Fender stinkt!

bassthis

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So, nachdem ich nun die Meute in drei Gruppen gespalten habe, ("Man was für ein ahnungsloser Depp", "Genau meine Meinung" und "Nicht schon wieder!") mein eigentlicher Beitrag... [;-)]

Ich war heute beim Musik Schmidt weil ich ein wenig Zeit totschlagen musste und Mal sehen wollte was ich mit meinem Weihnachtsgeld so anfangen kann und da habe ich dann natürlich ein paar Bässe angespielt...

Als erstes fiel mir ein Sandberg Panther Special 4er in die Hände, auf diesen Bass war ich schon länger gespannt also spielte ich ihn Mal an einem Tech Tiger 12" Combo an. Ich war erst einmal positiv von dem erstaunlichen Druck des doch relativ kleinen Combos positiv überrascht. Danach widmete ich mich also etwas mehr dem Bass...

Mahagonikorpus mit Walnussdecke Ahornhals mit Palisandergriffbrett, zwei Sandberg Tonabnehmer in Form eines Parallelogramms und ein Delano 3-Band EQ. Der EQ schonmal vorbildlich leise und rauscharm, besser als in meinem Sandberg und sehr wirkungsvoll wie gewohnt. Der Bass selbst klingt sehr voll und ungemein knurrig in jeder Tonabnehmer Kombination, sogar die G-Saite hat noch ordentlich Bass und knurr...aber die E-Saite...oha...lasch und mit erschreckendem Mittenloch...das kann sowohl an den Saiten liegen als auch daran das ich kein Stimmgerät zur Verfügung hatte um den Bass auf EADG zu trimmen...meines erachtens war er etwas tiefer gestimmt, das dürfte den Klangabfall erklären, wenn der Bass aber korrekt gestimmt war...aua... [:-(]

Danach wanderte ich ein wenig durch den Laden und mich grinste aus irgendeinem Grund [url="http://www.musik-schmidt.de/osc-sch...ecision-bass-rosewood-neck-amber-p-3203.html"]dieser Fender[/url] an. Ich bin kein Fan von Fender Bässen, ganz im Gegenteil, sie sind mir einfach unsympathisch ohne das es dafür eine wirklich rationale Erklärung gäbe (den P-Bass KLANG liebe ich nämlich), das die Fenders die ich bisher anspielt auch nicht so doll klangen bestärkte mich in meinem Empfinden und dieser hier stellt auch noch den Versuch dar eine Aktivelektronik in einem klassischen Fender-Bass einzusetzen, ich war mir sicher das ich den Bass nicht mögen würde.

Beim hochheben fiel mir erstmal das erstaunlich hohe Gewicht auf und das bei einem Erle-Korpus...na denn Mal ab zum Tiger und ankabeln. Klamotten wieder aufsammeln, Gain runterdrehen, dieser Bass ist laut. Sehr laut. Beim EQ die Höhen raus, ein wenig Mitten rein, ein wenig Bässe rein, vorderer Tonabnehmer und dann...ja...dann war es auch schon um mich geschehen...ein dermaßen fetter, knurrender, drückender Basssound das mir fast die Tränen kamen...Balance-Regler in die Mitte und es wird nicht schlechter, aus dem kleinen aber starken Tiger brummt mir ein tiefer, sonorer Warwick-artiger Klang entgegen. Mit dem Mittenregler lässt sich genau das Preci-spezifische Mittenknurren rein- und rausregeln. Es ist sowohl ein cleaner Slapfunk-Ton mit subtilem Fender-Einschlag möglich, als auch ein Knurrgewitter das sich überall durchsetzt. Der Bassregler fettet subtil an ohne zu dröhnen, der Höhenregler stellt die Brillianzen super heraus ohne harsch und unangenhm zu klingen. Und was für ein Sustain!! So ein mikriger, kleiner, popliger lächerlicher Blechwinkel und so ein Sustain!

Ich hätte nie gedacht das ich das mal über einen FENDER sagen würde, habe ich doch in der Vergangenheit diese ganzen Fender-Debatten mit einem selbstgefälligen Lächeln verfolgt und nun...nun bin ich dem Virus des Leo F. selbst verfallen, natürlich, ein aktiver...aber ich liebe diese Flexibilität einfach...

Ich fasse kurz zusammen: Ich habe mich in diesen Bass verliebt.


Scheiße. [xx(]
 
Irgendwann landen sie alle bei Leo... ich wohl auch früher oder später.
Mit dem Stingray bin ich ja schon halb infiziert.
Da das Studentendasein nun auch vorüber ist und jetzt evtl. etwas mehr Geld für Musik da ist,
wird wohl demnächst auch ein Fender bei mir einziehen.

 
Such is life...

Es wird schon seinen Grund haben, das Fender Bässe die "most recorded basses" sind. Wieviele Hits mögen mit einem Plank oder Warwick - (interessanter Name:to get on s.o. wick = jmdn auf den Wecker gehen) - eingespielt worden sein?
 
die wahre erleuchtung....die wahre erkenntnis......das ist wieder mal sehr schön zu lesen.........

ja....fender stinkt...und das ist sehr gut so.......

bauschi
 
mir gings mal ähnlich bei einem US fender preci special deluxe.

bei diesem klang standen mir einfach die nackenhaare zu berge.
so ausgewogen, so definiert und doch kräftig.
kein matsch, sondern einfach UUUUUAAARRRAAAAGGGAAAA!!!!


so ein gefühl hatte ich auch bei meinem warwick corvette$$.
wenn man den richtigen bass im leben begegnet, dann merkt man es!!
 
Hi !

These 1:
Fender Bässe erschließen sich Leuten NICHT, die sie ohne Band nur im Shop oder zu Hause testen. Ein Fender alleine klingt nie so "Toll", will meinen fett, transparent, "boah ey", usw. wie ein aufgemotzter modernerer Bass.
Die typischen Fender Sounds sind aber ebendie, die sich im Bandkontext perfekt einfügen und sich trotzdem durchsetzen. Um das zu erkennen, bedarf es auch einiger Erfahrung. Das mag wohl auch der Grund sein, warum viele Bassisten erst nach Jahren mit anderem Equipment und oft auch nur durch Zufall auf den Preci/Jazzbass kommen (und dann nie wieder wechseln ;-).

These 2: Sorry, aber ein aktiver Fender ist kein richtiger ;-)

Beide Thesen meine ich 100% ernst !!!

V4B
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ein Bass sofort zu einem passt und die Verarbeitung stimmt, ist die Marke ja erst mal egal. Da darf es auch ein "aktiver" Fender sein.

Normalerweise bin ich ja der Meinung, wenn schon Fender, dann passiv.
Aktiv würde ich klar nen Sandberg California bevorzugen.
Und wenn schon aktiv von Leo, dann die Weiterentwicklung Richtung Music Man. Hier bin ich allerdings klar für Sterling vor StingRay.

Nur meine Meinung. Habe im Zeitablauf Fender, MM, Sandberg u.a. bearbeitet.
 
Noch Mal kurz zum Thema aktiver Fender:

Ich war ja bisher immer der Meinung Fender habe keine Ahnung wie man eine aktive Elektronik konzipiert oder gar baut, da sie ja schon so lange an ihren jahrzente alten, passiven Designs festhalten. In erster Linie habe ich den American Deluxe Preci wegen des Humbuckers in Stegposition angespielt, da mir der Sound von Singlecoils nicht wuchtig genug ist und ich bisher eben nur solche in Stegpositionen von Precis gesehen hatte.

Nun, wie bereits erwähnt ich bin geläutert. Fender KANN Bässe bauen, Fender baut sogar sehr gute AKTIVE Bässe und mit diesem fetten Humbucker am Steg wird ein meines Erachtens "one-trick-pony" (bedenkt, bis gestern waren Fenders für mich ein Graus) zu einem unglaublich vielseitigem Instrument mit echtem, fetten Preci-Sound.
Ich habe in diesem Forum bereits gelesen das die aktive Elektronik bei einem American Deluxe Jazz die Britzelhöhen klaut, damit habe ich allerdings kein Problem, die empfinde ich meist als eher nervig und unnütz im Bandkontext und Regel sie eh raus. Der Knurr gibt für mich maßgeblich den Charakter eines Basses vor und meine Güte war das ein Charakter gestern... [:O!]

Jetzt muss ich Mal ein paar Lottoscheine ausfüllen, sooo spendabel war Herr Nikolaus leider nicht... [:D]
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist so ähnlich wie mit Rom.... früher oder später, und irgendwie welchen weg man auch nimmt...

Ich hatte früher auch viel probiert, bis zu dem einen und dann konnte ich mich zurücklehnen... nicht dass alle anderen Bässe nicht gut wären, aber keiner kommt halt an ihn ran, an meinen JB.

Und zudem sagt eine alte Bauernweisheit: Ein guter Bock stinkt!

Grüsse
 

die liebsten bässe sind immer die, die einen anspringen, egal welcher name drauf steht, liebe auf den ersten blick sozusagen, oder hör, das ist bisher für mich immer die richtige entscheidung gewesen, und in jedem fall besser als sogenannte kopfentscheidungen. scheint der richtige für dich zu sein..
 
Zitat:These 1:
Fender Bässe erschließen sich Leuten NICHT, die sie ohne Band nur im Shop oder zu Hause testen. Ein Fender alleine klingt nie so "Toll", will meinen fett, transparent, "boah ey", usw. wie ein aufgemotzter modernerer Bass.

...es sei denn es ist z.b. ein guter late 70´s jazz bass......speziell diese bässe nehmen es im solobetrieb mit JEDEM "boah-ey-modern bass auf.
und zwar so locker, dass sie sogar die nase vorn haben......

das erlebe ich bei diversen vergleichstesta immer und immer wieder.......wirklich erstaunlich....

Zitat:...gabs nicht mal einen slogan.."der erfolg gibt uns recht!"?
ich denke das trifft wohl auch für fender zu..wenn es so sagenhaft schlechte bässe zu einem völlig überteuerten preis wären, denke ich nicht, dass diese bässe seit jahrzehnten die nummer eins sind.
für mich persönlich gibt es keine schöneren bässe..egal welceh ich mir anschaue..ich bleib immer beim preci oder jb hängen..das finde ich vollendet..und der klang?nun sagen wir so:
warum ein fender bass auf so unglaublich vielen studioeinspielungen und live auftritten gespielt wird..muss NUR was mit hype zu tun haben..;-)in diesem Sinne

wahre worte....wahre worte.......

bauschi
 
das muss man etwas differenzierter sehen.....

natürlich waren zu dieser zeit die fender bässe oft unter aller sau..keine frage.

hatte schon genügend wahre gurken aus dieser zeit in der hand.....

aaaaaaaber.......es gibt auch viele gute darunter...und dann wiederum sehr gute bis hervorragende exemplare!

diese gilt es ausfindig zu machen, sie zu erlegen und sich an ihrem monster-ton zu erfreuen.....

die richtig guten sind rein klanglich und handlingsmässig nicht mit gold aufzuwiegen.

ich liebe die precis aus der pre cbs zeit und gleichzeitig die jazz bässe der späten siebziger......

bauschi
 
Hallo,

auch ich fand Fender immer kacke, weil jeder so ein Ding (oder auch nachgemacht) spielt, vor allem die Precis fand ich ganz besonders schrecklich. Nun hatte ich mich übers Jahr gesehen schon mit der Jazzbass-Form angefreundet, rein optisch. Das Ende vom Lied ist, durch einen Freund, der mehrere Precis sein Eigen nennt, bin ich auch auf den Geschmack gekommen und habe mir erst vor 2 Wochen einen Preci USA gekauft, einen 94er Special Edition. Bisher habe ich ihn nur an meinem Warwick BlueCab 30 im Wohnzimmer getestet, da Proberaum aufheizen zu umständlich ist (nur zum Testen), aber ich bin echt erstaunt, was da raus kommt. Klingt natürlich anders als mein Fame Baphomet, aber trotzdem wuchtig und echt genial. Gut, die Verarbeitung ist nicht unbedingt die Beste, aber das soll ja egal sein.
Hätte mir vor ein paar Wochen noch jemand erzählt, dass ich mir mal einen Preci hole, ich hätte ihn verdroschen ;-) Irgendwann kommt wohl wirklich jeder dahin. Passt ja auch zu meinem Motto "Weniger ist mehr".

So long, Eckhard.
 
Zitat:Original erstellt von: Bassmann135

Zitat:
...es sei denn es ist z.b. ein guter late 70´s jazz bass......speziell diese bässe nehmen es im solobetrieb mit JEDEM "boah-ey-modern bass auf.
und zwar so locker, dass sie sogar die nase vorn haben......

ich lese aber sehr viel in anderen foren (z.b. TB) dass die late 70's fenders die miesesten bässe waren in ihrer geschichte. wird das einfach so aufgebauscht[;-)], weil halt in einem forum sehr viel geredet bzw. geschrieben wird, oder hat's doch ein bisschen wahrheit dran?

Mein 77/78er Jazzbass ist hundsmiserabel verarbeitet(sowas gibt es in der Form heute nicht mehr), ist schwer wie Blei(6kg), die Halsausfräsung viel zu groß, Stegpickup und Brücke aus der Mitte montiert. Der hatte damals neu 2690DM gekostet. Für diesen Preis eine absolute Frechheit. Die Macken waren alle ab Werk!! Habe diesen Bass gebraucht für 300 DM [:D]gekauft und liebevoll saniert bzw. sanieren lassen. Warum habe ich diesen Bass überhaupt??
Weil diese Keule klingt wie Hölle! Den würde ich niemals hergeben,niemals. Soweit ich das beurteilen kann waren die verwendeten Hölzer schon sehr gut. Nur die Verarbeitung hat CBS damals nicht mehr auf die Reihe gekriegt. Angeblich weil sie noch das alte Wekzeug aus den 60ern verwendet haben.
 
Macht das Sinn?
Falls CBS die Werkzeuge aus den 60ern verwendet hat, und ich gehe davon aus, dass CBS Leute übernommen hat (allein wegen des Know Hows), würde das bedeuten, dass auch alle Instrumente vorher diese Mackel haben müssten, oder?!

 
Zitat:Original erstellt von: el_loco

Macht das Sinn?
Falls CBS die Werkzeuge aus den 60ern verwendet hat, und ich gehe davon aus, dass CBS Leute übernommen hat (allein wegen des Know Hows), würde das bedeuten, dass auch alle Instrumente vorher diese Mackel haben müssten, oder?!
Schonmal dran gedacht, daß altes Werkzeug und alte Maschinen irgendwann mal ausgelutscht und ausgeleiert sind [;-)]? Außerdem weiß ich aus eigener Erfahrung, daß meist bei so Firmenübernahmen das schnelle Geld eine größere Rolle spielt, als das Know How zu erhalten ...

Das ist nicht speziell auf 7ender/CBS gemünzt, weil ich auch nicht weiß wie's in dem Fall abgelaufen ist. Und normalerweise halte ich mich bekanntlich aus derartigen Diskussionen raus und LASSE mich unterhalten [¦)]. Aber das wollt ich doch mal ganz allgemein zu bedenken geben.

Grüße vom Werkzeugmacher [8D],
Jerry

EDIT: FastFood war schneller - Nomen est Omen.
Aber ich war ausführlicher, ätsch [:D]

 
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