Absonderlich, verrückt und nicht erwähnenswert!

Das Leben das ich mir eingerichtet habe erfordert Mühe! Jede einzelne Beziehung ist unbequem. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof! Ich muß mich anstrengen damit andere Menschen meinen Mehrwert für diese Welt erkennen. Ich möchte den Menschen die ich liebe beweisen, daß ich ihr Vertrauen verdiene und sie mir nicht einfach lästig werden wenn es ihnen schlecht geht. Das ist ein täglicher Kampf.
Das hört sich alles schlimm an, aber ich nenne es eben "Herzensarbeit". Für mich, meine Liebsten, mein Hundchen, meine Community, meine direkte Umgebung.
Wenn wir wollen daß die Welt morgen besser ist als gestern müssen wir uns heute die Arbeit machen. So einfach. Jeden Tag aufs Neue.
Und doch steckt in uns drin primär eine Art Selbstbefriedigung, und nicht primär die Anstrengung, der Welt und den anderen gerecht zu werden.
Das wäre in etwa Epikurs Philosophie der Lust, die man stets missverstanden hat.
Doch das Lustprinzip ist so verkehrt nicht und die Welt besser machen, das versucht man ja letztlich auch für sich.
Leben=Leiden ist eine buddhistische Formel, die ich nie richtig verstanden habe, obwohl mir sonst vieles am Buddhismus sehr behagt, das ekelhafte Ego loszuwerden beispielsweise, und schon dadurch einen Mehrgewinn zu erreichen.
 
Das klingt sehr anstrengend.
Was spricht dagegen, das Leben auch mal zu genießen, la dolce Vita, die Leichtigkeit des Seins?
Klar, geht nicht immer, aber es klingt, als hättest du für dich entschieden, das Leben Leiden bedeutet...
Kann mich natürlich auch irren...

Die Leichtigkeit des Sein genieße ich auch. In der Sonne im Café zu sitzen, auf dem Deich Schafe zu zählen, die Zeit mit einem geliebten Menschen in Sektflaschen zu messen ist mir ein großer Spaß. Aber ich muß immer wieder feststellen, daß es mir dann am besten geht wenn ich in einer intakten Umgebung mit Menschen bin, denen es gut geht. Dafür lohnt es sich also für mich, Anstrengungen zu unternehmen. Ich hab viel Ehrenamt gemacht, die Bezahlung war für mich, daß die Tätigkeit mir Spaß gemacht hat und ich meiner Umgebung gut tun konnte. Der Unterschied ist vielleicht: ich spende gemeinnützigen Organisationen lieber meine Zeit als mein Geld.
Dann interessieren mich bestimmte soziale Themen. Ich hab ein starkes Gerechtigkeitsbedürfnis und einen starken Antrieb die Weltgeschichte zu verstehen, ich lese also viel über diese Themen und versuche selbst erstmal ein besserer Mensch zu werden. Ich hatte hier mal einen gewissen Rassismus im Forum gezeigt und wurde darauf hingewiesen. Mein Weg war nicht patzig auf meinem Punkt zu beharren, sondern eine Selbstanalyse zu betreiben und dieses Problem in mir zu bearbeiten. Jahre später wurde mir das noch unter die Nase gerieben anstatt anzuerkennen, daß ich versuche ein besserer Mensch zu sein und mich zu ändern. Niemand macht immer alles richtig. Aber es ist wichtig sich selbst zu hinterfragen ob man der Mensch ist der man gern sein möchte. Das Gegenteil dazu hab ich neulich im Witzethread erlebt. Das ist nicht la dolce vita, das ist konservative Homöostasis.

Aber ja, alles Leben ist Leiden. Ich unterschreibe jeden Kernsatz des Buddhismus. Ich liebe meinen Hund. Dieser "Besitz" macht mein Herz unglaublich glücklich - am Ende wird all das aber ins Leiden verkehrt werden, der Hund wird vor mir sterben und ich werde untröstlich sein. Das ist der Lauf aller Dinge an die wir unser Herz hängen. Im mindesten sorgen wir uns um sie. Der Reiche baut sich aus diesem Grund ein goldenes Gefängnis und mancher von uns ist beim Gig unentspannt weil er seinen teuren, unersetzlichen Lieblingsbass mitgeschleppt hat. Ich kann das nicht verhindern, ich kann nicht besitzlos ins Kloster gehen, aber ich kann es mir bewußt machen und versuchen trotzdem Gelassenheit walten zu lassen.

Noch einmal: Herzensarbeit hört sich schlimm an, weil wir gerne die Silbe "-arbeit" in unseren Fokus rücken. Ich sehe dabei vor allem das Herz.
 
Für Freunde des schwarzen Humors...

Zurücklehnen und bis zum Ende den Werbefilm genießen... der ist echt:



Es ist schon erstaunlich, wieviel Aufmerksamkeit dekadente Menschen, die auf dem Weg zum Wahrzeichen der Dekadenz sind, bekommen - nur, weil es kurz "puff" macht!!!
Wieviel arme Menschen, die elendig im Mittelmeer ersaufen hätte man für das Geld dieses Rettungseinsatzes retten können?
 
IMG_0801.jpeg


Ich hatte vor kurzem in einer mehrmonatigen Arbeitslosigkeit auch überlegt, dass ich Kinder mag und ihnen etwas Lesen, Schreiben, Rechnen beibringen kann.

Hier in Hessen sieht es dann so aus, dass man dafür ein abgeschlossenes Germanistik- und Mathematikstudium braucht. Nach pädagogischen Tag Fähigkeiten wird nicht gefragt. Wie gesagt, das braucht man, um Erstklässlern die ersten Worte und Zahlen beibringen zu dürfen.
„Wer sich für den Lehrerberuf interessiert, hat in einzelnen Fällen auch ohne Lehramtsstudium die Chance, ins Referendariat einzutreten. In Hessen schreiben staatliche Schulämter in einigen Mangelfächern Stellen für den Quereinstieg aus. Bei einem fachlich geeigneten, universitären Studienabschluss können Quereinsteiger, die nicht älter als 45 Jahre alt sind, ein Referendariat beginnen, das schließlich mit der zweiten Staatsprüfung abgeschlossen wird.“
Ach, Moment, das gilt nur für „Mangelfächer“, in denen zu wenige Bewerber aus dem angestammten Kaderpool kommen: Naturwissenschaften und Informatik. Die möglichen Bewerber wird sicher freuen, dass das Gehalt in der zweijährigen „Vorbereitungsphase“ bis zum Referendariat knapp über Mindestlohn liegt während die Anfangsgehälter für Informatikabsolventen sich gerade um 75K pro Jahr bewegen und kaum darunter, wenn man das Studium irgendwann abgebrochen hat. Mit IT-Erfahrung seit MS-DOS aber ohne Abschluss scheitert man außerdem an der Altersgrenze, auch wenn man der einzige im ganzen Lehrerzimmer wäre, der in der Lage ist, einen Router einzurichten, einen Server aufzusetzen, ein WLAN mit mehreren Repeatern in Gang zu bekommen, einen Beamer anzuschließen ohne sich vor der Klasse zu blamieren oder den Papierstau im Drucker zu beseitigen.

Ist das nun dieser berühmte Lehrermangel oder dieser nicht minder berühmte Fachkräftemangel? Ein bisschen Altersdiskriminierung ist auch noch dabei.
 
Ist das nun dieser berühmte Lehrermangel oder dieser nicht minder berühmte Fachkräftemangel?
Ich stufe diese Frage mal als rein rhetorisch ein :D. Tatsächlich scheint dieser Zustand bei uns zur Zeit einfach die Realität zu sein!
... eigentlich zum Lachen - wenn´s nicht so traurig wäre!
Ich weine meinem verflossenen Arbeitsleben keine Träne nach - obwohl ich meinen Job wirklich gerne gemacht habe. Mir tun nur diejenigen leid, die sich (noch) damit rumschlagen müssen, um zu einigermaßen überleben.
Ein bisschen Altersdiskriminierung ist auch noch dabei.
Ich sehe inzwischen manche Altersdiskriminierung einfach als Gnade der "frühen Geburt":bier:
 
Hier in Hessen sieht es dann so aus, dass man dafür ein abgeschlossenes Germanistik- und Mathematikstudium braucht. Nach pädagogischen Tag Fähigkeiten wird nicht gefragt.
Mit IT-Erfahrung seit MS-DOS aber ohne Abschluss scheitert man außerdem an der Altersgrenze, auch wenn man der einzige im ganzen Lehrerzimmer wäre, der in der Lage ist, einen Router einzurichten, einen Server aufzusetzen, ein WLAN mit mehreren Repeatern in Gang zu bekommen, einen Beamer anzuschließen ohne sich vor der Klasse zu blamieren oder den Papierstau im Drucker zu beseitigen.
Aber vor allem ist das total bescheuert und hochmütig, durch solche sinnlosen Verhinderungsgesetze viele potentiell geeignete Kandidat:innen auszusperren.
Ist einer Freundin gerade genau so auch passiert. Sie strebte eine Sonderschul-Lehrerinnenstelle an, hatte dafür günstige Vorerfahrungen und Studiengänge, und scheiterte an unlogischen Voraussetzungs-Geflechten. Und vor allem hatte sie Bock, mit Kindern zu arbeiten, "trotz" einschlägiger Vorerfahrungen.
In Deutschland sind die papierenen Kontrollsysteme meiner Meinung nach vollkommen ungeeignet und destruktiv, sie kontrollieren nicht das, auf das es mir jedenfalls ankäme.
 

Ich hatte vor kurzem in einer mehrmonatigen Arbeitslosigkeit auch überlegt, dass ich Kinder mag und ihnen etwas Lesen, Schreiben, Rechnen beibringen kann.

Nach pädagogischen Tag Fähigkeiten wird nicht gefragt. Wie gesagt, das braucht man, um Erstklässlern die ersten Worte und Zahlen beibringen zu dürfen.
Ich glaube, viele unterschätzen das. In der Grundschule werden Weichen gestellt und die Kinder machen die allergrößten Lernfortschritte. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Ein Leistungskurs in der Oberstufe stellt weniger Anforderungen an die pädagogischen Fähigkeiten, die fachlichen Fähigkeiten mal vorausgesetzt.

Leider ist die Bezahlung und das Ansehen genau umgekehrt.
:bier:
 
Ich glaube, viele unterschätzen das. In der Grundschule werden Weichen gestellt und die Kinder machen die allergrößten Lernfortschritte. Das ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Ein Leistungskurs in der Oberstufe stellt weniger Anforderungen an die pädagogischen Fähigkeiten, die fachlichen Fähigkeiten mal vorausgesetzt.

Leider ist die Bezahlung und das Ansehen genau umgekehrt.
:bier:
Umso idiotischer ist es, dass für die Grundschule abgeschlossene Studiengänge in diversen Fächern gefordert sind - aber nicht in Pädagogik.

Und was die pädagogischen Fähigkeiten von Lehrern in der Oberstufe angeht, kann ich als Vater die These bestätigen, die ich als Oberstufenschüler hatte: die sind dort absolute Mangelware. Fördern, anleiten, erklären gab und gibt es kaum, stattdessen fordern und oft genug willkürlich aussortieren. Ein Wunder, dass ich das Abi bekam, ich war keines von den "guten" Kindern.
 
Kommen die zwei inzwischen miteinander klar?
Solange ich zwischen ihnen bin, nähern sie sich bis auf 70 cm.
Sie fauchen auch nicht mehr. Aber falls sie je Freundinnen werden, kann das noch dauern. Dabei streichel ist sie gerne abwechselnd - die eine auf dem Sofa, die andere auf dem Bassverstärkerkarton. So vermischen sich ihre Grüche. Und sie bekommen ja auch das gleiche Futter und nutzen die gleichen Katzenklos (beide nutzen beide Klos!).

Und selbst wenn sie nie Freundinnen werden, vertreibt auch das Suchen nach der anderen Katze (bevor man frisst, trinkt oder auf's Klo geht) die Zeit.

Witzigerweise lecken mich beide Katzen und beide sind gern in meiner Nähe. Vielleicht schaffe ich es ja, dass die Beiden irgendwann zusammen liegen oder sich gegenseitig putzen.
 

Zurück
Oben Unten