Warum sagen Musiker eigentlich nie die Wahrheit?

Ich hoffe das werden wir ähnlich hinbekommen

Wir proben jetzt seit nen Monat und formen erste eigene Songs. Wenn ich vor der Probe das Thema Bandnamen anspreche winkt er gleich ab. Wenn ich davon erzähle in 4 Monaten einen kurzen kleinen 11 Minuten Gig anzunehmen um erste Erfahrungen zu sammeln, da winkt er auch gleich ab und verneint das. Wäre zu früh. Dabei haben wir nach nen Monat schon knapp zwei Songs fertig und an Kreativität mangelt es bei uns nicht. Auch sind wir keine Anfänger.
Das finde ich bedenklich. Wenn einer das nicht will , dann stimmt was nicht.
Da wäre ich rigoros. Entweder er sagt zu mitzumachen , oder er ist raus.
 
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@Ramsay Bolton + @all: .......... ich war noch nie mit der FRAGE konfrontiert, einen Gig mit lediglich 3 Songs zu spielen zu dürfen/müssen! Wenn (für Euch) die Gelegenheit besteht, dann nur zu!

Wir spielen demnächst (mit kleinen Pausen) einen 4,5 Stunden Gig mit ca. 50 Songs und ausreichend Zugabe-/Ergänzungsmaterial.

Normal ist nach meinen Erfahrungen, dass man ca. 90 Minuten musikalisch ohne Wiederholungen bestreiten kann/können sollte, außer die Art der Veranstaltung ist gänzlich anders ausgelegt.

Ich war mal 1982 drei/vier Monate in einer Hobbyband mit "großen" Ambitionen: die Jungs "bissen" sich an - zugegebenermaßen nicht schlechten - EK-Songs fest. Bevor ich ausschied, hatten wir nur ganz wenige Songs "fast fertig" einstudiert und es machte sich Frust breit, nicht so schnell voranzukommen wie sich das einzelne Bandmitglieder möglicherweise vorstellten.
ICH hab' mich dann letztlich verabschiedet, weil ich perspektivisch nur viele Proben, wenig einstudierte Songs, Frust und keine in Aussicht stehende Gigs sah......
Deswegen bin ich seit jeher COVER-Songs ob deren "leichteren" Umsetzung (Einproben) deutlich mehr zugeneigt als mitunter "ungaren" EK-Songs......
Aber diese Grundsatzdiskussion hatten wir anderen Orts schon......
 
Ist halt ne Evenkneipe wo man andere Band treffen kann. Auch sehe ich die Chance zu schauen wie der eigene Sound so ankommt. Hab da von ein paar Jahren mal mitgemacht, der Veranstalter hat uns danach direkt für nen 25 Minuten Gig gebucht bei nen kleinen Festival. Da kamen dann neue Leute auf uns zu usw.
 
Ist halt ne Evenkneipe wo man andere Band treffen kann. Auch sehe ich die Chance zu schauen wie der eigene Sound so ankommt. Hab da von ein paar Jahren mal mitgemacht, der Veranstalter hat uns danach direkt für nen 25 Minuten Gig gebucht bei nen kleinen Festival. Da kamen dann neue Leute auf uns zu usw.
Da spricht doch nichts dagegen. Würde ich an eurer Stelle auf jeden Fall machen.
 
@Ramsay Bolton + @ATK411: ....... also, wenn die Möglichkeit bestünde, über eine vorhandene/gestellte Anlage einer anderen Band die drei besagten Songs ohne großen Aufwand und ohne großen weiteren Erwartungen (= Zugaben) spielen zu können: das ist doch OPTIMAL !
Hab' ich mit einer ganz frühen Bandformation vor 36 Jahren schon mal gemacht - wir haben über die Anlage der Hauptband (+ deren Amps, teilweise deren Instrumente!!!) etliche Songs spielen dürfen.
Witzig: der damalige Drummer der Hauptband (Lokalmatadoren) ist seit 9 Jahren unser Drummer/Leadsänger..... :-)
Spaß beiseite und zurück zur Ausgangsfrage: wenn Ihr eine "große Bühne" geboten bekommt und das ganze mit relativ wenig Arbeitsaufwand abgewickelt werden kann: zuschlagen!!!
Bei Nutzung fremder Instrumente/Amps/PA: immer berücksichtigen, dass ihr dieses Equipment nicht kennt und möglicherweise Probleme bekommt.....

Nachtrag @Blub (zum Beitrag # 68 : ..... ich stimme Dir zu "Jeder blamiert sich so gut er kann"; will damit sagen, jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er (zusammen mit Band) "auftrittsreif" ist oder nicht und es ggf. besser sein lassen sollte...... Bei aller evtl. "Auftrittsgeilheit" sollte man nicht vollkommen ausblenden, ob man sich ob der dargebotenen Auftrittsqualität evtl. auch "blamieren" könnte.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollte einfach mal Danke für diesen Thread sagen.
Stecke selbst gerade in einem solchen Dillema.
Schrecklich wird es immer wenn Freundschaft und der pers. Anspruch sich im Wege stehen.
Bei Fremden kann man ja noch alles höflich mit "alternativen Fakten" schön reden. Bei Freunden sieht es anders aus. Loyalität und Anspruch können einem das Leben schwer machen.
 
Es hilft meist wahnsinnig viel, wenn man diese persönliche Dilemma offen auf den Tisch legt. Und dann die Argumente darlegt, warum man sich für welche Alternative entschieden hat.
 
na ja in meinem Fall wird es bedeuten... dass ein neues Projekt aus der Asche des alten Projektes entstehen wird.
Zumindest habe ich meinen Wunsch Drummer zum Umzug nach Berlin überreden können und nach einigen Jahren endlich einen Sänger, der des Namens auch wirklich würdig ist. Beide stehen absolut hinter unser aktuellen Entwicklung.
Eine Rockröhre vom feinsten der mit 40 neben seinem Vollzeitjob noch klassischen Gesangunterricht nimmt.
Ich denke dass leider die Gitarristen auf der Strecke bleiben werden.
Der eine Git. kann nicht "wirklich" , will aber. Hat einfach auch kein Gespür für Songwriting und abwechslungsreiche Strukturen.
In dem anderen steckt phasenweise ein Satriani, ist aber nicht in der Lage strukturiert an Baustellen zu arbeiten. Kann aber in Jam Situationen tolle Sache zaubern.
Das Ergebnis ist seit einem halben Jahr, dass der Bassist mit dem Sänger Songs schreibt. Der Bassist für Arbeitsentwürfe Gitarren einspielt. Der Sänger mit mir an den Computer Drums feilt und auch noch mit dem Keybord das eine oder andere hinzufügt.
Die Sachen werden präsentiert, gelobt, ...und dann ....

Es werden weit ausgearbeitete Songs präsentiert (Rock mit poppigen Elementen und vielen Hooks).
Jetzt stehen ich und der Sanger nach einem halben Jahr mit einem Sack voller Ideen da und haben das Gefühl dass hier irgend etwas nicht stimmt.
Ich kann es nicht wirklich beschreiben. Viele Ausreden....
Haben auch schon Arbeitsgruppen vorgeschlagen, um an den Baustelle zu arbeiten.
Ich weiß nicht ob wir evtl. zu schnell gewachsen sind und andere überfordert haben.
Aber bei guten offenen Strukturen nicht mal ein paar Licks und ein Solo zu spielen , kann ich auch selbst machen, möchte mich aber gerne auf meinen Bass konzentrieren.
Der Sänger und ich fühlen uns zwar nicht immer wohl in der Rolle die Führung an uns zu reissen, wissen aber dass seit dem wir es tun Dinge zu unserem Anspruch funktionieren.
Ich denke in der Band hat sich der Anspruch insbesondere in Bezug auf Songwriting geteilt entwickelt.
Nun kommt der häßliche Teil ..
 
...wissen aber dass seit dem wir es tun Dinge zu unserem Anspruch funktionieren.
Ich denke in der Band hat sich der Anspruch insbesondere in Bezug auf Songwriting geteilt entwickelt...

Unterschiedliche Ansprüche müssen angesprochen und geklärt werden! Oder mit viel Toleranz ertragen und akzeptiert.
Ansonsten führen sie nur dauerhaft zu Konflikten und Unwohlsein.

Da helfen weder Arbeitsgruppen, noch Planungen oder lange Diskussionen weiter.
 
Meine Erfahrungen mit solchen Problemstellungen (nicht auf die Bühne wollen):

Recht am Anfang meiner Laufbahn war ich Sänger in einer Band, die Iron Maiden, Dream Theater usw. gecovert hat. Wir waren alle 16, aber die Leute spielten ihre Instrumente schon 10 Jahre, spielten als Band schon Jahre zusammen und haben die Sachen 1:1 nachgespielt, absolut auf den Punkt (in Zeiten von Youtube wäre das ein virales Video geworden, lauter Teenies die verrückte Songs spielen).

Der Punkt war, dass ich in Sachen Gigs aktiv war und etwas organisiert habe (wir hatten eine komplette Setlist und musikalisch war das wie gesagt alles sauber), die Leute hatten aber keine Lust darauf. Diese Situation führte dann zu meinem Ausstieg, die Leute haben nie in ihrem Leben auf der Bühne gestanden.

In einer anderen Band haben wir ein Rock/Prog-Trio auf die Beine gestellt, wir haben Rush etc. gespielt, es aber nie auf die Bühne geschafft, weil da kein Drive dabei war.

Fazit: Solche Probleme hängen von den Menschen ab und nach meiner Erfahrung ändern Menschen da sehr selten ihre Einstellung. Ich würde also von Anfang an absprechen, ob es eine Band mit Bühnenambitionen werden soll oder nicht. Beides hat ja seine Berechtigung.
 

Imho das Wichtigste ist erstmal eine eigene Meinung zu haben, die Grenzen der eigenen Kompromissbereitschaft zu kennen, und dann beides auch zu transportieren. Ich habe selbst schon zu oft in Projekten gesteckt, in denen ich mich über Mitmusiker ärgerte, weil die nicht wollten, wie ich wohl wollte. Im Nachhinein muss ich gestehen, dass es auch daran lag, dass ich Ihnen nie dezidiert genug gesagt habe, was ich wollte.

Ansonsten kann ich nur raten N I C H T mit zu guten Freunden zusammen zu spielen. Bei mir hat es nicht geklappt. Und nachdem mein bester Freund mich hat musikalisch sitzen lassen, ist unsere Freundschaft auf wieder gesund und gekittet. Aber es ist schwer einen Menschen den man "liebt" so zu kritisieren, wie man es unter Bandmates manchmal muss.
 
Ansonsten kann ich nur raten N I C H T mit zu guten Freunden zusammen zu spielen. Bei mir hat es nicht geklappt. Und nachdem mein bester Freund mich hat musikalisch sitzen lassen, ist unsere Freundschaft auf wieder gesund und gekittet. Aber es ist schwer einen Menschen den man "liebt" so zu kritisieren, wie man es unter Bandmates manchmal muss.
Interessant.
Ohne Freunde hätte ich gar nicht mit dem Musik machen angefangen. Meine erste gute Band war ein Trio mit meinen zwei besten Freunden damals(zu einem habe ich heute noch viel Kontakt und habe noch im Juni zusammen mit ihm Aufnahmen gemacht) und in folgenden, teils langjährigen Bands waren bis zu meinem Umzug in den Norden 2007 immer Leute mit drin die ich irgendwie schon länger kannte und mindestens gut bekannt mit Ihnen war.
Vielleicht habe ich einfach nur Schwein gehabt, aber das war ganz ohne Verklärung eine tolle Zeit mit tollen Leuten. Klar gab es auch mal Konflikte und Enttäuschungen, aber das sollten Freundschaften ohnehin mal aushalten können.
 
Interessant.
Ohne Freunde hätte ich gar nicht mit dem Musik machen angefangen....
Andere Menschen, andere Erfahrungen. Ausserdem glaube ich so unterschiedlich sind unserer Erfahrungen evtl. gar nicht. Denn zum "Anfangen" sind Freunde das Beste. Und wenn man lange zusammen spielt, entwickeln sich ja auch Freundschaften. Das meinte ich aber nicht. Ich meinte eie bestehende langjährige Freundschaft, die man plötzlich in einen (semi-)professionellen Bandkontext setzt. Da fällt es manchmal schwer die Fehler eines Menschen den man sonst so hoch schätzt objektiv und vernünftig zu werten.
 
Ich weiß nicht ob das unbedingt etwas mit Freundschaft zu tun hat oder eher mit dem Unwillen Probleme anzugehen.
Konflikte wirde es früher oder später immer geben, sind ja schließlich keine Klone mit denen man sich mehrere Stunden trifft um was auf die Beine zu stellen und jeder Jeck ist halt anders.
Keiner tritt dem anderen gerne auf die Füße - zumindest im Normalfall nicht, aber wenn man soviel Zeit und Herzblut in eine Sache investiert, kann man das schlecht vermeiden.
 
..... stimmt @Schugger !
Beispiel: bei meiner seit Jahrzehnten nicht mehr existenten Lieblingsband CCR spielten zwei Brüder in der klassischen Quartett-Besetzung - 10 Jahre lang quasi erfolglos und mit unterschiedlichen Namen. Innerhalb der Band "verschob" sich im Laufe der Jahre das Bandgefüge vom 4 Jahre älteren Bruder (Leadsänger, Gitarrist) zum jüngeren Bruder (fortan Leadsänger, Leadgitarrist, Frontman, Komponist sämtlicher Superhits).
Die Band hatte dann 1968 auf einmal Erfolg, Hits folgten usw.
Der seitherige Frontman/Leadsänger war zwischenzeitlich zum Rhythmus-Gitarristen und Backgroundsänger "degradiert" worden.......
In der Anfangsphase des plötzlichen Erfolgs, in dem sich alle Bandmitglieder wohlig sonnten, räumte der seitherige Frontman und ältere Bruder ein, dass mit der "Übernahme des Ruders" durch den jüngeren Bruder sich alles verändert und der Erfolg eingestellt habe. Vorher hatte man Probleme, die monatlichen Raten für Amps etc. zu finanzieren, und auf einmal - nachdem der jüngere Bruder alles (wirklich alles!) in die Hand genommen hatte - lief es auf einmal.
Das lief aber nur rund drei Jahre! Nach dem Gewöhnen an den lang ersehnten Erfolg stauten sich zunehmend ungelöste Probleme ("mehr Demokratie in der Band"), die letztlich zum Ausstieg des älteren Bruders und 1,5 Jahre später zur Auflösung dieser erfolgreichen Band führten.

Also: gute Freunde, gar Brüder oder Verwandte in der Band - das besagt gar nichts! Wenn es auch unter diesen Bandmitgliedern "menschelt" (= alle menschlichen Schwächen vorkommen wie bei jedermann) und Probleme nicht angesprochen bzw. definitiv gelöst werden, ist unumstößlich irgendwann der Punkt gekommen, wann's knallt!

Das Haupt-Problem aus meiner Sicht ist, dass oftmals Probleme ziemlich klar erkannt werden und beschrieben werden könnten, aber die daraus erforderliche Kommunikation mit den Bandmitgliedern einfach nicht "funktioniert". Das scheitert nach meinen Erfahrungen oftmals an folgenden Faktoren:
  • "verletztes" Ego von Bandmitgliedern (man will sich nichts "sagen" lassen).......;
  • man will niemanden "verletzen" (aus welcher Motivationslage auch immer);
  • der WILLE, bei konstruktiv geäußerter Kritik sich innerlich damit auseinander zu setzen und ggf. sich entsprechend zu "ändern" (= m.E. äußerst schwierig);
  • der fehlende WILLE, sich überhaupt band-dienlich voll und ganz einzubringen! Da reicht es nicht, nur regelmäßig zur Probe zu erscheinen und mitzuspielen......... Und jeder, der die Orga innerhalb von Bands an der Backe kleben hat, weiß, was ich meine...!
Deswegen ist's in Bands stets spannend, wie aufgekommene Probleme thematisiert und letztlich gelöst werden..... Aufschieben hilft da ja auf Dauer bekanntlich nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht waren wir ihm nicht cool genug, vielleicht waren wir dem Gitarristen zu albern, vielleicht mochte er nicht den leichten Bierbauch vom Drummer oder er störte sich an meiner großen Nase. Oder wir waren musikalisch nicht ganz sein Niveau. Erfahren werde ich es wohl nie.
Sesamstrasse: wer nicht fragt bleibt dumm oder hat schon gelernt, dass man auf solche Fragen von Menschen mit minimalen Umgangsformen, niemals eine ehrliche Antwort bekommt.

Ok, in meiner letzten Band waren wir nicht besser.
und was wäre die Alternative gewesen?
 
Meine Erfahrungen sind, dass meistens diese Punkte zu Konflikten führen:

- unterschiedliche Ambitionen (wie oft proben/auftreten? in welchem Rahmen? full/semi/no professional?)
- unterschiedliches Engagement (musikalische Vorbereitung, organisatorisches, Vertrieb/Booking, Zuverlässigkeit, wieviel Geld und Zeit investieren?)
- unterschiedliche musikalische Ausrichtung (welche Musik wollen wir machen?)
- unterschiedlicher musikalischer Entwicklungsstand (auf welchem Level können wir musizieren? entwickeln wir uns als Gruppe weiter?)
- unterschiedliche Wahrnehmung der Rollenverteilung (wer führt? Bandkonzept?)
- "Ehestreitigkeiten" (man hockt einfach zu lange schon aufeinander)

Vieles kann man frühzeitig besprechen und so mögliche Konflikte frühzeitig entschärfen. Manches muss sich mit der Zeit erst zeigen oder erfährt eine kontinuierliche Veränderung. Da sollte man immer mal wieder checken, wo man als Gruppe steht.
 

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