Ungewollte Flageolett-Töne

[thilu]

Hi liebe Basskollegen/innen!

Ich teste momentan einen Peavey Cirrus BXP 5-Saiter und werde dabei mit einem mir völlig neuen Problem konfrontiert. Jeder Ton (JEDER!) den ich anschlage, erzeugt gleichzeitig den eigentlichen und einen Flageolettton, der laut und vernehmlich weiterklingt, auch wenn ich den Druck von der Saite nehme. Erst wenn ich die Saite abdämpfe hört der Ton auf zu klingen.
Das heißt, alles was ich spiele erklingt gleichzeitig mit Flageoletts und ich kann wirklich nicht behaupten, dass es ein Genuß ist das zu hören. Insbesonders wenn ich Arpeggien spiele kann das ganz schön nervig klingen.[]

Kennt jemand das Phänomen und weiß, wie man es abstellen kann?
Die Flageoletts klingen auch dann, wenn ich sämtliche Höhen und Mitten rausdrehe.[ooo]

 

[thilu]

Zitat:Original erstellt von: Fantobass

Is des der Peavey Jaco-Bass ?

Es ist dieser hier []: https://www.thomann.de/de/peavey_cirrus_5_bxp_bubinga.htm

Zitat:
Was is, wennst die Tonblende zudrehst? Is er dann noch der Oberton da oder ned?
Und is des auch bei den gaaanz tiefen Tönen?

Jupp. Und auch bei den ganz tiefen Tönen auf der H-Saite, allerdings nicht so stark zu hören wie bei der A- und D-Saite.
Hört sich an, als würde ich ständig mit Echo spielen.

 

[Oli Wan]

sind die töne noch da, wenn du die saiten hinter dem sattel, also an der kopfplatte, abdämpfst?

 

[thilu]

Zitat:Original erstellt von: Fantobass

Jetz mal ne blöde Frage: Du hast da aba jetz nich irgend nen Effekt dazwischen oder?
Halsschraube is auch nich locker oder so?
Schöner Bass übrigens.

Kein Effekt und der Hals sitzt bombenfest. Und stümmt, optisch gefällt mir der Bass auch.

Ich werds versuchen mit Micro aufzunehmen.

@ Oli: Ja die Töne bleiben. Es sind quasi die Obertöne zu hören, die man auch dann ganz leicht wahrnimmt, wenn man einen Bass ohne Verstärker "zupft", nur eben penetrant verstärkt.
Könnte es sein, dass die Saiten da eine große Rolle spielen?
Laut Hersteller sind Nickel Strings aufgezogen. Welche Marke kann ich aber nicht sagen.

 

[Oli Wan]

ich denke es liegt an der tonabnehmer-justierung. (und das nicht, weil ich das so oft predige..)
hast du die pus schon mal in der höhe verstellt? es könnte sein, dass diese die saiten einfach an der falschen stelle abnehmen, oder klingt es auch trocken unverstärkt gespielt so?

 

[Soulfinger]

Zitat:Original erstellt von: TheBass

Vielleicht liegt's ja auch an der Spieltechnik. Gutes Abdämpfen der nicht gespielten Saiten ist beim Bass enorm wichtig und nicht leicht zu erlernen.

Das wär auch meine Ferndiagnose, grade bei einem Fünfsaiter.

Ein Satz vernünftiger neuer Saiten ist aber sicher nicht verkehrt.

 

[gaemschbock]

Ich denke, dass auf dem Peavey schon vernünftige Saiten drauf sind. Als ich den Bass letzthin bei einem Händler anspielte ist mir absolut nichts dergleichen aufgefallen. Der Klang war zwar eher obertonreich bzw. hell, aber da gab es keine ungewollten Flageoletts oder dergleichen. Ich bin mal gespannt, was da rauskommt.

Du kannst den Bass auch direkt mit einem Kabel an den Mic-Input des PCs hängen. So kannst du auch aufnehmen. Besonders gut fonktioniert das mit [url="http://www.chip.de/downloads/Audacity-1.2.6_13010690.html"]Audacity[/url].

Grüsse

 

[AGO-E]

Ich tippe mal platt auf die Saiten. Die verstärken vllt dann noch einen ohnehin schon helleren Grundcharakter des Instruments?

Ne blöde Frage: Hast Du den schon daheim?

 

[thilu]

Macht Euch mal keinen Kopp wegen meiner mangelhaften Spieltechnik -die ist sicher nicht perfekt (noch nicht []). In meinem Eingangspost hatte ich ja extra fett hervorgehoben, dass der Oberton gleichzeitig beim Anschlagen erklingt (das ist ja auch physikalisch total rechtens, nur eben so laut sollte es nicht sein. Nach Eurer Theorie müsste ich demnach Deadnotes spielen um das zu verhindern.

Ein Beispiel habe ich hier hochgeladen
[-)] [url="http://www.myfabrik.com/thilu76307/public/dorlethilu/7EA1BBF8E9475B0C"]PeaveyObertöne[/url]

Ich habe die Töne mit einem MP3-Player aufgenommen, dennoch bekommt man einen guten Eindruck.

@ Oli: Die Tonabnehmer liegen eher zu tief, etwa 4 mm unter Griffbretthöhe.
@ Ago: Momentan ist er bei mir, werde ihn aber zurückgeben.

 

[nop]

Wenn Du jetzt den Ton so zur Verfügung stellst, dass ein "Normal-XP-IE7-User" die Datei auch runterladen kann und nicht auf einen blöd programmierten Player angewiesen ist der - warum auch immer - bei mir nicht funktioniert, könnt ich evtl. auch was hören und dazu vielleicht ne Lösung anbieten.

Nee im Ernst schick mir mal das mp3 an werner.homeier@arcor.de - ich kanns leider so nicht hörbar machen.

Gruß
Werner

 

[nop]

Hallo Dorle,
danke erst mal dass Du mir das File geschickt hast.

Also zuerst mal ist bei dem 1. gespielten Ton bevor du ihn abstoppst zu erkennen, dass der Peavey Bass da von Haus aus sehr leicht in den Oberton umkippt. Das ist bei vielen Bässen auf der G-Saite so im Bereich vom 2. bis 5. Bund der Fall und mehr oder weniger ausgeprägt. Das nennt sich DeadSpot und wenn man das in seine Spielweise integriert, dann störts eigentlich nicht weiter.

Was da aber (immernoch beim ersten Ton) nach dem "loslassen" (oder wie auch immer Du den "Hauptton" stoppst) zu hören ist passt von der Tonhöhe nicht zu dem gegriffenen Ton als direkter Oberton.

Genau kann ich Dir das nur sagen wenn ich den Bass in der Hand habe - falls Du in meiner Nähe (Zwickau) wohnst, können wir uns ja treffen.

So wie das klingt, liegt der Oli_Wan wahrscheinlich genau richtig.
Die Magneten der PU´s vom Peavy könnten - wenn die PU´s recht nahe an den Saiten liegen - ein so kräftiges Magnetfeld haben dass die Saiten "wie von einer magnetischen Geisterhand" in ihrem freine Schwingen gehindert werden. So wird praktisch durch das Magnetfeld die Saite an der Stelle "magnetisch leicht festgehalten". Das wirkt dann in etwa so wie wenn die Saite an genau dieser Stelle geteilt würde und es schwingt
a) der Grundton (also die ganze Saitenlänge)
b) die beiden - durchs Magnetfeld geteilten - Saitenstücke vom gegriffenen Bund zum PU und vom Pu zur Brücke.

Wenn das tatsächlich der Fall ist - was anderes fällt mir leider auch nicht ein, weil ich sowas noch nicht hatte - hilft es wahrscheinlich
1.) die PU´s so weit wie möglich "runter zu drehen" also weg von den Saiten.
2.) andere PU´s mit schwachem Magnetfeld (EMG oder Bartolini haben relativ Schwache magnete).

Um deine Spieltechnik als Ursache auszuschließen würd ich den Bass mal von jemand anderem (kann zur Not auch ein Gitarrist spielen lassen um zu hören ob´s da auch so ist.

Auch würd ich die G-Saite mal gegen eine andere G-Saite austauschen um die Saiten als Ursache auszuschließen.

Sonst weiß ich aus der Entfernung leider auch nix anderes. Aber vielleicht hilfts ja die PU´s runterzudrehen.

Falls Du rausgefunden hast woran genau es nun liegt, sag bitte mal bescheid - weil das eben sehr ungewöhnlich und recht interessant ist.

Liebe Grüße
Werner

 

[Oli Wan]

zusätzlich zum justieren der pus könnte man andere saiten probieren,
weniger magnetische, nickels zb.

 

[Vali]

Sie hat ja gesagt, die Werkssaiten wären Nickels...

 

[bassthis]

Und Nickelsaiten sind übrigens auch noch magnetischer als alle anderen Typen... []

Ich kann mir das Soundfile zwar nicht anhören aber vielleicht sollte man wirklich Mal neue Saiten probieren, wenn sich Beispielsweise eine der Wicklungen vom Kern oder der Unterwicklung gelöst hat ergibt das beim Spielen eine Art metallisches rasseln, ähnlich eines Obertons...

 

[thilu]

Noch nachträglich Danke Werner für Deine Mühe und Tipps!

Zwischenzeitlich habe ich den Bass einem Bassbauer vorgestellt, der meinte, die Pickups seien extrem empfindlich. Die PUs lassen sich auch nicht mehr tiefer, nur noch höher legen und an meiner Spieltechnik muss ich auch nicht zweifeln, wie er mir versicherte.[^]
Die A- und D-Saite (wo's am meisten "getönt" hat) hatte ich probehalber gegen alte Saiten ausgewechselt, was aber keinen Unterschied brachte. Den Bass konnte ich zurückgeben, sind also keine Unkosten entstanden.
Vielleicht gibt es auf der MuMe Gelegenheit mal einen anderen Peavey zu testen und zu vergleichen. Könnte sein, dass ich einfach einen Montagsbass erwischt habe.

Danke nochmals für Eure Ideen zu dem Problem!