EHX Black Finger Review

alex_de_luxe

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Black Power_Potisdetail_bearbeitet-1.jpg
Ich habe es doch noch mal geschafft, ein Soundfile mit dem Black Finger zu machen: Der Kompressor wird sozusagen "missbraucht", aber IMHO funktioniert er so besser als in seiner eigentlichen Funktion...

Etwas zum Soundfile:

Eingespielt mit Fender Jazzbass American Standard 2008 in den Blackfinger und über das Line6 Interface mit Garageband aufgenommen. Es ist zu empfehlen, zu lesen, wann ich was spiele, denn nur so hört man, wie genial das Pedal eigentlich ist. Das ganze File ist mit einer Einstellung am Gerät, der einzige Unterschied ist, dass es manchmal eingeschaltet ist, und manchmal nicht.

Soundfile:
https://soundcloud.com/aledeville/ehx-blackfinger-soundfile

Riff 1:

  • 2x ohne EHX
  • 2x mit, aber fein gespielt
  • 4x mit, voll in die Saiten rein
  • alles mit Plektrum gespielt.

Riff 2:
  • 1x ohne EHX
  • 1x mit, aber fein gespielt
  • 1x mit, stärker gespielt
  • 1x mit, gezupft

Riff 3:
  • 2x ohne EHX
  • 2x mit, aber fein gespielt
  • 2x mit, stärker gespielt
  • 2x mit, wieder feiner gespielt

BlackFinger_inputs.jpg
Das spezielle an diesem Overdrive ist, dass durch unterschiedliches Spielen das Maß der Verzerrung extrem gut gewählt werden kann. Die Zerre reagiert extrem gut auf die Dynamik. Zusätzlich dazu ist sehr genau einstellbar, ab welcher Spielintensität es zu Zerren beginnen soll. Für das Soundfile habe ich eine Zerr-Einstellung gewählt, welche ziemlich früh einsetzt. Das Gerät klaut absolut keine Bässe, verändert den Grundcharakter des Tones nicht. Da bin ich als Glockenklang User ziemlich pingelig. Würde ja sonst keinen Sinn machen so einen Amp zu haben.

Der Blackfinger als Kompressor überzeugt mich nicht allzu sehr. Irgendwie macht er ziemlich wenig, auch wenn das Kompressionslämpchen immer am leuchten ist. Es fügt dem Ton schon ein bisschen Röhre zu, aber bei niedriger Pre-Gain Einstellung wirklich kaum etwas. Das Post-Gain reagiert ziemlich empfindlich, so dass man mit diesem Knopf ziemlich aufpassen muss, sonst wird es schnell zu laut. Klangeinflüsse hat das Post-Gain kaum, da es wenn es ganz aufgerissen ist, rauscht wie die Hölle! Ich habe es (auch bei niedriger Pre-Gain Einstellung) nie über 12 Uhr. Das Ding rauscht kaum, bei Extremeinstellungen ausgenommen. Aber das ist ja normal so.

Black Finger Power.jpg

Zu zerren beginnt es, sobald man den Pre-Gain aufreisst, und den Compress-Knopf zurückdreht. Auf den Aufnahmen ist Compress 9 Uhr und Pre-Gain 4-5 Uhr.

Fazit:
Als Zerrpedal hat er mich richtig begeistert. In der Rockband habe ich es so, dass die Zerrung ein klein wenig später einsetzt, oder dann für Solihintergrund der Gitarre noch extremer als auf der Aufnahme.

Das grösste Problem des Teils ist der Preis welcher mit 169 Euro beim grossen T für dem EHX Black Finger doch ziemlich hoch ausfällt.

 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für das Review, gefällt mir gut! Es ist schwer, ein wirklich gutes Overdrive zu finden. Nach vielen Experimenten habe ich aktuell den Alfred im Einsatz und weiterhin ein Nachbau des Alfred (also Ampeg Fliptop), welches es als Bausatz für unter 100 EUR gibt und den ich im Ebay mal für 35 EUR neu ersteigert habe (weil ihn wohl keiner kennt?).
Beim direkten Vergleich mit dem Blackfinger (soweit das möglich ist), hat der Alfred (bzw. sein ähnliches Fliptop Pendant) eine etwas weichere und harmonischere Verzerrung bei sanftem Einsatz, der vom absoluten Clean-Sound über leichte Anrauhung bis hin in den massiven Overdrive gehen kann. Von den bisher gehörten und getesteten Overdrives ist für mich der Alfred der beste; der Fliptop Bausatz klingt zum Verwechseln ähnlich, setzt mit der sanften Zerre allerdings etwas früher ein und ist minimal rauher, jedoch noch sahniger als der EHX.
Vor allem die hörbare Kompression (wie bei echten Röhrenamps) macht sich sehr gut, ist aber natürlich auch vom Eingangssignal und den Einstellungen abhängig. Die Töne behalten bei beiden eine gute Definition und vor allem: keinerlei Verlust im Bass/Tiefbassbereich (wie z. B. beim TC Vintage Overdrive) und saubere harmonische Höhen (wie z. B. beim Tabasso: Obertonverlust). Der Alfred ist allerdings noch teurer als der EHX, während der Bausatz für alle Bastler eine echte Empfehlung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja der Alfred. Hab ich mir auch überlegt, doch ist schwierig in der Schweiz zu bekommen und dann doch sehr teuer. Den EHX habe ich über Ricardo (wie Ebay der Schweiz) für ca. 100 Euro bekommen.

Klar, kann man die Einstellungen subtiler halten, sehr gut sogar. Die Verzerrung wie im Riff 1 ist für die Band sowieso [xx(]. Aber alleine machts Spass [:-P].
 
Zitat:Original erstellt von: 5Bässer

Nach vielen Experimenten habe ich aktuell den Alfred im Einsatz und weiterhin ein Nachbau des Alfred (also Ampeg Fliptop), welches es als Bausatz für unter 100 EUR gibt und den ich im Ebay mal für 35 EUR neu ersteigert habe (weil ihn wohl keiner kennt?).
Beim direkten Vergleich mit dem Blackfinger (soweit das möglich ist), hat der Alfred (bzw. sein ähnliches Fliptop Pendant) eine etwas weichere und harmonischere Verzerrung bei sanftem Einsatz, der vom absoluten Clean-Sound über leichte Anrauhung bis hin in den massiven Overdrive gehen kann.

Meinst du mit dem "Fliptop Pendant" vielleicht den [url="http://www.runoffgroove.com/flipster.html"]Flipster[/url]? (Hier noch ein Baubericht + Soundsamples von musikding.de: [url="http://diy.musikding.de/content/view/38/8/"]°Klick°[/url])
 
tscha leider scheint diy stombox.com wegen umstrukturierungsmaßnahmen geschlossen
http://www.diy-stompbox.com/index.htm

... wennn solche dinge am chinaladen neben an z.b. zu lesen sind oder an der kebabbude dann heisst das wohl uebersetzt "alter ich bin auf der flucht, komm nie wieder, wenn ich dir geld schulde vergiss es, du findest mich nie" ... ;-) also keine grosse hoffnung IMHO
 
Wußte ich nicht, meine Vermutung war also gerechtfertigt. Würde mich nicht wundern, wenn auch Rechtsstreitigkeiten da eine Rolle spielten....
 
würde mich auch mal interessieren, wie der black finger klingt, aber ich kann dein kryptisches soundfile einfach nicht öffnen... [:-(]

 
also genau genommen höre ich da GARKEINEN unterschied^^
aber nice die zerre. den hatte ich ja auch im auge. hmm, jetzt nurnoch das warwick quadruplet antesten :D
 

Ausgezeichnet!! Das ist mal n Soundfile, das mir weiterhilft... und mehr Kompression ist mit dem Teil nicht drin?

 
doch ich denke schon. Der Black Finger läuft eigentlich immer unter "Effekt-Kompression".
Schätze nur, dass Alex die für die Files ganz runtergedreht hat
 
@Werner
Wow, von dir ein Kompliment...[:O!] Wo ich doch so Fan von deinen Tests und Soundfiles bin [:-)].

@Axel
Jap, stimmt, der Kompressions-Knob ist auf 9 Uhr. Also fast ganz zu.
 
Benutze den EHX Black Finger seit etwa einem Jahr.

Anvisierter Verwendungszweck war von vorherein die Nutzung als (anzerrbare) Röhrenvorstufe und Kompressor in Verbindung mit einem Transistoramp. Da mich damals mein Sunn wiederholt im Stich ließ, musste ein Tool her, das dessen eingebaute Röhrenvorstufe+Kompressor einigermassen ersetzen konnte.
Anfangs habe ich das Pedal ähnlich wie alex_de_luxe eingestellt: Kompression nur in der Gegend zwischen 9h und 11h, dafür den Pre-Gain aufgerissen und den Post-Gain so eingestellt, dass die Vorstufe des nachgeschalteten Amps nicht übersteuert. Zusätzlich habe ich noch andere Röhren benutzt, die etwas empfindlicher waren, also mehr Gain liefern konnten.

Das Ergebnis war nur zum Teil zufriedenstellend: Der Sound hatte definitiv einen schönen Röhrencharakter, aber die Zerre war nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Es klang etwas zu harsch, einfach nicht rund. Zusätzlich war das Kompressionsverhalten bei der gewählten Einstellung nicht ausreichend für meine Zwecke.

Zwischenzeitlich war kam mein Hauptamp wieder aus der Reparatur und der Black Finger wurde für's erste eingemottet. Bei unseren Aufnahmen im Februar habe ich schließlich den Boss ODB-3 als sehr gutes Zerrpedal (mit den richtigen Einstellungen) wiederentdeckt.

Nach einigen weiteren Monaten und dem wiederholten Ausfall meines Sunns wurde der Black Finger schließlich in der Effektkette hinter den Boss Overdrive gehängt, die originalen EHX-Röhren wieder eingebaut, und bei den Einstellungen mehr Wert auf die Kompression gelegt. Entsprechend steht der Regler auf etwa 15h, Pre- und Post-Gain bei etwa 10h.
Hier kommen die Vorzüge des Geräts nun voll zur Entfaltung. Eine kraftvolle Kompression für den knurrigen Rocksound, röhriger Charakter und die Möglichkeit zum Signalboost durch entsprechende Gain-Einstellungen. Richtige Zerre ist dann zwar nicht mehr drin, aber dafür ist der Boss zuständig.

Mittlerweile ist die Kombination aus Boss ODB-3 und EHX Black Finger meinem Acoustic 450 dauerhaft vorgeschaltet (also ständig ON) und sorgt für genau den Sound, den ich brauche.

Fazit: Der Black Finger ist ein sehr einfach zu bedienender (Röhren-)Kompressor, der auch perfekt das Signal boosten kann, aber als Zerre würde ich eher zu den dafür gebauten Geräten greifen.

 
Entschuldigt die Wiederbelebung dieses Themas; aber ist da was dran an der Aussage, dass der Black Finger eine niedrige Eingangsimpedanz hat und somit schlecht für passive Bässe geeignet ist?
 
Resultat wären ja bedämpfte Höhen. Sind mir nicht aufgefallen, als ich den mal bei mir stehen hatte.
Falls doch: Irgend einen Buffer (z.B. einen Boss-Effekt) davor und das ganze ist egal. Bei aktiven Bässen sowieso...
 
Danke für die groovenden Soundfiles, klasse gemacht! :bier:
Ich muss leider sagen, dass mir der Sound in der drumcomp-Umgebung relativ wenig gibt… Dafür, dass zwei Röhren im Signalweg liegen, irritiert mich die, ich sag mal: staubtrockene Qualität der Verzerrung etwas: Es klingt für mich eher nach reinem Booster als nach klangfärbendem Overdrive - mich würde interessieren, ob du nicht mit einem Halbleiterpedal in deinem Setup ein sehr ähnliches Klangbild erreichen würdest.
…all das ist aber eigentlich überflüssige Fachsimpelei meinerseits, denn: für Rock'n Roll reicht der Sound dreimal 8D;-)Party on!
 
Hatte den BF gestern mal im Effect Loop des Fender BXR300, der gab dem Sound eine richtig schöne Wärme. Jedoch ist mir ein seltsames Phänomen aufgefallen: Wenn der pregain zu hoch eingestellt ist, fängt in Spielpausen an die Speakermembran so mit 1-2Hz zu schwingen. Bzw. wenn ich kompression auf 0 stelle, höre ein regelmäßiges Pochen. Irgendwas scheint sich da aufzuschwingen. Das fängt ungefähr so bei 3/4 pregain an.
 

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