Wie neue Bandmitglieder einschätzen?

bin doch überrascht, welche ansprüche hier so manche haben. einen stört 5minütes zuspätkommen oder zeitraubender tech- oder smalltalk, den anderen die pinkelpause während des songs, noch andere rennen (aus pädagogischen gründen?) stundenlang durch den bunker, weil ein midikabel fehlt usw. usf. aber alle propagieren die zweckgemeinschaft "spaß an der musik" als oberste prio.
ich fürchte, ich hätte keinen bock mit einem von euch zu spielen. :D

ich persönlich bin der meinung, dass symphatie absolute prio1 hat. wenn die chemie passt, man auch mal ne halbe stunde off topic über privates, tech talk oder einfach nur sinnfreien nonsens sabbeln kann. wenn ich gerne mit den anderen im raum bin, sehe ich vieles (nicht alles!) nicht so eng. kommt die gitte ne halbe stunde später, so what! impro mit dem tastenmann, oder mal ne neue vorstufe austesten oder privates quatschen. oder einfach mal nur zu zweit einen song durchspielen. für mich hat produktivität und spaß nix damit zu tun, dass alle einen regelkatalog einhalten. und für strafkassenkindergarten und pseudopädagogisches getue bin ich definitiv zu alt. :bier:

ein paar regeln gibts natürlich. unentschuldigte totalabsens und warten auf godot geht z.b nicht. ein kurzes "packs heut nich" oder "komm ne stunde später" reicht, dann kann man die zeit im raum immer sinnvoll verbringen.

wichtige arbeits- und generalproben sollten dann natürlich möglichst konzentriert und vollzählig ablaufen.
 
Vielleicht liegt´s dran, dass die meisten User hier einfach knüppelalt und unverbesserlich sind?

Mich hat diese Woche aber auch mal wieder was geärgert:
Die Frau vom Drummer hat das zweite Kind geworfen und ist jetzt überfordert. Das erste war schon eine Lebensaufgabe zuviel für die Frau. Sie hat ihren Mann ganz schön unter den Fittichen / an der kurzen Leine.
Wir hatten eine - geburtsbedingte- Sommerpause und da unser Drummer nicht rausdurfte, machte die Band kurzerhand nen Hausbesuch. Er: "Ich hab euch ganz schön vermisst" Sie zu Kind 1 und 2: "Da, habt ihr´s gehört Kinder, der Papa hat die Leute vermisst. Der hat uns garnicht so sehr lieb wie seine Band."
Man muss sagen, dass wir einmal in der Woche proben und das für knappe 3-4 Stunden. Man kann hier also nicht davon sprechen, dass er "die meiste Zeit" mit uns verbringt....

Jedenfalls hätten wir am Mittwoch die übliche Probe gehabt. Es geht gerade darum, ob wir an einem Contest teilnehmen. Hierfür bräuchten wir noch Aufnahmen sowie ein bis zwei neue eigene Songs. (Ich besprech sowas immer gerne in der großen Runde. A bissl Planung macht immer Sinn.) Abgemacht war, dass wir uns um 19:30 im Proberaum treffen. Klampfer, Sängerin und ich waren mehr oder weniger pünktlich. (Ich konnte meinen neuen Amp auschecken, meine Perle konnte sich einsingen bis der Klampfer da war). Jetzt war´s schon nach 20:00. Drummer? Fehlanzeige.
Wir haben dann einfach am neuen Song weitergemacht. Um 20:30 kam ne Whatsapp-Nachricht: "Komm etwas später, muss die Kinder noch in´s Bett bringen". Um 21:30 kam dann "Hey, wird heute doch nichts mehr. Die Kinder sind krank und quengeln."

Saugut, oder? Sowas kommt in letzter Zeit immer wieder mal vor. Meine Vermutung ist, dass seine Perle einfach nichts alleine hinbekommt. Man wird doch wohl einmal die Woche den Mann "entlassen" können, oder?
Wie sollen wir denn nen Gig ausmachen, oder an dem Contest teilnehmen, wenn man nicht weiß, ob die Alte an dem Tag wieder mal ihren moralischen hat. Bei dem Contest hängt ne kleine Tour mit dran. Das wären dann auch wieder Gigs, die man unter Umständen absagen muss. Es nervt. Wir alle mögen ihn, aber seine Familie macht´s ihm nicht gerade leicht.
 
ich persönlich bin der meinung, dass symphatie absolute prio1 hat. wenn die chemie passt, man auch mal ne halbe stunde off topic über privates, tech talk oder einfach nur sinnfreien nonsens sabbeln kann. wenn ich gerne mit den anderen im raum bin, sehe ich vieles (nicht alles!) nicht so eng. kommt die gitte ne halbe stunde später, so what! impro mit dem tastenmann, oder mal ne neue vorstufe austesten oder privates quatschen. oder einfach mal nur zu zweit einen song durchspielen. für mich hat produktivität und spaß nix damit zu tun, dass alle einen regelkatalog einhalten. und für strafkassenkindergarten und pseudopädagogisches getue bin ich definitiv zu alt.
+1!
Manchmal treffen wir uns zur probe und schnacken erst mal nur ne Stunde - einfach weil man sich mag, schätzt und gerne austauscht. Die aktuelle band ist wirklich nicht die effektivste, aber die musiker*innen sind gut und man versteht sich einfach total gut. oder wenn mal ne Probe nicht so gut läuft findet sich immer einer der nach 20min sagt: komm, wir hören erst mal auf mit der shyce und sabbeln ne Runde - danach geht es fast immer besser - oder man fährt zusammen in das Edelreataurenat zum schlammigen Döner.

Sie zu Kind 1 und 2: "Da, habt ihr´s gehört Kinder, der Papa hat die Leute vermisst. Der hat uns garnicht so sehr lieb wie seine Band."
Ich habe das gerade meiner Frau erzählt. Sie: "Ist die Tante bescheuert??"
 
Für mich hat eine funktionierende Band immer zuerst mit Respekt und dem gleichen Grundverständis, was darunter zu verstehen ist, zu tun. Es ist eine Frage des Respekts, ob man pünktlich zu Proben oder Konzerten erscheint, die Songs geprobt hat, gut funktionierendes Equipment am Start hat, auf Terminanfragen zeitnah antwortet, sich immer gegenseitig hilft und eine Probe möglichst konzentriert absolviert.

Wenn das stimmt, ist vieles andere zu überbrücken... Meine Band hat es ohne mit der Wimper zu zucken zugelassen, dass ich nach einer beruflichen Spielpause von 2,5 Jahren erst langsam wieder in Form kam, nur weil der Anfang gerade im Hinblick auf unsere Vorstellung von Respekt gepasst hat. Bei der ersten gemeinsamen Probe waren alle 5 Minuten vor der Zeit vor Ort und alle - ich auch - hatten als Probegetränk eine Flasche Wasser dabei... Das fand ich echt gut und alle anderen auch! Damit war klar, dass die Basis stimmt, das tut sie bis heute :stolz:

Ich würde immer darauf achten, ob hier ein gemeinsames Verständis besteht. Am einfachsten merkt man das, indem der Umgang mit Probeterminen und dem Proberraum beobachtet wird. Wer hier am Anfang schon ausschert, seine leeren Flaschen stehen lässt, nicht vorbereitet ist, sich nicht zeitnah zurückmeldet oder nicht verlässlich zurückmeldet (ähh, den Urlaub hatte ich vergessen, verpeilt etc.), sich jede Probe etwas anderes leihen muss, um spielbereit zu sein, scheidet als Mitmusiker aus.xx(

Du hast völlig recht. Respekt ist absolut unverzichtbar und je älter ich werde , desto schneller glaube ich Leute zu erkennen, die ihr Ego fröhlich ausleben und respektlos über andere hinweggehen. Damit verlieren sie meinen Respekt und damit ist eine Zusammenarbeit, egal ob Band, privat oder beruflich kaum noch möglich.
 
Auch eher Off-Topic, aber wir hatten vor ein paar Monaten auch mal eine Story, die mich geärgert hat .. ich hatte durch Zufall einen tollen Gig an Land gezogen (Mittwochabend, Abschlussfest eines Sport-Events, Open-Air mitten in der Stadt, vierstellige Zuschauerzahl, 90 Minuten Auftritt, ordentliche Gage) ... sagt doch unser Schlagzeuger ab! ... der Grund: seine Frau hat Geburtstag und besteht auf seine Anwesenheit (ohne Party oder Gäste) ...

Gut, kann man halten wie man mag - ist schließlich der Ehrentag eines geliebten Menschen .. ich habe dann meine Frau gefragt, wie sie das gehalten hätte? ... Antwort: Wenn Dir der Gig sehr wichtig gewesen wäre, hätte ich Dich natürlich gehen lassen - und wir hätten dafür am Samstag eine ordentliche Geburtstagsparty gefeiert ... jetzt weiß ich auch, warum ich mit ihr zusammen bin - und nicht mit der anderen ;-)
 
(Mittwochabend, Abschlussfest eines Sport-Events, Open-Air mitten in der Stadt, vierstellige Zuschauerzahl, 90 Minuten Auftritt, ordentliche Gage) ... sagt doch unser Schlagzeuger ab! ... der Grund: seine Frau hat Geburtstag und besteht auf seine Anwesenheit (ohne Party oder Gäste) ...

Ehrlich?
Ich hätte versucht einen Ersatzdrummer für diesen Gig zu bekommen.
 

Man hat die Frau Sorgen. Was machen die denn wenn es mal wirklich Probleme gibt. Ich habe die volle Unterstützung von meiner Frau bei meinem Alkentzug erhalten und als mich wenn auch durch Krankheit die Opiate in die Sucht getrieben haben und ich diesen Entzug vor mir hatte war sie auch bei mir. Hat dann den ganzen Umzug von der Schweiz nach Deutschland alleine gemacht während ich in der Klinik war. Und als ich Entlassen wurde, fuhr sie mal eben von NRW in die Schweiz und ich spreche nicht vom Grenzgebiet, holte mich ab und ist wieder zurück nach NRW gefahren.
 
"Da, habt ihr´s gehört Kinder, der Papa hat die Leute vermisst. Der hat uns garnicht so sehr lieb wie seine Band."

"Doch,...die Kinder schon!", wäre meine antwort gewesen.
jedenfalls hätte mutti unter 4 augen den einlauf ihres lebens für so einen "pädagogisch wertvollen" spruch bekommen. die eifersuchtskarte des schlechten gewissens auszuspielen ist eins. aber sowas vor den kindern abzulassen, unfassbar!
 
Du hast völlig recht. Respekt ist absolut unverzichtbar und je älter ich werde , desto schneller glaube ich Leute zu erkennen, die ihr Ego fröhlich ausleben und respektlos über andere hinweggehen. Damit verlieren sie meinen Respekt und damit ist eine Zusammenarbeit, egal ob Band, privat oder beruflich kaum noch möglich.

Ist bei mir genauso, Respekt und Wertschätzung sind die essentiellen Voraussetzungen, um ein sinnvolles Miteinander in einer Band zu gewährleisten. Leider gibt und gab es immer schon Musiker, die schon bei kleinster Kritik sich so angegriffen fühlen, dass sie dann als einzigen Ausweg die Flucht in Beleidigungen und Unsachlichkeiten sehen. Bei uns in der Band ist so ein Fall erst wieder vor ca. einem halben Jahr aufgetreten. Wir hatten einen zweiten Gitarristen, mit dem wir sehr intensiv und auf seine Bedürfnisse zugeschnitten geprobt haben, wir haben uns alle wirklich sehr um ihn bemüht und stets viel Geduld und Verständnis aufgebracht. Aber nach drei Monaten, ohne, dass bei ihm Fortschritte zuerkennen waren, haben wir die Diskrepanz zwischen seinem Spiel und dem, was wir erreichen wollen bzw. schon vor seinem Einstieg erreicht hatten, angesprochen und ihn gefragt, ob er wirklich hinter Band steht und wenn ja, ob es nicht sinnvoll wäre mehr zu üben und sich angemessen auf die Proben vorzubereiten, da die aktuelle Situation ja für alle Beteiligten nicht sehr zielführend sei. Statt einer konstruktiven Suche nach einer Lösung, kam es schlagartig zu dermaßen üblen verbalen Ausfällen, dass selbst, wenn er der letzte Gitarrist auf Erden gewesen wäre, keiner von uns jemals diese Art der Respektlosigkeit, hätte vergessen oder mit ihm noch weiter in einer Band hätte spielen wollen. Aber zum Thema, wie Bandmitglieder einzuschätzen sind, zeigt dieser Fall doch, dass es schon "Verstellungsprofis" gibt, die erst nach längerer Zeit die Maske fallen lassen.
 
"Doch,...die Kinder schon!", wäre meine antwort gewesen.
jedenfalls hätte mutti unter 4 augen den einlauf ihres lebens für so einen "pädagogisch wertvollen" spruch bekommen. die eifersuchtskarte des schlechten gewissens auszuspielen ist eins. aber sowas vor den kindern abzulassen, unfassbar!

Ja. Das war aber nur ein Auszug aus ihrem Repertoire. Die haut noch ganz andere Dinger raus.
Ich hatte sowas schonmal inner Stadt. Da sind wir den beiden über den Weg gelaufen. Klar, dass man kurz plauscht.
Sie zur Tochter "Da schau mal, dein Papa. Der verplappert sich immer und WIR müssen warten. Dabei wollten WIR doch heim, essen und baden gehen."

Bei solchen Dingen schüttel ich nur immer mit´m Kopf. Mein Gitarrist, auch Lehrer meinte mal, dass man ihn in seinem Studium/Ref daraufhingewiesen hat, dass man mit Eltern, die von WIR reden vorsichtig sein muss. Diese identifizieren sich zu sehr mit ihren Kindern. Unter Umständen haben dann auch die Kinder später mal nen Schlag...

Egal. Mir geht´s nicht um seine Family - dass ist sein Problem. Ich möchte nur wissen wohin die Reise geht und ob wir jetzt jedesmal würfeln müssen, ob er kommt oder nicht...

Alleine den Termin für den ersten Gig festzulegen war ein Graus...wirklich.
 
Bei solchen Dingen schüttel ich nur immer mit´m Kopf. Mein Gitarrist, auch Lehrer meinte mal, dass man ihn in seinem Studium/Ref daraufhingewiesen hat, dass man mit Eltern, die von WIR reden vorsichtig sein muss. Diese identifizieren sich zu sehr mit ihren Kindern. Unter Umständen haben dann auch die Kinder später mal nen Schlag...
Ist schon alleine durch die permanente negativ-Darstellung des Vaters jetzt schon gelaufen das Ding, bin jetzt im 11. Jahr Kinder und Jugendhilfe tätig.
sagt doch unser Schlagzeuger ab! ... der Grund: seine Frau hat Geburtstag und besteht auf seine Anwesenheit (ohne Party oder Gäste) ...
Und ich hab meine Frau zum Hochzeitstag auf einen Sportplatzgig mitgeschleift:D.
Der Gig war shyce,es hat keine sau interessiert das wir da waren, aber die Frittenbude vor Ort und meine Frau mit drei Freunden haben es etwas rausgehauen.
 
Izzo. Naja, ich hab für nächste Woche jetzt mal ein "Meeting" einberufen. Wir müssen uns mal zusammen setzen und ein kleines "Was-wollen-wir"-Update machen. Hättehättgeplauder hilft hier nichts.
Was dann geschieht, werden wir sehen. Jetzt ist erstmal scheisswetter, Suppe kochen und Bierle angesagt.
Dann geht´s in den Proberaum um a bissl am neuen Amp zu schrauben.
 

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