, aber nä, verarschen kann ich mich selbst.
wenn du dann ab und an doch mal zum schauen vorbeikommst, eintritt natürlich kostenlos, es sollen ja viele leute kommen und noch mehr überteuertes bier saufen, was übrigens dank umsonstig spielenden bands bestens funktioniert, siehste solche vollpfosten da "musik machen" daß man sich übelst fremdschämt. aber, wir haben ja vor zig tausend leuten gespielt, die jede noch so beschissen gespielte note irre beklatscht haben. dem teuren, massenhaft gesoffenen bier seis gedankt...
nä, wir sind selbst dran schuld.
@te:
überlegt gut, ob/wie weit ihr euch euer gig-umfeld selbst noch mehr kaputtmacht!!!
 
Da hat der Moralpapi aber wieder einen rausgehauen:D

Lass dich nicht entmutigen. Wenn du auftreten willst,aber keiner dich dafür bezahlen will, hast du wie immer zwei Möglichkeiten: umsonst spielen oder nicht spielen - deine Entscheidung.
Wenn du dann in die Nähe von 10 Gigs pro Jahr kommst, wirst du selbst erkennen, dass das nicht ohne Gage geht.

Und als Nobodies kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr irgend ein "Gig-Umfeld noch mehr kaputt macht";-)
 
Da hat der Moralpapi aber wieder einen rausgehauen:D

Lass dich nicht entmutigen. Wenn du auftreten willst,aber keiner dich dafür bezahlen will, hast du wie immer zwei Möglichkeiten: umsonst spielen oder nicht spielen - deine Entscheidung.
Wenn du dann in die Nähe von 10 Gigs pro Jahr kommst, wirst du selbst erkennen, dass das nicht ohne Gage geht.

Und als Nobodies kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr irgend ein "Gig-Umfeld noch mehr kaputt macht";-)
quatschkopp!
das gigumfeld ist da, wo man in zukunft spielen wird, also erstmal die nähere, räumliche umgebung.
also diese ganzen kneipenwirte und kleinveranstalter, denen schon der sabber aus dem maul läuft und die dollarzeichen in den augen haben, wenn die nächste band um die ecke kommt, die kostenlos für seine dollars sorgt.
und natürlich erzieht jede weitere kostenlose band den ein weiteres stück weiter zum totalen schmarotzer.

den moraldeppen kannste behalten, weils nämlich genauso is, obs dir passt, oder nicht.
und schuld sind wir musiker auch selbst, und sei es, weil wir uns von den "bösen" dahindrängeln lassen. aber wohl eher, weil wir uns den schuh sukzessive seit jahrzehnten selbst anziehen, isso.
:bier:
 
Die Gage wird sich aber auch auf die Wertschätzung dessen auswirken, was Du machst: wenn es nichts kostet, kann es auch nichts sein. Das habe ich in der Vergangenheit zur Genüge kennengelernt, weil ich bedingt durch meine Kirchenmusikaktivitäten häufiger in der Lage war, dass erwartet wurde, dass wir für Gotteslohn oder für den C-Organistensatz spielten (in "fremden" Gemeinden, z.T. auch anderer Konfession).

Mit anderen Worten: wenn man zu oft ohne Gage spielt, wird man sich nicht wertgeschätzt fühlen und sicherlich auch nicht sein.
 
Mal nicht so´n Beef hier! Wird langsam auch leicht off-topic-lastig.

Wenn wir ohne Bezahlung gespielt haben, dann weil es schlichtweg ein Entgegenkommen von Freunden und Bekannten war, uns auf die Bühne zu lassen und auch ein eigenes Risiko zu gehen. Denn diese Veranstalter hatten auch Kosten. Wir waren vollkommen unbekannt und hätten auch den letzten Rotz spielen können, da war auch einiges an Vertrauen uns gegenüber da. Nachdem wir uns den Flaum vom Kinn gewischt haben, hat sich das Ganze dann auch schnell gedreht. Heute gehen wir anders auf die Veranstalter zu. Drei Blicke, dann kannst Du den Laden oder die Bühne einschätzen. Kurze, klare Absprachen, dann mach jeder sein Ding. Da steckt mittlerweile Know how drin, vor, während und nach der Veranstaltung. DAS lassen wir uns bezahlen. Bei dem Thema muss einfach jeder den Markt ausloten und zusehen, dass er das beste aus seiner Lage macht.

Zurück zum Thema: es ist nicht mal so einfach eine Band zusammengestellt. Also Zähne zusammenbeißen, mit der jetzigen Truppe ganz einfach Erfahrungen sammeln. Vielleicht kommt ja auch mal ein besseres Angebot. Umso besser, wenn man diese Erfahrungen dann vernünftig mit einbringen kann.
 
Bin trotzdem der Meinung, dass eine neue Band kein Umfeld kaputt macht, weil sie kostenlos spielt. Die Lust auf kostenlose Gigs vergeht auch ganz, ganz schnell.
Ich hab genau vier mal kostenlos gespielt...und davon waren zwei Benefizsachen.

Ich denke, die Wirte ( aka Schmarotzer;-)) wissen auch genau, dass von 10 Gratisbands vielleicht eine gut ist. Neunmal müssen sie sich dann vor den Stammgästen rechtfertigen.
 
steter tropfen und so...
eine band alleine macht natürlich nix kaputt.
kennste noch den gewerkschaftsspruch "gemeinsam sind wir stark"? stimmt auch!
gemeinsam schwach geht halt auch.
 

- rein rechtlich besteht die GbR bereits, auch wenn ihr nichts offiziell gegründet habt
- bei GEMA kotzen die kleinen Veranstalter, lohnt m. E. nur, wenn du erwartest, im Radio oder TV gespielt zu werden, und wahrscheinlich nichtmal dann.
 
Bei der "Gründung" ging es schlichtweg um die steuerliche Anmeldung. Und mit der GEMA gab es bisher keine Huddeleien. Ich habe meine Meinung über den Laden so nach und nach geändert, auch wenn der erste Aufwand unwahrscheinlich nervt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe da noch einen anderen Ansatz, den wir mit der Coverband verfolgen:
Wir sind bei einigen Internetportalen für Bands gelistet z.b. Gigmit, oder Backstagepro.
Viele Anfragen kommen über das kostenpflichtige eventpeppers. Davon müssen wir einiges ablehnen, weil wir unser Mindestbudget nicht bekommen würden aber dennoch kommen viele Anfragen.
In der Tat ist es aber auch für eine "neue" Coverband nicht leicht Gigs zu bekommen, gerade weil wir nicht für umsonst spielen.
 
was zahlste denn? :D
:bier:

10% erstmal befristet für 3 Monate.
:-)
Achso, covern tun wir im übrigen nicht. Das macht die Sache von vorn herein in der tat erstmal nicht leichter. Das musste ich auch schnell lernen. Da sich der allgemeine Mob im normal Fall erstmal prinzipiell nicht für neues Zeug interessiert.
Dorffeste und ähnliches wird daher sicher nie unser Wohnzimmer.
Was mich allerdings nicht davon abhalten würde, den Leuten bei dort trotzdem unsern Kram aufzudrängeln :-), so sich die Gelegenheit bietet.
 
Bin trotzdem der Meinung, dass eine neue Band kein Umfeld kaputt macht, weil sie kostenlos spielt. Die Lust auf kostenlose Gigs vergeht auch ganz, ganz schnell.
Stimmt nicht. Erst letzte Woche hatten wir einen Stadtfestgig fast unter Dach und Fach als uns der Veranstalter mitteilte, er hätte eine Band gefunden, die umsonst spielt, es täte ihm leid .... Und das trotz Publikum, das uns kennt und hören wollte. Der Veranstalter hat nun "seine Lektion" gelernt und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder eine kostenlose Band engagieren. Möge ihm sein Event im Dauerplatzregen untergehen :teufel:. Und das passiert leider nicht zum ersten Mal. Wenn irgendwelche hirnlosen, asozialen Idioten ihren Arsch wieder mal für lau hinhalten, ist die Gier der Vearnstalter einfach zu groß.

NB: Noch ein weitere Aspekt an der Sache: Für lau spielen oftmals leider auch Bands, die vielleicht besser noch das ein oder andere Jahr im Probenraum verbracht hätten, bevor sie sich denn auf die Bühne rauswagen. Beim Publikum bleibt dann oft nur die Erinnerung hängen, daß unbekannte Bands einfach Scheisse sind und man besser nur noch zu den bekannten Bands hingeht. Da ist es dann oft kein Wunder, daß der Veranstalter im nächsten Jahr dann nur noch einen DJ hinstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt nicht. Erst letzte Woche hatten wir einen Stadtfestgig fast unter Dach und Fach als uns der Veranstalter mitteilte, er hätte eine Band gefunden, die umsonst spielt, es täte ihm leid .... Und das trotz Publikum, das uns kennt und hören wollte. Der Veranstalter hat nun "seine Lektion" gelernt und wird ganz sicher auch im nächsten Jahr wieder eine kostenlose Band engagieren. Möge ihm sein Event im Dauerplatzregen untergehen :teufel:. Und das passiert leider nicht zum ersten Mal. Wenn irgendwelche hirnlosen, asozialen Idioten ihren Arsch wieder mal für lau hinhalten, ist die Gier der Vearnstalter einfach zu groß.

Beim Stadtfest z.b. hier in Oldenburg hat man das Problem, das die Plätze sehr begehrt sind und es hier eine rege junge Szene gibt. das heißt man spielt ohne größeren Bekanntheitsgrad immer für quasi lau - oder lässt es sein. Die etablierten Bands wo die Veranstalter wissen, das die Bierbuden voll hängen bekommen Gagen - der Rest bekommt nen shyce. Und wir sprechen hier nicht von lausigen Kellerbands, die ein mal im Jahre das Licht erblicken, sondern echt gute Kapellen.
Das heißt: Hier ist die Landschaft so ruiniert, das man wenn man eine neue Band startet zumindest auf dem Stadtfest für lau bzw nen Kasten Bier spielen muss. Letztes Jahr habe ich mir das mit meiner damaligen Rock-Coverband angetan - und es war auch gut, weil wir (wenn wir uns danach nicht aufgelöst hätten :rolleyes:) sehr positive Resonanz und Gigangebote bekommen haben, was sich auch schnell herumspricht. Und selbst diesen Bühnenplatz haben wir nur mit Connections bekommen, wie es halt oft so ist.
Das ist die Realität, wenn es schon lange kaum Gagen mehr gibt. Dafür überall DJs - nicht mal Gute:rolleyes:.
Klar, technisch wesentlich einfacher, der Typ kommt mit seinem Laptop, hampelt ein wenig rum und die Stadtfest-Mädels hüpfen mit ihren schlechten Cocktails im Plastikbecher durch die Gegend und bestellen eine Runde Mexicana nach der anderen.
Gute Bands gibt es auch noch auf dem Stadtfest hier, aber das sind zur Hälfte immer die gleichen, neuere Bands werden immer weniger, DJs mehr.
Da bleibt eigentlich nur noch meiden oder Augen zu und durch.
 

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