Aufwand und Ertrag - Manchmal bin vom Ergebnis einfach nur ernüchtert

Also ich finde Flats sitzen viel einfacher im Mix. Ich muss da beim Homerecording kaum was an der Spur schrauben.
Naja, kommt drauf an. Wenn ich als Prüfling einen (modernen) Rock Sound mischen soll, fände ich Flats schon ein wenig fies.
Das ist jetzt nicht so die alltägliche Situation, schätze ich.
Nicht, dass es nicht möglich wäre... Aber in einem anderen Kontext sitzen die Seile natürlich besser im Mix
Vielleicht klingts mit Stingray und Plek auch wieder genial..
Aber trotzdem. Das sind Prüflinge haha echt egoistisch von dir @cwegy
 
Naja, kommt drauf an. Wenn ich als Prüfling einen (modernen) Rock Sound mischen soll, fände ich Flats schon ein wenig fies.

Mit Chromes oder Fender Flats, dazu mit Pick, kein Problem.:D

Die taugen mir für alles, außer evtl. ganz moderner Darkglass Djent Metal (was ich ja nicht mache). Aber da klingt der Bass eh wie ne tiefere Gitarre.:D
 
aber es gibt wirklich so sauviele richtig gut produzierte Sachen, wo auch der Bass voll zur Geltung kommt. Das ist in erster Linie aber immer ein Frage der Bass-Lines (lohnt es sich überhaupt, die zu präsentieren?) und vor allem des Arrangements.
Mein ich doch. Über Arrangement nachzudenken, lohnt sich mehr als am "Sound" rumzufrickeln. Zeig mir mal eine Amateurband, bei der auf dem ersten "Album" nicht alle Musiker bei allen songs überall mitspielen und zu jeder Zeit rausgehört werden wollen. Sowas ist einfach unprofessionell
Das mehrsekündige Basslick in Black Velvet kennt jeder, für einen Takt ist da jeder in der Disse Bassist. Toni Levins Sledgehammer-Bass
Sind gute Beispiele für Momente, in denen der Bass ganz vorne zu hören sein muss. Da halten die anderen halt mal ganz professionell die Klampfe oder was auch immer.

Bassisten müssen sich sehr oft ebenfalls zurückhalten, weil in dem Moment halt etwas anderes im Vordergrund steht.
Und das hat ganz viel mit dem genialen Bass zu tun, den Rutgar Gunnerson eingespielt hatte
Schöne gut gespielte altmodische Basslinie, die sich nicht in den Vordergrund drängt. Frag Herrn Gunnerson mal nach dem Basssound, direkt ins Pult oder nach Effekten....

:bier:
 
Ichweißnichtichweißnicht.... dem durchschnittlichen Hörer geht es doch nicht um den Charakter und klang des einzelnen Instruments, der Hörer will einen Song hören der geil klingt, geil gespielt ist und geil arrangiert ist, der Sound eines einzelnen Instruments interessiert keine Sau.

Im Metall im speziellen dreht es sich eher darum das es ballern muss. Die Gitarren sind da genretypisch im Vordergrund, da wird eher ein schwacher Sänger als ein dünner gitarrensound „verziehen“. Dann müssen die drums ordentlich knallen und zum Schluss kommt auch noch der Bass dazu. Ich (als Bassist) find es eher spannend im Metall wie sich manche Basser in diesem ziemlich zugeparkten frequenzdickicht noch einen Platz ergattern und überhaupt zu hören sind. Der „Charakter“ ist da eher das Zusammenspiel aus Instrument, amp, zerre und spieltechnik.

Dennoch find ich es richtig und wichtig das sich jeder bemüht einen richtig guten Sound zu basteln, der sowohl individuell ist als auch in den bandsound paßt. Klappt mal mehr, mal weniger.

Wenn ich mein Bassspiel „nur“ als dienstleistung anbiete dann darf ich mich nicht beschweren wenn der Bass zum Schluss nur der Kitt ist der drums und Gitarren zusammen hält. Wenn ich aber Mitglied einer Band mit eigenen Songs bin, also quasi ein „künstlerkollektiv“ dann muss ich auch schon mal mit breiter Brust daher kommen und darf mich nicht mit „bass in DI, den Rest mach ich mit Plug-ins“ abspeisen lassen. Der
Drummer würde es im Studio ja auch kaum akzeptieren wenn er über ein e-Schlagzeug einspielen sollte und der „Produzent“ sucht sich später die passende soundlibary raus. Und der Gitarrist spielt auch nur über DI ein und wird nachträglich durch einen Kemper geschickt. Und der Keyboarder gibt nur ne mididatei ab... so entsteht höchstens ein Produkt, aber keine Kunst.

Das ist halt das Spannungsfeld, Musik ist Kunst, Musik ist ein Markt. Will ich einen gefälligen Track abliefern und schlucke jede Kröte oder bin ich von meinem scheiss so überzeugt das ich der festen Überzeugung bin das es Erfolg (wie immer man das definiert, Geld und Ruhm oder ein schulterklopfen der peergroup ) bringen muss. Dann muss ich ich dafür mit den anderen Beteiligten um meinen Platz im Sound Ringen.
 
oder bin ich von meinem scheiss so überzeugt das ich der festen Überzeugung bin das es Erfolg (wie immer man das definiert, Geld und Ruhm oder ein schulterklopfen der peergroup ) bringen muss.
Wenn man von seinem "Scheiß" so überzeugt ist, dass man noch nicht mal andere Vorschläge zum Thema Sound akzeptieren will, wird es weder mit Geld noch mit Ruhm -allerhöchstens vielleicht mit dem Schulterklopfen der unkritischen Peergroup was werden. Wenn bei einer Aufnahme ein richtiger Produzent mitmischt, werden da auch Basslinien (Gitarrenriffs, Songstrukturen...) auseinander gepflückt und neu zusammengesetzt. Der im Proberaum sorgsam ausgetüftelte Sound wird in seine Einzelteile zerlegt. Wenn man Pech hat, spielt der Produzent die Basslinien ein und wenn man das nicht akzeptieren will, kann man sich ne neue Band suchen.

:bier:
 
Wenn man Pech hat, spielt der Produzent die Basslinien ein und wenn man das nicht akzeptieren will, kann man sich ne neue Band suchen.
Da bin ich ganz empfindlich. Sowas würde ich niemals akzeptieren und mit einer Band, die das zulässt, hätte es sich dann von meiner Seite aus ohnehin erledigt. Und der Produzent geht mir dann besser auch aus dem Weg.
 
Kann ich verstehen. Aber da bewegt man sich dann wirklich im Profi-Bereich. Ein Produzent, den du bezahlst, weiß, dass du auch selbst spielen willst, auch wenn er es besser könnte ;-)
 
Das mehrsekündige Keyboard-Lick in Black Velvet kennt jeder,
:D.

bis in die 90er waren charakterstarke Basslines auch noch sehr gefragt a la:


Heute kann man das mit der Lupe suchen, Dua Lipa hat zuletzt im Pop noch einen schönen (auch künstlichen) Bass untergebracht und auch Coldplay ist da leider immer glatter und platter geworden.
 
ich habe einfach mal die extremen Eckpunkte aufgezeichnet. 80%...ach was 98% von uns sind ja teamfähig und nicht egomanisch unterwegs.

bezüglich "ringen" um den sound: klar spiele ich bass. also das instrument. ich spiele ja keinen sinusgeneraor. da stellen sich schon fragen: den bass über oder unter die kick? wieviel Hochmitten sind okay um den attack nach vorne zu bringen ohne den Gesang zu stören, welche mitten läßt mir der Gitarrist für ein wenig knurren? welcher sound tut dem song gut? nen Büschen overdrive oder komplett clean? wenn das team so gut funktioniert das es sich blind versteht, dann ist doch alles prima.

von sich überzeugt sein und vorschläge akzeptieren schließen sich ja nicht aus. nur hab ich grade bei Bassisten den Eindruck das sie zu viel mit sich machen lassen. auch hier gilt: Kontext! bin ich dienstleister, dann liefer ich das was gewünscht wird, verstehe ich micht als Künstler im team band, dann könnte es schon angebracht sein dem Produzenten klar zu machen das ein bestimmter sound unabdingbar ist.

viele jammern hier rum das der bass nur ein bisschen untenrum bumbum macht. dabei liegt es doch genau an uns dieses zu ändern.
 

Ich seh's wie @goldbass - die Optimierung unseres Bassisten-Equipments dient eigentlich nur dem Eigennutz .... also zB dazu, einen leichten, gut bespielbaren und (subjektiv) schön klingenden Bass samt Amp und Boxen zur Verfügung zu haben, um sich beim Musikmachen wohl zu fühlen ... von den BandkollegInnen und ZuhörerInnen können die meisten ja nicht mal einen Jazzbass von einem Precision unterscheiden - weder optisch noch klanglich ;-)
 
:D.

bis in die 90er waren charakterstarke Basslines auch noch sehr gefragt a la:


Heute kann man das mit der Lupe suchen, Dua Lipa hat zuletzt im Pop noch einen schönen (auch künstlichen) Bass untergebracht und auch Coldplay ist da leider immer glatter und platter geworden.


Da ist der Kanal von Guy Pratt ein absoluter Augen- bzw. Ohrenöffner, der Bass in Ain't no doubt ist auch von ihm:

 
Da bin ich ganz empfindlich. Sowas würde ich niemals akzeptieren und mit einer Band, die das zulässt, hätte es sich dann von meiner Seite aus ohnehin erledigt. Und der Produzent geht mir dann besser auch aus dem Weg.

Oh.. Verständnlich...
Aber da bewegen wir uns dann aber schon in einem Berreich, wo das Ego fehl am Platz ist.
 
Mein ich doch. Über Arrangement nachzudenken, lohnt sich mehr als am "Sound" rumzufrickeln. Zeig mir mal eine Amateurband, bei der auf dem ersten "Album" nicht alle Musiker bei allen songs überall mitspielen und zu jeder Zeit rausgehört werden wollen. Sowas ist einfach unprofessionell
Ist nur eins der vielen klassischen Probleme von Anfängerbands. Und manche Bands bzw. Musiker behalten das Mindset auch dreißig Jahre lang bei.
 
ja, das ist wohl so. Da finde ich's dann auch immer komisch, dass die Metal-Bassisten so einen Aufriss um ihre Sechssaiter machen, denn Charakter oder Klang des Instrumentes ist da ja wirklich nicht mehr rauszuhören. Das geht doch dann mit jeder Planke vor dem aufgerissenen DG B7K.
Eher umgekehrt, der Charakter/Klang des Basses prägt stark den Klang der ganzen Band. Der Darkglass Sounds passt da ganz wunderbar zum aktuellen Soundgeschmack aber der Bass selber muss da auch die nötigen Frequenzen liefern, sonst wird das nichts.
 
ist das richtige Stichwort.


Künstler im team band
sind bei einer Studioaufnahme auch die
Produzenten wissen, wie eine Band gut klingt. Produzenten reden mit der Band über deren Vorstellungen und wissen, was die Band will. Produzenten sagen der Band, an welchen Stellen sie schief gewickelt sind. Produzenten haben den Vorteil, dass sie den Bandsound unvoreingenommen kritisch hören. Produzenten wollen das Beste für die Band.

Sound ist vor allem eine Modeerscheinung. Bestimmte Dinge werden heutzutage digital gespeichert und abgerufen. Somit wird eine Soundvorstellung zum Klötzchen im Bastelkasten und ist keine künstlerische Haltung mehr. Solche Dinge sind zur Option geworden. Daran kann man aber auch sehen, wie unwichtig es ist.

viele jammern hier rum das der bass nur ein bisschen untenrum bumbum macht. dabei liegt es doch genau an uns dieses zu ändern.
Ich hab noch nie rumgejammert, schon gar nicht über bumm bumm untenrum. Das will ich auch gar nicht ändern ;-)
 
Produzenten wissen, wie eine Band gut klingt. Produzenten reden mit der Band über deren Vorstellungen und wissen, was die Band will. Produzenten sagen der Band, an welchen Stellen sie schief gewickelt sind. Produzenten haben den Vorteil, dass sie den Bandsound unvoreingenommen kritisch hören. Produzenten wollen das Beste für die Band.

dass ist das ideal. wer würde sich nicht gerne von Rick Rubin oder Moses Schneider produzieren lassen? Amateure oder semi-pros müssen sich aber auch mit Amateuren und semi-pros abgeben (ausser sie greifen ganz tief in die Tasche...).

Ich hab noch nie rumgejammert, schon gar nicht über bumm bumm untenrum. Das will ich auch gar nicht ändern ;-)

du bist ja auch nicht derjenige gewesen der sich hier beschwert hat.
 
Seid mir nicht böse, aber den meisten Aufnahmen von Amateur- und Nachwuchsbands, die ich so höre, mangelt es nicht am Sound sondern an der Qualität des Songwritings und der Ideen.

Mein ich doch. Über Arrangement nachzudenken, lohnt sich mehr als am "Sound" rumzufrickeln. ...

... Bassisten müssen sich sehr oft ebenfalls zurückhalten, weil in dem Moment halt etwas anderes im Vordergrund steht.

Schöne gut gespielte altmodische Basslinie, die sich nicht in den Vordergrund drängt. Frag Herrn Gunnerson mal nach dem Basssound, direkt ins Pult oder nach Effekten....
So sehe ich das auch.
Es kommt halt drauf an, was für eine Musik das ist, was im Fokus stehen soll. Und Letzteres entscheidet der/die Produzent*in.

Aber: so manche klassische Aufnahme ist auch deshalb so gut bzw. wird nie alt, weil auch weniger im Vordergrund stehenden Instrumenten mehr Aufwand zugedacht wurde als "DI und ab dafür".
Letztlich auch eine Zeit/Geldfrage.
Das ist dann eben die Kirsche auf der Sahne auf dem Eisbecher.

Gerade die Abba-Basslinie ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass es gut gewesen wäre, dem Bass da mehr Ohrenmerk und einen prominenteren Platz im Mix zu gönnen. Das hätte den Track nicht schwächer, sondern noch stärker gemacht (, aber vielleicht nicht 100.000 Platten mehr verkauft).
 
dass ist das ideal. wer würde sich nicht gerne von Rick Rubin oder Moses Schneider produzieren lassen? Amateure oder semi-pros müssen sich aber auch mit Amateuren und semi-pros abgeben (ausser sie greifen ganz tief in die Tasche...).

Wieso? Diese Haltung kostet ja per se nix außer Zeit.
Und die Zeit von Produzent*in Mustermann kostet weit weniger als die von Rubin & Co.
Ich denke eher, dass Amatuere und Semiprofis schlicht wesentlich weniger bereit sind, bestimmte Entscheidungen an eine/n Dritte/n abzugeben oder auch nur in Frage stellen zu lassen.
 

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