Zu blöd/unkonzentriert/arrogant für Coversongs

Was für eine Art von Auftritt war das denn, ein Konzert von euch, evtl. mit eigenem Material oder war`s mehr so ein "Dienstleister-Gig" (Geburtstag, Jubiläum usw), dann fände ich es ganz nomal und auch legitim, "Wünsch dir was" zu spielen, zumal ihr ja so wie`s aussieht, vom Blatt spielen könnt und die Noten auch noch dabei hattet. Ausserdem wurden die "Extras" auch extra bezahlt:-):-):-)

Gebuchte Coverband mit eigenem Programm war das. Auf dem Tablet sind 200 Songs die man abrufen kann. 30 waren abgesprochen. Für mich waren 10 davon schon ein Mega Kompromiss, und wahrscheinlich hat es mich deshalb so runter gezogen, dass zum Kompromiss noch die No Go Songs kamen.
 
Weder noch.
Meine Aussage bezieht sich darauf, dass man sich prostituiert, wenn man das spielt, was dem Publikum gefällt, auch wenn man es selbst scheiße findet. Ich glaube nicht, dass dabei Musik entsteht.
Anders ausgedrückt glaube ich nicht, das Verkaufszahlen oder das Publikum ein Kriterium sind, um Musik (Theater, bildende Kunst) zu beurteilen.
So klar kann ich nicht zwischen mir (uns) und dem Publikum trennen. Ein gelungener Gig ist für mich immer ein Miteinander. Spiele ich zu viel Zeug, was ich nicht mag, macht mir das keinen Spaß und ich bin auch nicht gut, berücksichtige ich nicht die Bedürfnisse derer, für die ich spiele, haben die keinen Spaß...was ja letzten Endes auch wieder mit mir wechselwirkt.

Die Wahrheit liegt - wie so oft - irgendwo zwischen diesen Polen. Abgesehen davon liegt für mich ein großer Reiz darin, einen Kacksong so zu spielen, dass er Bock macht.

Nehmen wir "Toxic" von Britney Spears. Ein unbedeutendes Popstückchen von einem für mich unbedeutenden Popmädchen.
Das Ding wird bei uns ein Groovemonster und ist in der Regel verbunden mit einem Quiz, bei dem jemand was gewinnen kann, wenn er/sie den Song erkennt. Das ist immer ein Heidenspaß live. Ist das jetzt Prostitution? Nur, weil die Leute Spaß haben und mir der Song in der Originalversion meilenweit am Arsch vorbeigeht?

Ich weiß es nicht...fühlt sich jedenfalls nicht so an.

Wir spielen Robert Palmer (Bad Case...kein Witz)...schräger geht's nicht! Miesestes Zeug, aber die Leite treiben eine Sau nach der anderen durch die Läden, wenn sie den Song hören. Der wird gut und ist ein brachialer Midtempo-Rocker, wenn wir den bringen.
Wir haben mal auf Zuruf "Ace Of Spades" gespielt, obwohl den eigentlich keiner kann und wir den nur mal irgendwann zum Spaß bei einer Probe geschrubbt haben. Lemmy hat sicher im Grab rotiert wie ein Dönerspieß, aber das Publikum und wir haben uns danach klatschnass und mit breitem Grinsen voneinander verabschiedet.

Das macht mich doch nicht zur Puffmutter...das macht mich genau zu dem, der ich in diesem Moment sein möchte. Und ich genieße es, das nicht verkaufen zu müssen, sondern zu können.
 
@pitsieben Ihr macht also genau das Gegenteil von dem, was ich als Prostitution beschreibe. ;-)
Ihr macht euer Ding, habt Spaß und schielt nicht auf die Quote.
 
Abend,

ich stelle immer wieder fest das ich es nicht gebacken bekomme nen Song zu 100% zu lernen. Ich spiele in keiner Coverband, höchstens zocken wir in der Band mal nen Song in eigener Version einen Song. Aber selbst wenn ich mir vornehme "Du lernst den Song jetzt zu 100%", klappt das einfach nicht.
Ok, ein Guns of Brixton oder Come Together habe ich mir in ein paar Minuten begriffen und spiele die gerne 1:1 nach...
Solange du Come together nicht im 3/4-Takt spielst, bzw. Ich nicht dabei sein muss, ist alles ok.
Eigentlich weiß ich gar nicht so recht, was ich dazu sagen soll. Wenn du die übliche Coverband-Mucke nicht gebacken kriegst, mach doch was anderes, etwas, wo du deine Stärken besser einbringen kannst! Was spricht denn da dagegen? Das Spektrum von gemeinsam musizieren ist unendlich weit - bevor irgendeiner deiner jetzigen Kollegen Amok läuft.
In Zeiten wie diesen interessiert das Covern ohnedies nur mehr ein elendes (quantitative nicht qualitative Wertung!) Häuflein uninspirierter Musiker - am Publikum gehts vorbei und an der Kreativität auch. Je originaler der Sound, desto höher der Genuss bei der Selbstbefriedigung - vor lauter Bäumen hat jeder der Mitkombattanten den Wald aus den Augen verloren!
Alternative: du machst weiter, was du nicht kannst - Donald Trump machts erfolgreich vor - Schuld sind immer die anderen und die fake-news. Denk einfach drüber nach, bevor du dich übergeben musst......
 
Gebuchte Coverband mit eigenem Programm war das. Auf dem Tablet sind 200 Songs die man abrufen kann. 30 waren abgesprochen. Für mich waren 10 davon schon ein Mega Kompromiss, und wahrscheinlich hat es mich deshalb so runter gezogen, dass zum Kompromiss noch die No Go Songs kamen.
Ich möchte dich nicht kritisieren, das steht mir auch nicht zu, aaaaaber: Es kommt doch sicher öfter vor dass, bei einem vorhandenem Set von 200 Titeln,- nicht nur die gewünscht werden, die dir speziell gefallen.Und wenn es der Normalfall ist, das du ein Drittel des gebuchten Programms nur widerwillig spielst, ist diese Band vielleicht nicht die richtige für dich???
 
Ich möchte dich nicht kritisieren, das steht mir auch nicht zu, aaaaaber: Es kommt doch sicher öfter vor dass, bei einem vorhandenem Set von 200 Titeln,- nicht nur die gewünscht werden, die dir speziell gefallen.Und wenn es der Normalfall ist, das du ein Drittel des gebuchten Programms nur widerwillig spielst, ist diese Band vielleicht nicht die richtige für dich???

Wenn von 200 möglichen Titeln einer Ansammlung 30 für einen Gig gemeinsam ausgewählt werden hat das ja auch einen Grund.
Alle spielen die 30 Songs die sie zu 2/3 mögen, das ist schon Kompromiss genug, und die Hass Stücke oder die, die man nicht wirklich überzeugend spielen kann bleiben raus.

Ja ganz klar. Das war, wie sich an dem Abend gezeigt hat die falsche Band.
 
Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben in einer Coverband (warum ist eine andere Geschichte) als Zweitband. Bei vielen Sachen dachte ich OMG, das WILL ich nicht spielen, aber dann hat die Version unserer Band viel besser als das Original gefallen, hat Kraft, hat Groove. Wenn man eine 1:1 Umsetzung versucht, kann man fast nur scheitern, finde ich, denn das ist man eigentlich nie. Wenn ich die Songs lerne, was nervig ist, versuche ich erstmal 1:1 rauszuhören, was im Original gespielt wird. Erst wenn ich das gut spielen kann, versuche ich Dinge anders, besser zu machen und zwar genau in dem Maße, wie es dem Song nützt und nicht was ich "kann", um mich selbst zu verwirklichen. Nicht ganz einfach, erfordert Disziplin.

Stressig ist für, dass ich bei jeder Probe etwa 5 für mich neue Songs drauf haben muss, damit wir ein Repertoire von rund 100 Songs bis zum Jahresende einigermaßen schaffen (wegen bevorstehender Gigs). Wir haben knapp über 30 Songs gemacht bisher, inkl. der 5 neuen von heute abend.

Das ist echt hart, erzieht mich aber zu einer ziemlichen Disziplin im Heraushören, Rausnotieren und Umsetzen. Das Problem für mich ist nicht die technische Umsetzung auf dem Bass. Das Problem ist vor allem, die Form des Songs im Kopf zu behalten, was mir schwer fällt, wenn ständig neue Sachen dazu kommen, etwa die Hälfte hab ich noch nie gehört, da ich ganz andere Musik höre (und auch in meiner Hauptband anderes mache, dort ist das z. B. ProgRock, alles anspruchsvolle Eigenkompositionen).

Der Altersdurchschnitt der Band, alles gute Leute, ist recht niedrig (ich markiere mit Abstand die Obergrenze), aber irgendwie ist es mir wichtig, mich zu fordern, mich zu entwickeln und meine Grenzen kennen zu lernen. Meine Grenze habe ich mit zwei Bands, einer weiteren Gelegenheitsband und einem anstrengenden Privatleben und sehr anstrengend Job schon mehrmals kennengelernt... aber die Leidenschaft für die Musik...
 
ich hab gestern gemerkt:
oft is mer ja einfach nur zu blöd.
uns klampfenheini kommt nie vernünftig aus dem solo raus. zum tausendsten mal hab ich ihn angezählt deswegen. zum tausendsten mal erzählt er, er würde alles richtig machen und ich sei nur zu blöd zum zählen. so was läßt ein bassist ja nicht auf sich sitzen. also wird gestritten und probiert. immer das gleiche, er kommt bei drei aus dem solo, geht ansatzlos in die strophe und fertig ist das chaos. ich zücke den tempomat, stelle 4/4 ein und er motzt rum, es würde sich um einen 5/4 handeln. sag das mal einem bassisten. also zähl ich den rhythmus laut aus und siehe da: 4/4. glaubt er immer noch nicht. hört sich das original an, zählt das solo aus und...
der dumme bassist hat recht. komisch, gell.
 
, aber irgendwie ist es mir wichtig, mich zu fordern, mich zu entwickeln und meine Grenzen kennen zu lernen.
Finde ich genau gut so!
Deswegen mache ich auch mal so quatsch wie für drei Gigs in ner Top40 einspringen neben der "Spaß-Band". Sucked irgendwie, bringt aber auch Erfahrung und letztendlich dann doch auch Spaß, wobei ich das Kapitel Top40 für mich jetzt abhaken kann. Aber coole Sachen covern die mir gefallen - gerne. Zweite Band soll auch wieder kommen, trotz stress hier und da, watt soll machen machen?
 

In Zeiten wie diesen interessiert das Covern ohnedies nur mehr ein elendes (quantitative nicht qualitative Wertung!) Häuflein uninspirierter Musiker - am Publikum gehts vorbei und an der Kreativität auch.

...da widerspreche ich mal ganz locker "vehement"...weil:

1. Wir "covern".
2. Wir spielen absichtlich nicht original nach.
3. Wir "interpretieren" die Songs - und zwar nicht im üblichen "Schubladendenken".
4. Wir benutzen "andere" Instrumentierungen.
Ergo:
5. Wir machen uns schon "kreativ" Gedanken, wie ein Stück "von uns" interpretiert wird.
6. Wir werden gerne gebucht, "obwohl" wir (bis jetzt) nur knapp 24 Songs "umarrangiert" haben.

Und bitte: Es soll Musiker geben, denen einfach die Zeit zum komponieren fehlt - wegen Arbeit und so - aber beim Hobby "Musik" ist am "Covern" nun wirklich nicht Verwerfliches zu finden. Und den "Stress", den macht man sich aus "Kohlegründen" wahrscheinlich selber. Man muss halt "die Erwartungshaltung" beim Auftreten von "Coverbands" hinterfragen.

P.

P.S. Beispielsweise aus einem "Elton John" - Song im 3/4 - Takt einen "Countrysong" im 4/4 - Takt zu machen - das funktioniert, weil die "Erwartungshaltung" des Publikums bei uns eben auch anders ist.
 
sie erwarten das schlimmste und werden selbst da noch enttäuscht?

...NATÜRLICH...:stolz:...:prost: - aber das wird von uns eben "erwartet":o) - da ist "Kreativität" gefragt...und ich habe (fast) immer "Uraltsaiten" mit mindestens "20-Jahren Erfahrung" auf dem Gebiet der jeweiligen Bässe dabei.. - aber woher solltest du das auch wissen...;-):D...

P.:-):bier:
 
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Wo ist denn der Threadersteller, @Ramsay Bolton , abgeblieben?
Der macht doch alles richtig! Muss sich nur noch sein schlechtes Gewissen abtrainieren.
 
Ooohhjeoohhje.........
Was für ein Stuss...
Ich spiele in einer Coverband und ja wir spielen die Songs verdammt nahe am Original Song. Das macht eine Coverband aus.
Wenn ich anfange sollte mein eigenes Zeugs in den Song reinzubringen, dann ist es ein anderer Song. Punkt ! :teufel:
Und ja ich übe bis der Song sitzt so wie es das Publikum erwarten würde und so wie man den Song kennt. Dafür braucht man Geduld und muss auch raus hören was gespielt wird oder man bedient sich bestimmter Softwarelösungen, die den Bass filtern können. Geht leichter zum lernen.

Cover ist ein Musikstück, das nicht vom Original-Interpreten gespielt wird und nicht umgekehrt das Musikstück frei interpretiert wird.
Was ist daran nicht zu verstehen ?

Die "Künstler" können sich mit Jazz beschäftigen. Das spielt eh jeder das, was einem gerade einfällt :-P:-P
 
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