Mikrotiming - wer spielt was und wie?

  • Ersteller Ersteller NewWay
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  • #21
10 Millisekunden sind bei 330m/s 3300mm =3,30m
Wie weit sind die Musikerinnen und Musiker von einander entfernt?

Microtiming müsste demnach auch berücksichtigen, wer wo steht oder sitzt.

Edit: Für mich ist Microtiming genau so relevant wie die Mikrorisse aus der CarGlass-Werbung.

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  • #23
[A]s former Rolling Stones bassist Bill Wyman explained to me in 2007, for an article that would appear in Guitar World’s Bass Guitar magazine, the band’s rhythmic axis is built on the relationship between [Keith] Richards [the guitarist] and [Charlie] Watts [the drummer]. “Charlie follows Keith; Keith doesn’t follow Charlie,” he said. “Charlie follows Keith, so Keith’s always slightly ahead. And I would lay back behind Charlie, so I’m always slightly behind.” Where each player is within the beat is crucial, Wyman added. “When everybody tried to play like us, it didn’t sound like us,” he said, “because they all played dead on the beat.” In other words, their imitators were playing in time, but the Rolling Stones were playing in the pocket.

Quelle: https://www.nakedcapitalism.com/2023/01/charlie-watts-jazz-drummer-pocket-king.html
 
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  • #24
ich habe lange her die partitur einiger meiner bassläufe in ein musikprogramm eingegeben wo es möglich war, jede note minimal zu verschieben.
ich habe dann ohne klick die töne rumgeschoben bis alles geklungen hat, wie ich es hören wollte.
ich hatte:
- die backbeats deutlich nach hinten verschoben (die 2 mehr als die 4)
- die 16el synkopen nach vorne (richtung triolen) verschoben (klingt runder) und die triolen nach hinten (richtung 16el) verschoben (klingt straffer).
der unterschied zwischen meine 16el und meine triolen wurde dadurch kleiner, beide lebten irgendwo in dem raum zwischen binär und ternär.
aber es ist alles geschmacksache und wird sowieso von den mitmusikern stark beeinflusst.
ymmv.
 
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  • #25
Da keine Gruppe von Menschen derartig gleichzeitig exakt agieren kann, wird wohl kaum passieren.
Natürlich nicht, war natürlich überspitzt formuliert - aber das gilt umgekehrt genauso wenn alle AUF der Time spielen (wollen), also ist das für die Betrachtung nicht der relevante Part.
10 Millisekunden sind bei 330m/s 3300mm =3,30m
Wie weit sind die Musikerinnen und Musiker von einander entfernt?

Microtiming müsste demnach auch berücksichtigen, wer wo steht oder sitzt.

Edit: Für mich ist Microtiming genau so relevant wie die Mikrorisse aus der CarGlass-Werbung.

:bier:
Erwischt, die 10 Millisekunden waren einfach nur so ausgedacht ohne das auszurechnen. Aber wenn man hier einen beliebig/realistisch kleineren Wert ansetzt bleibt die Aussage ja die gleiche. Und dass die Positionierung durchaus Einfluss aufs Timing hat - je nach Gegebenheit/Ort - das stimmt schon, frag mal bei den Klassikern nach, die müssen nicht die Ansprechpartner-/Einschwingzeiten ihrer eigenen Instrumente berücksichtigen
 
  • #26
Versuch macht kluch.

Wir hatten in einer Band eine Zeitlang "Groove Werkstatt" gemacht. Der Kern aus Drums, Bass und Gitarre traf sich sparat und wir haben gezielt und bewußt am Zusammenspiel gedreht und gecheckt, wie sich das auf den Groove auswirkt.
 
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  • #27
Versuch macht kluch.

Wir hatten in einer Band eine Zeitlang "Groove Werkstatt" gemacht. Der Kern aus Drums, Bass und Gitarre traf sich sparat und wir haben gezielt und bewußt am Zusammenspiel gedreht und gecheckt, wie sich das auf den Groove auswirkt.
und was war das Ergebnis? Warum habt ihr aufgehört?
 
  • #28
und was war das Ergebnis?
Erstmal, was wir so probiert haben:
- treiben/laid back spielen. Was passiert, wenn einzelne Instrumente gezielt vor/hinter dem Beat spielen. Kann der Bass sein, die Gitarre, die Kick, die Snare.
- Das führende Instrument identifizieren. Wer zieht stumpf durch und alle anderen setzen sich auf ihn drauf.
- Auf welches Teil des Drumkits konzentriere ich mich? Kick, Snare oder Hihat?
- Instrumente austauschen. Die superpräzise Custom-Semiacoustic vom Gitarrenbaumeister oder die eher weiche Billo-les-Paul-Kopie?
- Körperhaltung: gerade sitzen, locker sitzen, feste stehen, tänzeln, bangen ...

Und das alles ausschließlich unter dem Kriterium "Was ist dem Groove förderlich?".
Also nicht: geiler Sologitarrensound, durchsetzungsfähiger Basssound, fette Kick.
Sondern: setzen sich die Frauenhintern in Bewegung? (mit den Reaktionen der Jungs kannste nix anfangen)

Ergebnis: bei manchen Stücken unmittelbare Verbesserung, bei manchen haben wir uns die Zähne ausgebissen, im Ganzen hat es das Zusammenspiel massiv nach vorne gebracht, weil wir und gemeinsam klar gemacht haben, was da passiert. Also das Gegenteil von "Das mußt Du aus dem Bauch raus spielen! Entweder man hat es oder eben nicht! Ich spiele das auf meine Weise!".
 
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