Hilfe: DI-Sound auf der PA klingt sch...lecht

Der_Jan

Der_Jan

Active Member
Beiträge
479
Lösungen
1
Ort
DE
Bassix
ß8.497
Hallo Leute,

ich habe vergangenes Wochenende mal wieder zwei größere Gigs gespielt. Was mich ein bisschen genervt hat, war der DI-Sound meines Basses auf der PA.
Das Signal ging vom DI-Out meines Trace Elliot V-Type Preamp "Pre-EQ" auf die PA. Schaltungtechnisch gesehen läuft das Basssignal nur durch eine Röhrenstufe (1x 12AX7 pre Gain als Buffer), die im Effekt-Einschleifweg sitzt und geht ohne Frequenzverbiegungen an den Mischer.


Beim Soundcheck kam es mir so vor, als hätte mein Bass zuviel Höhen auf der PA, sprich Griffgeräusche und gelegentliche Kollisionen mit den Bundstäbchen beim 16tel-Grooven heben sich störend hervor. Frequenzmäßig tippe ich auf >10KHz.

Ich spiele meinen V-Type Preamp auf eine PA-Endstufe auf zwei EBS Neoline Boxen (2x10" / 2x12") und habe den Hochtöner an beiden Boxen schon relativ satt reingedreht. Der Bühnensound durch diese Kombination ist aber 1A, keine störenden Überhöhungen oder sonstwas.


Dann kommt noch was dazu... der ultra-cleane Basssound, den ich "Pre-EQ" erhalte ist nicht ganz das, was ich will. Ich fahre den Trace mit ziemlich viel Gain, so dass die Röhre bei starken Anschlägen gerade anfängt hörbar zu zerren. Ich liebe diesen leichten Kompressions-Effekt und würde das gerne auch FOH haben. Nur fürchte ich, dann astreines Rechteck-Gebrate auf der PA zu hören.


Hat jemand von euch in diesem Zusammenhang schon DI-Boxen mit integrierter "Speaker-Simulation" getestet, z.B. die RED BOX PRO von Hughes & Kettner?


Irgendwie müssen die bösen Jungs ja auch ihren verzerrten Basssound auf die große Anlage bekommen, vielleicht hat ja einer von euch einen Tipp.


Danke - so long, Jan
 
das ist ein typisches "di"-problem.
versuch mal ein mikro vor der box, einen tiefpass, oder eben eine speakersimulation.
 
Würd dir auch dazu raten, generell einmal per DI abzunehmen für die Klaren definierten Sound.
Und einmal Per Mikro für deinen Speziellen sound.
So kann nach lust und Laune er sound gemischt werden.

Also Mikro kommt z.b. das AKG 112 in Frage
 
wie groß war die sache?
wie laut war dein sound von der bühne runter?
vielleicht hat er auf der PA nur oben ergänzt?
mfg, roland
 
vielleicht steht auch der FOH-mann auf einen anderen bass-sound als du...!? mitten raus, 4Khz angehoben und ab dafür...!?
 
Zitat:Original erstellt von: nofutureman

Würd dir auch dazu raten, generell einmal per DI abzunehmen für die Klaren definierten Sound.
Und einmal Per Mikro für deinen Speziellen sound.
So kann nach lust und Laune er sound gemischt werden.
Ich hab Live noch nie mit Mikro gespielt... mir hat DI immer besser gefallen, seit ich anno 2001 im Studio mit Mikro experimentiert habe und feststellen musste, dass es irgendwie immer ein bisschen schwammig und undefiniert rüberkommt.
Zudem würde ich gerne die Plug & Play-Geschichte beibehalten, da ich dem Mischer keine zusätzliche Arbeit aufhalsen will. Bei Coverband-Sachen wird er sowieso keine Zeit haben, da ist der mit den Sängern/innen, Keys und den Ketarren genug beschäftigt.


Zitat:Original erstellt von: moonraker

wie groß war die sache?
wie laut war dein sound von der bühne runter?
vielleicht hat er auf der PA nur oben ergänzt?
mfg, roland
Freitag war Coverband in einer kleinen Stadthalle (Bierfest [:D]) mit ~500 Leuten, großer Anlage (Mid/High geflogen + viele Subs), große Bühne, ich war relativ laut - allerdings auch ordentlich auf der PA (ich habs gespürt).

Samstag ganz andere Situation, Trio-Rockband vom Kumpel (Aushilfsjob), Hinterhof-Open-Air bei Kornwestheim mit etlichen Bands und nur relativ kleiner Anlage. Da lief ich kaum auf der PA, war entsprechend auch zufriedener (Ok, der gig war auch an sich 1000x geiler).


Zitat:Original erstellt von: grand

vielleicht steht auch der FOH-mann auf einen anderen bass-sound als du...!? mitten raus, 4Khz angehoben und ab dafür...!?
Eher nicht, der hat in den 10sec. wohl am Gain gedreht und dann den Fader hochgezogen. Es würde mich wundern, wenn er gekurbelt hätte - ist ja so auch in Ordnung, bis auf die Höhen.


Den bisher besten PA-Sound hatte ich, als nur der Hughes & Kettner Bassmaster vor meiner Endstufe lief. Der hatte einen Ausgang mit fester Lautstärke und paralell einen über Poti einstellbaren. Ich hab damals viele positiven Feedbacks bekommen: "Hey, dein Bass tut ja ohne Schrauben - alles 12Uhr und Fader hoch".
Der Bassmaster war mir dann doch zu einfach gestrickt und ich hab mir den Trace gekauft. Der Soundunterschied zwischen den beiden Teilen war nur marginal, allerdings hatte der Bassmaster einen Tick mehr Vintage-Charakter. Aber das hats wohl ausgemacht... durch den eingebauten Übertrager war er zu den Höhen hin wohl von sich aus ein bisschen gediegener.
 
hast du damals im studio di/line out gleichzeitig mit einem mikro verwendet und kein delay verwendet?
 
Ich hatte kein Delay, war aber auch nur eine entweder/oder-Entscheidung, ich bin damals mit dem Drummer auf die Bandmaschine mit ordentlich Pegel gekommen.
 
Wenn Du eh deine Hochtöner an den Boxen runtergeregelt hast, kannst Du doch auch ein bisschen Höhen am Amp zudrehen, und dem Mixer das DI-Signal Post-EQ geben, oder? Ich lass den meinen Bass auch immer DI abnehmen, allerdings Post-EQ, so bekommt der Mischer schon "meinen" Sound.
 
Zitat:Original erstellt von: Bassertom

Wenn Du eh deine Hochtöner an den Boxen runtergeregelt hast, kannst Du doch auch ein bisschen Höhen am Amp zudrehen, und dem Mixer das DI-Signal Post-EQ geben, oder? Ich lass den meinen Bass auch immer DI abnehmen, allerdings Post-EQ, so bekommt der Mischer schon "meinen" Sound.

Ich denke, so werde ichs auch machen... die Hochtöner an den Boxen sind schon ziemlich aufgedreht, trotzdem werde ich versuchen, die Höhen am Amp ein bisschen wegzunehmen und irgendwie einen Mittelweg zu finden. Mein Bühnensound hat halt relativ wenig Tiefbass, damit ich kein Gewummer auf der Bühne erzeuge. Kann sein, dass mein Post-EQ-Signal relativ mittig und basslos klingt.

Ich werde mir demnächst einfach mal das Post-EQ-Signal vom Amp genau anhören und verschiedene DI-Boxen ausprobieren.
 
Mit dem Post Signal kann man einiges machen.
Die DI Boxen von Aguilar sind traumhaft aber gerade mit der Ampeg könntest du nahe an Deinen Sound kommen.
Grundproblem ist aber, daß die PA vollkommen anders bestückt ist als deine Bassanlage und Du somit nie den gleichen Sound erreichen kannst.
Der PA Sound muss aber auch anders sein da es hier um das gesamte Klangbild der Band geht. Bei deinem Amp geht es nur darum, daß Du Dich gut hörst und im Abstand von 2 - 10 m je nach Bühnengrösse gut klingst. Beim PA klingt dein Sound auch immer anders je nachdem wo du stehst in 20 m Abstand oder in 1oo m.
 

Zitat:Original erstellt von: chuckrainy
[ . . . ]
Grundproblem ist aber, daß die PA vollkommen anders bestückt ist als deine Bassanlage und Du somit nie den gleichen Sound erreichen kannst.
Der PA Sound muss aber auch anders sein da es hier um das gesamte Klangbild der Band geht.

Bei deinem Amp geht es nur darum, daß Du Dich gut hörst und im Abstand von 2 - 10 m je nach Bühnengrösse gut klingst. Beim PA klingt dein Sound auch immer anders je nachdem wo du stehst in 20 m Abstand oder in 1oo m.

blödsinn. was bei gitarristen, schlagzeugern, sängern, keyboardern, sowie bei allen anderen musikern gilt, gilt auch beim bass. alles im signalweg entscheidet über den sound. wenns anders wäre, wieso spielen dann soviele leute ampeg? eine di-box sowie ein aktiver monitor kommt billiger.
wieso soll es live wesentlich anders klingen als im proberaum/studio? darum gehts doch, die band muss am sound zu erkennen sein, und der entsteht in zusammenwirkung von bassist, bass, amp und box.
bei "hifi"-settings kann man darauf verzichten, aber in diesem fall gehts um verzerrten sound, und da gehts nicht anders. außer man bestellt einen röhrenzerrer fürs siderack mit und erklärt jedesmal dem FOH mann, wie man klingen möchte.

klar muss man öfter wegen der raumakustik einen kompromiss eingehen, aber der foh-mann, der es in einer guten halle/beim open air nicht schafft, den bass-sound so zu übertragen, wie er sein sollte (ich setze voraus, das die band das im griff hat und nicht jeder gegen jeden spielt), sollte dringend mal ein paar kurse belegen.
 
Ich habe mich vor kurzem dazu entschieden, einen GP-Lightstone Tube Bass zu bestellen, um meinen Trace-Preamp zu ersetzen. Also mit dem Tube Bass direkt auf die Endstufe.

Ich muss dann wohl oder übel eine passende Lösung finden, um den crunchy Sound des Tube Bass auf die PA zu übertragen. Notfalls kaufe ich mir dazu auch extra einen Tech 21 Sansamp Bass Driver DI.

Ein befreundeter Gitarrist hat diese rote Behringer DI mit Speaker-Simulation rumliegen, die werde ich mal ausleihen und als erstes versuchen.
 
Zitat:Original erstellt von: the.bassman

[..]also wenn Du verzerrt spielst, bleibt dem PA Mann wohl nichts anderes übrig, als zu mikrofonieren.[..]

Naja, das ists ja grade... nicht verzerrt, sondern angezerrt. Es britzelt bei härterem Fingerpicking ein bisschen, wenn ichs beim slap & popping nicht übertreibe hört man es nicht direkt. Also eher ein bisschen röhrig komprimiert.

Und dafür ein Mikrofon? Was passiert dann mit den Höhen, also der Bereich, den das Horn überträgt? Geht das dann flöten, wenn nur der 10er abgenommen wird?
 
probier eine mischung aus mikro und di-sound, der dann mit einem delay synchronisiert wird.
aber auch beides abzumikrofonieren könntest du mal probieren, also z.b. ein RE-20 oder MD421 an den 10", ein sm57 o.ä. an den hochtöner. das ganze dann noch mit dem EQ hinbiegen und fertig. könnte funktionieren.
 
Zitat:Original erstellt von: the.bassman

also wenn Du verzerrt spielst, bleibt dem PA Mann wohl nichts anderes übrig, als zu mikrofonieren.

genau hier liegt doch (meines Wissens) der Sinn einer Speakersimulation: dass übermäßige Höhenanteile (insbesondere bei an- und verzerrten Sounds) gemildert werden... [?]
 
... ich kenne das DI-Problem aus eigener Erfahrung. Es zeigt sich, dass ein Preamp-Signal - das über einen Amp gut klingt - nicht immer ohne weiteres 1:1 auf die PA übertragen lässt. Denn auch ohne Kompressor neigen viele Boxen zu einer Kompression. Diese natürliche Kompression empfinden wir als angenehm - sie glättet. PA hingegen ist clean, extrem breitbandig.. hat einen fast neutralen Frequenzverlauf.

Tatsächlich wäre anzudenken, dass Signal in der PA nochmal zu bearbeiten. Eine gute Kompression (am besten 2-Band, Höhen, Bässe getrennt) wirkt Wunder. Dazu am EQ die harschen Höhen entschärfen.

Oder:

Speakersimulation! Warum nicht einen einfache H&K-Simulation...ja...

Ich habe einen Sansamp Bassdriver vor den Amp vorgeschaltet. Der Sansamp hat eine typische Speakersimulation mit Mittenkompression. Das bearbeitete Signal geht aus dem Sansamp in meinen AMP. Der Amp hat reine Moniotorfunktion - an ihm passe ich das Sansamp-Signal an die Bühengegebenheiten an. Beim Sansamp ist Treble weit zurück - über Presence regele ich die Röhren-Obertöne (eben nicht die scharfen klickerklacker-Höhen). Das 2. Signal des Sansamp geht direkt ins Pult -Bombensound.

Manchmal ist mein Setup auch Bassdriver in aktiven 12 Zoll Monitor mit Hochtöner - sonst nichts. Das ist quasi 1:1 einen kleine PA. Der Sound an meiner Aktiv-Box ist kontrollierbar genau mein PA-Sound.

Basshole



 
Zitat:Original erstellt von: grand

probier eine mischung aus mikro und di-sound, der dann mit einem delay synchronisiert wird.
aber auch beides abzumikrofonieren könntest du mal probieren, also z.b. ein RE-20 oder MD421 an den 10", ein sm57 o.ä. an den hochtöner. das ganze dann noch mit dem EQ hinbiegen und fertig. könnte funktionieren.

Ja aber funktioniert das dann auch live? Also im Studio ists ja klar, mit Spur verschieben oder dem Delay. Aber wenn ich das Live mache, bin ich ja immer mit Delay FOH zu hören, ist das nicht kontraproduktiv in Zusammenhang mit Drums und Timing?

Davon abgesehen sympathisiere ich mit einer Plug & Play-Lösung... ich würde mich schämen, den Tonmann zu instruieren, er soll mein Horn und den Speaker getrennt abnehmen und nen gescheiten Mix daraus machen. Da rollen die Augen von Stuttgart nach Hamburg und zurück.

Außerdem funktioniert das z.B. bei zeitplanmäßig eng gestrickten Festivals nicht. Beim Gig am Samstag hatte die Band 15 minuten zum Aufbauen. Und wenn der Mischer mal ein Depp ist, solls trotzdem anständig klingen.
 
Zitat:Original erstellt von: Der_Jan

Ja aber funktioniert das dann auch live? Also im Studio ists ja klar, mit Spur verschieben oder dem Delay. Aber wenn ich das Live mache, bin ich ja immer mit Delay FOH zu hören, ist das nicht kontraproduktiv in Zusammenhang mit Drums und Timing?

nee ich glaube da hast du Grand falsch verstanden. Grundsätzlich würde ja dass mikrofonierte Signal ein wenig später beim FOH ankommen als das DI-Signal (da es sich ja noch durch den Amp, die Box, die Luft und das Mikro kämpfen muss). Der Unterschied ist zwar minimal könnte aber, wenn man beide zusammenmischt, zu unschönen Phasenauslöschungen führen. Dem Vorschlag von Grand zufolge würde man das DI-Signal mit einem Delay (und zwar mit nur EINER Widerholung, OHNE Orginalsignal und mit irre kurzer Delay-Time) verzögern, damit es zeitlich wieder mit dem Mikro-Signal zusammenpaßt...
@Grand: hoffe ich hab dich da richtig verstanden[:-)]

dass man das im Studio macht weiß ich. Aber ob das live Sinn macht kann ich nicht abschätzen...

Zitat:Davon abgesehen sympathisiere ich mit einer Plug & Play-Lösung... ich würde mich schämen, den Tonmann zu instruieren, er soll mein Horn und den Speaker getrennt abnehmen und nen gescheiten Mix daraus machen. Da rollen die Augen von Stuttgart nach Hamburg und zurück.

Außerdem funktioniert das z.B. bei zeitplanmäßig eng gestrickten Festivals nicht. Beim Gig am Samstag hatte die Band 15 minuten zum Aufbauen. Und wenn der Mischer mal ein Depp ist, solls trotzdem anständig klingen.
das ist natürlich ein Punkt. Das obige System müßte (so schätze ich mal) jedes mal neu fein-getuned werden (weil halt das Mikro wieder anders steht) und das kostet dann Zeit und Nerven
 
Zuletzt bearbeitet:
... cih fürchte eine Doppelmikrophonierung nimmt zuviel Zeit in Anspruch. So gut das klingen kann, so sehr kann es auch schief gehen.

Basshole
 

Zurück
Oben Unten