Die unmöglich einstellbare Saitenlage (und wie sie schlussendlich eingestellt wurde)

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Hainer

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Moin,
vorweg, das ist mein erster Beitrag hier, habt bitte Nachsicht. Ich hoffe auch, das Thema wurde noch nicht zu Tode behandelt hier, hab beim schnellen durchblättern nichts gefunden. Ansonsten schreibt, und ich lösch den Beitrag wieder.
Aber hier ein kurzer Bericht:

Ich bin ein relativ neuer Bassspieler, ich hab mir vor knapp 10 Jahren einen Bass (Ibanez SR300, ohne Extrabuchstaben) mit Amp gekauft, ein Jahr gespielt, und dann 8 Jahre nicht.
Seit einem guten Jahr findet der Bass aber immer öfter den Weg in meine Hände, und ich finde immer mehr Spaß am spielen. Nur mit dem Bass wurde ich nie warm, die Saiten sind ewig weit über dem Griffbrett (ohne zu übertreiben, fast einen Zentimeter. Bild zum Vergleich, auf dem Foto ist ein 5er Imbus) und auch wenn die Saiten gestimmt sind, sind einige Noten schief.

R0001978 (2).jpg

Grade, wenn man nur einen Bass besitzt und gespielt hat, ist es schwer zu merken, wenn etwas nicht stimmt. Beim stöbern auf YT bin ich dann aber auf das Thema Bass-Setup gestoßen (genauer gesagt, dieses Video: Make Your Sh*tty Bass Play Like a DREAM ), und hab direkt losgelegt. Gekommen bin ich bis zur Saitenlage: Wenn ich die Brücke angenehm tief einstelle (ca. 3mm über dem 12. Bund), schnarren die hohen Bünde, stell ich die Saitenlage so, dass die Bünde nicht schnarren, ist die Brücke auf Anschlag oben, und ich habe wieder mein altes Problem. Es wirkt, als Ob der Hals U-förmig wäre, und zur Brücke hin wieder hochkommt.

Also, blöd glaufen, Bass ist halt blöd, such dir n Neuen. Als Student so eine Sache, aber ich wollte eh mal einen P-Bass probieren, da kann ich mit dem Sparen anfangen.
Aber ganz dabei wollte ich die Sache doch nicht belassen. Irgendwo bin ich darauf gestoßen, dass Gitarrenbauer die Hälse manchmal mit Holz unterfüttern, um zu kompensieren, wenn Hals und Body nicht perfekt zueinander passen. Das klingt nach dem Pfusch, den ich auch versuchen würde, also Saiten entspannt und Hals abgeschraubt. Zwei Sachen kommen zum Vorschein: Die Halstasche ist super rau und mitlackiert worden, aber: Netterweise wurde ein Stück Schleifpapier dazugelegt.

R0001977 (2).jpg

Das Stück war am Body in der Halstasche, Ich habe es erst für ein Stück holz o.Ä. zum Ausgleichen gehalten. Aber das könnte mein Problem verursacht haben, hab also das Schleifpapier entfernt, die größten Farbhügel entfernt, und sieheda: Die Saitenlage lässt sich jetzt richtig einstellen! Wenn man nichts anderes Gewohnt ist, ists schon bemerkenswert, wie viel entspannter und spaßiger der Bass dadurch geworden ist. Bin jetzt auf etwas unter 3mm zwischen E-Saite und 12. Bund.
Nur Oktavrein wird der Bass wohl nicht werden, Dafür müsste ich die Sättel von der Brücke schieben, und eine neue Brücke ist mir der Bass nicht Wert. Da heißt es, weiter auf den P-Bass sparen.

Falls jemand ein ähnliches Problem hat, vielleicht lohnt es sich ja öfter mal, unter die Hälse zu schauen :D
 
Hey,
erstmal herzlich willkommen.
Das klingt ja sehr abenteuerlich.
Falls nochma iwas sein sollte, guck doch ma hier rein.
Diese und die folgenden Seiten haben mir anfangs gut geholfen.
Ansonsten wär noch wichtig:
Preci ist super und Linde mumpft.
Cheers...
 
Danke, @Taubenhaucher, ich schau die mal durch!

Das verstehe ich nicht. Könntest du da mal ein Foto posten?
Die Saitenreiter sind soweit wie geht ausgefahren, ohne dass der 12. Bund eine gerade Note spielt. Wenn ich weitergedreht habe, ist der Sattel von der Schraube gesprungen, die Schraube ist zu kurz. Aber ich habe es jetzt noch auf den letzten Gewindegängen "balanciert" gekriegt, von daher passt alles.
(Schade eigentlich, das wäre die Perfekte Ausrede für was Neues gewesen..)
 
Die Saitenreiter sind soweit wie geht ausgefahren, ohne dass der 12. Bund eine gerade Note spielt. Wenn ich weitergedreht habe, ist der Sattel von der Schraube gesprungen, die Schraube ist zu kurz. Aber ich habe es jetzt noch auf den letzten Gewindegängen "balanciert" gekriegt, von daher passt alles.
Es klingt vielleicht verwegen, aber eine etwas längere Schraube könnte das Problem möglicherweise lösen.
 
Vorsicht als Anfänger bei solchen Pauschalaussagen. Ich spiele z.B. seit 1996 und hatte noch nie das Bedürfnis nach einem Preci, während der aus Linde gefertigte MusicMan Bongo, den ich eine zeitlang gespielt habe, was ganz anderes zum Thema „Mumpfen“ zu sagen hatte. Mach Dir Dein eigenes Bild zu den verschiedenen Bässen.
 
Ich würde an der Brücke noch mal alle Reiter wieder nach hinten stellen, bzw. wieder in die Mitte.
Bei einer 34" Mensur müsstest du vom Sattel zu den Reitern der Brücke ca. 86cm haben als Ausgangslage. Von da losgehend würde ich alles noch mal einstellen.

Wenn das nicht funktioniert ist da extrem was im Argen. Wobei das ohnehin der Fall war/ist, wenn ich mir die Bilder der Saitenlage anschaue....
 

Gekommen bin ich bis zur Saitenlage: Wenn ich die Brücke angenehm tief einstelle (ca. 3mm über dem 12. Bund), schnarren die hohen Bünde, stell ich die Saitenlage so, dass die Bünde nicht schnarren, ist die Brücke auf Anschlag oben, und ich habe wieder mein altes Problem. Es wirkt, als Ob der Hals U-förmig wäre, und zur
Hast Du eigentlich mal am Halsspannstab gedreht? Hilft gegen Saitenschnarren oftmals 😉
 
@frutnica Yes, ganz zu Beginn. Aber wie gesagt, jetzt läufts.
@goldbass Ibanez SR300, ohne weiter Buchstaben. Laut Seriennummer von 2011. Hat mich 2013 incl. Verstärker meine ich so um die 250/300€ zurückgesetzt, also nichts besonderes.
@Hozzy Die Saitenlage ist jetzt einigermaßen, aber damit, dass etwas ganz im Argen ist, hast du vermutlich auch Recht:

R0001982.jpg

Die Brücke ist auf die letze Gewindewicklung "ausgefahren", und im 12. Bund ist die Note grade. Aber ich glaub auch langsam, dass die Bünde nicht die richtigen Abstände haben (gibt es das überhaupt?): Im 19 Bund sind über alle Saiten die Töne zu tief (fast 15ct, laut meinem Tuner), im 20. wieder pefekt gerade.
Fairerweise kletter ich aber selten genug das Fingerboard so hoch, und werde auch noch eine Weile damit beschäftigt sein, zu lernen im Takt zu spielen. Dass man schmerzfrei und ohne viel Schnarren in die Bünde greifen kann ist für mich grade schon ein Riesengewinn, ich geb aber zu:

Nach alledem macht der Bass keinen Übermäßig wertigen Eindruck auf mich 👀
 
Also ich stimme die Leersaiten von G nach E (beim 4-Saiten von der höchsten zur tiefsten).
Wenn die stimmen, dann gehe ich an die Oktaven im 12. Bund (wieder von höchster zur tiefster).

Dann kontrolliere ich manchmal noch die am häufigsten gespielten Töne im Bereich der ersten 5-7 Lagen, wie das G im dritten der E-Saite, das C im dritten der A-Saite, das A im 5. Bund der E oder 7. der D-Saite, das E im 7. der A Saite (--> das mache ich aber nur, wenn ich dem Bass ein Grundsetup verpasse --> ansonsten Leersaite und Kontrolle 12. Bund übers Stimmgerät und feddisch...)

Du wirst kaum ein Instrument finden, bei dem über alle Saiten vom 1. bis zum letzten Bund alle Töne perfekt passen (und schon gar nicht immer centgenau!!! - und wer das am Ende hört, der darf das von mir aus gerne behalten :D)
 
So einen SR300 hatte ich auch mal. Für die Preisklasse fand ich den eigentlich ganz gut und wertig verarbeitet.
Ich konnte aber mit dem dünnen / schmalen Hals nicht umgehen und habe ihn wieder verkauft.
Aber anfürsich hat er gut geklungen, ließ sich gut einstellen und war wie erwähnt wertig.
Je nachdem wo Du wohnst gilt das Angebot, dass man sich das Teil Mal anschaut ...
Hier wird man geholfen.
 
@frutnica Habs mal eingestellt, bin aber noch zurückhaltend dabei Leute "im echten Leben" mit einzuspannen ;-). Aber Danke auf alle Fälle!
 
Schrauben zu kurz.
Die Fräsungen in der bridge für die Schrauben haben noch reichlich Luft.

Um die bridge einzustellen, Saite stimmen, und dann am 12. Bund gegriffenen Ton mit dem Flageolett vergleichen.
Ist der gegriffene höher als der Flageolett, bridge nach hinten schrauben und wieder von vorne, bis sie gleich sind...
 
Ein schlecht eingestellter Bass trübt ganz schnell den Spiel-Spaß.
Und wer beim Bass einstellen nicht alle Kapitel kennt, schöpft nur die Hälfte aller Möglichkeiten aus.
Dabei gehe ich wie folgt vor (das Setup kann dabei bei anderen leicht variieren):
  1. Halskrümmung
    1. Mit einem Kapodaster im 1. Bund, mit einer Hand den 17. Bund herunterdrücken, misst man mit der verbleibenden Hand idealerweise mit einer Fühlerlehre den Abstand zwischen Bundstab und Saite im 7.Bund. Dabei eine Fühlerlehre mit 0,012" verwenden (ca. 0,304mm). Die Fühlerlehre sollte dabei "satt" zwischen Bundstab und Saite passen, es sollte also keine Luft zwischen Fühlerlehre und Saite sein (Halskrümmung zu konkav), und die Fühlerlehre sollte die Saite nicht nach oben drücken (Halskrümmung zu konvex). Halskrümmung entsprechend anpassen bis die Fühlerlehre passt. Beim einstellen bitte immer den richtigen Inbus verwenden, damit die Halsspannschraube nicht "ausgenudelt" wird.
  2. Sattelkerbung (oder first fret action)
    1. Die Saitenhöhe im 1. Bund misst man wieder mit einer Fühlerlehre. Dabei drückt man die Saite im 3. Bund runter, und nimmt eine 0,003" (ca. 0,0762mm) Fühlerlehre. Auch hier sollte die Fühlerlehre "satt" zwischen 1. Bundstab und Saite passen. Ist der Abstand zu groß kann eine Sattelfeile helfen. ACHTUNG: hier sehr vorsichtig vorgehen. Was weg ist, ist weg. Im Zweifel lieber jemanden fragen der sich damit auskennt. Ist der Abstand zu niedrig (was bei mir noch nie vorgekommen ist), dann würde ich den kompletten Sattel austauschen.
  3. Saitenhöhe
    1. Ich strebe eine Saitenhöhe von 5/64" (ca. 1,983mm) bis 6/64" (ca. 2,382 mm) an. Das ist aber pers. Gusto. Gemessen wird hier mit einer Schieblehre oder einer sog. String Action Gauge im 17. Bund zwischen Bundstab und untere Saite. Über die Saitenreiter dann entsprechend die Saitenhöhe anpassen (hoch/runterschrauben).
  4. Oktavreinheit
    1. Saite leer gezupft stimmen. Dann Saite im 12. Bund gezupft, Stimmgerät, und nochmals im 12. Bund als Flageolett, Stimmgerät. Ist der gegriffene Ton im 12. Bund tiefer als das Flageolett, dann Saitenraiter nach vorne schrauben (Saite verkürzen). Ist sie zu hoch dann nach hinten (Saite verlängern). Gegriffener Ton und Flageolett müssen übereinstimmen.
  5. Pickuphöhe
    1. Saite im letzten Bund runterdrücken, mit der String Action Gauge oder Schieblehre dann den Abstand zwischen Pickup (Polepiece) und untere Saite messen. 3/32" (ca. 2,38 mm) für die tieferen Saiten (E und A) und 5/64" (ca. 1,983mm) für die höheren Saiten (D und G). Hier dann über die Pickupschrauben den Abstand zwischen Pickup und Saite anpassen.
Auf Youtube gibt es viele Videos zu dem Thema. Am besten erstmal anschauen bevor man losschraubt. Und wenn man dann noch jemanden kennt.... es ist immer besser sowas mit Unterstützung zu machen. Insb. wenn man sowas noch nicht gemacht hat, und die Feinheiten vielleicht noch nicht alle kennt.

HTH.
 
Bei nem SR 300 wirds mit ziemlicher Sicherheit nicht so sein, dass die Bünde falsch gesetzt bzw. das Instrument generell nicht bundrein ist. Da wurde auch schon in 2011 mit CNC gearbeitet und gerade Ibanez ist auch im günstigen Segment in puncto Qualitätskontrolle sehr in Ordnung, ähnlich wie Yamaha. Kurz: das wird schon keine komplette Gurke sein.

Das was @alex-bass schreibt, stimmt. Ich vermute, dass hier die Halskrümmung für viele Sorgen verantwortlich ist, denn 3mm im 12. Bund sind (imho) immernoch eine inakzeptable Saitenlage. Selbst für n Plekdengler. Zumal du @Hainer selbst schreibst, dass der Hals quasi U-Förmig ist.

Drück mal die E-Saite gleichzeitig im ersten und im letzten Bund nach unten und guck dir den Abstand von Bund zu Saitenunterkante im 12. Bund an. Wenn das mehr als n Viertelmillimeter ist, musst du die Halskrümmung nachstellen. Das ist quasi die quick&dirty Version von dem was @alex-bass schrieb und bei der man nichts verkehrt machen kann.
 

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