Billigbässe - Immer schlecht?

Hickes

Hickes

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Ich hab mir am Montag einen Akustikbass von Martinez gekauft. (Das ist die Hausmarke von PPC) Eigentlich wollte ich einen Ibanez, hauptsächlich wegen der schlechten Kritiken von Billigbässen, hier im Forum. Insbesondere bei Akustikbässen.
Als ich bei PPC war, war ich aber halbwegs überrascht, denn der Martinez, der da war, klang gar nicht so schlecht, wie ich erwartet hatte. Mängel waren zwar ein Schnarren ab dem 12. Bund und ein durchgehendes Klirren, beim spielen, aber als ich mir das Gerät etwas genauer angeschaut hab konnte ich das ohne Probleme beheben. (Schnarren mit leicht erhöhten Seiten, jetzt schnarren nur noch E und A-Seite bei den Bünden 12 und 13 und das Klirren damit, dass ich einige Muttern am Kopf mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber fixieren musste.)
Jetzt hat der Bass für seine lächerlichen 217€ (Lächerlich natürlich nur im Vergleich mit anderen Bässen) eigentlich einen ziemlich guten Klang und klang meiner Meinung nach auch voller als der Ibanez. Ich hab den Bass bislang allerdings nur unverstärkt getestet, sobald ich ihn mit Verstärkung, in der Band getestet hab, geb ich Rückmeldung.

Jetzt frag ich mich, wieso eigentlich immer so viel Negatives über Hausmarken erzählt wird. Wenn man weiß wie man mit Kinderkrankheiten, wie den oben beschriebenen umzugehen hat, dann bieten einen diese Produkte die Möglichkeit mit wenig Geld an ein akzeptables Instrument zu kommen. (Gerade als Schüler, wenn man nicht mal eben an die 1000€ locker hat.) Vielleicht hatte ich aber auch eingfach nur Glück.[:D]

Schreibt mal eure Erfahrungsberichte. (Nicht nur zu Akustikbässen, sondern allgemein zu den viel verschrienen Billigmarken.)

Gruß, Hickes

Edit: Als nächstes wird der Bass entgrätet, bekommt neue Saiten (hat noch die Bronzesaiten) und einen neuen Sattel. Der jetzige ist aus Plastik und das geht mal gar nicht. Da muss'n Knochensattel ran.[8D]
 
Zitat:Original erstellt von: allerbest

Du sprichst mir aus der Seele. Übrigens löse Dich von dem Gedanken, dass Du später (als Nicht-Schüler) plötzlich 1000 Euro so nebenbei zum Ausgeben hast:-(

Das Gefühl hab ich auch... das Geld wird nicht mehr, sondern immer weniger!
 
Zitat:Original erstellt von: Hickes

Ich hab mir am Montag einen Akustikbass von Martinez gekauft. (Das ist die Hausmarke von PPC) Eigentlich wollte ich einen Ibanez, hauptsächlich wegen der schlechten Kritiken von Billigbässen, hier im Forum. Insbesondere bei Akustikbässen.

ich dachte, ibanez sei ne billigmarke ...
 
Ich selber habe 2 Billig-Jazz-Bässe und bin der Meinung, dass man durchaus gute Teile erwischen kann, und da gilt aber als oberste Maxime: ANTESTEN.
Der günstige Preis kommt ja im einen durch die Masse und zum anderen durch Einsparungen am Material zustande. Da habe ich die Erfahrung gemacht dass es eher die Hardware ist, die man nicht gebrauchen kann - es sei denn man hat einen mit Flitzebogen-Hals oder ähnlichem. Bei meinem Bach-Jazzbass habe ich mittlerweile Brücke, Mechaniken und den Plastiksattel (der hohl war) getauscht, und der klingt plugged und trocken ganz annehmbar.
 
Als ich das erste mal den Ibanez SRX 300 im proberaum meiner band gesehen habe dachte ich "okayy nicht das gelbe vom ei" Beim anspielen habe ich aber gemerkt das er ein Wares ouput wunder. Als ich neue saiten draufgezogen habe klag er astrein. Nur aufgrund des Kurpos (Agathis) und der dicken Humbucker ist nicht viel mit slappen. Ansonsten find ich den Bass echt gut. Die bespielbarkeit lässt keine wünsche offen. Und runtergestimmt klingt er einfach nur Fett.!
 
Zitat:Original erstellt von: mulhofa

Der günstige Preis kommt ja im einen durch die Masse und zum anderen durch Einsparungen am Material zustande.
Stimmt schon, aber ich würd weitergehend sagen: Der teuere Preis kommt durch etliche Zwischenhändler und den Fachhandel zustande.

Ist zumindest im Motorradzubehör so. Wenn da der Endverbraucher wüsste, was der exklusive Deutschlandimporteur für das Teil bezahlt hat ...
 
in sachen e gitarren kann ich was beisteuern:

hab ne 290 euro BC Rich klampfe und eine 1600 Euro ESP Viper. die BC Rich gefällt mir besser, und: sie setzt sich auch besser im mix durch.

allerdings hab ich auch ne akkustikklampfe: Martin D28, costa quanta 1650 euro, dagegen kommt keine billiggitarre dagegen an.

mein fazit: ich denke mal, gegen ne gute edelgitarre kommt man mit einem billigteil nicht ran. verglichen mit einer edel gurke schon.
 
Klar gibts auch gute "Billig-Bässe". Zumal billig ja auch von Person zu Person anders definiert wird. Für manche nen 60€ NoName Bass für andere nen 400€ Yamaha Bass (kein Witz).

Es gibt sehr viele Instrumente, die auch für wenig Geld sehr gute Ergebnisse bringen Abstriche muss man jedoch IMMER machen. Der teure Preis rechtfertigt sich (meistens) ja schon wohl durch Materialwahl etc..

Aber hey, als Schüler (oder eben auch später) ist halt nicht so viel Geld zum verpulvern da, und wenn dann mal ein selten beanspruchtes Teil aus Plastik anstatt aus Metall ist, na gut, dann isses so.

Gruß.

PS: Jedoch muss man zwischen günstigen Insutrmenten und wirklichem Schrott auch noch mal unterscheiden. Hatte letztens ne real Trompete für 70€ in der Hand. [xx(]. Das is nicht mehr günstig. Das is nur noch Mist!
 
tja ich denke mal, wenn du deine Eigenleistungen nun noch mit einrechnest, dann ist das Ding auch nicht mehr so billig, oder?
 
Ich habe mir, nachdem ich Anfang letzten Jahres wieder mit dem Bassen angefangen habe, u. a. zwei Bässe der Fa. Bach (Jazz Bässe, 5-Saiter) gekauft, ein Standard-JB (passiv) und ein Marcus Miller 5-Saiter sign. Nachbau (aktiv/passiv). Ich wollte nicht viel Geld ausgeben, weil ich nicht wußte, wie es sich mit dem Bassspielen langfristig entwickelt, daher nicht viel investieren wollt und eher zufällig (und supergünstig) an die Teile rangekommen (beide zusammen neu für 420 EUR).

Obwohl ich objektiv mit dem Klang sehr zufrieden war (vor allem, nachdem ich full mass bridges und DR-Saiten montiert hatte, PUs und Hals/Saitenlage optimal eingestellt) wurde mir öfters eingeredet, dass Billig Bässe nicht das Gelbe seien, was ich mangels Vergleich geglaubt habe, obwohl mein Sound auch in der Band super ankommt. Also hab ich viele andere Bässe probiert, gekauft, verkauft (u. a. in der 2000 EUR Klasse), die mir dann im direkten Vergleich einfach nicht gefielen, steril klangen, ne schwache H-Saite hatten oder im Sustain abfielen, nicht fett genug waren oder die einzelnen Töne einfach nicht differenziert genug klangen. Es hat mir einfach keiner gefallen, vielleicht warens auch die falschen.

Irgendwann hab ich begriffen, dass es drauf ankommt, dass MIR der Bass gefällt und dass auch Billig-Teile hervorragend sein können. Nachdem ich mich dann auch mit anderen Bach Modellen auseinandergesetzt habe und auch über Ebay gebrauchte Bach zum modden gekauft hatte, wurde mir auch klar, dass es durchaus Klangunterschiede in der gleichen Baureihe gibt und nicht jeder Bach unbedingt so toll sein muss: es gibt (wie bei anderen Bässen) hier auch Serienschwankungen und es hängt viel vom einzelnen Bass ab. Wo es bei Bach auch hapert, ist es mit dem Service des Importeurs, das ist halt nun mal kein Musikgeschäft.

Ganz aktuell habe ich eine Bach Les Paul bekommen, die im direkten Vergleich mit meiner Gibson LP Studio in allen Belangen besser abschneidet, Klang, Sustain, Bespielbarkeit. Verarbeitung ist vergleichbar, vielleicht ein Tick unter der Gibson. Kann Zufall sein, verallgemeinern kann ichs nicht, dazu müßte man mehr Vergleiche anstellen. ABer eine Gibson ist halt eine Gibson, auch wenn sie das 6-fache kostet. Und ein Fender Marcus Miller V sign. ist ein Fender, auch wenn er das 8-fache kostet wie mein Bach.

Was ich klasse finde, ist dass man an günstigen Bässen (Hardware, Elektronik, Einstellungen) durchaus experimentieren kann, ohne viel Geld in den Sand zu setzen. Dennoch wäre ich bereit, auch mal deutlich mehr Geld auszugeben, wenn ich einen Bass finde, der deutlich besser ist und den Mehrpreis rechtfertigt. Ist mir bisher allerdings nicht geglückt. Werde demnächst mal einen Tag bei Just Music verbringen. Vielleicht gibts ja da ein Eha-Erlebnis.
 
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Ich finde daß man bei den G&L Tributes das derzeit beste Preis/Leistungsverhältnis findet. Bin seit Kurzem glücklicher Besitzer eines naturfarbenen L2000 mit Rosewood Neck (Ikea Optik), im Laden kostet der so um die 560,- Euro. Meine Mitmusiker meinen einhellig, ich soll den Preci und den Jazzbass zuhause lassen, der L2000 klingt am besten... Das Teil ist sehr vielseitig einsetzbar und klingt wirklich gut, vorausgesetzt, man hat sich mit Leo's Klangregelung vertraut gemacht. Mords-Sustain, schön knurrig, die Bespielbarkeit des 6-Punkt-verschraubten Halses ist ausgezeichnet, Dead Spots hab ich noch keine gefunden. Auch wenn es hier Leute gibt, die G&L Tributes nicht so gut bewerten - ich finde ihn klasse und kann ihn nur wärmstens empfehlen!
 
also mein 500 euro yamaha ist der vielseitigeste bass den ich je gesehen hab und er klingt super, ist klasse verarbeitet ...

moe83 hat einen super selbstbastel billigbass gebaut und sd bickups reingeschraubt, klingt absolut hammer das teil !!

mit ibanez ist es eigentlich fast genauso wie mit yamaha, die bauan klasse instrumente für nen unschlagbaren preis ...
(aber squier suxxx [xx(])
 
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Stimmt schon, Black Jack, ein Billigbass ist schon noch etwas anderes. Andererseits kann man die Tributes mit etwas Glück für unter 400 Euro bei Ebay bekommen, da wirds dann wirklich zum Schnäppchen.
 
es gibt unter günstigen instrumenten eigentlich sehr oft exemplare, die aufhorchen lassen und wirklich hochpreisige markenware in den wind schiessen.

um sowas zu ergattern braucht man aber geduld und ein gewisses "how-know-to-look-for"...
 
man darf auch nicht vergessen, das es auch bei teuren marken wie z.b. fender, rickenbacker, blablabla auch qualitätsstreuungen gibt.
ich hab auch ne harley benton billigheimer gothic flying v. die gitarre an sich ist astrein bespielbar. an der hardware und den pickup´s gibts an sich für die gebotene qualität nix auszusetzen. die gitarre klingt eben einfach rund.
 
Logisch betrachtet kann eine Kopie deutlich billiger in Asien produziert werden, aber warum sollte sie schlechter sein, vorausgesetzt es ist eine wirklich gute Kopie.
Nehmen wir das Beispiel Fender. Als Leo Fender damit auf den Markt kam, waren die Bassbauer entsetzt und haben ihn wüst beschimpft.
Fender war nämlich von Anfang an als eine Billigproduktion konzipiert. Man dachte Leo hat einen Knall, denn kein richtiger Bassbauer wäre auf die Idee gekommen einen Hals mit ein paar Schrauben am Korpus zu befestigen (ein Hals wurde selbstverständlich ordentlich verleimt) und die Brücke ist bestenfalls als alberner Blechwinkel zu betrachten.
Das Ergebnis kennen wir alle, es sind die bekanntesten Bässe (und Gitarren) der Welt geworden und klingen tun sie auch noch richtig gut.
Er wollte nur eigentlich nur billig produzieren und hat irgendwie (vielleicht sogar nur zufällig) die richtigen Zutaten erwischt.
 
tja, der gute leo hat damals eben das richtige zur richtigen zeit getan. sonst gäbe es z.b. diese webseite hier nicht. oder kernigen rock, pop und wasweißich...

davon abgesehen werden sowieso der großteil der "billighobel" in den produktionsstätten hergestellt, wo z.b. auch marken wie ibanez ihre instrumente bauen lassen.
 
Ja, stimmt tatsächlich, dass "billige Produzenten" wie Cort auch für wesentlich teurere Marken produzieren, u. a. Ibanez, Yamaha...

Um nochmal auf Bach zurückzukommen: die etwas höheren Qualitätsschwankungen, insgesamt aber hervorragende handwerkliche Ausführung der Bass-Basis (alles was Holz ist) kommt daher, dass diese Teile - anders als bei den Asien-Bässen - größtenteils immer noch in Handarbeit ich Tscheschien gebaut werden, wobei der Musikinstrumentenbau dort eine lange Tradition hat. Was die Elektrik bzw. Hardware angeht, so hängt es jeweils vom Instrument selber ab, ob das brauchbar ist, da darf aber gelegentlich durchaus noch Hand angelegt werden. Aber es muss klar sein: wenn Du von Bach kaufst, bist Du auf Dich selber angewiesen, Service existiert so gut wie gar nicht.
 
Hab den Ibanez EWB 20 und bin sehr zufrieden damit, ist sicher nicht ein 300.- Euro Bass, aber dafür ist er absolut bühnentaulich und dennoch erschwinglich (ca. 1000.-CHF) finde ich. Billig ist für mich immer so ein "Reizwort". Denn Qualität hat nun mal seinen Preis, das ist nun mal so.
 

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