Musik, die Euch zu Tränen rührt...

Was für ein schöner Thread. Ich habe jetzt schon so viele tolle Stücke entdeckt und bin noch gar nicht ganz durch. Danke!

Ich selbst hatte immer Schwierigkeiten, "Beloved Wife" von Nathalie Merchant zu Ende zu hören, ohne mal die Brille abzusetzen. Die unglaubliche Trauer, wenn die Frau stirbt. Nicht mehr weiterleben wollen. Und es durchziehen. Wenn dann noch Nathalies Stimme am Ende ein bisschen bricht, wird's schwierig für mich...



Es gab immer auch Stücke, die mich anrührten, weil ich sie so schön fand. "Prettiest Eyes" von "The Beautiful South", zum Beispiel. Handelt auch von der Liebe zu seiner Frau und wie schön jede ihrer Falten ist. Eine kleine Liebeserklärung an das Leben.



Vom Verlassenwerden: "Ohne Dich" von Selig, was so "schön-traurig" ist. Davon muss ich nicht heulen, aber berührend finde ich es.
 
Musik mit Spirit und Flow - auch davon bekomme ich durchaus Pipi in die Augen. Und wenn sie dann einem wirklich Großen gewidmet ist, sowieso.
Joni Mitchell singt für den verstorbenen Charles Mingus dessen eigene Komposition "Goodbye Pork Pie Hat" und alle, alle sind dabei!

 

Letztes Jahr am Hl. Abend in der Früh um fünf ist meine Mama gestorben, mit Corona, aber nicht an Corona.
Sie hatte ein Jahr vorher, mit 81, einen noch kleinen Tumor an der Blase, der ihr mitsamt Blase, Gebärmutter und Eierstöcken operativ entfernt wurde. Alles sah gut aus, aber der Tumor hatte doch schon gestreut, wie man später feststellte. Sie wusste es, aber weder dem Pflegepersonal im Heim, wo sie lebte, noch mir hat sie etwas davon gesagt.
In der Nacht vor dem Hl. Abend um 22 Uhr rief mich der Arzt der Corona-Station, auf die man sie inzwischen verlegt hatte weil sie nichts mehr aß, an und sagte dass es zu Ende geht. Es handle sich nicht mehr um Tage, sondern um Stunden. Man könne sie auch nicht beatmen weil ihre Lunge voller Metastasen ist. So erfuhr ich davon dass der Krebs doch nicht aus ihr heraußen war. Ich konnte sie, entgegen aller Regeln, nochmal besuchen. Meine Lebensgefährtin chauffierte mich die 20 km ins Krankenhaus, wofür ich ihr sehr dankbar bin, und ich sah meine Mutter zum letzten mal. Sie war mehr schlafend als wach wegen der Medikamente, aber die Schwestern sagten dass die Menschen doch noch vieles mit bekommen.
Am Hl. Abend morgens um 6 Uhr kam dann der Anruf dass sie um fünf Uhr heim gegangen ist.
In den Tagen danach hab' ich bei YouTube gestöbert und bin über das hier gestolpert. Normal nicht ganz meine Musik, aber es rührt mich zu Tränen:

 

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