Lost in Space - Eure unerfüllten GAS Wünsche

 
Der einzige "Kunstholz"-Bass, den ich kenne ist der Danelektro, die haben Hartfaserplatte -Masonite- genommen. Unter dem Lack ist also allermeistens Naturholz. 😉
Okay, okay, habe ich oben optimiert.
Das weiss aber seine Frau vielleicht nicht 😉
Oh doch, meine bessere Hälfte ist Baustoffkauffrau für Pakett, Türen, Fenster, usw.
Die kann sogar Walnuss von Nussbaum unterscheiden.
 
Jetzt muss ich mal neugierig fragen: hab ich es nur übersehen - oder steht bewusst kein Preis dabei?
 
Ciao zäme,

zum Thema: wenn mir einmal in meinem Leben ein Johann Ulrich Eberle vor die Füsse fällt, dann würde ich einiges verflüssigen, um solch einen Bass kaufen zu können.

Dieser hier steht in Prag, wurde 1737 gebaut und kostet wenn ich mich recht erinnere um die 30-40k€. Der Bass hat eine volle Historie und wurde vier Mal restauriert, unter anderem von Dvorak(!)
j_u_eberle_1737.jpg


Ich habe diesen Bass einmal im Atelier von Paganini in Prag anspielen dürfen, wow!

Gruss
claudio
 
Dieser hier steht in Prag, wurde 1737 gebaut und kostet wenn ich mich recht erinnere um die 30-40k€. Der Bass hat eine volle Historie und wurde vier Mal restauriert, unter anderem von Dvorak(!)
Das reicht für den Cole nicht-... :-P von wegen "englischer Bass" usw..:-);-) aber im Vergleich zu einem Tarr oder Lott ist er geradezu "günstig"...;-)
 
Ciao @LaFaro

darum habe ich ja Mitteklassewagen beim Cole geschrieben, hätte ich "Neupreis" dazu schreiben müssen?

Gruss
claudio
 
Okay, wenn ich dann also für meinen alten Golf einen alten restaurierten Kontrabass bekomme, ist der Traum vom eigenen Bass scheinbar doch nicht so fern!!!

...oder hab ich das mit dem Mittelklassewagen falsch verstanden?:O!

Aber schon witzig zu sehen, in welchen Dimensionen man scheinbar gas-mäßig unterwegs sein kann!!!
 

Ciao @Phuxx
Okay, wenn ich dann also für meinen alten Golf einen alten restaurierten Kontrabass bekomme, ist der Traum vom eigenen Bass scheinbar doch nicht so fern!!!

...oder hab ich das mit dem Mittelklassewagen falsch verstanden?:O!

Aber schon witzig zu sehen, in welchen Dimensionen man scheinbar gas-mäßig unterwegs sein kann!!!
bei einem Cole bist Du eher bei einem E Klasse Benz.

Mein Gas Wunsch diesbezüglich ist ja deshalb im "unerfüllt" Thread. Ich habe eine Ungarische Kontrabassdame aus dem 19. Jh, welche mich aus besonderen Umständen nicht viel gekostet hat und mich klanglich sehr zufriedenstellt. Insofern ist so ein Eberle eher ein Traum, welchen ich mir aber wahrscheinlich in diesem Leben nicht mehr erfüllen kann...

Bässe aus Osteuropa waren lange Zeit Geheimtipps, vor allem die "Illegalen" wie meine, welche noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs in den Westen geschmuggelt wurden und deshalb nie verzollt wurden und auch teilweise unvollständig dokumentiert sind. Preise haben aber auch da massiv angezogen. Hinzu kommt, das man beim Grenzübertritt mit einem solchen Bass Probleme bekommen kann, deshalb nehme ich zum Beispiel wenn ich über die Grenze muss meine 60-Jährige Ostdeutsche, welche Papiere hat und auch vollständig legal verzollt ist und nicht die Ungarin, da ich bei ihr befürchten muss, dass sie beschlagnahmt werden könnte.

Gruss
claudio
 
Sind das dann idR so Once in a Lifetime Investitionen im Profi-Bereich? Oder ist das da vielleicht auch wie bei vielen anderen Dingen: manche nutzens als Wertanlage, manche wollen einfach so ein Ding in der Ecke stehen haben...?

Und als Profi: ist so eine gewisse "Güte" an Instrument selbstverständlich, und so mancher nimmt schon zum Beginn der Karriere quasi einen berufsbezogenen Kredit für sowas auf?

Also, vermute mal es gibt da alles irgendwie! Aber gibt's da auch so einen Standard, wie "man" es im Profi-/Klassikbereich häufig macht?
 
Ah, war das nicht das Motto von Rolls-Royce (oder Bentley?:confused:): "Wenn Sie nach dem Preis fragen müssen können Sie es sich nicht leisten." :D
Ciao @Phuxx

bei einem Cole bist Du eher bei einem E Klasse Benz.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Markt zu den jetzigen Corona-Zeiten völlig eingefroren sein könnte...
Im Sinne von: die, die sowas wertschätzen können haben vermutlich gerade ein Einkommensproblem, und als Investment ist sowas eher sperrig/ anspruchsvoll, was die Lagerung anbelangt, also vermutlich weniger beliebt als z. B. ein Geigenbogen.
Nur eine Theorie, kann das jemand von euch bestätigen oder widerlegen? :-)
 
Sind das dann idR so Once in a Lifetime Investitionen im Profi-Bereich?

"Profi-Bereich" ist ein weites Feld, ich grenze das mal etwas ein in grob 3 Gruppen:

1. Berühmte Solisten, weltweit tätig, oft ausgestattet mit einer Professur an einer renommierten Hochschule. Überwiegend Klassik, der ein oder andere Jazzer fällt auch in diese Kategorie. Vielleicht hundert weltweit, vielleicht dreihundert.

2. Angestellte in Berufsorchestern, Festgehalt monatlich fix, zusätzlich auch mal solierend hier und da, und weil man Tagesfreizeit hat, gerne mit Lehrauftrag zur Finanzierung teurer Hobbies, Bässe Sammeln ist so ein Hobby. Weltweit ein paar Tausend.

3. Mukker, Freelancer, Jazzer, Whateverer, mühsam sich nährendes Eichhörnchen mit mal mehr, mal weniger Kohle, durchaus in musikalischen Randbereichen nach Zusatzeinkünften suchend, mit etwas Glück Drittel Stelle an einer städtischen Musikschule.

Alles Profis, alles studierte Leute und doch sehr unterschiedlich aufgestellt. Prof. Nick de Groot hat, soweit ich weiß, gar keinen Bass, ihm wird der Amati - Bass zur Verfügung gestellt. Ganz bestimmt könnte er den kaufen - sechsstellig auf jeden Fall - , der Holländer rechnet aber seit jeher gut und er muss ihn ja nicht kaufen, er spielt ihn sowieso täglich. Dennoch ist das die Liga, in der teure Bässe gehandelt werden.

manche nutzens als Wertanlage,

Das setzt voraus, dass jemand das Ding auch kauft, wenn man es los werden möchte. Klappt ad hoc quasi nie. Da steckt man das Geld, so man es denn hat, besser in Immobilien oder Oldtimer (KFZ).

Und als Profi: ist so eine gewisse "Güte" an Instrument selbstverständlich,

Ja. Meistens. Weil der Ton ja aus den Fingern kommt, scheiden sich da auch die Profigeister. Für grob 25.000 Euro bekommt man ein Spitzeninstrument nach Wunsch und genau so, wie man es braucht. Eigentlich reicht das. Viele sehr gute Leute sind mit relativ moderat bepreistem Equipment unterwegs.

Beginn der Karriere quasi einen berufsbezogenen Kredit für sowas auf?

Eher nicht. Gruppe 1 weiß nicht, wann ihre Karriere begonnen hat, und wenn es so weit ist, spielt Geld keine Rollex mehr. Gruppe 2 hat ein steuerfinanziertes Dienstinstrument zur Verfügung. Gruppe 3 spielt, was sie sich leisten kann: Billo, weil es keine Kredite für solche Leute gibt, oder teuer, weil Mutti die Karriere fördern möchte.

Also, vermute mal es gibt da alles irgendwie!

Ja. Wer richtig gut ist, kommt auch mit billigem Scheiß zurecht. Prof. Michael Wolf hat mal eine Brasilientour mit einem billigen Sperrholztschechen gemacht, er hat seinen teuren Italiener nicht dem erwarteten tropischen Klima aussetzen wollen. Ging auch! Und wenn du leitende Führungskraft in einem Unternehmen werden möchtest, gehst du nicht mit Badelatschen zum Vorstellungsgespräch. Oder mit einem gesperrten Chinakracher.
 
Prof. Nick de Groot hat, soweit ich weiß, gar keinen Bass, ihm wird der Amati - Bass zur Verfügung gestellt. Ganz bestimmt könnte er den kaufen - sechsstellig auf jeden Fall - , der Holländer rechnet aber seit jeher gut und er muss ihn ja nicht kaufen, er spielt ihn sowieso täglich. Dennoch ist das die Liga, in der teure Bässe gehandelt werden.
Aber der spielt doch schon "länger" (ca. 2016) den Montagnana, den er allerdings auch als "lebenslange Leihgabe" zur Verfügung gestellt bekommen hat.
Aber ich glaube, irgendwo gelesen zu haben, dass die Kopie des Montagnana von Anneke Degen seine ist...:-P
Aber sicher ist auch, dass zumindest das Original sechsstellig ist...;-)
 
Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Markt zu den jetzigen Corona-Zeiten völlig eingefroren sein könnte...
Im Sinne von: die, die sowas wertschätzen können haben vermutlich gerade ein Einkommensproblem, und als Investment ist sowas eher sperrig/ anspruchsvoll, was die Lagerung anbelangt, also vermutlich weniger beliebt als z. B. ein Geigenbogen.
Nur eine Theorie, kann das jemand von euch bestätigen oder widerlegen?

Auch hier: ja und nein. Die Solisten mit Professuren als zweitem Standbein haben kein Geldproblem, auch jetzt nicht, und die können sich solche Kisten leisten. Die angestellten in den Kulturorchestern sind ähnlich sicher aufgestellt, wenn auch finanziell ein paar Etagen tiefer.

Der Markt für die sehr hochpreisigen Bässe, so ab 50.000 aufwärts (grobe Angabe!!), war und ist sehr klein und sehr langsam. Wenn du so ein Instrument verkaufen möchtest, brauchst du einen Geigenbauer, der die entsprechende Kundschaft hat. Beide gibt es, aber du hast dann mit Provisionen zu tun, die deinen Erlös schmälern. So richtig lukrativ ist das nicht.

Völlig platt hingegen ist der Markt für die gute, solide Mittelklasse. Es gibt sehr viele Instrumente, das Angebot ist höher als die Nachfrage, und die potentiellen Käufer sind gerade mal wieder besonders klamm.

als Investment ist sowas eher sperrig/ anspruchsvoll, was die Lagerung anbelangt, also vermutlich weniger beliebt als z. B. ein Geigenbogen.

Die Lagerung ist unkompliziert, die Dinger müssen für den Werterhalt aber benutzt werden! Die Stradivaris, die noch was taugen, werden alle gespielt, nur so hält sich ihr Ruf und damit ihr Wert. Es gibt keinen vintage price guide, wo jemand irgendwas behauptet und fertig, der Wert alter Streichinstrumente definiert sich tatsächlich dadurch, dass berühmte Leute sie benutzen. Ein unbenutzter Bogen zerfällt im Laufe der Zeit, Bögen sind ohnehin eher Verschleissteile, die halten nicht so lange. So weit mein Beitrag.
 
Aber der spielt doch schon "länger" (ca. 2016) den Montagnana, den er allerdings auch als "lebenslange Leihgabe" zur Verfügung gestellt bekommen hat.

Halbwissen! Also - bei mir. Ich lausche ihm öfter, vielleicht habe ich im Rahmen einer Ansage auf Niederdutch irgendwas falsch verstanden und hatte das mit der Dauerleihgabe gespeichert. Egal. Who has the has. Und: who can the can!!
 

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