Einfachere Jazz-Songs?

Wie ich ganz oben schon erwähnt habe, bin ich absoluter Jazz-Neuling. Wenn man über Akkorde "walkt", dann macht man genau was?

Im Idealfall spielt der Bass eine eigenständige kontrapunktisch angelegte Linie. Um zu diesem Ziel zu gelangen ist es allerdings ein weiter Weg.

Zunächst musst Du Dir klar darüber sein, dass Du als Bassist das harmonische Grundgerüst eines Songs zu festigen hast. Und das bedeutet dass Du bei jedem Akkordwechsel zunächst den Grundton der aktuellen Harmonie zu spielen hast.
Da Walking Bass aber rhythmisch gesehen den Puls (Viertel) eines Stückes wiedergibt könntest Du nun einfach den Grundton solange als Viertel wiederholen bis der nächste Akkordwechsel eintritt. Das wird manchmal gemacht, ist aber auf Dauer sehr unbefriedigend.
Um nun zu einer zielstrebig klingenden Walking Bass Linie zu kommen ist es wichtig dass Du das Konzept Spannung/Entspannung (stabil/instabil) verstehst.
Entspannung/Stabilität erzeugen die akkordeigenen Töne (Grundton, Terz, Quint und Sexte/Septime) - und davon vor allem der Grundton.

Nehmen wir an wir hätten als Harmonien 2 Takte C Dur.
Da eine Walking Bass Linie vorzugsweise in Sekundschritten abläuft, läge es nahe als Walking Bass Linie die C Dur Tonleiter zu spielen.
C (=stabil) D (=instabil) E (=stabil) F (=instabil) G (=stabil). Leider hat die Durtonleiter aber nur 7 Töne so dass wir, wenn wir diesem Schema folgen, bei C =instabil raus kommen.
Um das zu vermeiden, schaltet man zwischen dem G und dem A einen chromatic Approach dazwischen. Die Walking Bass Linie wäre also C D E F G G# A B C.
Diese Linie kann auf und abwärts gespielt werden (mit leichter Betonung auf die Instabilen). Wichtig beim Spielen ist das Fühlen des ständigen Wechsels von stabil/instabil. ... Bei Bedarf mehr ...
 
Auch wenn der Beitrag schon älter ist möchte ich auch noch nen Tipp zum besten geben:
Nimm dir „Autumn leaves“ und spiele den gesamten Song nur die Grundtöne — quasi auf der Stelle gehend.
So lernst du die Akkordwechsel kennen.
Dann spielst du den Song über die gelernten Akkordwechles in dem du
Immer Grundton und Terz hintereinander zupfst.
Dann den Grundton, die Terz, die entsprechende Septime und dann wieder den Grundton.
Das klingt noch nicht wirklich nach Jazz und auch nicht immer toll, aber du hast was über Arpeggios gelernt.
Es Kling schon nett wenn du die oktavterz spielst
Du lernst auch auf diese Weise eine Menge über das was noch fehlt...und dann spiel das Lied, bis du denkst das es gut klingt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich gute Übung!
Dann die ganzen Töne schön verbinden, gut hören und etwas Phantasie... und der Jazz lebt!
 
Ich nenne mal hier ein paar Standards, die ich während meines Studiums hoch- und runterspielt habe:
Autumn Leaves
Blue Bossa
F-Blues (z.B. Billie's Bounce)
So What
All of me
Black Orpheus
Wave
Stella by Starlight
There will never be another you
All the things you are
My funny valentine
Equinox
Night in Tunesia
Girl from Ipanema
Ladybird
Misty
Take the A-train
Satin Doll
Have you met Miss Jones
Etwas moderner (kein Swing):
Affirmation
This Masquerade
Feel like makin love
....
Liste ist endlos. Am besten nur eine überschaubare Anzahl aussuchen und langsam rantasten

Guten Morgen zusammen,
da mich das Thema ˋJazz, Swing...Big Bandˋ Standards auch nie los lässt, habe ich bei Spotify mal die Liste oben zusammen gestellt, mit dem Versuch, einfache (langsame) instrumentalversionen zu wählen. Vorschläge/Änderungen nehme ich im eigenen Interesse gerne vor.

https://open.spotify.com/user/ruedi...2hwuYdd7ZHTmgmNw6vd?si=pmJayEK5TmSanQW-swnlQQ
 
Das Video ist cool, ich glaube ich bin dann aber falsch hier, wenn das Video unter der Überschrift ‚einfache Jazz-Songs‘ steht :-(
 
Lern Noten, das lohnt bei der Art von Musik. Mache ich mit meinem Lehrer, der Erfolg stellt sich auch recht bald ein.
Eine Empfehlung steht auch hier irgendwo im Forum ´Reading Contemporary Electric Bassˋ von Rich Appleman aus dem Berklee Press Verlag.

Die Anfänger Schule ´Bass-Methode‘ von Ed Freiedland ist zum Großteil auch ´Tab freì´ und Ove Bosch ‚Bass Vertiefung’ auch, aber da geht es nicht direkt ums Notenlesen.
 
Ja, ich weiß, Noten lesen zu können, hat ne Menge Vorteile. Ich wollte es eigentlich auch schon immer lernen, konnte mich bisher aber nie dazu aufraffen,
weil ich auch ohne ganz gut klar komme. Ich bin ja inzwischen auch schon 60, da dauert das bestimmt drei mal so lange wie in jungen Jahren... :-)
 

Das Video ist cool, ich glaube ich bin dann aber falsch hier, wenn das Video unter der Überschrift ‚einfache Jazz-Songs‘ steht :-(
Hallo pedalist,
das Ganze sieht schwerer aus als es ist. Es stecken nämlich ganz einfache Konzepte dahinter. Leider - bzw. zum Glück (für alle Basslehrer - wie mich - die noch 1 zu 1 Unterricht geben) lässt sich nicht Alles einfach mit einem Video erklären.
Das Video ist aus einer Bass-Stunde heraus entstanden, in der ein Schüler den Wunsch geäußert hat mal einen Jazzsong zu spielen. Alles was du in diesem Video siehst haben wir in einer einzigen Unterrichtsstunde gemeinsam entwickelt und ich habe dann erst später ein Video daraus gemacht.

P.S.: zum Notenlesen lernen hätte ich da noch einen kleinen Tipp für dich ;-)

Sightreading%2Bfor%2Belectric%2Bbass%2B(BANNER%3B%2BB800).jpg

http://four-strings-basslessons.blogspot.de/p/sightreading-for-electric-bass.html
 
Ja, ich weiß, Noten lesen zu können, hat ne Menge Vorteile. Ich wollte es eigentlich auch schon immer lernen, konnte mich bisher aber nie dazu aufraffen,
weil ich auch ohne ganz gut klar komme. Ich bin ja inzwischen auch schon 60, da dauert das bestimmt drei mal so lange wie in jungen Jahren... :-)
Diese App finde ich ganz gut. Bass Schlüssel lässt sich konfigurieren, sowie alle Tonarten.
Kostenlos und keine in-App-Käufe !!

Check out the Music Note Sight Reading Trainer app for iPhone
https://itunes.apple.com/us/app/music-note-sight-reading-trainer/id874386416?mt=8
 
Das Problem bei solchen Apps ist meistens, dass man nicht mit seinem Instrument übt, sondern am Handy oder Tablet Noten eingeben muss. Ich kenne diese App nicht, aber nach den Screenshots sieht das hier so aus, als ob man die Töne auf einer Tastatur spielen müsste. Das hat natürlich mit E-Bass Sightreading gar nichts zu tun, denn man hat ja auf dem Bass immer mehrere Möglichkeiten einen Ton zu spielen und daher braucht man für Saiteninstrumente ein spezielles Lagentraining, welches natürlich in solchen Apps auch nicht vorgesehen ist.
 
Hallo pedalist,
das Ganze sieht schwerer aus als es ist. Es stecken nämlich ganz einfache Konzepte dahinter. Leider - bzw. zum Glück (für alle Basslehrer - wie mich - die noch 1 zu 1 Unterricht geben) lässt sich nicht Alles einfach mit einem Video erklären.
Das Video ist aus einer Bass-Stunde heraus entstanden, in der ein Schüler den Wunsch geäußert hat mal einen Jazzsong zu spielen. Alles was du in diesem Video siehst haben wir in einer einzigen Unterrichtsstunde gemeinsam entwickelt und ich habe dann erst später ein Video daraus gemacht.

P.S.: zum Notenlesen lernen hätte ich da noch einen kleinen Tipp für dich ;-)

Hallo Tom,
Nach der ‚Durchsicht‘ gestern Abend wird das gleich bestellt.
Gruß Rüdiger
 

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