Finger...zu wenig Druck!

dbp

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Hi, ich spiel noch nicht lange Bass und habe deshalb mal eine Frage. Ich hab nicht wirklich viel Druck auf dem Ringfinger und dem kleinen Finger (linke Hand). Vor allem wenn zwischen dem Zeige und dem Ringfinger ein Bund frei ist (also z.b. 5-7 auf der E-Saite schnell hintereinander(5=Zeigefinger, 7=Ringfinger)) dann hört es sich einfach nicht gut an, die Saite klappert nur an dem Bundstäbchen...hab 5-7 auch mal mit Zeigefinger und kleinen Finger versucht, dann treffe ich den 7. Bund zwar besser, habe aber dafür noch weniger Druck...was tun? Irgendwelche Übungen/Tipps?

mfg dbp
 
Du beschreibst ein typisches Anfängerproblem, das ich selbst auch hatte. Die Lösung des Problems wurde hier schon beschrieben:

a) üben, üben ,üben und dabei
b) die richtige Haltung der Greifhand immer wieder kontrollieren

Dabei kann ein Lehrer sehr gut helfen.

Ich habe zunächst 1 Jahr autodidaktisch mit einem Buch gelernt. Erst dann habe ich Bassuntericht bei einem Lehrer genommen. Das war -aus der Sicht von heute- genau 1 Jahr zu spät: Ich hatte mir bei meiner Überei eine falsche Haltung der Greifhand beigebracht. An der Korrektur arbeite ich noch heute [**/][V][xx(]
 
Es gibt auch noch den Kontrabass-Fingersatz, mit dem ich auch angefangen hab.
Einfach den Ringfinger und den kleinen Finger zusammen auf einen Bund setzen, so kriegst du die entfernung und den Druck gut hin.
Das ist halt speziell für Anfänger gut, die mit den größeren Maßen des Basses noch nicht gut zurechtkommen.
Du solltest dir aber auf Dauer dann doch den Gitarrenfingersatz antrainieren, weil man mit vier Fingern einfach mehr spielen kann.
So hab ich das gemacht und es hat eigentlich echt gut geklappt...die Kraft kommt - wie meine Vorredner schon gesagt haben - aus der Übung. Einfach viel spielen, dann wird das schon.
Grüße
 
Mach nicht den Fehler und spiel um die schwachen Finger rum, sondern nutze sie konsequent und "normal".

Kontrabassfingersatz halte ich für überholt und deswegen schon gar nicht sinnvoll - wenn du schon eine Schwäche abtrainieren willst, dann auch richtig. Das geht dann auch schneller, wenn du die Finger einzeln benutzt.

Ein Lehrer kann am Anfang nicht schaden, damit du ne gute Haltung bekommst und nicht verkrampfst oder dir ne Sehnenscheidenentzündung anspielst.
 
Frag doch mal bei jemandem der schon länger Bass spielt, ob er mal schauen kann was er von deiner Sautenlage hält. Ein guter Musikalienhändler wird das in kürzester Zeit erledigen, läuft bei den Leuten doch eher unter Kundenservice und fragen kostet nichts. Falls die in Ordnung sein sollte überprüf mal, wo Du die Saite runterdrückst. Das Bundstäbchen, das das Ende der schwingenden Saite darstellt sollte zwar unbedingt frei sein, also nicht mit dem Finger auf das BS drücken, aber jeder Millimeter, den Du den Finger näher am nächsttieferen BS aufsetzt ist verschenkt. Dadurch kommt es nur zu unnötig großem Kraftaufwand und es besteht die Gefahr, daß Du den Ton außer Stimmung drückst. Ansonsten spielen, spielen, spielen! Die Kraft kommt von allein, aber laß Dich ruhig zumindest am Anfang von einem guten Lehrer beraten, man guckt sich sonst schnell was falsch ab
 
OK, danke schon mal für die vielen Tipps. Ich denke, dass ich mir bald einen Lehrer hole.
 
Versuch vielleicht auch mal den Kontrabass Satz.
In tieferen Lagen, also wie in deinem Beispiel, benutze ich immer Ring- und kleinen Finger.
Dabei kann der Ringfinger ruhig etwas über den Hals hinaus gestreckt sein.
 
Zitat:Original erstellt von: dalom


Dabei kann der Ringfinger ruhig etwas über den Hals hinaus gestreckt sein.
[:O!]Das kommt mir spanisch vor...
Aber abgesehen davon hab ich mich ja auch schon positiv zum KB-Fingersatz geäußert...
 
Der Kontrabassfingersatz ist nicht gut, denn damit trainiert man die beiden Finger nicht, sondern entlastet sie. Nur konsequentes 4 Finger-Greifen macht die schwächeren Finger so stark, dass sie auch in den tiefen Lagen keine Probleme mehr darstellen.
In den tiefen Lagen Arpeggien oder normale Licks über ne Skala sind sonst nur mit rumrutschen und derlei ähnlichem Unsinn möglich.

Das Trainieren der zwei Finger dauert Zeit, aber lohnt sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm na vielleicht meinte ich gar nicht das was man Kontrabasssatz nennt.
Ich meine es so, dass der kleine Finger mit der vorderen Kuppe die Saite drückt und der Ringfinger ausgestreckt daneben liegt und die Saite auch herunterdrückt.
Dabei schaut er etwas über den Hals hinaus.
 
Zitat:Original erstellt von: dalom

Hm na vielleicht meinte ich gar nicht das was man Kontrabasssatz nennt.
Ich meine es so, dass der kleine Finger mit der vorderen Kuppe die Saite drückt und der Ringfinger ausgestreckt daneben liegt und die Saite auch herunterdrückt.
Dabei schaut er etwas über den Hals hinaus.

Und genau das ist des Pudels Kern!

Du verliersst einen Finger in den tiefen Lagen der keinen anderen Bund mehr greifen kann! Schnelleres Spielen wird dabei ziemlich schwer weil viele Lagenwechsel gemacht werden müssen!

Ich würde den Kontrabassfingersatz nicht empfehlen! Auch mit kleinen Händen kann man mit etwas Übung (die ist halt unumgänglich) one-finger-per-fret spielen!

Dabei benötigt man halt etwas mehr Kraft (die kommt wie schon gesagt durch konsequentes Üben und "normales" Benutzen der schwachen Finger!) aber es lohnt sich imho!

gruß
förb
 

Ja und nein.
Wie förb schon sagt, ist es auf jeden Fall besser, den Gitarrenfingersatz auch in den tiefen Lagen zu beherrschen, weil man einfach mehr und schneller spielen kann.
Ich finde aber, dass es gerade für Anfänger eine gute Übergangslösung ist, erstmal mit dem Kontrabass-Fingersatz zu arbeiten. Ich sprech da aus eigener Erfahrung...aber ich denk auch, dass es nicht schadet, wenn man den Gitarrenfingersatz gleich richtig übt.
 
Zitat:Original erstellt von: diePile


Ich persönlich finde das man sich beide aneignen soll den beide haben ihre Vor und Nachteile und wen man beide kann nimmt man jee nach bedarf (intuitiv) den einen oder den anderen..........

aber in den Tiefen lagen ist der KBFS sicher besser.......

Ich weiß nicht....sag mir mal einen Vorteil den der KBFS gegenüber dem one-finger-per-fret hat? Mir fiele spontan keiner ein....

Deswegen rate ich immer dazu gleich "richtig" anzufangen auch wenns am Anfang schwer fällt mit dem Greifen!
 
AUF jeden Fall:
1. Finger spitz aufsetzen (Finger schön im Bogen)
2. Nicht stark drücken
3. Parallele Handhaltung
 
Zitat:Ich persönlich finde das man sich beide aneignen soll den beide haben ihre Vor und Nachteile und wen man beide kann nimmt man jee nach bedarf (intuitiv) den einen oder den anderen..........

Genau!!!!



Zitat:Ich weiß nicht....sag mir mal einen Vorteil den der KBFS gegenüber dem one-finger-per-fret hat? Mir fiele spontan keiner ein....

Spiel mal nen 2-stündigen Dienstleistungs -Jazzgig (d.h. 2 Stunden durchgehend Walking Bass in den tiefen Lagen), spätestens dann wirst Du es wissen.....
 
Zitat:Original erstellt von: J.B.Ecker

Zitat:Ich weiß nicht....sag mir mal einen Vorteil den der KBFS gegenüber dem one-finger-per-fret hat? Mir fiele spontan keiner ein....

Spiel mal nen 2-stündigen Dienstleistungs -Jazzgig (d.h. 2 Stunden durchgehend Walking Bass in den tiefen Lagen), spätestens dann wirst Du es wissen.....
Das ist ja aber wieder übungssache...wenn man das genug trainiert, kriegt man das auch hin [;-)]
 
Zitat:Das ist ja aber wieder übungssache...wenn man das genug trainiert, kriegt man das auch hin

...dann kann man ja auch gelich den KB-Fingersatz üben....

der KB-Fingersatz ist auf jedenfall entspannter, gerade wenn man über längere Strecken hinweg spielen muss - und entspannte Gliedmassen sowie optimal minimaler Krafteinsatz sind nicht unwesentliche Vorraussetzungen für grooviges Spiel.
B.Bed kann man ja für den einen oder anderen Lauf immer noch auf den Gitarrenfingersatz umswitchen....
 
als ich dieses problem noch hatte spielte ich teilweise einfach nur mit ring und kleinen finger um schneller die finger trainiert zu haben da ich ein ungeduldiger mensch bin, funktioniert super
 
Es gibt physiotherapeutische Übungen dazu, die für jeden (Anfänger bis Profi) nützlich sind.

Ich beschreibe sie Mal mit Worten, wenn ihr es nicht versteht, kann ich auch Bilder raufladen.

Ich empfehle die Übungen an einem Tisch oder einfach einem Untergrund, wo ihr per Sitzen bequem die Hand vor euch hinlegen könnt. Der Arm sollte gewinkelt sein, dass ihr eure Hand von oben seht. (Heisst, die Finger sollten nach links (rechte Hand) resp. rechts (linke Hand) zeigen. Achtung: Das Handgelenk muss auf der Platte bleiben! Es darf bei allen Übungen nicht in der Luft sein, sollte jedoch auch nicht so auf die Platte gedrückt werden, dass es krampft.


1. Übung:
Da du nach der linken Hand fragst, werde ich die Übungen für diese beschreiben (kommt aber prinzipiell nicht darauf an).

Du machst mit der Hand "ein Dach". Die Finger werden zusammengezogen, bleiben aber gestreckt! Es muss ein kleiner Hohlraum unter der Hand gebildet werden (eben, ein Dach). Die Knöchel müssen möglichst gleichmässig eine "Linie" bilden. Bei mir ist das Problem, dass mein kleiner Finger relativ klein ist im Vergleich zu den anderen. Deshalb muss ich ihn noch ein wenig weiter einziehen als die anderen). Danach die Hand wieder ausstrecken. Diese Übung (also einziehen und ausstrecken) mache ich zur Zeit 10 Mal.

2. Übung:
Nun behältst du die "Dachform. Du greifst jetzt mit deiner anderen Hand (am besten Mittelfinger und Daumen) die Hand bei den Zeige- und Kleinfingerknöcheln, sodass du diese zusammendrücken kannst.
Du drückst sie also zusammen und gibst dann wieder Gegendruck.
Wieder 10 Mal.

3. Übung:
Diese Übung ist mehr für deinen Daumen gedacht. Hilft besonders diesen Bassisten, deren Daumen sich beim Spielen verkrampfen.
Du fixierst deinen Blick nun auf den Daumenknochen (also dort, wo der Daumen beginnt, sozusagen der "Daumenknöchel"). Diesen schiebst du nun immer unter das Dächlein deiner Hand. Achtung: Nicht auf den Daumen konzentrieren, sondern auf den Daumenknöchel!
Auch dies 10 Mal.

4. Übung:
Nun kommt die, meiner Meinung nach beste Übung. Du "biegst" deine Finger nun, also eine Art "Krallenform", blöd gesagt "biegst" das Dach und positionierst deine Finger ein wenig gekrümmt, als würdest du z.B. ein Akkordeon oder ein Klavier spielen wollen.
Nun drückst du mit den Zeigefinger auf die Tischplatte und "tippst" mit den anderen drei Nacheinander vier Mal auf die Platte.
Also vier Mal Mittelfinger, Ringfinger, Kleinfinger, Kleinfinger, Ringfinger, Mittelfinger. Achtung, der Zeigefinger muss gedrückt bleiben und die anderen Finger dürfen nicht drücken. Das ist viel schwerer als es sich anhört, selbst ich als geübter Akkordeonspieler finde es noch knifflig, wenn man sich nicht voll darauf konzentriert. Danach drückst du mit dem Mittelfinger und tippst mit Zeige/Ring/Kleinfinger, dann mit Ringfinger drücken usw. usf.

Diese Übung hat zweierlei Vorteil: Erstens stärkt sie deine Fingermuskulatur (habe ich besonders beim kleinen Finger gemerkt), andererseits fördert sie extrem deine Koordination (habe ich wiederum beim Akkordeon gemerkt).

Aber Achtung, noch einmal, das Handgelenk muss immer auf der Platte bleiben!

Die Übungen sind wirklich super, helfen enorm und man kann sie überall machen. Ich mache sie z.B. immer in der Schule oder beim Arbeiten (sofern keine Kunden kommen, arbeite an der Kasse), wenn es mir langweilig ist. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Black Jack


versuch mal folgendes: den Daumen locker hinter das Griffbrett, den (sagen wir) Mittelfinger locker auf die Saite legen, im gewünschten Bund
dann spannst du die Hand ein wenig an (um die Position zu fixieren) und drehst gleichzeitig den Arm um den Fixpunkt, den der Daumen bildet (Bewegung aus dem Schultergelenk heraus)
im Prinzip ist das ein Hebel: langes Ende bildet der Arm, kurzes Ende die Hand mit dem gekrümmten Finger - das erzeugt dann einen sehr starken Druck auf die Saite ohne dass da viel Kraft eingesetzt werden muss.
Dabei wirst du feststellen, dass der Daumen tatsächlich ganz locker hinter dem Griffbrett liegt.

Liest sich möglicherweise komplizierter als es tatsächlich ist.
Wenn man das Prinzip verstanden hat, ist die Bewegung ganz selbstverständlich.
Also nicht festes 'Zupacken' mit der Hand, sondern diese lediglich starr halten und den Druck aus der Drehung um die Daumenstütze erzeugen.

Hui, gelesen habe ich es mehrmals, verstanden bisher noch nicht, gibt es da irgendwie ne schamtische Darstellung oder ein Foto wie du das meinst? [:D]

@Routa, deine Übungen klingen sehr vielversprechend, um sicherzugehen, dass ich die richtig ausführe, würde ich mich über Bilder freuen wie sie tatsächlich gemeint sind =)

 

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