zu dumpf

[hobbychirurg]

Hallo Mitbasser,

Ich hab da mal ne Frage.
Ich spiele zur Zeit einen Dean Rhapsody 4-Saiter, entfretted, 2 EMG-HZ Pickups, Ernie Ball Super Slinky Saiten (045/100).
Der Body ist aus Mahagony. Der Bass hat einen sehr warmen Ton.
Im Bandgefüge mit zwei E-Gitarren, teils verzerrt, klingts nur noch dumpf. wenn ich den Halstonabnehmer dazunehme, gehts schonmal überhaupt nicht. Und Bridge alleine hat zu wenig Dampf.
Ich hab große Probleme, den Sound so einzustellen, dass man im Zusammenspiel mit den Gitarren und Drums noch jeden einzelnen Ton hört, und er bei Soloparts trotzdem noch gut klingt (und nicht total Höhenüberladen).
Unabhängig über welche Bassanlage. Das Problem ist eigentlich immer da. Mir fehlt son bisschen Growl, Präsenz und Dreck im Sound (immer schwer zu beschreiben).

Was lässt sich da machen? Neue(r) Tonabnehmer? andere Saiten?
Oder doch besser auf nen zweiten Bass sparen?

Danke schonmal für eure Antworten

Gruß
Maddes

Edith: Der Bass ist passiv. Hab den auch im Internet noch nirgends gefunden.

 

[jam_bass]

Ich kenne jetzt den Rapsody nicht persönlich, habe aber die EMG Hz in einem anderen Dean drin. Die haben nach meinem Eindruck schon Fett und Growl genug. Nach oben hin zu den Höhen und Hochmitten lassen sie etwas nach, wenn man's braucht. Die SuperSlinky 45-100 hatte ich auch mal und habe sie ruckzuck wieder runtergenommen. Die sind zu schlabberig für knackigen Attack. Ich würde mal andere Saiten testen (WW Yellow oder D'Addario 170 EXL)) und evtl. den C-Switch von Lemme ins Auge fassen, der doch erheblich mehr an Klangpräsenz beim Regeln ermöglicht als die normale Höhenblende (ich nehme an, der Rapsody ist passiv?).

 

[jam_bass]

@ BlackJack EMG select ist was anderes als Hz. Aber nix gegen deine Bartolinis. Ist natürlich gleich ein happiger Schritt zur Optimierung.

 

[Bassbieber]

versuche mal die NOLL 2band EQ Elektronik! die ist verflucht gut und drückt sehr klar

 

[Oli Wan]

ruuuuhig.. erst mal langsam anfangen, bevor du viel geld ausgibst!
saiten sind natürlich immer ein guter tip, sie müssen mit dem bass harmonieren und sind entscheidender für den richtigen ton als pickups und verstärker, leider sehr unterschätzt..
ein erster wichtiger punkt, mindestens genauso unterschätzt, ist die einstellung der pickups, also die höhenjustierung..[]
dafür solltest du dir richtig zeit nehmen, ein-zwei stunden. fang bei ca. 5 mm abstand zwischen saiten und pickup an, und dreh ihn dann langsam in die eine richtung, also näher zu den saiten=mehr punch, konkreter, weniger bass und nicht so durchsichtig, weiter weg von den saiten=mehr bass, klarer, weniger mitten-punch.
taste dich langsam ran, wenn du die grunsätzliche richtung weisst, zum schluss entscheidet eine halbe schraubenumdrehung, entsprechend einem halben mm abstand des pickups zu den saiten.
damit dürfest du deinem sound schon mal ein grosses stück näher gekommen sein, und es kostet dich nur zeit..
der nächste schritt wären die saiten, aber probier erst mal die pickup-justierung.

 

[wrdlprmpft]

@Oli Wan:das mit der Pickupjustierung sehe ich voll ein, dass das funktioniert.Wenn das aber nichts bringt und ich neue Saiten ausprobiere, muss ich dann das ganze von vorn anfangen?Ich glaube ja, dass es funktioniert, aber ich bin ja soooooooo faul.

 

[wrdlprmpft]

Nachtrag:Muss ich denn nicht auch, neben der horizontalen Justage auch verschiedene Schieflagen,also in beide Richtungen am Pickup ausprobieren.Mann ist das kompliziert....

 

[Oli Wan]

die ausgewogenheit zwischen den saiten, also lautstärke, solltest du natürlich zuerst justiert haben, das setzte ich voraus..[]
bei anderen saiten solltest du noch mal kontrollieren, durch einen versuch der höhenveränderung in beide richtungen, um vielleicht eine umdrehung der schraube, aber es wird sich nicht mehr so verändern, wie bei der grundeinstellung.
andere saite hat evtl. eine andere amplitude, also schwingt stärker oder schwächer, ist mehr oder weniger magnetisch, deshalb kann es nötig sein.
es lohnt sich aber! und zwar sehr, es kann den unterschied zwischen spass am bass und entäuschung mit dem gedanken an neuen bass bedeuten..
wie ich schon schrieb: das ist die extrem unterschätzeste einstellung überhaupt.

 

[Xarfai]

kommt hier sonst keiner auf die Idee dass die beiden Gitarristen so blöd waren den Bass in ihrem EQ aufzudrehen und damit im selben Frequenzberecih herumzuturnen? Das glaub ich nähmlich eher. (besonders weil ihr metal macht)

 

[Oli Wan]

auch eine möglichkeit, passiert immer wieder, dass frequenzaufteilung in der band nicht beachtet wird/einfach nicht stattfindet..[ooo]
im grunde setze ich das (fälschlicherweise..) eigentlich voraus, aber man weiss ja nie..
die einstellung der pickups halte ich aber in jedem fall für essentiell.

 

[hobbychirurg]

Vielen Dank für eure Antworten.
Hab jetzt Saitenlage, Halskrümmung und Pickuphöhe neu eingestellt.
Und es ist jetzt wesentlich besser. Heute Abend ist Probe. Mal schauen, wies dann in der Band aussieht.
Andere Saiten werde ich dann bei Gelegenheit auch noch ausprobieren.

 

[Oli Wan]

wie war denn jetzt die probe mit den neuen einstellungen?

 

[hobbychirurg]

war schon ein großer unterschied zu vorher.
der bass kommt jetzt wesentlich besser durch im bandsound. also vielen dank nochmal!

 

[Oli Wan]

sowas hört man gerne! viel spass weiter! []

 

[Oli Wan]

es dürfte dir vor allem die augen öffnen vor verwunderung, was so eine kleine sache grosses bewirken kann!
gern geschehen im voraus..[]

 

[Oli Wan]

das gilt für jeden magnetischen tonabnehmer.
ich bin mir recht sicher, dass viele sich nicht teure austauschpickups gekauft hätten und andere modifikationen an ihren bässen, wenn sie sich vorher eine weile mit der justierung beschäftigt hätten, deshalb predige ich das immer wieder..

 

[Metalfist]

@oli: stimm dir zu!

ich glaub allerdings auch, dass sehr viele basser hauptsächlich den steg-PU verwenden, in der meinung, dass dadurch der bass "härter" und durchsetzungsstärker klingt.
in wahrheit klingt der steg-PU in der regel eher brustschwach (ganz einfahc daherm, weil die saite an der stelle weniger ausschwingt ==> weniger induktion ==> weniger punch).

der wahre dampf kommt aus der mitte!!! (uuuuuhhh, das ist jetzt eindeutig zweideutig...)

ich spiel hauptsächlich den neck-PU, und wenn ich mal mehr schärfe brauche, nehm ich den steg zurückhaltend dazu.

 

[Metalfist]

@ blackjack:
es gibt da draussen noch jemanden, der einen hohner jackbass besitzt!!!
unglaublich!!!


ich hab um genau zu sein einen hohner jackbass costumV (baujahr 1990).
der bass ist (trotz original-PUs) klanglich wirklich spitzenmässig!
ein manko hat der bass IMHO allerdings, und ist er ein 5saiter (bin überzeugter 4saiten-spieler).

ansonsten ein echt geiles gerät.

 

[Oli Wan]

es kommt halt auf den bass und die pickup-konfiguration an: bei zweien, wie beim typischen jazzbass, sollte man beide optimal justieren und dann beide im richtigen verhältnis mischen, das ist der grosse pluspunkt dieses basstypes.
die von dir angesprochene mittenposition ist ja der grund für die beliebtheit des precis, und der grund warum er nur einen pickup benötigt für einen durchsetzungsfähgigen ton.

ein grund, warum ich flats vorziehe, ist, dass sie den basspunch bringen, da, wo ich den bass in der band hören will. frequenzaufteilung ist das zauberwort, und das erfordert disziplin in der band, und keine keyboarder oder gitarristen, die den sound mit basslastigen einstellungen vermatschen und einen guten basssound unmöglich machen.
wenn dann der bass gut eingestellt ist, dann hat man die möglichkeit zu einem richtig guten, zudem nicht zu lautem bandsound.

 

[Oli Wan]

was out ist, hat mich noch nie interessiert, sonst hätte ich keinen rick, nicht meinen fender jazz special, keinen akustikbass, keinen höfner..
alle gekauft, als sie sowas von out waren..[]