Bassmax vs. Kompressor

[Basspekoe]

Hallo,

ich habe den Reußenzehn Bassmax von einem Forum-Member (schönen Gruß nochmal...) gekauft. Eigentlich um den Bass-Sound über PA etwas wärmer zu bekommen, habe ich festgestellt, das man die Röhre schön in die Kompression fahren kann.
Ich besitze mehrere verschiedene Kompressoren, mit denen ich auch sehr zufrieden bin. In letzter Zeit habe ich gerne den EBS-Multicomp in der Tube-Einstellung benutzt.
Ich musste jetzt feststellen, das der Bassmax dem EBS das Leben ganz schön schwer machen kann. Die Röhrenkompression, die man aus dem Bassmax herauskitzeln kann, hat es in sich. Nicht nur, das der Bassmax einen schönen Bass-Sound macht, sondern er macht ihn durchsetzungsfähiger, komprimiert ihn sehr angenehm und geht auch bei heftigem Anschlag nicht in die Knie.

Den Bandeinsatz konnte ich leider wegen der Urlaubszeit noch nicht ausprobieren, aber Zuhause am Amp und beim spielen über Kopfhörer (zu mp3's, etc) macht der Bassmax eine ausgezeichnete Figur. Die nächste Probe kommt aber... []
Sehr gut stelle ich mir den Bassmax als Preamp vor meine (als Aktivboxen verwendeten) SWR-Combos in den Effekt-Return/Poweramp-In vor...

Wer benutzt den Bassmax oder Daniel D. von euch sonst noch? Seid ihr zufrieden?

 

[5Bässer]

Klingt interessant; da ich mit dem EBS absolut zufrieden bin, würde ich gern mal einen direkte Vergleichstest machen... falls mir das Ding mal unter die Finger kommmt.

 

[Basspekoe]

..gestern erste Probe nach Urlaub. Bassmax statt des EBS ausprobiert.
Die Erfahrungen Zuhause haben sich bei der Probe zu 100% bestätigt. Hab den Bassmax die ganze Probe laufen lassen und war sehr zufrieden. Hab zu keiner Zeit einen Kompressor vermisst und der Ton hat einen schönen, festen "growl" bekommen. Klasse Teil...

 

[n.d.escher]

Hallo
Letztlich zählt nur das Gehör und der eigene Geschmack.
Was gefällt ist gut.

Trotzdem kann ein bischen Hintergrundwissen nie schaden.
Ein Röhrenpreamp erzeugt die hörbare Kompression auf ganz anderem Wege wie ein Kompressor (übrigens auch wie ein Röhrenkompressor)

Wenn eine Röhre überfahren wird, schneidet sie die Spitzen des Audiosignals sauber ab, wie mit dem Rasiermesser.
Das ist dann die Funktionsweise eines Limiters. Was wiederum vom Gehör in geringer Dosierung wie Kompression wahrgenommen wird.
Wenn ich die Röhre so arg überfahre (over drive!!), das sie nicht nur die Peaks sondern jeden Wellendurchgang des Signals abschneidet dann habe ich Verzerrung.
Wenn ich einen Limiter voll an die Wand fahre passiert das Gleiche nur nicht so schön weich, wie bei der Röhre.

Ein Kompressor hat eine gewisse Vorlaufzeit (Attackzeit) in der das Signal noch nicht komprimiert wird. Das heißt das die Peaks den Kompressor unbehandelt durchlaufen erst danach setzt der Kompressor ein. Also genau umgekehrt wie bei überfahrener Röhre bzw Limiter.
Dadurch kann ich die Peaks noch verstärken statt sie abzuschneiden. Dadurch bekomme ich den kompressortypischen Punch.
Erst wenn ich die Attackzeit auf Minimum stelle mache ich meinen Kompressor damit zum Limiter und habe einen ähnlichen Effekt wie mit einer überfahrenen Röhre.

Merke: Röhre und Limier bügeln platt bzw. schneiden ab.
Kompressor formt den Ton eher z.B. Attack verstärken statt abschneiden.
Ich kann aus einem Kompressor einen Limter machen
aber aus einer Röhre/Limiter keinen Kompressor.

Solange dir aber der Sound gefällt ist es letztlich wurscht, dass es sich streng genommen beim Röhrenpreamp um Limiting und nicht um Kompression handelt.

Ich mag am Komressor, dass ich mit ihm das Plopp beim Anschlagen der Seite schön verstärken kann.
Beim Röhrenpreamp würde ich das Plopp eher abschneiden also veringern.
Grüße

 

[Basspekoe]

...schön beschrieben.

Da ich durch meine Instrumente (Ausstattung und Einstellung) und durch meine Spielweise schön sehr sehr viel "Plop" drin habe, stört mich das "abschneiden" nicht besonders. Den Komressor habe ich sonst auch eher stärker eingestellt. Da der Kompressor dann aber meistens durch den hohen Pegel (Output + starker Anschlag) gern in die Knie gegangen ist, klingt die Röhre für mich "musikalischer". Dies gilt aber nicht unbedingt bei allen Bands/Projekten so. Zuhause oder beim Gig mit dem Trio mag ich es z.B. lieber ganz ohne oder mit wenig kompression...
Ist also Situationsbedingt...

Ich denke, die eigene Spielweise macht dabei extrem viel aus. Ich benutze verschiedene Spiel-Techniken gleichzeitig (Finger, Slap, Tap, Chords,usw) und habe teilweise einen brutalen Anschlag. Selbst bei stärkerer Kompression habe ich somit noch eine ordentliche Dynamik.
Jemand mit einfacherer und gleichmäßigerer Spielweise hat da bereits sein Signal "plattkomprimiert"...