Jazz-Kontrabassisten - welche?

Tschuldigung, überlesen! Sicher nichts, wovon man lernen kann, dennoch für den Hör-Horizont nicht schlecht.
 
Zitat:Original erstellt von: Jenso

Tschuldigung, überlesen! Sicher nichts, wovon man lernen kann, dennoch für den Hör-Horizont nicht schlecht.

NHOP ist ohne Frage ein krasser Bassist und ich mag seine Musik, aber man sollte erstmal woanders anfangen.

Grüße,
K
 
Vielleicht eine Lehrwerkempfehlung (auch wenn es Dir nicht darum ging):

Ed Friedland - Building Walkin Bass Lines

Das Buch ist einfach und schlüssig geschrieben, die Übungen und die Playalongs durchweg gut. Es verschafft eine super Basis um sich auf dem Griffbrett von Akkord zu Akkord zu bewegen. Natürlich hat es nichts mit wirklich inspirierten Linien zu tun (auch wenn die Augfnahmen von Friedland selber richtig gut klingen) aber es gibt einem ein Gerüst welches didaktisch einwandfrei aufgebaut wird. Obwohl ich dieses Buch schon mehrere male durch habe, die Möglichkeiten mit ihm zu arbeiten sind nahezu unbegrenzt weil man so viel mehr machen kann als er schreibt, ich nehme es immer wieder gerne zu hand, Kapitel 1: Nur Grundton und Quinte und dann in allen Lagen, mal den Grundton auf die 1, mal die Quinte, abwechselnd, etc... Das ist höllisch schwer und eine richtige Gedankenleistung. Natürlich entsteht so keine Musik und in der Praxis würde nie ein Bassist so seine Linien komponieren. Aber es holt einen immer wieder zu den Grundlagen und Basics zurück und gibt Sicherheit auf dem Griffbrett. Und letzteres wird vor allem von E-Bassisten auf dem Kontrabass richtig unterschätzt denn ganz so einfach kann man "die Fingersätze nicht verschieben" - aber das ist ein anderes Thema ;-)

Viele Grüße Hen
 
@Hen
Das Friedland-Buch hatte ich schon in der Hand, die Methode erscheint mir gut uns schlüssig. Das "Garantiert Walking Bass lernen" (Autor ist mir gerade entfallen) ist ähnlich aufgebaut. Am Grundton-Quinte-Konzept arbeite ich mich gerade durch Autumn Leaves, das macht Spaß, klingt gut, die Changes werden sehr klar. Ich glaube, hinterher, wenn man das mal durch hat, fliegt man nie mehr aus den Harmonien. (Wobei ich gestehen muss, dass ich vom Saxophon her schon sehr gefestigt war, was harmonische Abläufe angeht, glücklicherweise...)

Jetzt bekomme ich bestimmt morgen Ärger mit meinem Lehrer, weil ich völlig andere Dinge geübt habe :-)

Den Goldsby habe ich mir gekauft, ein tolles Buch! Das wird mich in den nächsten Jahres wohl begleiten, danke noch mal für den Tipp.

Schönen Abend noch,
Glücksfee

 
Ich würde hier gerne noch die Duo Platten von Jim Hall und Ron Carter und vorallem Jim Hall und Red Mitchell empfehlen. Die spielen einfach wunderbar schöne Musik und man kann den Bass ziemlich gut raushören, weil es halt nur ein Duo ist. Ich glaube vorallem die Platte mit Red Mitchell ist ein richtiger Geheimtipp und du wirst sie auch nur mit ganz viel Glück irgendwo zu kaufen finden.
 
Danke, Frankie!

Seit ich Kontrabass spiele, höre ich nur noch Basslinien - vorher habe ich immer das Saxophon rausgehört ;-)

Glücksfee
 

Mein Favorit in Sachen Kontrabass:
Esperanza Spalding

Habe sie letztes Jahr am Montreux Jazz Festival gesehen und war begeistert. Die Lady macht unglaubliche Dinge auf dem Instrument, singt wie eine Nachtigal und zu allem Überfluss sieht sie auch noch umwerfend aus.
[URL]http://www.youtube.com/watch?v=w2JRGv91urY[/url]

Am selben Abend stand auch Stanley Clarke auf der Bühne, den man zwar eher als E-bassisten kennt, der aber bisweilen auch am Kontrabass brilliert und gerade punkto Hörhorizonterweiterung helfen könnte.
[URL]http://www.youtube.com/watch?v=Py3jT0uaZw0[/url]

Lg Xela
 
Stimme ich dir zu. Viele sagen ja, dass er vor allem auf Ray Brown aufbaut, aber Garrison ist auf jeden Fall mit drin. Ich denke ja, dass jeder Jazzer auch Coltrane gehört hat, und Garrisons Improvisationen gerade auf "A Love Supreme" sind schon klasse.

Hier ist Ray Brown

http://www.youtube.com/watch?v=6bJu2owDM2E
 
Alle Jazz-Bassisten aus der Zeit sind super! Vielleicht hängt das ein bischen damit zusammen, dass sie enorme Spielpraxis hatten (Auftritte täglich...nicht wie heute, hier und da mal am WE).
Leider ging der Jazz ja ein Stück weit den Bach runter...die Kulturindustrie machte es möglich.
Andererseits gibt es, wie die Beispiele zeigen auch phantastische Jazz-Bassisten in neuerer Zeit. Spannend, was man mit einem Bass alles machen kann, jeder auf seine Weise einfach toll.
Kommt man in diese Bereiche der Fertigkeit, dann geht es vor allem auch darum, wer tatsächlich was zu sagen hat. Und gerade in der Richtung tun sich wirklich nach wie vor unglaubliche Dinge.

Aber zum Raushören der Linien taugen immer noch die Alten am Besten, denn die Linien waren einfach und gleichzeitig genial
NHOP gehört gewiss nicht dazu (zu denen mit den einfachen, genialen Linien).
Ob überhaupt jemand genau raushört was der so treibt? Er ist super, aber zum Raushören ...? Vor allem bei seiner Technik, die den meisten sowieso nicht zur Verfügung steht...
Was keineswegs heißen soll, dass man sich NHOP nicht anhören sollte.
 
Es wird auch heute noch sehr gut gespielt. Da muss man nicht zwingend alte Sachen hören. Christan McBride, aber auch Dave Holland zB
 

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