Laptop auf der Bühne

[phantom]

Hi zusammen,

Wollt mal fragen, ob jemand von euch ahnung hat, wie man ein laptop live einbauen kann, über dass man z.B. samples abspielt?

wir planen evtl. über ein laptop samples mit effekten oder 2ten gitarrenspuren in unseren livesound einzubauen. da sich aber kein mensch finden lässt, der auf sowas bock hat, bzw. sich mit sowas auskennt, hatte ich mir überlegt, dass ich ein laptop mit auf die bühne nehme und samples über ein midiboard, dass ein programm auf dem pc ansteuert, die samples abspiele.

jetzt ist sind meine fragen:

a.) ist das überhaupt machbar??
b.) wenn ja, funktioniert die idee mit dem midiboard?
c.) wenn wiederrum ja, wie funktioniert sowas und welche programme eignen sich dafür?
d.) was für ein laptop braucht man? es soll nur samples abspielen, keine games, kein highend...
e.) welche programme kommen in frage?
f.) was braucht man sonst noch??

hui ganz schön viele fragen, aber ich fände es cool, wenn jemand mir ein wenig helfen könnte!

vielen dank schon mal!

grüße vom phantom

 

[Bombasstard]

Schau mal hier:
https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14788395

Da geht es um einen Bericht der Band "Clawfinger", deren Keyboarder das so mit nem MIDI-Keyboard und Laptop macht.

zu deinen Fragen:
a) klar ist das machbar (wie in dem o.g. Bericht steht)
b) ja, das funktioniert. Muss man nur ein wenig was über MIDI-Programmierung herausfinden ...
c) alle vernünftigen Sequencer- oder DAW-Programme unterstützen MIDI-Automation. Dann brauchst du noch einen Software-Sampler, wie z.B. Reaktor, oder was einfacheres. Beispiel: Sequencer Cubase, Sampler Reaktor. Du startest Cubase, lädst Reaktor als PlugIn, konfigurierst deine Sounds, schließt das MIDI-Masterkeyboard an, routest die MIDI-Signale durch, fertig.
d) Unterschätze nicht, was vernünftige Sample-Programme an Leistung fressen. Der Clawfinger-Typ setzt z.B. diese Kombination aus Cubase und Reaktor ein ... und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass man da schon was unter der Haube sein sollte. Also ein aktuelles Notebook sollte es schon sein ...
e) s.o.
f) Laptop, Software, MIDI-Masterkeyboard (gibt's supergünstig und schon gleich mit USB-Anschluss für den PC). Da die Laptop-internen Audio-Devices meistens Schrott sind, solltest du dir noch ein externes (USB oder FireWire) Audio-Device zulegen. Dieses sollte unbedingt gute ASIO-Treiber für niedrige Latenzen mitbringen.

Gruß
Bombasstard

 

[phantom]

oha, wunderbar! danke für den link! hab mir die pdf mal durchgelesen. klingt cool! muss jetzt mal auschecken,w as reaktor ist und welche systemvoraussetzungen diese programme haben.

welchen usb audio mit niedriger latenzen kannst du denn empfehlen?

grüße und danke!!

 

[Mike`adelic]

Ableton Live. Nichts anderes.

 

[Bombasstard]

@Mike: Jepp, von Ableton Live hab ich auch schon gehört, soll gerade für diesen Zweck sehr gut sein. Hab sogar ne "Lite"-Version davon, die bei meinem Masterkeyboard dabei war - da ich aber keine Lust habe, mich parallel in viele verschiedene Software-Lösungen einzuarbeiten und da die "PC-Live"-Sache für mich im Moment eh eher spekulativ ist, hab ich das erstmal hintenan gestellt.

@Phantom: für Reaktor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reaktor_(Software)
und
http://www.nativeinstruments.de/index.php?id=reaktor5_de&ftu=0fd22da35579df5&flash=9

wg. USB-Device: Ich hab jetzt für zu Hause zu Recordingzwecken ein Mindprint TRIO USB, mit dem bin ich sehr zufrieden; aber man muss auch sagen, dass ich mir das hauptsächlich halt für Recording-Zwecke gekauft habe (ich hab wert gelegt, nen ordentlichen Preamp, gute Verschaltungsmöglichkeiten usw.) zu haben. Theoretisch ist der TRIO in der Lage, Output-Latenzen bis 6 ms zu liefern, das geht dann aber SEHR HART an die Prozessorlast des Rechners. Bei meiner alten AthlonXP 1500 - Mühle, die auch nur auf 100 MHz Bustakt läuft, keine Chance.
Insgesamt kann ich dir halt auch nur sagen, dass ich weiß, dass diese Technik so gut funktioniert, weil ich weiß, WIE es geht und das auch schon von mehreren Leuten pratkisch bestätigt bekommen habe - selbst hab ich keine "Live"-Erfahrung damit, einerseits, weil ich noch keine Gelegenheit dazu hatte, andererseits eben halt z.B. nicht den guten Rechner dafür hatte ...

 

[blass]

Reaktor ist zum Samples einfliegen die sprichwörtliche Kanone für Spatzen. Reaktor ist ein ausgewachsenes modulares Soundsynthese-System - ein großartiges Tool, aber es will verstanden werden.
Sofern nur Samples eingestreut werden sollen ist ein software Sampler wie z.B. Kontakt (aus gleichem Hause) oder Halion oder... voll ausreichend.
Wenn interaktiv umarangiert, diverse Spuren übereinandergelegt, geloopt und evtl dann doch ganz anders verarbeitet werden sollen ist sicher Abletons Live das praxistauglichste.
Wenn man dem Rechner die nötige Stabilität für den Bähneneinsatz anzweifelt kommt evtl auch etwas vom typ der Akai MPC's in Frage. Das wären Hardware Sample Player mit Sequencer drin und Triggerpads.

 

[FiFaFutzemann]

bei uns geht sowas ( www.myspace.com/luciaburana )

wir haben dort einen, der spielt etwas Keyboard mit Sounds aus´m Laptop und haut Playbacks und Samples mit ABLETON LIVE raus .....supergeiles Programm.... muss man aber echt bedienen können

Er gibt auch aus dem Laptop ein Klick für den Drummer heraus, damit das überhaupt machbar ist

 

[bass4all]

hi phantom,

mich würden zwei sachen interessieren:
1) wollt ihr nur kurze samples in eure musik integrieren, also eher sounds (z.B. synthieflächen, stehende akkorde o.ä.) oder wollt ihr auch rhythmische sachen abspielen (etwa längere gitarrenriffs), evtl. sogar während des gesamten songs?

oben hat kollege blass schon kurz was dazu gesagt: bei kurzen, nichtrhythmischen samples genügt ein passables sampler-programm auf dem laptop, etwa native instruments kontakt. sicher gibt es hier auch günstige freeware-samplerprogramme, einfach mal googeln (googlen? google-en??). alternativ gibt es hierfür auch ältere hardwaregeräte, z.b. von akai (die mpc hat blass schon erwähnt, es gibt aber auch geräte im 19"-format). die sounds werden dann einfach an der passenden stelle getriggert.
wenn ihr allerdings längere passagen abspielen wollt, die auch tempomäßig passen sollen, wäre es sinnvoller, die spuren als audiofiles innerhalb eines sequenzerprogramms abspielen zu lassen, dann läuft einfach ein song von vorne bis hinten parallel zu eurer musik durch. mit einem sequenzer kann man dem drummer auch einen klick (z.b. ein einfaches schlagzeug-plugin) zukommen lassen, wichtig v.a. für songabschnitte, in denen mal nichts aus dem abspieler kommt, wegen pause z.b. !! hat ja fifafutzemann auch schon erwähnt.
innerhalb eines solchen sequenzer-programms (sog. host) kann dann wiederum der sampler als plugin aufgerufen werden, um zusätzlich zu den ablaufenden spuren kurze einspieler zu triggern.

2) und auch nicht ganz unwichtig: wer aus der band soll die playbacks kontrollieren?

habt ihr einen keyboarder, der dafür die hände frei hat? dann sollte dieser über eine midi- oder usb-tastatur zugriff auf den rechner haben, eigentlich die einfachste lösung. gerne werden auch drummer zum samples-abspielen verknechtet, der vorteil ist, daß sie die hände (bzw. die sticks) freihaben, um die samples z.b. über triggerpads zu starten, mir fällt hier als alternative zum laptop das roland spd-s ein, in dem ist sogar ein sampleplayer integriert (leider nicht billig und natürlich nicht so flexibel wie ein laptop). es gibt aber auch reine triggerpads, die man per midi an das laptop anschließen kann.
wenn gitarrist oder bassist die samples abfeuern sollen, bleibt fast nur eine lösung per footcontroller. hierzu habe ich zwar keine eigenen erfahrungen, die meisten sequenzer- und samplerprogramme bieten inzwischen aber recht großzügige möglichkeiten, externe controller (eben z.b. ein fußpedal) mit bestimmten programminternen befehlen (start/stop, triggern bestimmter samples usw.) über midi-learn-funktionen zu verknüpfen. abletons live ist in dieser hinsicht tatsächlich sehr komfortabel.

soweit von meiner seite. noch zwei tipps am rande: vorzähler bei playbacks nicht vergessen (mindestens ein takt), falls das playback gleichzeitig mit dem rest der band einsetzen soll. außerdem sollte man sich eine art backup für notfälle zurechtlegen, z.b. einen minidisc-player mit sämtlichen playbackspuren. falls das laptop nicht will, kann man den gig immer noch mit dem ersatzgerät zu ende spielen =)

gruß,
matze

 

[phantom]

hi matze

erst mal danke für deinen beitrag sowie auch den anderen für ihre! ich war in letzter zeit ein wenig beschäftigt und konnte daher nicht antworten.

die sache ist folgende: wir haben einfach viele hintergrundidee, was man noch alles in einen song einbauen kann. das fängt bei percussion an und hört bei einfachen klopfgeräuschen auf. evtl. auch eine 2te gitarrenstimme in bestimmten abschnitten, die unserem gitarristen die arbeit erleichtern. meine idee war bisher in einem sequenzer spuren für die einzelnen songs anzulegen.
die einzelnen spuren wollte ich dann per midi leiste ansteuern. wer das macht steht im raum, am besten der drummer da er auch den klick bekommen muss. aber ich bin mir nicht sicher ob er da hinbekommt da er kaum ahnung von pcs hat. im normalen betrieb sicher kein problem, aber sollte es mal zu komplikationen kommen... am liebsten wäre mir eine 5te person, die sich nur um solche sachen kümmert. aber da finden wir leider niemanden...

die songs sollten natürlich auch ohne laptop funktionieren also sollte er mal ausfallen darf kein chaos entstehen.

grüße und danke für all die antworten!
phantom