Riss zwischen Griffbrett und Hals

[Rhino]

Bei einem älteren "mir gut bekannten" Hohner B Bass IV hat es den Anschein, als ob sich in Höhe der sattelnahen Bünde das Griffbrett vom Hals lösen würde. Das sieht dann so aus, dass der Lack zwischen Griffbrett und Hals einen Riss hat und man mit dem Fingernagel da "reinritzen" kann.

Scheppern tut da nichts, und klanglich ist das Ding im Rahmen seiner Möglichkeiten auch o.k. Ist also nach meiner ersten Einschätzung vielleicht nur ein kosmetischer Mangel.

Meine Fragen nun:
a) Wie passiert so etwas? Falsche Lagerung? Bei der Halseinstellung übertrieben? Schlechte Verarbeitung ab Werk?
b) Was tun? So lassen? Reparieren? Geht da vielleicht noch mehr kaputt?
c) Wenn reparieren, wie? Profi machen lassen?

 

[Nymi]

Das gleiche Problem hatte ich mal bei einem Warwick. Damals sagte man mir, daß da beim Verleimen etwas schiefgegangen war. Aber ich gehe davon aus, daß der Hohner schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, oder?

Dann wird wohl eher Feuchtigkeit eine Rolle spielen: durch Feuchtigkeit verzieht sich das Griffbrett und reißt irgendwann vom Hals ab.

Selbst wenn das im Moment noch kein Problem darstellt, wird es irgendwann eines werden.

Da hilft wahrscheinlich nur, ein neues Griffbrett montieren zu lassen. Ob sich das für einen Hohner allerdings lohnt, wage ich zu bezweifeln... [ooo]

 

[Hozzy]

ggf. die Halsspannung etwas korrigieren, vielleicht auch Saiten mit weniger Zug aufziehen.

Ich denke, es ist eine Kombination aus Feuchtigkeit und Halsspannung, die da für dieses Problem sorgt.

Ich denke auch, daß sich eine Reparatur nicht wirklich lohnt, aber vielleicht kannst Du mal einen Gitarrenbauer ansprechen, der Dir zumindest den Hals wieder leimt.

Viel Glück!

 

[BrunoBass]

Ich hatte auch mal so ein Problem mit einem alten Bass den der Vorbesitzer im Keller gelagert hatte. Mein Gitarrenbauer meinte zu mir das es kein Weltuntergang ist aber man sollte es schon Leimen. (gesagt getan)

 

[fips2]

Bei unterschiedlichen Holzarten des Halses liegt es in der Natur der Sache dass die Hölzer unterschiedlich arbeiten. Sollte zwar nicht so sein.Ist es aber. Ganz besonders bei unbehandelten Hälsen(Warwick lässt grüßen). Lackierte machen weniger Probleme.

Ich würd eher dazu tendieren den Hals in Gottesnamen der Energieproduktion zuzuführen und einen passenden Hals bei Ebay zu schießen.Kommt dich bestimmt billiger als Reparaturversuche beim Gitarrenbauer zu starten.
Man könnte versuchen,da der Hals eh hin ist, den Feuchtigkeitsgehalt der Hölzer wieder vorsichtig anzugleichen.Damit er sich wieder beizieht.Das funzt aber nur wenn man nen Plan hat welches Holz wie geschwunden oder geqollen ist.

Folgendes Beispiel:
Hals Erle, Griffbrett Rosenholz.
Anhand des Risses sieht man,dass das Griffbrett schwach länger ist als der Hals.Müsste eigentlich am Rissbild mit der Lupe zu sehen sein. Jetzt würde ich versuchen mittels Wärme vorsichtig aus dem Griffbrett die Feuchtigkeit zu entziehen.Im umgekehrten Fall mittels leicht feuchtem Tuch oder gaaaaanz vorsichtigem einpinseln mit Wasser oder Bedampfen Feuchtigkeit zuzuführen bis das Gleichgewicht wieder hergestellt ist.

Wie gesagt. Nur ein Versuch den ich an einem eh defekten Hals probieren würde. Aber ohne Gewähr.
Sollte man das Glück haben das Gleichgewicht wieder herzustellen,den Hals Versiegeln damit dier Feuchtigkeitsgehalt konseviert bleibt.

Der Austausch ist, meiner Meinung nach aber, warscheinlich die professionellste und günstigste Lösung.

 

[Rhino]

@allanke für die Infos.

Hals austauschen ist beim B Bass so eine Sache: der geht nämlich durch...
Hals ist Ahorn , Griffbrett Palisander.

Ich habe hier in Bonn einen Gitarrenbauer, der nimmt für ein neues Griffbret 200 Öre. Das übersteigt den Wert des Basses vermutlich um das Doppelte. Vielleicht ist das mit Leimen ohne Neueinbau möglich und billiger (oder aber doch nur neuer Wein in alte Schläuche...)

edit: der Bass wird in CH neu für 1150,- SFr angeboten. Preis und Qualität steigen zwar nicht immer kongruent, aber so schlecht isser wohl trotz Alter auch nun wieder nicht...

Ich werde über das Ergebnis berichten.

 

[fips2]

Ach noch was.
Bist du dir sicher dass das Griffbrett selbst sich wirklich löst?

Wenn das Griffbrett ein Binding hat, also ne Einfassung des Griffbretts mittels eines, meist weißen, Kunsstoffstreifens, kommt es oft vor dass sich Dieses löst bei älteren Instrumenten und das sieht auch so aus wie du es beschreibst.War grad in den 60ern und 70ern an den Gittarren sehr angesagt.
Das dürfte dann aber ein kleineres Problem sein das du mit sparsamem Gebrauch von Sekundenkleber wieder richten kannst.

Notfalls gibt es ja noch die Möglichkeit einen Bolt-On daraus zu machen.
Die entsprechenden Werkzeuge vorausgesetzt.

 

[Rhino]

Ich habe gestern abend mal von den alten Saiten (und Aufklebern []) befreit. Da konnte ich dann gut sehen, dass das Griffbrett auf ca. 15 cm abgelöst ist.

Das mit der Feuchtigkeit leuchtet mir ein. Ich bin kein Werkstoffkundler, aber ich vermute mal anhand der Risstruktur, dass sich das Griffbret im Gegensatz zum lackierten Hals ausgedehnt hat bzw. zwischenzeitlich länger war.

Mit den neuen Saiten ist das Ding ganz passabel, so als "Lernbass" für unsere Gemeindejugend. Aber das Halsprofil ist ja fett, meine Herrn...

 

[BrunoBass]

Wie ich schon gesagt habe ich hatte genau so einen riss wie du ihn hast, meiner war in etwa 5cm lang. der gitarrenbauer repariert dir sowas in windeseile!

 

["Blackout"]

Hatte ich bei meinen Billigkeiper []
Nach 2 Wochen allerdings schon []
Lösung war:Holzleim reinschmiern damits net ganz abfällt und auf was neues sparen []

Greez Sascha