Neues Kabel, neuer Sound

[downstroke]

Kann es sein, dass ein Kabel so immensen Einfluss auf den Sound hat?

Wir haben im Proberaum etwas umgebaut und meine Bassboxen stehen mir jetzt in ca. 3 m Entfernung gegenüber. Das Basstop steht neben mir, also brauchte ich 10 m Kabel um Amp und Boxen zu verbinden.

Da ich keine anderen Kabel hatte, hab ich erst mal Lautsprecherkabel (Klinke-Klinke) mit 1,5 mm^2 genommen. Die hab ich jetzt gegen Kabel (Klinke-Speakon) mit 2,5 mm^2 ersetzt.

Der Sound ist bei gleichen Einstellungen jetzt wesentlich fetter und auch lauter! Hätte ich nie gedacht, dass die Auswirkungen so groß sind.

 

[bigfellow]

Hätte ich bei dem Unterschied beim Querschnitt schon erwartet. Recht deutlich wird sowas immer, wenn ein Instrumentenkabel als Lautsprecherkabel verwendet wird.
Siehe übrigens auch hier:
https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14799875

Edit: Hast Du es bei dem alten Kabel nicht schon mit gehöriger Wäremeentwicklung zu tun gehabt?

 

[downstroke]

Wärmeentwicklung konnte ich nicht feststellen, aber die alten Kabel waren ja Lautsprecherkabel und keine Instrumentenkabel. Die kurzen Kabel die ich vorher benutzt habe, hatten auch "nur" einen Querschnitt von 1,5 mm^2.

Danke für den Link, ein interessanter Thread!

 

[Stratitis]

Zwischen 2x 1,5^2 und 2x2,5^2 bedarf es schon großer Längen und sehr guter Ohren, da was zu hören. Da auch nix heiss im Kabel. Immerhin ist 1,5mm2 für 16A zugelassen und dazu müsste man eine 4-Ohm-Box ununterbrochen mit 1000W quälen.
In Kabelquerschnitte und Materialien wird mehr hineininterpretiert als es bewirkt.
Lötstellen und der Übergangswiderstand der Klinkenstecker dürfte der kritischere Punkt sein. Bei Leistungen von mehr als 300W an 8 Ohm oder 150W an 4 Ohm ist Speakon besser und sicherer. Bei Klinke sollte man auch das Durchschleifen der Kabel von Box zu Box grundsätzlich sein lassen und jeweils mit einem eigenen Kabel zum Amp gehen. Leistungsstarke Amps mit Klinkenoutputs haben meist mindestens 2 davon!
Das übelste, was man machen kann, ist der Aufbau AMP -> Langes Kabel -> 4x10"-Box -> kurzes Kabel -> 15"-Box .
Wenn Du die alte Strippe noch hast, verwende am besten beide, also für jede Box eins.

 

[beate]

Zitat:Original erstellt von: Stratitis

Zwischen 2x 1,5^2 und 2x2,5^2 bedarf es schon großer Längen und sehr guter Ohren, da was zu hören.

Mhmm, auch wenn tatsächlich die Qualität der Steckverbindungen eine Rolle spielt, hört man bei einer guten HiFi-Anlage und "wohnzimmerüblichen" Leitungslängen zwischen 5 und 10 m schon einen Unterschied zwischen 1.5**2, 2.5**2 und 4**2. Jenseits davon beginnt dann allerdings tatsächlich so allmählich das weite Feld der Religion.

Es dürfte allerdings auch stark von der Endstufe und den Boxen abhängen. Bei einer Röhrenendstufe mit ihrem meist recht großen Innenwiderstand sollte der Einfluß der Lautsprecherleitung deutlich geringer sein als bei einer Transistorendstufe, und natürlich verhalten sich auch die Lautsprecher-Chassis unterschiedlich, von ihrer Verschaltung ganz zu schweigen ... 4x10/4x12 in der üblichen Serien-Parallelschaltung: wenn da jemand was von High-End-Lautsprecherstrippen erzählt, nehme ich das nicht allzu ernst.

 

[downstroke]

Also ich habe einen Yamaha BBT500H Top mit 500W an 2 Ohm. Daran sind 2 FMC Boxen (2x12'', 2x10'') mit jeweils 4 Ohm angeschlossen. Jede Box ist separat mit dem Amp verkabelt.

Das sind die neuen Kabel:
https://www.thomann.de/de/pro_snake_tpl_10_lp.htm

Und ich kann nur sagen, der Bass klingt deutlich besser (fetter, lauter, brillianter) als vorher! Vielleicht hatten die alten Kabel eine schlechtere Qualität?! Aber der Effekt ist deutlich zu hören.

 

[KneffBass]

Vielleicht liegt der deutliche Gewinn an Soundqualität einfach an der Tatsache, dass du die Box jetzt dir gegenüber stehen hast und nich an dem Kabel? Oder hast du beide Kabel mal gegeneinander getestet, seit du umgestellt hast?

Lg Kneff

 

[downstroke]

Zitat:Original erstellt von: KneffBass

Vielleicht liegt der deutliche Gewinn an Soundqualität einfach an der Tatsache, dass du die Box jetzt dir gegenüber stehen hast und nich an dem Kabel? Oder hast du beide Kabel mal gegeneinander getestet, seit du umgestellt hast?

Ich hatte die Boxen schon vor dem Kabeltausch umgestellt!

 

[Gast5650]

Tja, Kabel machen Sound. Ich hab's ja schon immer gesagt. [):]

 

[Basseman3]

Hallo,
Bei 10 Metern hört man vielleicht langsam einen Unterschied, bei den in 98% aller Fälle verwendeten "Kurz-Strippen" ist das wohl nicht auszumachen. Gute Verlötungen und kleine Kontaktwiderstände sind wichtiger.

 

[beate]

Zitat:Original erstellt von: downstroke

Also ich habe einen Yamaha BBT500H Top mit 500W an 2 Ohm. Daran sind 2 FMC Boxen (2x12'', 2x10'') mit jeweils 4 Ohm angeschlossen. Jede Box ist separat mit dem Amp verkabelt

Wenn die Chassis alle parallel betrieben werden (also jeweils 8 Ohm haben), kann das schon was ausmachen. "Interessant" ist ja nur die Reihenschaltung, weil da jeder Lautsprecher bzw. jedes Paar die Impedanz des jeweils in Reiche geschalteten Chassis/Paares als Innenwiderstand sieht. Dagegen ist dann die Strippe getrost vernachlässigbar, wenn man nicht gerade Klingeldraht verwendet.

 

[downstroke]

Zitat:Original erstellt von: beate_r
Wenn die Chassis alle parallel betrieben werden (also jeweils 8 Ohm haben), kann das schon was ausmachen. "Interessant" ist ja nur die Reihenschaltung, weil da jeder Lautsprecher bzw. jedes Paar die Impedanz des jeweils in Reiche geschalteten Chassis/Paares als Innenwiderstand sieht. Dagegen ist dann die Strippe getrost vernachlässigbar, wenn man nicht gerade Klingeldraht verwendet.

Die Boxen sind parallel geschaltet, sonst käme ich bei 2 Boxen á 4 Ohm ja nicht auf 2 Ohm Gesamtwiderstand!

 

[onkel kasten]

Zitat:Original erstellt von: downstroke


Der Sound ist bei gleichen Einstellungen jetzt wesentlich fetter und auch lauter! Hätte ich nie gedacht, dass die Auswirkungen so groß sind.

es hat auch keine auswirkungen auf den sound. das klangempfinden ist sehr stark subjektiv beeinflusst und hängt stark vom momentanen gemütszustand etc ab.
oder vielleicht hast du aus versehen am amp oder bass einen regler aufgedreht, evtl auch an einer anderen position als sonst am bass angeschlagen...
in hifi kreisen spricht man in bezug auf 'kabelsound' auch gerne von voodoo.
hier ein ausführlicher testbericht bezüglich 'kabelsound', wo ein selbsternannter kabelguru und-hersteller so gar nicht gut abschneidet: http://www.hifi-forum.de/viewthread-83-1053.html

 

[bigfellow]

Zitat:Original erstellt von: onkel kasten
es hat auch keine auswirkungen auf den sound. das klangempfinden ist sehr stark subjektiv beeinflusst und hängt stark vom momentanen gemütszustand etc ab.
...
in hifi kreisen spricht man in bezug auf 'kabelsound' auch gerne von voodoo.
...
hier ein ausführlicher testbericht bezüglich 'kabelsound', wo ein selbsternannter kabelguru und-hersteller so gar nicht gut abschneidet: http://www.hifi-forum.de/viewthread-83-1053.html

Da die geführte Diskussion nicht neu ist, war es ja nicht anders zu erwarten, aber ist es nicht merkwürdig, wie kontrovers die Meinungen zu diesem Thema sind?

Auch deshalb nur soviel zum o.g. Beitrag:

Er ist ziemlich lang, die verlinkten Bilder sind wohl nicht mehr vorhanden, ich habe ihn deshalb nur flüchtig gelesen, meine aber, daß hier einerseits von "ganz anderen" Kabeln die Regel ist (Netzkabel), auf Querschnitte nicht eingegangen bzw. über die verwendeten Kabel keine Angaben als "billig" oder "wie sie xyz beiliegen" gemacht wurden.

HiFi Kreise: Geht's hierbei nicht um den Streit bzgl. des verwendeten Materials und nicht des Querschnitts?

Subjektiv...?

Schließ doch mal eine Box über ein Instrumentenkabel an Deinen Amp an (Achtung liebe Kinder, nicht zuhause nachmachen). Und dann verwende ein Lautsprecherkabel, sei's mit dem im Beitrag des Threaderstellers gen. "kleineren" Querschnitt. Und dann sag mir, daß das Ergebnis nur subjektiv "anders" ist.

 

[downstroke]

Um meine persönliche Erwartungshaltung auszuschließen mach ich heute bei der Probe einen "Blindtest" mit der Band. Ich spiele das gleiche Stück mit den gleichen Einstellungen mit beiden Kabeln. Mal sehen wie die Empfindung ist!

 

[bigfellow]

Wie es auch immer bei Dir ausgeht.
Wichtig ist doch nur:

https://fbcdn-sphotos-f-a.akamaihd.net/hphotos-ak-ash4/1069965_581703225185428_450960361_n.jpg []

 

[Stratitis]

Wenn ich das so sehe... 10m Kabel und 2 Ohm Last... da ist ein 1,5mm2 übrigens bei 500W regelrecht am Ende... Da fließen bei 500W 16 Ampere Strom!
Da machen auch nur noch Speakons an allen Seiten Sinn. 16 Ampere über einen simplen Klinkenstecker.. wow.. Das halten die Kontakte nicht lange aus....
Das hat dann nix mehr mit Klangesotherik zu tun. Angenommen, so ein Klinkenstecker hat 0.01 Ohm Übergangswiderstand. Das ist wahrlich nicht viel, aber bei 16A werden im Stecker an den Kontaktstellen schon 2,5W verbraten. Da kann es heiss hergehen.

Andererseits... wer es fertigbringt, so hohe Dauerleistungen aus einem Amp herauszuprügeln, müsste so ein Teil dauernd in die Sättigung jagen.
Selbst bei lautem Bassspiel kommen bei 500W Spitze vielleicht 50W effektiv raus, wenn der Amp sauber gespielt wird.

 

[downstroke]

So, der "Blindtest" mit 7 Leuten hat folgendes ergeben:
4x neues Kabel klingt besser, 2x altes Kabel klingt besser, 1x kein Unterschied

Warum auch immer, mit den neuen (2,5 mm^2) Kabeln klingt der Bass fetter und präsenter! Und das ist doch die Hauptsache. Ob das nun an den Steckern, den Lötstellen oder dem großeren Querschnitt liegt - ich weiß es nicht.

Es ist vielleicht so wie beim Grillen mit Gas bzw. Holzkohle - bei beiden Verfahren erhitzt nur warme Luft das Fleisch, aber mit Holzkohle schmeckt es einfach besser! Auch wenn behautet wird es macht keinen Unterschied! []

 

[Stratitis]

Dass das in deinem Fall zu einer Verbesserung führt, war wirklich zu erwarten
Bei 2 Ohm Last und 10 Meter Länge ist 1,5mm2 genau so übel wie ne 8 Ohm-Box über ein Mikrofonkabel.
Das ist dann kein Kabel mehr, sondern ein Vorwiderstand ) Wenn dann noch zwei Boxen durchschliffen am Ende hängen, beeinflussen sich die Speaker sogar noch gegenseitig, was ja normal durch den Dämpfungsfaktor des Amps unterbunden wird.

Das ist eins der ganz wenigen Szenarien, wo man auch dem Ungeübten sofort klar machen kann, daß ein ordentliches Kabel besser klingt. So ziehen manche Verkaufsgenies den Leuten auch das Geld für völlig überteuerte Voodoo-Produkte aus der Tasche, obwohl ein ordentliches Kabel für 2-3€ pro Meter das gleiche abliefert.

Du hast schlicht und ergreifend ein ungeeignetes Kabel durch ein passendes ersetzt und gut. Ob das nun LC-OFC, versilbert, Telflon-isoliert oder von bengalischen Jungfrauen bei Vollmond handgeflochten wurden, spielt - und da hat Bea recht - bei so "filigranen" Schallwandlern wie Bass- oder Gitarrenboxen gar keine Rolle.

P.S. Holzkohle vs. Gas... Iss irgendwie wie ein Vergleich Röhre zu Transe...
Immer schön nach dem Motto: "Watt issn dat schwarze da anne Wurst? " Antwort: "Geschmack!"

 

[FMC]

Servus,

bei 2 Ohm kann ich mir das schon vorstellen dass es einen Unterschied gibt zwischen 1,5 und 2,5 mm² auf 10 m gesehen. Wie Stratitis schon sage hier spielen auch Übergangswiderstände eine Rolle. Klinkenstecker sollte man wann immer es geht mit Speakon ersetzen. Mechanisch stabiler, elektrisch weniger Übergangswiderstand, Kontaktsicherheit besser. So kurze Kabel wie möglich verwenden ( hier gehts aber nicht um jeden cm ). 2,5mm² ist immer gut, 1,5 mm bei kurzen Strecken auch völlig ok.

Hier noch ein wenig off Topic:

Da ich sehr viel Klangforschung betreibe und jeden Speaker versuche wirklich aufs äußerste Klanglich auszureizen stelle ich beim Testen immer wieder fest wieviel Einfluß jede kleine Veränderung schon hat. Allein bei der Dämmung und den verwendeten Materialien dazu kann man extrem viel bewirken. Ich verwende mittlerweile bis zu 4 verschieden Materialen pro Box! Und wenn ich das nicht tue dann bekomm ich nicht das von mir gewünschte Ergebnis.

Tolex und Lack klingen völlig anders als Filzbezug. Tolex mag das schönere Material sein aber Tolexboxen neigen wegen dem Mittendurchlass der Oberfläche
auch gern mal zu einem kreischigen Sound. Dem muß man von Innen begegnen. Filzbezug klingt hier wesentlich neutraler. Daher ist eine Tolexbox auch aufwändiger
zu dämmen als eine Filzkiste wobei einfach Zustopfen auch nichts bringt da die Box auch schnell mal tot klingen kann. Das Zusammenspiel von Holz, Verstrebung, Dämmung, Weiche, Lautsprecherposition, Bauteilequalität, Lautsprecher, Hardware, Bezug muß auf jeden Fall als ganzes gesehen werden. Darum kann beim Selbstbau ohne Erfahrung auch sovieles schiefgehen.

Am wenigsten Einfluß hat hier die Innenverkabelung, ich verwende 1,5mm². Bei den Kurzen Strecken von höchstens nur 50 cm kann ich keinen Unterschied zu 2,5 mm² hören dafür ist das 1,5er leichter und geschmeidiger zu Verarbeiten.


LG,

Hans