Zu verkopft, und nun?

ABER: kann es nicht einfach sein, dass du deswegen so "verkopft" zu SEIN SCHEINST, weil du das was du spielst einfach nicht richtig kannst sprich geübt hast und das merkst?
Das deckt sich mit einer Erfahrung, die ich mal gemacht habe. Es gibt Fehler, die man macht, die einem selbst kaum auffallen, aber sich indirekt über einen gedanklichen Zwischenschritt der fehlt letztendlich lösen lassen.
Ich habe mich lange Zeit über mein mäßiges Tempo bei Wechselschlag geärgert. Fiel aber in keiner Band negativ auf, weil ich ansonsten alles im Griff hatte. Beim Üben habe ich dann auch so Sachen wie die Burst-Methode und viele mehr probiert. Das Problem war letztenlich die Anschlagsbewegung, die mehr aus der Kraft der Unterarme kam als schwungvoll aus den Fingern selbst, ähnlich wie ein Drummer beim schlagen mit den Sticks ja auch das Gewicht der Sticks nützt und nicht starr die Bewegung aus dem Unterarm ausführt. Draufgekommen war ich über das Phänomen, das beim 3-Finger-Gallopping diese Figur eigentlich ohne zu üben geht, nicht aber durchlaufende Finger in Sechzehnteln mit drei Fingern. Da drücken nämlich die übrigen 2 Finger eher die Seite, als sie schwungvoll anzuschlagen. Der Ringfinger besitzt von Natur aus mehr "Schwungkraft" als die andern Fingern. Daraus folgt, diese Bewegungsform müssen die anderen Finger erst lernen und damit begann die Verbesserung. Alles kein Problem, wenn man nicht zu früh stirbt.
;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe Geos Klangbeispiele von seinen Bässen im Kopf.
Es ist nicht so, das er nicht grooven kann. Aber nicht sehr konstant. Es holpert halt des öfteren.
Deswegen teile ich die Meinung von @CPerschke , dass das Material nicht richtig sitzt.
Es besteht also Hoffnung :great:

Also einfache groovige Sachen auswendig lernen und spielen.

Tatsächlich habe ich in meinem Leben 2 kennengelernt, die haben geübt wie die Ochsen, sie konnten nicht grooven. Ging nicht, Gehirn irgendwie falsch verschaltet... Da war Hopfen und Malz verloren. Wegen dem einen hab ich dann den Bass übernommen, das konnte ich nicht aushalten :rolleyes:

Zum Thema klatschen und so.... es ist mir unmöglich, im Auto Musik zu hören, ohne die (gedachte) Bassdrum, leider links und die Snare in verschiedenen Variationen auf dem Lenkrad mitzuspielen :D

Wenn da nur nicht immer dieser blöde Verkehr wäre :nix:
 
Er übt aber auch das Zeug in unterschiedlichen Tempi und Metronom auf 2 und 4, oder?
Geo, kennst du dass, machst du das? Dabei entsteht der Eindruck als wenn das Metronom einen anschiebt, macht auch einfach mehr Spaß, weil die Aufmerksamkeit länger aufrechterhalten bleibt.
 
Frage: Wenn du übst und einen Fehler bemerkst, hörst du auf? .... Ist dies der Fall, dann hängst du am Notenmaterial und nicht am Beat ...

.... => Teile deine Übezeit auf in "Linie lernen" ... und ... "Time lernen" ... Bei Time lernen, nimm bewusst was Einfaches - im Zweifel nur den Grundton, oder auch ein "Plop, Scratch, usw." - und packe dir einen "Beat" (aus Garageband) dahinter. Lass dich drauf ein !!! Es geht dabei nicht um richtig/falscher Ton, sondern nur um das Gefühl für Zeit (den Puls). Versuche das bis zu dem Punkt zu automatisieren, an dem du "aussteigen kannst, deine Bewegung aber weiter läuft" und höre dir selbst zu.

Sitzt das, nehme dir einen Drumbeat bei dem du alle 8 Takte einen Takt auslässt. Treffe die 1, wenn der Beat zurück kommt (klappt das, läuft die innere Uhr weiter 👍) ... Victor Wooten sagt zum Metronom - mein Ziel ist es, mich vom Metronom zu lösen, weil ich die "gute Zeit" habe. Also spielt er viel zur Grundzeit des Metronoms, bis er drin ist. Dann lässt er "Signale" vom Metronom weg ...

Für dein Üben, lasse natürlich die "komplizierte" Linie weg. Der Fehler Controlling Freak in dir würde verhindern, dass du dich auf die Time einlässt.



Wenn auch das klappt, dann versuche es mit der eigentlichen Bass Linie ...

Gruß
Martin
 
Ja. Das ist beim Üben mit das Wichtigste, weil du sofort merkst wie exakt du spielst. Immer bei der Arbeit mit Achtelgooves auf die die 2. und 4. Viertel das Metronom laufen lassen. Bei 16tel Sachen auf die „und“ zwischen den Viertel. Am Anfang ist das ungewohnt aber damit wird das Spiel sicherer - vermutlich hängt alles daran, weil du so Kontrolle bekommst. Die Abweichungen hörst du garantiert 👍😀
 
Geosammler, Ich hätte dann noch eine Idee, die vielleicht auch was für Dich wäre (falls Du es nicht sowieso schon machst): ich nehme mich häufig selbst auf und höre es mir dann an, um mich selbst zu kontrollieren (da ich ja meist ohne Lehrer lerne). Ich versuche dann, es quasi "von außen" anzuhören, also als wenn ich es nicht selbst gespielt hätte. Da fällt mir manches auf, z. B. zu hastig, zu langsam, groovt nicht oder so, was ich beim Spielen nicht bemerkt habe. Wenn ich Kirchenorgel übe, nehme ich es beispielsweise auch manchmal auf und probiere dann, zu meiner Aufnahme zu singen, wenn ich mir mit dem Tempo für ein neues Lied nicht sicher bin. Im Zeitalter der Smartphones und Tablets ist das ja so einfach :claphands:
 
Wobei wir wieder bei der Timing-Unterstützung durch das Metronom sind. Schreib die Tage mal, wie es dir mit 2 und 4 ergangen ist. 😀
 
Hast du ein IOS Gerät? iPhone oder iPad? Dann kannst du dir mal iPracticePro anschauen. Das ist ein kleine Tool ... Ein Metronom mit Chords/Dronen usw. Da kannst du auch einschalten, dass er immermal Klicks zufällig weglässt.
 

Ich kann Deine Situation gut nachvollziehen. Ich spiele in einer Coverband mit sehr guten anderen Musikern. Ich habe oft das Gefühl, dass ich nicht genug Groove liefere. Ich bin auch eher sehr analytisch-"verkopft" und kann nicht gut aus mir rausgehen oder mich vor anderen zum Affen machen.
Will zwar grooven, aber so richtig gut gelingt es mir nicht. Ich kann technisch halbwegs sauber spielen, aber es groovt selten so richtig gut.
Ich habe vor kurzem ein Video von Tom Bukovac gesehen, in dem er seine Spieltechnik erklärt, klar Gitarrist (ein unfassbar guter) aber trotzdem ist mir ein Satz besonders aufgefallen: er meinte (etwas übertrieben) dass er beim Spielen keinen einzigen Muskel anspanne. Dann habe ich geübt und habe mir dann bewusst gemacht wie verkrampft ich eigentlich spiele. Schultern nach oben gezogen, Kiefer fest zusammengebissen bei schnellen oder schweren Passagen. Dann habe ich wirklich versucht alle Muskeln zu entspannen, habe auch nicht mehr so ein fest angeschlagen und siehe da: viel viel besser. Nur gelingt es mir noch nicht gut diese "Entspannung" gleich bei Beginn des Spielens abzurufen, aber auch das ist vermutlich einfach Übungssache.
Fühl mal in Dich rein beim Spielen, ist bei Dir der ganze Schultergürtel und oder die Unterarme angespannt wenn Du spielst? Beißt Du die Zähne zusammen?
Vielleicht hilft Dir das auch weiter. Nur die wenigsten werden wirklich grooven können während sie steif wie ein Schraubstock sind.
 
Für mich ist für entspannten Groove entscheidend, dass ich den Rhythmus und die Time des Songs fühle und weiß, wo die jeweiligen Töne liegen, anfangen und enden. Um das hinzubekommen, habe ich mir etwas für mich Funktionierendes angeeignet.

Ich mache es so:

Wenn ich eine Basslinie auswendig spielen kann, dann mache ich meistens - bei nächster Gelegenheit - einen kurzen Gang um die vier Ecken und laufe bei geraden Taktarten im Tempo des Songs oder in halber Geschwindigkeit und gehe dabei die Basslinie im Kopf Ton für Ton durch. Dadurch spüre ich unklare Stellen auf und kann sie beim Gehen automatisch auf die richtige Zählzeit einsortieren. Nach ca. 3 - 4 konzentrierten Durchgängen weiß ich genau, wo die einzelnen Töne sitzen müssen, wiel lang die einzelnen Töne sein müssen und kann es dann auch i.d.R sofort reproduzieren. Das hilft mir dabei, die Basslinie konsistent und souverän auf die richtigen Zählzeiten zu spielen und meinem Gitarristen und der Sängerin eine klare rhythmische Botschaft zu senden, auf die sie sich verlassen können. Wenn ich spontan bei irgendwas mitspielen soll, schaue ich mir die Changes an und "laufe" vier oder acht Takte lang in Gedanken ohne einen Ton zu spielen, dabei sortiere ich mich und steige dann ein. Das klappt für mich gut und zuverlässig. Dann ist auch ein konsistenter Groove leicht zu halten.

Bei krummen Rhythmen hilft mir nur auszählen und üben, üben, üben, bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist...
 
...er meinte (etwas übertrieben) dass er beim Spielen keinen einzigen Muskel anspanne. Dann habe ich geübt und habe mir dann bewusst gemacht wie verkrampft ich eigentlich spiele.
Mir hat letztens ein Basslehrer gesagt, dass ich mit den Tönen den Kiefer bewege, ich hab's mir abgewöhnt und lasse den Kiefer jetzt locker.
Keine Ahnung ob das mit dem Groove zusammenhängt.
 

Zurück
Oben Unten