Blasen an den Fingerkuppen

Könnte mir vorstellen, dass das geht, wenn man droht, Blasen zu bekommen, oder mit Blasen spielen muss.

...Blasen an den Fingerkuppen sind doch Gerede (OK, meine Letzte dürfte vor ~ 45 Jahre bassiert sein)... - ...aber wer "mit Handschuhen" Bass spielt, der weiss einfach nicht, wie sehr der Sound darunter tatsächlich leiden kann... - ...und ich weiss sehr wohl, dass es Einige gibt, die das sogar "gut" finden...

P.:-):bier:
 

Üben ist das Zauberwort, sonst nix. Schön regelmäßig, nicht zu viel, gewaltfrei. Im Laufe der Zeit entstehen Hornhaut und stabile Muskulatur von alleine. Wenn ich merke, dass ich's mit der rechten Hand übertrieben habe, wechsele ich auf Plek oder Bogen. Links kommen Blasen eigentlich nicht so oft vor, da hat man eher mit Verkrampfungen zu tun, was letztlich praktisch immer auf Haltungsfehler zurückzuführen ist. Und manchmal nützt das alles nichts, dann hat man sich eine Blase eingefangen. Dann helfen Tape und Sekundenkleber oder was auch immer.
 
Wenn ich das hier alles so lese, dann wundere ich mich ein wenig. Ich spiele seit fast 55 Jahren E-Bass und hatte noch nie Blasen an den Fingern. In den letzten Jahrzehnten zupfe ich nur noch mit den Fingern (also kein Plektrum). Und ich habe schon Gigs gespielt, die bis zu 12 Stunden gingen. Woran kann das denn liegen, dass ich da keine Probleme mit habe? :confused:
 

Wenn man bei einer von der Tendenz her eher feinmotorischen Angelegenheit wie dem Spielen eines Instruments Blasen an den Fingern bekommt, hat man irgendwas falsch gemacht, meistens läuft es auf "übertrieben" hinaus. Ich bekomme eigentlich nur dann Blasen, wenn ich mit einem ungewohnten Instrument oder auf ungewohnten Saiten spiele. Das hat nichts mit Roundwounds oder Flatwounds zu tun ... wenn das Ding nicht sofort so tut, wie man es sich im Kopf vorstellt, dann ist der natürliche Reflex, es erst mal mit Gewalt, sprich mit mehr Kraft zu versuchen. Das kann möglicherweise funktionieren, wird aber sicher erheblich mehr Wear&Tear an den Fingern verursachen.

Wenn der Schaden erst mal angerichtet ist, dann heißt es Zähne zusammenbeißen, eines der zahlreichen im Thread schon genannten Hausmittel anwenden und durch. Um den Schaden für die Zukunft aber zu vermeiden, gibt es ein paar Ansätze:
  1. "Feinere" Spieltechnik: Bässe und Amps haben Lautstärkeregler, man bekommt da auch ein ordentliches Pfund raus, ohne die Saiten und damit die Finger mit der Brechstange zu bearbeiten. Natürlich ist ein weit aufgedrehtes Stack, das zärtlich gespielt wird, viel unnachgiebiger, was Unsauberkeiten angeht ... das Stringmuting sollte man da schon einigermaßen im Griff haben.
  2. Dranbleiben. Zwar reagieren die Finger auf längere Spielpausen nicht so empfindlich wie z.B. der Ansatz eines Bläsers, aber wenigstens ein paar Minuten am Tag, und sei es nur, um die Hornhaut zu erhalten, sollten eigentlich drin sein. Bei mir steht die Bass-Ukulele griffbereit neben dem Schreibtisch, und es vergeht kein Tag, an dem ich sie nicht ein paar mal zur Hand nehme. Das hat nichts mit Üben zu tun, das ist nur Maintenance.
  3. Die Haut gefettet halten ... hört sich komisch an, ist aber so. Ich will da nicht der schlampigen persönlichen Hygiene das Wort reden, aber die Haut frisch gewaschener und womöglich noch mit Desinfektionsmittel behandelter Hände ist meiner Erfahrung nach dafür prädestiniert, nicht durchzuhalten. Mein persönliches Zaubermittel, das vor allem auch immer am Mann ist und nicht vergessen werden kann, ist ... ja, wirklich ... Ohrenschmalz. Das fetten und nährt die Haus ein wenig, ist rein biologisch, chemiefrei und kostet nichts.
 
Sehr schön wie Les Claypool die Anwendung von Superkleber demonstriert - so bei 5:50


Cool. Ich wusste gar nicht, dass die Auditions gefilmt hatten… Weiß ich ja, was ich heute Abend mache.

Wenn man bei einer von der Tendenz her eher feinmotorischen Angelegenheit wie dem Spielen eines Instruments Blasen an den Fingern bekommt, hat man irgendwas falsch gemacht,
Amps haben Lautstärkeregler, man bekommt da auch ein ordentliches Pfund raus, ohne die Saiten und damit die Finger mit der Brechstange zu bearbeiten.
Wenn man in bestimmten Musikrichtungen im LIVE-Betrieb von feinmotorischen Angelegenheiten redet, DANN hat man was falsch gemacht. Mit „ich spiel mal sachte und dreh halt Volume auf max“ ist es nicht für jeden getan.

läuft es auf "übertrieben" hinaus. Ich bekomme eigentlich nur dann Blasen, wenn ich mit einem ungewohnten Instrument oder auf ungewohnten Saiten spiele.
Und genau darum geht es ja. Wenn man halt lange Pause hatte, ist es womöglich wieder ungewohnt… also gehts ja doch nicht unbedingt um „was falsch gemacht“.

.. ja, wirklich ... Ohrenschmalz.
🙈
 

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