Der erste Gig

Egal, ob beim ersten Gig oder nach 26 Jahren als Bassist:
Ich bin immer 2x nervös - einmal am Vorabend vor einem Auftritt (beim Gedanken daran, was alles nicht klappen könnte :rolleyes:) und dann nochmal unmittelbar vor dem Gig ("Wann geht's denn endlich los?!" :fear:) ... sobald der erste Song läuft, ist alles prima bass-player
Lampenfieber,das hab ich nicht mehr. Der Mob der unten zuhört kapiert sowieso meistens nichts.(Das soll nicht abwertend sein, dass ist eine Feststellung ) :D:D:D. Selbstverständlich hat man Ansprüche aber glaube mir die meisten Zuhörer können nicht mal den Takt halten und haben ein Rhytmusgefühl zum Davonlaufen.
Ich hab mir lange Gedanken gemacht. Eigentlich hat mich meine Frau darauf gebracht, als ich sagte verdammt bei dem Stück hab ich daneben gegriffen.
Sie sagte dann nur: Echt? Das hat kein Schwein gemerkt und sie hatte recht auch niemand vom Bekanntenkreis hat's gemerkt.
Wegen Rhythmus: Bestimmt kennen einige von euch den tanzenden Freak der direkt vor der Bühne in der ersten Reihe rumhüpft als würde er auf ein anderes Lied als das gerade eben gespielte tanzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wegen Rhythmus: Bestimmt kennen einige von euch den tanzenden Freak der direkt vor der Bühne in der ersten Reihe rumhüpft als würde er auf ein anderes Lied, als das gerade eben gespielte tanzen.
Noch viel schlimmer ist aber ein Rhythmus-Legastheniker, der sich vom Bühnenrand einen Schellenkranz greift und damit laut und inbrünstig rasselnd direkt vor der Bühne absolut Taktfern rumlärmt.
 
Der erste Gig. Die Kneipe war super, aber die Nervosität direkt davor eine Katastrophe. Nach einem Schnaps ging es dann. War so konzentriert, das ich vom Auftritt nix mitbekommen habe. Jeder von uns fand sich grottenschlecht, Applaus gab es zu meiner Verwunderung trotzdem.

Geblieben ist mir, ich genehmige mir einen Schnaps bevor ich auf die Bühne gehe und habe bis der Schlagzeuger einzählt nach wie vor das Verlangen mit 240bpm loszujagen.
 
Begonnen hat es 1990 mit Konzertgitarre als Klassenabend vor den Eltern zu Schulschluss...
Meinen ersten Einsatz als Basser hatte ich 2002 mit einem Blasorchester in einer Kirche.
Danach folgten Rock-, Cover-, Elektronik-, Big-, Punk-, Bluesband... - nur Metal hab ich bisher immer wie der Teufel das Weihwasser gemieden.

Mittlerweile bin ich bei ca. 250 Auftritten, die von kleinen versifften Jugendheimen bis zu richtig grossen Festivalen geführt haben.
Richtig nervös bin ich nur noch selten vor Auftritten.

Man lernt mit der Zeit damit umzugehen.

Wenn es sich vor dem Auftritt ergibt, trinke ich gerne EIN Bier. Aber nicht mehr (ausser man hängt natürlich den halben Tag da rum, dann vielleicht noch ein zweites).
 
Der erste Gig,

im Grunde kann man Tips geben wie man möchte.Die Nervösität bleibt immer und gehört auch dazu.

Mein einziger Tip hierzu ist: Versucht so viel Spaß wie möglich zu haben!

Bei mir war der erste Gig am 03. August 1985, ein OPEN AIR Konzert auf dem Feuerwehrplatz unseres Dorfes im Westlichen Münsterland.

Im Januar 1985 (ich spielte schon 1 Jahr ne geliehene E-Gitarre) traf ich zufällig einen Schulkollegen, der auf dem Weg zu nem Bekannte war. Er hatte zu Weihnachten ne Gitarre und nen Amp bekommen, der Bekannte ein Keyboard. Ich sagte:" Hey, ich hab auch ne E-Gitarre. Ich hol die mal und komme nach." So trafen wir uns in der Garage der Eltern unseres Keyboarders und spielten die Gitarren zusammen durch einen Billigamp während die Keyboards uber eine Stereoanlage liefen.

So fing alles an.

1 Monat später kaufte ich mir meinen ersten Bass (Musima deluxe) , mein Kollege eine Snare-drum und der Keyboarder ne Gitarre.

Geprobt wure 2 Mal die Woche. Drums bestanden aus Snare und diversen Plastikeimern, ich spielte Bass über eine 10" Bell Gitarrenkombo und Keyboards und Gitarre zusammen über den Gitarrenamp meines Schulkollegen (jetzt "Drummer").

Wir haben Songs geschrieben und ich ein paar Texte. Da wir keinen Sänger hatten wurde der Wechsel von Strophe zum Refrain und zurück durch Blickkontakt signalisiert.

Im Juli kam unser Keyboarder mit der Überraschung an, dass wir auf dem Open Air spielen sollten. Alle waren Nervös, aber keiner sagte ab.

Am Tag des Gigs kam dann (überraschender Weise) die Frage auf, wer denn nun singen soll. Wir Würfelten das aus und ich habe verloren.

Der erste Gig, unser Drummer zum ersten mal an nem richtigen Drumset, ich zum ersten mal am Mikrophon,...für mich zuerst die Hölle.

Beim Soundcheck kam auch nur ein schüchternes "Hallo,Hallo, eins zwei drei, Hallo,...." heraus.

Als es dann zum Gig auf die Bühne ging war ich so voll Angst und Adrenalin, dass ich am liebsten gleichzeitig gekotzt und gelacht hätte. Der gig ging so schnell vorbei und die Leute und die Presse haben uns mehrfach gelobt. Das hat süchtig gemacht und macht es heute noch!!!!!
 
Den besten Tipp für einen Auftritt, speziell den ersten, hat mir mein ehemaliger Basslehrer gegeben:

"Spiel' nur 70% von dem, was du kannst. Dann wird es tight!"

Es ist zwar schwer sich dran zu halten, weil man natürlicherweise jedes geile Fill zeigen will, das man fleißig geübt hat, aber ich fahre damit eigentlich ganz gut! Idealerweise erlegt man sich dieses Mantra auch als Band auf.

Kann ich nur zustimmen, ist aber gerade am Anfang schwer und fällt mir immer noch schwer mich daran zu halten :D
Die ersten Gigs in den 80ern waren bei mir allesamt "kritisch", weil ich Sachen gespielt habe, die sogar über meinem Maximal-Niveau lagen.

Was ich für mich lange unterschätzt habe: genug Zeit zum Aufbau einplanen, in die Location "einleben" und vor dem eigentlichen Auftritt mit Gästen aus dem Publikum auflockernd Smalltalk machen. Dann wird das Lampenfieber weniger. Da ich bei uns auch noch die gesamte Technik machen muss, lasse ich mich mittlerweile von den anderen Bandmitgliedern nicht mehr so unter Druck setzen wie früher ("Wieso sollen wir schon so früh kommen und dann die meiste Zeit nur rumsitzen", "reicht es nicht, wenn wir später eine halbe Stunde vor dem Auftritt kommen und dann schnell Soundcheck machen" blablabla etc.) Da muss man hart sein! Wenn ich mich auf die Technik verlassen kann, bin ich selbstbewusster auf der Bühne :kaffee:

Alkohol: NIE vor, während oder nach dem Auftritt. Erst wenn der Kram aus der Karre wieder zu hause eingebunkert ist darf ein Bier her.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich nur zustimmen, ist aber gerade am Anfang schwer und fällt mir immer noch schwer mich daran zu halten :D
Die ersten Gigs in den 80ern waren bei mir allesamt "kritisch", weil ich Sachen gespielt habe, die sogar über meinem Maximal-Niveau lagen.

Was ich für mich lange unterschätzt habe: genug Zeit zum Aufbau einplanen, in die Location "einleben" und vor dem eigentlichen Auftritt mit Gästen aus dem Publikum auflockernd Smalltalk machen. Dann wird das Lampenfieber weniger. Da ich bei uns auch noch die gesamte Technik machen muss, lasse ich mich mittlerweile von den anderen Bandmitgliedern nicht mehr so unter Druck setzen wie früher ("Wieso sollen wir schon so früh kommen und dann die meiste Zeit nur rumsitzen", "reicht es nicht, wenn wir später eine halbe Stunde vor dem Auftritt kommen und dann schnell Soundcheck machen" blablabla etc.) Da muss man hart sein! Wenn ich mich auf die Technik verlassen kann, bin ich selbstbewusster auf der Bühne :kaffee:

Alkohol: NIE vor, während oder nach dem Auftritt. Erst wenn der Kram aus der Karre wieder zu hause eingebunkert ist darf ein Bier her.

Oh ja, solche Typen kenne ich auch aus meinen alten Bands.

Gitarre: " Wo ist denn Strom für meinen Amp?" "Hinten in der Ecke" „Da reicht mein Kabel aber nicht hin.“ „Hast Du kein Verlängerungskabel mit? Dann must du halt von da hinten in der Ecke spielen”
Vocs: „Wieso ist denn mein Mikro noch nicht aufgebaut?“ Hast Du eben Dein Mikro gesagt? Seit wann hast Du denn ein eigenes Mikro? Bisher hast Du doch immer eins von meinen benutzt.“

Band: „ Wieso läuft denn die Anlage noch nicht?“ „Sorry Leute, habe eben erst angefangen, nachdem ich zwei Stunden auf einen von euch zum Einladen in der Kneipe nebenan gewartet habe.“
 
Oh ja, solche Typen kenne ich auch aus meinen alten Bands.

Gitarre: " Wo ist denn Strom für meinen Amp?" "Hinten in der Ecke" „Da reicht mein Kabel aber nicht hin.“ „Hast Du kein Verlängerungskabel mit? Dann must du halt von da hinten in der Ecke spielen”
Vocs: „Wieso ist denn mein Mikro noch nicht aufgebaut?“ Hast Du eben Dein Mikro gesagt? Seit wann hast Du denn ein eigenes Mikro? Bisher hast Du doch immer eins von meinen benutzt.“

Band: „ Wieso läuft denn die Anlage noch nicht?“ „Sorry Leute, habe eben erst angefangen, nachdem ich zwei Stunden auf einen von euch zum Einladen in der Kneipe nebenan gewartet habe.“

Ich hatte da kürzlich wieder ein Erlebnis der fünften Art.

15 Leute in der Bigband.
Sommerkonzert auf einer Terrasse mit Null Infrastruktur.
Professionelle PA, Licht + Tontechniker ist gemietet.
Wir bringen Tische, Sessel, Notenständer, Instrumente, Kühlschrank, Getränke, Sandwichbrötchen werden geliefert.

Im Endeffekt schufften 4 Leute wie die Eseln, damit das ganze ein gutes Ende findet.
Der Rest trudelt irgendwann ein und ist sofort nach dem Gig wieder weg.

Wer räumt weg:
Richtig geraten! Wieder genau die gleichen Deppen wie vorher.

Der Tontechniker war alleine und Miete hin oder her, aber ich bringe das nicht zusammen zuzusehen wie einer alleine 80kg Subwoofer in sein Auto hebt...

Ich war dann um 1 Uhr Nachts wieder zuhause.

Natürlich gibt es entschuldigbare Gründe nicht zu helfen:
Eine Schwangere, Alte oder Bandscheibenvorfallleidende brauchen nicht helfen, keine Frage.
Wenn aber freizeitstressgeplagte Single-Mitzwanziger nicht anpacken, ist das asozial.

Aber es sind immer die Selben:
Ich denke ich werde für den nächsten Gig ein Belohnungssystem vorschlagen.
Die fleissigen Helfer bekommen einen Anteil aus den Einnahmen.
Oder eine Kiste Bier.
Oder was auch immer.
 

Ciao @Metalfist

noch schlimmer ist es dann nur noch, wenn die asozialen Nichthelfer noch sämtliche Fressalien und Getränke wegputzen, damit für die, welche nach dem Gig noch geschuftet haben ja nix übrig bleibt. Wenn ich nach einem Gig und Schufterei nix zu Futtern kriege, werde ich sehr unangenehm! Bier ist mir egal, da ich meist mit dem Auto an Gigs muss und deshalb keinen Alkohol trinke.

Gruss
claudio
 
Ihr könnt einem ja leid tun. Mit was für Menschen musiziert Ihr? Und warum?

Der Sänger stellt sein Mikro auf und hilft danach dem Trommler. Wenn der Trommler keine Hilfe benötigt oder möchte, besorgt der Sänger in Eigenverantwortung Getränke, Zigarretten oder Futter für die Mannen (gegebenenfalls Prostituierte (Hihihi, für den Solo Gitter eine mit Tripper)). Ich spiele in einer Band, nicht in einer Zwangsvereinigung durch die Hölle zu Bestrafender. Ich habe Mitleid mit Euch, bewundere aber auch Euer Durchhaltevermögen, so würde ich mich W Ä H R E N D des Aufbaus lauthals selbst aus der Band werfen und zum Biere greifen.
 
Ich hatte da kürzlich wieder ein Erlebnis der fünften Art.

15 Leute in der Bigband.
Sommerkonzert auf einer Terrasse mit Null Infrastruktur.
Professionelle PA, Licht + Tontechniker ist gemietet.
Wir bringen Tische, Sessel, Notenständer, Instrumente, Kühlschrank, Getränke, Sandwichbrötchen werden geliefert.

Im Endeffekt schufften 4 Leute wie die Eseln, damit das ganze ein gutes Ende findet.
Der Rest trudelt irgendwann ein und ist sofort nach dem Gig wieder weg.

Wer räumt weg:
Richtig geraten! Wieder genau die gleichen Deppen wie vorher.

Der Tontechniker war alleine und Miete hin oder her, aber ich bringe das nicht zusammen zuzusehen wie einer alleine 80kg Subwoofer in sein Auto hebt...

Ich war dann um 1 Uhr Nachts wieder zuhause.

Natürlich gibt es entschuldigbare Gründe nicht zu helfen:
Eine Schwangere, Alte oder Bandscheibenvorfallleidende brauchen nicht helfen, keine Frage.
Wenn aber freizeitstressgeplagte Single-Mitzwanziger nicht anpacken, ist das asozial.

Aber es sind immer die Selben:
Ich denke ich werde für den nächsten Gig ein Belohnungssystem vorschlagen.
Die fleissigen Helfer bekommen einen Anteil aus den Einnahmen.
Oder eine Kiste Bier.
Oder was auch immer.

Alles `ne Frage der Erziehung. :D

Bei einem Gig auf einer Motorradparty am Strand hatten meine Kumpels nach dem Gig nichts weiter im Sinn, als erst einmal saufen zu gehen, Weiber anzubaggern oder sonst was zu tun.
Ich habe ich meine Klamotten in den Bus geladen und dem Toni noch geholfen die Bühne aufzuräumen und für den DJ nach uns umzubauen.
Dann den Bus 200 Meter weiter geparkt und erst mal an den Strand verpisst.
Eine Stunde später dann zurück. Die Band in heller Aufregung. "Wo warst Du? Wir haben Dich überall gesucht, bla bla bla.
Und Überhaupt der Bus ist weg!!"
"Tja Jungs, nachdem Ihr weg wart habe ich meine Klamotten im Bus verstaut und wieder weggefahren damit der Tonmann seine Monitore einladen kann. Der Bus steht hier um die Ecke."
"Kannst Du ranfahren damit wir einladen können?" "Nö, ich hab mir schon ein paar Bier genehmigt (was nicht der Wahrheit entsprach) und Ihr wisst ich fahre nicht, wenn ich was getrunken habe (was Wahr ist, für mich gilt 0,0 Promille am Lenkrad)
Hier ist der Schlüssel, da muesst Ihr wohl etwas weiter schleppen.
Ach ja, bevor ich es vergesse, ich übernachte heute am Strand. Habe mir ´ne Penntüte mitgebracht. Wenn einer also nach Hause muss, muss er halt zusehen."

Beim Ausladen am nächsten Tag hat es dann mächtig geknallt, was mir denn einfiele usw.
Ich habe Sie dann vor die Wahl gestellt. Weitermachen wie bisher, aber ohne mich und nicht auf meine Knochen, oder alle gemeinsam.
Hat dann auch für ein paar Gigs gefruchtet, bis ich dann aus anderen Gründen ausgestiegen bin.
 
Alles `ne Frage der Erziehung. :D

Bei einem Gig auf einer Motorradparty am Strand hatten meine Kumpels nach dem Gig nichts weiter im Sinn, als erst einmal saufen zu gehen, Weiber anzubaggern oder sonst was zu tun.
Ich habe ich meine Klamotten in den Bus geladen und dem Toni noch geholfen die Bühne aufzuräumen und für den DJ nach uns umzubauen.
Dann den Bus 200 Meter weiter geparkt und erst mal an den Strand verpisst.
Eine Stunde später dann zurück. Die Band in heller Aufregung. "Wo warst Du? Wir haben Dich überall gesucht, bla bla bla.
Und Überhaupt der Bus ist weg!!"
"Tja Jungs, nachdem Ihr weg wart habe ich meine Klamotten im Bus verstaut und wieder weggefahren damit der Tonmann seine Monitore einladen kann. Der Bus steht hier um die Ecke."
"Kannst Du ranfahren damit wir einladen können?" "Nö, ich hab mir schon ein paar Bier genehmigt (was nicht der Wahrheit entsprach) und Ihr wisst ich fahre nicht, wenn ich was getrunken habe (was Wahr ist, für mich gilt 0,0 Promille am Lenkrad)
Hier ist der Schlüssel, da muesst Ihr wohl etwas weiter schleppen.
Ach ja, bevor ich es vergesse, ich übernachte heute am Strand. Habe mir ´ne Penntüte mitgebracht. Wenn einer also nach Hause muss, muss er halt zusehen."

Beim Ausladen am nächsten Tag hat es dann mächtig geknallt, was mir denn einfiele usw.
Ich habe Sie dann vor die Wahl gestellt. Weitermachen wie bisher, aber ohne mich und nicht auf meine Knochen, oder alle gemeinsam.
Hat dann auch für ein paar Gigs gefruchtet, bis ich dann aus anderen Gründen ausgestiegen bin.
Genauso gehört sich das!
 
Ich hatte da kürzlich wieder ein Erlebnis der fünften Art.

15 Leute in der Bigband.
Sommerkonzert auf einer Terrasse mit Null Infrastruktur.
Professionelle PA, Licht + Tontechniker ist gemietet.
Wir bringen Tische, Sessel, Notenständer, Instrumente, Kühlschrank, Getränke, Sandwichbrötchen werden geliefert.

Im Endeffekt schufften 4 Leute wie die Eseln, damit das ganze ein gutes Ende findet.
Der Rest trudelt irgendwann ein und ist sofort nach dem Gig wieder weg.

Wer räumt weg:
Richtig geraten! Wieder genau die gleichen Deppen wie vorher.

Der Tontechniker war alleine und Miete hin oder her, aber ich bringe das nicht zusammen zuzusehen wie einer alleine 80kg Subwoofer in sein Auto hebt...

Ich war dann um 1 Uhr Nachts wieder zuhause.

Natürlich gibt es entschuldigbare Gründe nicht zu helfen:
Eine Schwangere, Alte oder Bandscheibenvorfallleidende brauchen nicht helfen, keine Frage.
Wenn aber freizeitstressgeplagte Single-Mitzwanziger nicht anpacken, ist das asozial.

Aber es sind immer die Selben:
Ich denke ich werde für den nächsten Gig ein Belohnungssystem vorschlagen.
Die fleissigen Helfer bekommen einen Anteil aus den Einnahmen.
Oder eine Kiste Bier.
Oder was auch immer.
Das ist bei euch wie in einem Verein. Bei der Mitgliederversammlung hockt voll, wenn' s was zu arbeiten gibt kommt niemand und die 4-5 Deppen die immer da sind machen es halt allein.
 
Ihr könnt einem ja leid tun. Mit was für Menschen musiziert Ihr? Und warum?

Der Sänger stellt sein Mikro auf und hilft danach dem Trommler. Wenn der Trommler keine Hilfe benötigt oder möchte, besorgt der Sänger in Eigenverantwortung Getränke, Zigarretten oder Futter für die Mannen (gegebenenfalls Prostituierte (Hihihi, für den Solo Gitter eine mit Tripper)). Ich spiele in einer Band, nicht in einer Zwangsvereinigung durch die Hölle zu Bestrafender. Ich habe Mitleid mit Euch, bewundere aber auch Euer Durchhaltevermögen, so würde ich mich W Ä H R E N D des Aufbaus lauthals selbst aus der Band werfen und zum Biere greifen.

Das liegt alles schon Jahrzehnte zurück.

In meinen beiden heutigen Bands geht es ganz anders zu. Da hilft jeder jedem. Und es wird gemeinsam auf- und abgebaut.
Während der Drummer aufbaut kümmert sich einer schon um den Strom und die Verteilung. Der nächste verkabelt schon den Ton usw.
 
Meine ersten Gigs, mit ca. 14 - Mitte der 1970er - mit meinem Bruder, in der Stammkneipe meiner Eltern: Akkordeon und Gitarre (da wurde später ne Tanzkapelle und eine Kirchenband draus). Einmal im Monat, zwei Stunden, fünf Mark je Stunde und Musiker - eine Schweinekohle, für unsere Verhältnisse. Dann Akkordeonorchester (konzertantes Hohner-Dingens), mit 18 - parallel Unterricht - Kesselpauken + Percussions in einem symphonischen Blasorchester (meine drei Brüder sind Bläser). Mit Anfang 20 dann der E-Bass (erst autodidaktisch, dann Jazzunterricht), nach neun Monaten in eine Big Band - total überfordert (Zeug von den Brecker Brothers oder schnelle Bebop-Linien und so) - Hosen voll bei jedem Gig. Viel später dann noch der Kontrabass. Mittlerweile habe ich von Barockmusik über Volksmusik, Tanzmusik/Top 40, Beatles, Gospel/Soul bis Freejazz so ziemlich alles durch. Metall und Punk sind kein Thema. Volkstümliche Schlager auch nicht.

Bißchen aufgeregt bin ich nur noch, wenn Aufnahmen gemacht werden. Da ist der Fehler halt für immer drauf. Üben, gut proben und vorbereiten soll helfen...
Und wenn im Publikum eine/r grinst und meckert, frage ich ihn/sie, ob er/sie selber spielen möchte. Dann hat sich das meistens erledigt.
 
Ich hatte (wie viele hier) diverse erste Male auf der Bühne:

9 Jahre: Wir wollten (oder sollten...) mit der Schulklasse eine Zirkusaufführung auf die Beine stellen. Weil ich wochenlang zu faul war, mir eine eigene Nummer auszudenken und schon immer gut reden konnte, wurde ich schlussendlich der Zirkusdirektor, der alle einzelnen Nummern anmoderiert und durch den Abend führt. Alle andren haben sich (beinahe wörtlich) eingeschissen oder haben geheult (wörtlich) weil sie so aufgeregt waren, ich fands super 8D

11 Jahre: Zum ersten Mal mit Musik auf der Bühne, Carmina Burana mit diversen Chören, u.a. dem Schulchor. Hunderte Leute auf der Bühne, ich als Knirps noch im Sopran :D Wir Kiddies haben da sicher nichts verwertbares beitragen können, war aber ein tolles Erlebnis.

14 Jahre: Auftritt mit dem selbst geschriebenen Theaterstück an der Kunstschule. Grausam, einfach furchtbar. Wir waren alle grob gleich alt, entsprechend pubertär war das Stück. Auf der Bühne traf uns alle die Erkenntnis, dass die selbst geschriebenen Witze einfach nur Panne sind, entweder unverständlich fürs Publikum oder derart geschmacklos, dass ganze Passagen während der Aufführung per Blick Kontakt der beteiligten "Schauspieler" gestrichen wurde, was wiederum der Verständlichkeit des Stücks auch nicht zuträglich war. Eine einzige Katastrophe, hat mir die Bühne auch echt für ein paar Jahre verdorben...

18 Jahre: Etwas verspätet mit Kumpels die unvermeidliche "Schülerband" gegründet. Jeder machte das, was er am wenigsten schlecht konnte, also wurde ich nach kurzen Ausflügen an Gitarre und Bass dann eben Sänger. Der erste Auftritt in unserem Juze war die Hölle, wir haben uns einfach nur blamiert. Schlechte Musik, furchtbare Klamotten, keine Show, im Publikum nur mitleidige Freunde und Muttis... Bock hatten wir danach trotzdem. Die Band wurde im Laufe der Jahre leicht umgebaut, hat aber letzten Endes knappe 6 Jahre gelebt. Die Musik hat sich nicht wesentlich verbessert, dafür die Show umso mehr, wir haben live immer ganz gut abgerissen und konnten neben vielen beschissenen auch eine ganze Menge sehr coole Gigs spielen bass-guitar.
Mit der Band habe ich Lampenfieber verlernt, wir waren mega gut eingespielt und konnten notfalls auch blind und taub das Ding durch zocken.

24 Jahre: Pünktlich zum Ende der Band bin ich in einen Chor eingestiegen, hauptsächlich um nach 6 Jahren RoggnRoll Geschrei mal richtig singen zu lernen. Da der Chor anfangs ziemlich mies war, hatte ich bald die Ehre, einige Songs als Solist zu begleiten. Da hab ich dann nach vielen Jahren auf einmal wieder erlebt, wie es ist, wenn man richtig Bammel vor dem Auftritt hat :eek: Zum ersten Mal konnte ich mich nicht mit Geschrei, Gelaber und Gehampelt retten, sondern musste einfach gut am Mikro abliefern. Hat dann auch ganz gut geklappt, bin mit dem Chor immer noch unterwegs. Inzwischen ist der auch musikalisch richtig fit geworden und wir konnten mit Pop Musik und "modernen Klassikern" schon einige große Hallen in Stuttgart füllen.

30 Jahre (jetzt): Seit wenigen Monaten hatte ich den Bass mal "ernsthaft" in die Hand genommen, war in die Alternative Band eines Chorkollegen eingestiegen und durfte/musste dann ziemlich flott auch mit den Jungs auf die Bühne. Wieder was neues, ich am Bass. Aufgeregt war ich nicht wirklich, ich wusste ja bereits, was ich alles nicht kann und welche Stellen ich grandios verkacken würde :rolleyes: Das Feedback war erstaunlich gut, einzige Kritik war nur dass ich (Basser-typisch :D) wie versteinert in meiner Ecke stand. Macht unglaublich Spaß, hatten seitdem noch zwei weitere Gigs, nach dem letzten war ich sogar einigermaßen zufrieden mit mir, erlange so langsam etwas Sicherheit und kann mich auch mal vom Griffbrett lösen und den Blick ins Publikum richten :rolleyes::D

Ich hoffe auch noch viele weitere "erste Male"!
 

Zurück
Oben Unten