Lernen ohne Lehrer

[Flaming]

Hi,

ich - nicht mehr zur Jugend oder Mittelalter zählend - bin nun stolzer Besitzer eines 3/4 Kontrabasses.

Ich möchte ohne eine fremde Person mir das Spielen beibringen. Mein Impuls ist es, etwas für mich zu tun, was mir Spaß macht und mir guttut. Möchte deshalb nicht in eine Gruppe oder bei einer fremden Person Unterricht nehmen.

Nun war ich schon in Musik- und Notenläden unterwegs und wurde kalt erwischt. Alles was ich an Notenschulen bisher finden konnte ist ohne Bilder und/oder Zeichnungen.

Ich suche eine Anfängerschule mit Zeichnungen und Bildern. Z.B. damit ich weiß, was mit 2. und 4. Finger gemeint ist. Wo bzw. in welcher Höhe setzt man ihn an - mit Bogen oder gezupft etc.

Liege ich so daneben mit meiner Vorstellung eine Anfängerschule zu finden, wie man sie z.B. Kindern vorlegen würde ?
Diese Schulen gibt es für zahlreiche Instrumente, aber für das Kontrabass konnte ich bisher nichts finden.

Vielleicht hat hier jemand eine gute Empfehlung ? Kann jede Info gebrauchen, weil ich so gerne "loslegen" möchte.

 

[motherofbasses]

"Mein Impuls ist es, etwas für mich zu tun, was mir Spaß macht und mir guttut."

Dann suche dir einen Lehrer!
Ja, ich weiß, genau das wolltest du jetzt nicht hören. Aber wenn du dir etwas Gutes tun möchtest, dann mach dich auf den Weg.

Es ist sehr sehr schwer einen guten Lehrer zu finden. Gut ist nicht nur, wer gut Bass spielen kann. Gut ist, wer spielen kann und darüber hinaus zu einem passt: der einem gut tut.
Solche Menschen gibt es, sie sind aber nicht leicht zu finden. Du musst dich auf mehrere Versuche einstellen. Nicht aufgeben. Hast du einen guten Lehrer gefunden, dann ist das etwas für's Leben.

Nun zu den Büchern. Solche Bücher gibt es nicht. Selbst wenn sich tatsächlich jemand die Mühe machte, alles genaustens aufzumalen oder ab zu fotografieren, der Mensch ist eine Wesen, dass Fehler macht und eine eingeschränkte Wahrnehmung besitzt. Du wirst Fehler machen. Einen Fehler, den man sich angewöhnt hat, wieder abzugewöhnen ist richtig harte Arbeit - im mildesten Fall, im schlimmeren holst du dir körperlichen Schaden und dann ist Schluss mit lustig.

Mein sehr dringender Tip: du hast jetzt so lange gewartet um Kontrabass spielen zu lernen - dann nimm dir auch die Zeit das gut zu tun. Nichts ist inspirierender als ein guter Lehrer - welcher zunächst ein "fremder Mensch" ist. Hast du Glück, gewinnst du aber einen treuen Ratgeber, ein Vorbild und einen freundschaftlichen Begleiter bei deinem Vorhaben. Ein guter Lehrer erspart Jahre an sonst mühsamst erworbener Erfahrung.
Gut ist ein Lehrer, wenn er dich mag, wenn er dich behandelt wie ein Pflänzchen, das man sorgsam hegen und pflegen muss. Wenn er deine Schwächen kennt und vorsichtig damit arbeitet, wenn er deine Stärken kennt und dich stark macht.

Blödsinn? Nein, ich sage das, weil ich lange selber nach Lehrern gesucht habe, weil ich auch schon falsche hatte, die "fremde Menschen" blieben, die mir sogar schadeten (dann muss man die Beine in die Hand nehmen und sich beherzt trennen). Aber ich habe auch ein paar richtig tolle Lehrer gehabt (und habe noch einen). Das ist eine richtig gute Erfahrung, die einen unglaublich weiter bringt.

Sicherlich kannst du schnell lernen, was der jeweils 1/2/4/ Finger ist, du wirst auch schnell lernen, wo die Noten sind etc. aber es gibt sehr viel mehr, was man lernen muss, das findet man in keinem Buch, das sieht nur das sorgsame Auge eines Lehrers.
Es lohnt sich sogar für einen Lehrer zu reisen. Ist nicht schön, aber ein guter Lehrer ist tatsächlich eine Reise wert. Wenn du nicht direkt am Wohnort fündig wirst, dann peile die nächst größere Stadt an. Alle 14 Tage Unterricht ist besser als keiner oder beim falschen Lehrer wöchentlich.
Preis: zwischen 20 und 35 € sind angemessen, 40 sind etwas viel (pro 3/4 Std.). Googlen, wer in deiner Gegend Konzerte gibt, wie der Bassist heißt, suchen, wo es Musikschulen gibt (die unterrichten auch Erwachsene - oder du sprichst deren Lehrer an, dann geht das auch privat) oder frage hier mal nach, vielleicht wohnt jemand in deiner Nähe und kann dir jemanden empfehlen.

Auch wenn du genau das nicht hören wolltest - das sind richtig gute Tips, gaub's mir.
Viel Glück und hab keine Angst: die Welt ist voller Idioten, aber es gibt auch ein paar wirklich tolle Menschen - such sie! Und sei offen für Überraschungen: ich wollte ursprünglich Jazz machen, bin dann für Jahre ausschließlich bei Klassik gelandet und nehme jetzt langsam wieder Jazz dazu. So hatte ich mir das nie gedacht - war aber nur gut so.

Auch ich kann mich nicht mehr zu Jugend oder Mittelalter zählen, habe vor Jahren sehr spät angefangen und spiele mittlerweile recht gut, was ich ohne Lehrer nie und nimmer geschafft hätte.

 

[motherofbasses]

Ach ja: und willkommen bei bassic!

Und ein gutes Buch, was das Lernen der Töne, Musiktheorie etc. angeht ist das:

Bass Unlimited
Andy Mayerl (Autor)

Ein richtig gutes Buch, das speziell auf die Kontrabasstechnik eingeht, kenne ich nicht. Mein Regal ist voll von Büchern, aber keines würde für den Einsatz ohne Lehrer taugen, zumindest nicht wirklich.

 

[Malila]

@motherofbasses: 1+ !!

@flaming: ich glaube, ich kann gut nachvollziehen, dass du den wunsch hast, es dir selbst beizubringen. kann ich wirklich, ich habe solche "allein"-impulse auch dann und wann. aber meine erfahrung sagt mir, dass bassspielen allein zwar spass machen kann und gut tun kann, aber mit einem lehrer verdoppelt sich dieser effekt. mindestens. vom glück, mit anderen menschen dann irgendwann zu musizieren, egal ob bühnenreif oder eher wohnzimmergeeignet, will ich dir gar nicht erst vorschwärmen - erstmal besser als motherofbasses es gesagt hat, kann man es nicht sagen...

 

[GP III]

Ein prima Bassic Member schrub mir dies:

"Du wirst mit dem KB ein Leben lang kämpfen oder ihn vorher in eine Ecke stellen! Aber vielleicht macht ja gerade das auch einen Teil seiner Faszination ... "

Trifft die Herausforderung sehr gut... hab' auch seit letzen Monat einen 3/4 KB.. eine Problematik liegt darin einen GUTEN bzw. auch passenden Lehrer zu erwischen.. auch hilfreich ist eine gute körperliche Verfassung.. mir kommt es anstrengender vor mit KB eine halbe Stunde zu üben als 3 Stunden mit umgehängtem E-Bass zu dudeln. Ich dachte auch, dass ich mir für meine "KB-Zwecke" einen Lehrer sparen kann.. vlt. könnte man das auch.. wenn die Motivation sehr sehr sehr gross ist.. man viel viel viel Zeit hat und sich was Technik betifft bei anderen Bassisten was abschauen kann.. Nachahmung. Seit frühester Jugend mach' ich Musik.. daraus könnte man ja schöpfen... aber hier zeigte sich wiedermal.. was leicht und elegant aussieht wurde über Jahre geübt und verinnerlicht.. bin Mitte 40.. ohne Lehrer wäre es viel schwieriger sich einen gewissen Skill zu erarbeiten.. die Töne zu treffen ist für mich fast kein Problem.. aber die Spieltechnik erfordert doch zielgerichtete Anleitung und Übung... damit der KB nicht irgendwann nur in einer Ecke steht. Lustigerweise habe ich vor Jahren mit dem E-Bass angefangen weil bei einem Freund ein Cello herumstand und ich plötzlich richtig Spass hatte Basslines darauf zu spielen.. (das ging ganz gut weil ich viel Gitarre spielte).. aber ein KB ist nochmal ein ganz anderes Kaliber als ein Cello.. ein KB erfordert eine einigermassen kontinuierliche Beschäftigung mit dem Instrument... ein guter Lehrer bringt Dich da weiter.

Die Mudda hat's oben schon auf den Punkt gebracht.

 

[schokomat]

Hallo Flaming,
es gibt von Ludwig Streicher eine Schule in mehreren Bänden:
"Mein Musizieren auf dem Kontrabass"
In Teil 1 sind auch Bilder drin (Linke Hand, Bogenhaltung etc.)

Einiges davon ist allerdings schon sehr speziell. Ludwig Streicher stützt seinen Bass z.B. mit dem linken Fuß - würde ich das so machen, würde ich einen Krampf bekommen.

Er erwähnt auch Dinge zur Saitenlage usw.

Zudem brauchst Du Notenkenntnisse, da er darauf gar nicht eingeht.

Ob man mit den Übungen etwas anfangen kann, soll jeder selber entscheiden. Gut ist allerdings, dass immer wieder Pausen eingelegt werden, in denen man sich entspannen soll.

Ich weiß nicht, ob die Hefte noch verlegt werden.
Wenn du willst, kann ich dir auch ein PDF davon schicken.

Da du aber anscheinend wirklich Anfänger bist, rate ich Dir in diesem Fall trotzdem zu einem Lehrer. Er kann auch sehen, ob dein Bass gut für dich eingestellt ist oder ob du damit nochmal zum Geigenbauer musst.
Falls sich der Bass nämlich schwer bespielen lässt, wird sich sehr schnell Frust breit machen.

Viel Glück!

 

[motherofbasses]

Tut mir leid, aber das war es, was zu befürchten war. Die Streicher Hefte sind die denkbar ungünstigsten. Ich habe selber nach der Streicher-Schule, bei einem Lehrer, der Streicherschüler war, gelernt.
Sicher kann man Streicher abspielen...ich garantiere aber: falsch. Denn der gute Streicher hat sich schon etwas bei seinen Übungen gedacht. Sie bereiten durchaus auf Orchesterspiel vor. Nur muss man dazu wissen, wie Orchesterspiel überhaupt funktioniert und klingen soll. Das weiß man als Anfänger nicht, denn sonst wäre man kein Anfänger.
Wenn überhaupt, dann Montag, ein Ungar. Aber auch hier: ohne Lehrer nicht wirklich weiterführend, aber man kann die Übungen wesentlich leichter nachspielen.
Simandl muss auch erwähnt werden. Auch die habe ich brav durchgemacht. Auch besser und leichter als Streicher. Man könnte sie versuchen zu spielen, wobei einem alle entscheidenden Hilfen fehlen. Aber mit viel Fleiß und einer guten Portion Masochismus...geht vielleicht.
Daselbe gilt für alle anderen, noch nicht genannten Schulen. Wenn sie ehrlich gemacht sind, dann sind sie immer nur für den Unterricht MIT Lehrer konzipiert. Daher auch die vielen Lücken und "fehlenden" Erklärungen.

Das Problem beim Kontrabass: es ist, vor allem, wenn man auch streichen möchte, ein Instrument mit einem hohen Anfangswiderstand (Schwierigkeiten). Da sind keine Töne, die man greifen kann. Die Intonation, die Fingersätze etc., das lernt man über Jahre. Ich habe sogar bei mir selber zu meinem wirklichen Entsetzen Phasen erlebt, da hat sich die Intonation in Luft aufgelöst - durch Stress, Anspannung, Angst, mangelndes Üben. Ein Albtraum, der aber zeigt, wie instabil und sensibel die Sache mit den gegriffenen Tönen am Kontrabass ist. Auch das lässt sich überwinden, aber gut Ding hat Weil'.
Da ist der Bogen, der gegriffen sein will und laufen soll, ohne dass man noch darüber groß nachdenken muss.
Was bitte soll man zuerst lernen? Greifen, Streichen???
Ich habe 2 Jahre leere Saiten gestrichen. Das war eine Schinderei. Aber: es hat sich gelohnt. Ich bin froh, dass ich es so und nicht anders gelernt habe. In welchem Buch steht sowas? Nirgendwo.
Wie will man hören, ob die Intonation passt, ob der gestrichene Ton wohlklingend und auch tragend ist, wenn das Gehör sich erst parallel zur Zeit des Kontrabasspiels entwickelt???

Es gibt da auch so leidige Themen wie die Saitenlage, die Saiten, Bogen, Steg, Feuchtigkeit oder auch keine um ein paar zu nennen, die einem das Leben richtig schön schwer machen können. Ich habe über drei Jahre gebraucht um die für mich tauglichen Saiten zu finden - trotz Lehrer und denoch kam der beste Tip dann schließlich von meinem Lehrer. Es braucht unendlich viel Erfahrung dazu.
Man kann sich den Wolf üben, wenn die Saiten sperren, dann holt einen der Frust ein, da hilft dann kein Fleiß mehr, an der Stelle braucht man Rat.

Die gute Nachricht nach so viel "schlechten" ist: Kontrabass ist eine unglaubliche Herausforderung und klingt atemberaubend schön. Das ist der Dank und das Ziel. Da geht's lang, Abkürzungen gibt es nicht.

 

[thilu]

Zitat:Original erstellt von: Flaming

Hi,

...Ich suche eine Anfängerschule mit Zeichnungen und Bildern. Z.B. damit ich weiß, was mit 2. und 4. Finger gemeint ist. Wo bzw. in welcher Höhe setzt man ihn an - mit Bogen oder gezupft etc.

Liege ich so daneben mit meiner Vorstellung eine Anfängerschule zu finden, wie man sie z.B. Kindern vorlegen würde ?

motherofbasses hat es auf den Punkt gebracht, ich möchte noch hinzufügen, dass die Lernmotivation direkt gekoppelt ist an Erfolgerlebnisse. Gerade als Anfänger am KB ist man ziemlich schnell ratlos, warum das eine odere andere nicht klappt oder klingt, da machen sich schnell Frust und Selbstzweifel breit.
Als älteres Semester hat man doch keinen Bock mehr auf der try-and-error Schine Zeit zu vertrödeln, oder?
Deshalb tu Dir was Gutes, gönn Dir einen KB-Coach...

Und willst Du es doch erstmal alleine versuchen (bis Du einen Lehrer gefunden hast) probiers doch mal hiermit:
[-)] http://tinyurl.com/888h47w
[-)] mehr darüber: http://www.breitkopf.com/feature/ausgaben/5533

Edith wird immer vergesslicher, tz,tz

 

[schokomat]

Zitat:Original erstellt von: motherofbasses

Tut mir leid, aber das war es, was zu befürchten war. Die Streicher Hefte sind die denkbar ungünstigsten. Ich habe selber nach der Streicher-Schule, bei einem Lehrer, der Streicherschüler war, gelernt.
Sicher kann man Streicher abspielen...ich garantiere aber: falsch. Denn der gute Streicher hat sich schon etwas bei seinen Übungen gedacht. Sie bereiten durchaus auf Orchesterspiel vor. Nur muss man dazu wissen, wie Orchesterspiel überhaupt funktioniert und klingen soll. Das weiß man als Anfänger nicht, denn sonst wäre man kein Anfänger.
Wenn überhaupt, dann Montag, ein Ungar. Aber auch hier: ohne Lehrer nicht wirklich weiterführend, aber man kann die Übungen wesentlich leichter nachspielen.

Ok, der Streicher war auch nur was mir als erstes einfiel.
Die von Montag habe ich auch hier als PDF.
Ich wollte Flaming ja auch nur was anbieten, da er ja Schulen mit Bildern gesucht hat.
Persönlich habe an ich diesen Schulen keine Freude - bin aber auch kein Klassiker, vielleicht ist das eher für die.
Ich habe mir den KB mehr oder weniger autodidaktisch erarbeitet. Ich hatte 2 Stunden bei einem Klassiker der mir Bogenhaltung gezeigt hat, das war's. Handhaltung usw. habe ich mir auch durch Bilder, Videos oder Konzerte zusammengeklaubt.
Mein erster Bass war ein Leihbass - monströse Saitenlage, schrecklich.
Ich dachte das wäre normal. Nach einem 1/2 Jahr habe ich dann Auftritte gespielt. Total anstrengend, aber irgendwie gings.

Ich spiele allerdings schon sehr lange E-Bass, habe Harmoniekenntnisse und ein gutes Gehör. Mit diesen Voraussetzungen ist es natürlich einfacher, sich den KB selber beizubringen. Einem Anfänger rate ich unbedingt erstmal zu einem Lehrer.

Gruß
Schoko

 

[Baba]

Hi Flaming

Herzlich Willkommen hier auf Bassic.ch !!![][]


Was hier auch noch, wie Ich finde, gänzlich außer acht gelassen wurde ist die physische Komponente !!!
Falsche Fingerhaltung, Körperhaltung, Spieltechnik u.v.m. hat u.a. auch Konsequenzen auf die Muskelbildung und auf den Bänder- und Sehnenapparat !!!

Und falsch gelerntes durch einen Lehrer vielleicht wieder ausmerzen zu müssen, kann auch zu späteren medizinischen Problemen führen !!![]

Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen ... besser und u.U. auch gesünder ist mit einem Lehrer zu lernen !!![]



Mit bassigen Grüßen
Baba

 

[Herr K]

Evolving Bassist von Rufus Reid hat ein paar Bilder zur grundlegenden Haltung.

Ansonsten solltest du wenigstens ein paar Stunden Unterricht nehmen, du tust dir damit einen großen gefallen und kannst dann
auch Verletzungsfrei spielen.

Grüße,
K

 

[Flaming]

Hallo liebe Helfer,

ein ganz dolles DANKESCHÖN. Ich bin sprachlos über so viel schnelle Antworten und Hilfestellung. Vielen vielen Dank.

Den Rat einen Lehrer zu suchen, wird wohl Früchte tragen, da ich ohne nicht mehr richtig vorankomme. ABER, einen
Versuch starte ich noch. Am Wochenende klappere ich die Kölner Musicstores ab und schaue mir Eure Notenhefttipps
an. Die Notizen sind schon im Portemonnaie verstaut. Gespannt bin ich vor allem auf das Notenbuch von Thomas
Schlink - Eine Schule für Kinder und Jugendliche. Ich fühle mich nämlich wie ein kleines Kind, dem man die ersten
Schritte beibringen muss.

Das KB ist ein sehr sehr langer Traum und wenn ich es nicht geschenkt bekommen hätte, dann hätte ich mich sicherlich
nicht daran getraut, meinen Traum lebendig werden zu lassen.

Ich habe die Schule von Thomas Großmann "Kontrabass ABC" Band 1 mit CD dazu bekommen und die ersten 3 Stücke klappen
(für Laienohren) ganz gut. Vor allem das 3. Stück der Leersaitenblues mit Klavier-CD-Begleitung macht richtig Spaß und
lässt ein klein bißchen Erahnen, wie schön KB spielen können mal sein muss. Seit ich aber bei dem 4. und 5. Stück ange-
kommen bin, kommen die Zweifel. Oktav-Flageolett oh Backe diese Noten kriege ich kaum gegriffen. Hier brauche ich
schon unbedingt Hilfe, wie das technisch richtig funktioniert.
Unterricht eine 3/4 Std. könnte für mich derzeit noch zu anstrengend sein. Nach 15 Min. mache ich immer eine größere
Pause. Und um mich auf das Spielen konzentrieren zu können, habe ich mir einen KB-Ständer gekauft, da ich ansonsten
mehr darauf konzentriert bin, dass das KB mir nicht umfällt. (Habe ich bei einem Auftritt einer amerikanischen Band "The
Four Freshmen" Las Vegas gesehen und "abgekupfert" - und der KB Spieler konnte vielleicht gut spielen -stop, wenn ich anfange
zu schwärmen wird aus diesem Roman ein ganzes Buch.....
Notenlesen kann ich etwas, da ich vor ein paar Jahrzehnten Flöte gelernt habe (wie fast alle Kinder ) und auf einer
Scala von 0-10 kann ich es nicht wie 10, aber bei Null fange ich da dann doch nicht mehr an.

Und wenn ich dann mal so KB spiele, wie ich es mir wünsche, DANN schreibe ICH diese Anfängerschule für Selbstlerner , ist
doch DIE Marktlücke )))))))))

LG
Flaming

PS. The Four Freshmen (Cover Band) mit dem Stück Angel Eyes kann, wer Lust hat, sich mal auf youtube anhören. Das Livekonzert war jedenfalls nur Gänsehautreif.

 

[Malila]

Zitat:
ein ganz dolles DANKESCHÖN. Ich bin sprachlos über so viel schnelle Antworten und Hilfestellung. Vielen vielen Dank.

Unterricht eine 3/4 Std. könnte für mich derzeit noch zu anstrengend sein. Nach 15 Min. mache ich immer eine größere
Pause.

bassicer sind eben manchmal doch richtig nett [][][]

viele lehrer und musikschulen bieten halbstündigen unterricht an. und mit ein bisschen glück bekommst du auch dann und wann eine erklärung oder etwas gezeigt, vorgespielt - du musst keine 30 minuten ununterbrochen spielen...

 

[hbf1988]

Hi,

je nachdem wie fit Du in Englisch bist, kann ich Dir auch die DVD "[url="http://www.amazon.de/Todd-Phillips-...f=sr_1_2?s=dvd&ie=UTF8&qid=1326959204&sr=1-2"]Todd Phillips - Essential Techniques For Acoustic Bass - Lesson 1[/url]" empfehlen. Mir gefällt besonders gut daran, wie Todd eine logische und gute "Griffbrettnavigation" vorstellt. Das hat mir viel geholfen. Blöd ist, dass es keine schriftlichen Unterlagen (Noten, Fotos) zur DVD gibt. Ich spiele die DVD auf meinem PC ab und stoppe bei wichtigen Stellen um mir ein paar Notizen zu machen, z.B. bei den Warm-Ups oder den Scalen. []
Viel Erfolg - und ganz wichtig: bei Schmerzen = aufhören und pausieren!

 

[Gast43957]

Zitat:
Unterricht eine 3/4 Std. könnte für mich derzeit noch zu anstrengend sein. Nach 15 Min. mache ich immer eine größere
Pause.

Hey Flaming,
ich habe jetzt seit knapp 4 Monaten Unterricht. Anfangs habe ich auch nicht länger als 15 Minuten durchgehalten, allerdings spielt man ja im Unterricht auch nicht die ganze Zeit, da gibt es zwischendurch Erklärungen, Theorie, der Lehrer spielt mal was vor, und, und, und...
Einfach langsam steigern, Pausen machen, Du wirst sehen, mit der Zeit wirst du immer ausdauernder.

Inzwischen halte ich die 1,5 Stunden Combo-Probe durch []

glücksfee

 

[Funkaholic]

Hallo,

im Prinzip ist alles gesagt, aber da man es nicht oft genug sagen kann...

Als Lehrer hört man regelmäßig Sachen wie: "Verdammt hätte ich das mit dem Untericht doch eher gemacht, jetzt habe ich in den drei Monaten Unterricht mehr gelernt als davor in drei Jahren alleine..."

Wobei ich auch das vergleichen von Lehrern empfehle. Das heißt zwar für mich als Lehrer generell kostenlose Kennenlernstunden auf Risiko zu geben, aber wenn ich manchmal sehe wie Leute spielen, die vorher angeblich schon Jahre einen "Lehrer" hatten scheints Not zu tun, dass ihr euch mal einige anschaut. Auch als Anfänger werdet ihr wahrscheinlich merken wo "was dahinter steckt"

 

[motherofbasses]

Richtig! Das Vergleichen von Lehrern ist dann der nächste, manchmal aber auch sehr unangenehme Schritt. Vergleichen lohnt sich. Man sollte sich sehr ernsthaft überlegen, was man von einem Lehrer will und was man ganz bestimmt nicht mag. Je klarer man das im Kopf hat, desto leichter fällt einem die Wahl.
Einerseits ohne Lehrer geht es nicht, aber andererseits auch ganz klar: mit dem falschen Lehrer geht ebenso wenig.
Man muss da als Schüler sehr sehr gut auf sich selber achten. Ein Lehrer, der einem nicht gut tut, ist kein geeigneter Lehrer für einen. Gerade als Anfänger ist man da sehr empfindlich. Ein guter Lehrer muss sich um einen kümmern, dass man die Finger langsam trainiert, nicht zu viel, aber ausreichend, dass der Bass passt etc. Und ein guter Lehrer weiß auch was sein Schüler macht, ob er geübt hat, ob er stagniert, ob er zu motiviert ist, wann er müde ist oder unmotiviert. Es muss ein Draht da sein, eine Verbindung.
Ein guter Lehrer krisieriert nicht nur, er lobt auch, sieht den Fortschritt und die Möglichkeiten aber auch Grenzen seines Schülers. Ein guter Lehrer freut sich mit seinem Schüler, wenn dieser voran kommt. Und ein guter Lehrer muss sich vor seinem Schüler nicht künstlich aufblasen oder angeben (alles schon dagewesen).
Einer, der gut Bass spielen kann ist noch lange kein guter Lehrer, zumindest nicht automatisch. Zu einem guten Lehrer gehört viel mehr als nur Musiker zu sein. Das ist lediglich die Grundvoraussetzung. Gerade als Anfänger braucht man viel mehr den Lehrer im Musiker als den Musiker.
Man sollte nicht zögern sich, wenn es nötig sein sollte, von einem Lehrer zu trennen. Andererseits, hat man einen Lehrer gefunden, mit dem es rund läuft, dann kann man dort Jahre bleiben und durch Höhen und Tiefen gehen. Ja Tiefen, die gehören auch dazu. Es gibt manchmal Einbrüche und Rückfälle (meistens nach einem Hoch). Das ist hart für beiden, auch für den Lehrer. Da muss man durch, da muss man sich motivieren, verstärkte Übeanstrengungen unternehmen, die Übepraxis ändern oder zähneknirschend zu alten Übungen zurück kehren, von denen man glaubte, damit wäre man durch. Manchmal hilft auch eine Pause, es einfach für eine Weile gut sein lassen. Ich ziehe den Hut vor Lehrern, die auch mal sagen können: das lassen wir jetzt mal ruhen. Pausen können Wunder bewirken, man lernt still weiter, wenn man es denn darf.
Ich habe bei meinem ersten Lehrer fast zwei Jahre Blue Monk spielen (müssen). Obwohl das ein wunderbares Stück ist, ich bin fast dran ausgetickt. Irgendwann hatte ich die Nase so derartig gestrichen davon voll, dass es genau einmal zuviel Blue Monk war.
Wie auch immer, Lehrer sind auch nur Menschen. Sie haben Schwächen und Grenzen und es gibt keine Eierlegenden Wollmilchsäue wie überall im Leben. Aber es gibt sympatische und unsympatische Schwächen.

Ich wünsche allen viel Glück bei der Suche. Das braucht man. Und lasst euch niemals von niemandem das Basspielen vermiesen. Niemals!

 

[chrisbass_1999]

Habe mir hier alle Pros und Cons durchgelesen und will jetzt noch meinen Senf dazu geben: Ich habe seit ca. 7 Jahren auch einen K-Bass, allerdings eher als fünftes Instrument neben E-Bass, Gitarre, Klavier und Trompete. Unterricht hatte ich bisher keinen, sondern habe immer nur phasenweise recht intensiv geübt. Für mehr als ein paar Realbook-Nummern im Trio zur Dinnermusik bei Galaveranstaltungen reicht es daher auch noch nicht. Nun will ich aber doch mal ein paar Schritte vorwärts kommen und werde ab nächster Woche Unterricht nehmen. In 1-2 Monaten kann ich Euch dann sicherlich berichten, was sinnvoller ist: Autodidakt oder Schüler.

 

[Paulito]

Hallo,

würde auf jeden fall mit Lehrer anfangen. Kontrabass ist ein physisch sehr forderndes Instrument, da kann man viel falsch machen und sich sogar im ungünstigsten Falle verletzen. Ein Lehrer ist vor allem am Anfang, bis man sich eine solide Grundhaltung erarbeitet hat, unerlässlich.

Buuummm,
Paul

 

[Malila]

Zitat:Original erstellt von: chrisbass_1999

Habe mir hier alle Pros und Cons durchgelesen und will jetzt noch meinen Senf dazu geben: Ich habe seit ca. 7 Jahren auch einen K-Bass, allerdings eher als fünftes Instrument neben E-Bass, Gitarre, Klavier und Trompete. Unterricht hatte ich bisher keinen, sondern habe immer nur phasenweise recht intensiv geübt. Für mehr als ein paar Realbook-Nummern im Trio zur Dinnermusik bei Galaveranstaltungen reicht es daher auch noch nicht. Nun will ich aber doch mal ein paar Schritte vorwärts kommen und werde ab nächster Woche Unterricht nehmen. In 1-2 Monaten kann ich Euch dann sicherlich berichten, was sinnvoller ist: Autodidakt oder Schüler.

für flaming scheint es eher nicht das fünftinstrument zu sein.