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basso navo

basso navo

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Servus Sonderlackierungs-Spezis,

ich habe mich jetzt entschlossen, einen Bass bauen zu lassen. Die meisten Kontrabässe haben eine dunkle Lackierung; ich tendiere jedoch zu einer sehr hellen Decke mit dunkleren Zargen und einem dunkleren Boden. Wer hat ein Foto einer solchen Lackierung?

Das frage ich mich und Euch.
 
Meinst du so etwas in der Art?
Bild_10.JPGBild_6.JPGBild_9.png
oder ist das noch nicht "hell" genug? :-) Die Zargen und der Boden sind aus Walnuss und daher dunkler..... weniger eine Lackierungsfrage..:-)
 
Ich bin mit Windelband nicht richtig warm geworden, aber diese Nuss sieht einfach nur großartig aus!! Möge dein Bass auch genau so klingen! Glückwunsch.
Obwohl noch "jung an Jahren" klingt sie schon für meine (und ein paar andere Ohren wie z.B. die von Martin Wind) extrem gut... und ich denke, dass da noch ein wenig Entwicklungspotential ist.... :-P
Martin Wind hatte den Bass für ein paar Konzerte im letzten Jahr und meinte danach: "Der Primus ist super!!! Ein tolles Instrument!" Da war er aber noch jünger.... 8D ich meine jetzt den Bass...:-P
 
Bei einem alten Bass hat man diese Prozesse hinter sich, das Instrument hat sich gesetzt und eingeschwungen.

Grundsätzlich würde ich das so unterstreichen! Allerdings habe ich auch schon alte Bässe reissen sehen, es kommt nun mal relativ häufig vor, weil wir selten Koffer benutzen für den Transport und Bässe, vergleicht man sie mit Geigen, relativ dünn sind. Bässe haben Materialstärken zwischen 4 und 10 mm, Geigen zwischen 2 und 5 mm. Man beachte den Größenunterschied! Das Verhältnis Stärke zu Fläche ist beim Bass viel filligraner als bei einer Geige, und das macht Probleme über die Jahre.

Ich habe sowohl alte als auch neue, für mich gebaute Instrumente. Der Bassbauer ist jünger als ich und sehr vertrauensvoll, ein sehr guter Handwerker mit viel Ahnung. Die Bässe sind jetzt so ca. 5 Jahre alt und verhalten sich problemlos. Sollte doch mal was sein, muss nachgearbeitet werden, das ist auch so vereinbart. Pauschal verteufeln sollte man neue Instrumente nicht.
 
Würde ich auch nicht machen, gerade bei einem gewissen Hersteller kommt das aber immer Mal wieder vor wie es scheint. Generell ist kein neues Instrument vor Problemen gefeit. Wenn man etwas in normalen Abmessungen haben will, gibt es auf dem Markt mehr als genug wunderbare und bezahlbare alte Instrumente, wenn man natürlich Spezialwünsche hat ist ein Neubau schon eher sinnvoll.

Abgesehen von baulichen Gefahren ist es aber bei einem Bass, den ich vor dem Kauf nicht anspielen kann, keineswegs so, dass der Klang so ausfallen muss wie gewünscht. Anders ist das, wenn der Hersteller Bässe zum Anspielen da hat. Da kann man sich gleich ein Bild machen.

Alte Bässe in schlechtem Zustand oder gefakte neue Bässe aus Osteuropa können ebenfalls schnell zu einem teuren Fehler werden.
 

Ich möchte hier nicht weiter spekulieren, in dem verlinkten Threads wurde ja schon etwas von mehreren Usern gesagt.
 
Die meisten Kontrabässe haben eine dunkle Lackierung;

Da bin ich mir garnicht so sicher. Die meisten mir bekannten Instrumente haben maximal ein wenig Beize im Lack und sehen ansonsten farblich so aus, wie das jeweilige Gebüsch nun mal aussieht. Und da würde ich je nach Alter sagen: von blond in Richtung Honig. Die alten Böhmen sind oft ziemlich schwarz. Da kann man weniger schönes Holz besser verstecken.

LaFaros oben gezeigter Bass (eine Schönheit, habe ich das schon erwähnt??) hat Hölzer, die ihm die Farbe verpasst haben, mit der Lackierung hat das eher weniger zu tun.

ich habe mich jetzt entschlossen, einen Bass bauen zu lassen.

Dann würde ich Farbwünsche usw. mit dem Geigenbauer absprechen. Die mir bekannten Kisten sind tendenziell unifarben, ich bin mir sicher, dass das weniger Arbeit ist und ein farbliches Absetzen der Decke vom Rest wie von dir gewünscht die Kiste ordentlich verteuert.

Und wenn du zukucken möchtest, solltest du einen Geigenbauer in deiner Nähe wählen. Das macht auch Nacharbeiten und Wartung einfacher. Hast du denn schon einen Kandidaten ins Auge gefasst?

bei einem gewissen Hersteller kommt das aber immer Mal wieder vor wie es scheint.

Das scheint so, weil die Wilfers in Möhrendorf / Erlangen relativ viele Bässe produzier(t)en. Auf dem Pannenstreifen stehen auch mehr VWs als Bentleys, wobei die inzwischen glaube ich auch zu VW gehören ... Egal. Ein paar Interneterzählungen über eingesackte Decken würden mich nicht schockieren, passiert ist das aber auch schon vor dem Internet.

Und so ganz allgemein würde ich nur bauen lassen, wenn ich genau weiß, was ich will, das auch artikulieren kann und der Gebrauchtmarkt partout nichts hergeben will, was sich ungefähr deckt mit meinen Vorstellungen. Bist du, lieber basso navo, alter Hase und kennst dich gut aus?
 
Es ist aber schon ein Phänomen, dass die betroffenen Bassisten in einen Kausalzusammenhang mit der Bauweise der Instrumente gestellt haben. Dünne Decken klingen laut, sind aber auch anfällig.

Für mich ist das nicht wichtig, da ich ja keine neuen Instrumente kaufe. Wenn ein alter Bass eine dermaßen eingesunkene Decke hätte, würde ich ihn nicht kaufen, ein leichtes Einsacken ist kein Problem.
 
Eigentlich ist alles wesentliche schon gesagt..:-) Ich wäre/bin mit dem "bauen lassen" bei Kontrabässen auch sehr zurückhaltend... der passende Bass findet dich sowieso ;-) und wenn es "nur" um die Lackierung geht.... "alte" Bässe lassen sich (mit entsprechendem Aufwand) auch neu lackieren....wobei "heller" lackieren vermutlich "etwas schwierig" werden könnte... 8D
Ich war und bin jedenfalls froh, die Instrumente vor dem Kauf ausprobieren zu können... obwohl meine Erfahrungen mit "bauen lassen" bisher extrem positiv sind.
Ich habe mir im Laufe der Zeit zwei sehr unterschiedliche akustische Gitarren bauen lassen, zum einen, weil ich ziemlich genau wusste, was ich will und das so nicht "da" war und zum anderen, weil ich die Gitarrenbauer kannte bzw. (sehr gut) kenne. Von daher kenne ich auch die "Spannung", ob das wohl alles gut geht und so wird wie gedacht oder völlig "daneben" geht oder sogar noch besser wird...:-P
Und bei akustischen Gitarren ist "Stabilitätsfrage" bei weitem nicht so "groß" wie bei Kontrabässen...:-P
 
Danke ChristophKammer, 6Saiterbass und LaFaro für Eure ausführlichen antworten. Momentan habe ich fast das Gefühl, mich für einen Neubau 'rechtfertigen' zu müssen. Also gut:

- Ich möchte gerne ein neues Instrument.
- Ich möchte sehen/hören, wie es sich entwickelt.
- Der Bassbauer hat seine Werkstatt 'um die Ecke'.
- Ich kann beim Bau zusehen und Einfluss nehmen.
- Ich hätte gerne ein neues Instrument.

Alles in Allem eine Mischung aus Bauchgefühl und Verstand.

Eure Anmerkungen und Hinweise behalte ich dabei im Hinterkopf und entsprechend kritisch werde ich den Bau begleiten. Vertrauen in den Meister ist natürlich Vorausssetzung.
 
Rechtfertigen musst du gar nichts :-) Ich bin gespannt und neugierig auf deine Erfahrungen und Beobachtungen... es ist ja nicht so, dass ich nicht auch schon darüber nachgedacht hätte, aber es gab wie gesagt immer wichtige Gründe dagegen oder mindestens genauso gute Alternativen...:-) bevor ich "Primus" gefunden habe, habe ich auch einige Zeit immer wieder mal Bässe getestet und da waren schon einige "verführerische Angebote" dabei...;-)
 
Jeder ist seines Glückes Schmied, von daher sind meine Beobachtungen rein anekdotischer und persönlicher Natur.
 
Vertrauen in den Meister ist natürlich Vorausssetzung.

Genau so ist es!! Ein Geigenbaumeister hat eine fundierte Ausbildung hinter sich und weiß, was er sagt. Das Internetgespräch kann als schmückende Beigabe ja mal ganz nett sein, die Kompetenz der Schreibenden und damit der Wahrheitsgehalt ihrer Aussagen bleiben hingegen immer mehr oder weniger verschleiert, das kann man glauben oder nicht.

Wenn du mit deiner Wahl ein gutes Gefühl hast, ist alles richtig. Ich habe in Möhrendorf vor Jahrzehnten mal auf der Durchreise eine Reparatur machen lassen, das ging total problemlos, schnell und gut. Super nette Leute, sehr entgegenkommend, kompetent. Ich bin gespannt auf das Ergebnis!!

Momentan habe ich fast das Gefühl, mich für einen Neubau 'rechtfertigen' zu müssen.

Nö, musst du nicht. Aber wenn du in dieser öffentlichen Laberecke hier ein Thema zur Diskussion stellst, musst du auch mit Antworten rechnen. Und zum Thema "Neubau" haben viele Kollegen viele Meinungen, und die sind alle aus der jeweiligen Perspektive richtig und nachvollziehbar.
 

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