Okay, kann man wirklich so verstehen, was mich angeht, haste Recht.
Es ist halt einfach schwierig manchmal.
Ich telefonier oft mit meinen Single-Muttis auf Arbeit bis nachts, weil jeder seinen Struggle hat und wo Leben ist, da hör ich zu und versuch brauchbar zu sein. Das fängt schon da an, wo eine Asi-Mutter sich aufregt, dass die Alte aus der Kita sagt, dass der Junge schielt. "Mein Kind ist doch kein Mongo!" da nehm ich mir alle Zeit, die ich entbehren kann, am Ende hat der Junge ein Pflaster aufm Auge und eine Brille.
Geht mich eigentlich nichts an, aber diese wirklich nicht besonders begabte Frau in ihrer Rolle zu unterstützen, wer wär ich, wenn nicht.
Die andere Mama kann nicht mehr, weil sie überfordert ist und dann bringt der Opa Triangel und Trommel mit und die weint, weil sie es nicht mehr ertragen kann, weil alles laut ist und sie kommt nicht gegen an.
Da führe ich Gespräche über Musik, Kunst und Intelligenz und mach Vorschläge, "ich singe wie ein Rabe", egal, nimm Dir diese Musik-Zeiten mit Deinem Sohn, aber bring ihm auch bei, dass es nicht immer Zeit für Kunst ist.
Alter, wenn man mich dafür bezahlen würde, wär ich Millionär. Bin ich aber durch den ganzen Scheiß schon emotional, daher alles gut.
Wenn was lebt, sollte man damit respektvoll umgehen und ich erkauf mir dadurch schon auch Seelenheil.
Aber vielleicht sollte man vorher darüber nachdenken, was ein Kind bedeutet.
Müssten das alle selber zahlen, hatten wir eine andere Geburtenrate. Kann ich nicht belegen, aber fühl ich so.