Rätsel Fretless

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ErikSchaf

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Bassix
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Hallo, liebe Fretless Bassisten!

Ich spiel seit etwa 20 Jahren bundierte Bässe, alle mit normaler Mensur.
Fretless ist so ein Thema, das ist noch auf der Bucket List. Da ich als Kind die Violine bezwungen habe, denke ich, mit dem Bass sollte das auch machbar sein. Das Gehör hab ich ja damals antrainiert.

Nun kenn ich mich mit den bundierten Bässen technisch ganz gut aus, kann einen guten von einem weniger guten unterscheiden und kenne die meisten Verarbeitungsmängel. Eines der wichtigsten Kriterien dabei ist natürlich die saubere Verarbeitung des Halses und da spielen die Bünde eine große Rolle.
Schnarrt nix, kann man die Saitenlage tief genug einstellen, sind die Bünde schön glatt etc.

Aber auf was schau ich bei einem Fretless-Hals? Gut, verzogen sollte er nicht sein, das sieht man bei einem Fretless wahrscheinlich sogar leichter als bei einem Bundierten. Einfach ein paar Antesten ist jetzt auch leicht gesagt, die meisten Läden haben grad mal 1-2 lagernd.
Aber sonst? Was ist z.B. eine gute Saitenlage? Bei meinen Teilen habe ich da gewisse Messpunkte und Zielwerte an den Bünden wo ich mit Feeder Gauge und Messlehre ansetze. Aber wie ist das bei den FL?
Gibt es z.B. beim Griffbrett Dinge, auf die man achten muss? Was gäbe es da für potentielle Verarbeitungsmängel?
Brücke, Pickups, Tuner, Sattel und Body sind wahrscheinlich nicht viel anders zu betrachten als beim bundierten Kollegen?

Die andere Frage ist - wenn ich mich jetzt für eine Mensur entscheide und dort die Intonation erlerne, kann ich dann auch mit einer anderen Mensur spielen?
Oder komm ich dann bei einem FL mit anderer Mensur mit der Intonation durcheinander? Ich überleg nämlich auch mal einen Kurzhals zu probieren und schlag da vielleicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe? (Vllt sogar FL-Beatles-Bass?)

Danke für die Info und nein, Kontrabass wird es sicher nicht, da schmeißt mich die Familie raus und meldet mich zur Therapie an. ;-)
 
Hallo, liebe Fretless Bassisten!

Ich spiel seit etwa 20 Jahren bundierte Bässe, alle mit normaler Mensur.
Fretless ist so ein Thema, das ist noch auf der Bucket List. Da ich als Kind die Violine bezwungen habe, denke ich, mit dem Bass sollte das auch machbar sein. Das Gehör hab ich ja damals antrainiert.

Nun kenn ich mich mit den bundierten Bässen technisch ganz gut aus, kann einen guten von einem weniger guten unterscheiden und kenne die meisten Verarbeitungsmängel. Eines der wichtigsten Kriterien dabei ist natürlich die saubere Verarbeitung des Halses und da spielen die Bünde eine große Rolle.
Schnarrt nix, kann man die Saitenlage tief genug einstellen, sind die Bünde schön glatt etc.

Aber auf was schau ich bei einem Fretless-Hals? Gut, verzogen sollte er nicht sein, das sieht man bei einem Fretless wahrscheinlich sogar leichter als bei einem Bundierten. Einfach ein paar Antesten ist jetzt auch leicht gesagt, die meisten Läden haben grad mal 1-2 lagernd.
Aber sonst? Was ist z.B. eine gute Saitenlage? Bei meinen Teilen habe ich da gewisse Messpunkte und Zielwerte an den Bünden wo ich mit Feeder Gauge und Messlehre ansetze. Aber wie ist das bei den FL?
Gibt es z.B. beim Griffbrett Dinge, auf die man achten muss? Was gäbe es da für potentielle Verarbeitungsmängel?
Brücke, Pickups, Tuner, Sattel und Body sind wahrscheinlich nicht viel anders zu betrachten als beim bundierten Kollegen?

Die andere Frage ist - wenn ich mich jetzt für eine Mensur entscheide und dort die Intonation erlerne, kann ich dann auch mit einer anderen Mensur spielen?
Oder komm ich dann bei einem FL mit anderer Mensur mit der Intonation durcheinander? Ich überleg nämlich auch mal einen Kurzhals zu probieren und schlag da vielleicht gleich zwei Fliegen mit einer Klappe? (Vllt sogar FL-Beatles-Bass?)

Danke für die Info und nein, Kontrabass wird es sicher nicht, da schmeißt mich die Familie raus und meldet mich zur Therapie an. ;-)
antesten.
alles ist genau wie beim
bundbass, nur eben ohne bünde.
und die saitenlage mit schieblehre nach tabellen einstallen finde ich ohnehin etwas seltsam, da das doch subjektive einstellungen sind:
- was will ich für einen sound
- wie ist mein anschlag
- welche technik(en) nutz ich

zwischen verschiedenen mensuren wechseln finde ich nur dann irritierend wenn es quasi im fliegenden wechsel passiert. da lieg ich beim blindspielen schonmal gut daneben.
aber das gibt sich wenn man bisschen zeit hat zwischen dem wechseln.

sonst isses kein thema.
 
Dies ist der einzig erfolgversprechende Weg!
Nimm einen auf dem Fretless erfahrenen Bassisten aus deiner Region zum antesten der Bässe mit.
Der wird dir mehr Tips geben als man hier im Forum schreiben könnte.
Ich lebe in einer Stadt mit ca. 300.000 Bewohnern. Der größte Musikladen hat derzeit Null Fretless lagernd.
Ich müsste also nach Wien zu Klangfarbe, der ist echt groß. In Wien kenn ich keinen einzigen FL Bassisten. Ich muss das alleine machen, deshalb frag ich ja.
 
Dann ab nach nach Wien...soll ne schöne Stadt sein!? Klangfarbe freut sich auf deinen Besuch!:-) Das Instrument wird DICH finden.
 
und die saitenlage mit schieblehre nach tabellen einstallen finde ich ohnehin etwas seltsam, da das doch subjektive einstellungen sind:
Naja, wenn ich meine bevorzugten Einstellungen und die Limits des Instruments kenne, dann bin ich viel schneller mit dem Messwerkzeug. Vor allem wenn ich mal andere Saiten ausprobiere und vom Halsstab über Saitenlage und Intonation den ganzen Mist wieder neu einstellen muss.
Da weiß ich schon gern, wo ich hinwill.
Außerdem gibt es gewisse Mindeststandards, die man erwarten kann. Wenn die G-Saite 3 mm über dem 12. Bund ist und wenige geht nicht, dann ist das eher nicht so toll. 1.5 mm dagegen sind schon ziemlich gut. (ich mag gern eine niedrige Lage, ich bin Sandberg-verwöhnt).
Solche groben Richtwerte hätt ich gesucht und eben, auf was es beim Griffbrett ankommt.
 
Um d
Dann ab nach nach Wien...soll ne schöne Stadt sein!? Klangfarbe freut sich auf deinen Besuch!:-) Das Instrument wird DICH finden.
Für's erste Herumprobieren tät ich aber lieber einfach einen Gebrauchten um 200-400.- nehmen. Klangfarbe ist sich die letzten 3 Jahre nicht ausgegangen, Zeit ist bei mir eher knapp.
Daher tät ich gern wissen: auf was muss ich achten?
 
Gibt es z.B. beim Griffbrett Dinge, auf die man achten muss? Was gäbe es da für potentielle Verarbeitungsmängel?
Das Holz sollte nicht zu weich sein. Palisander z.B. hält der Rauhigkeit von Roundwounds (und Pressurewounds...) nicht auf Dauer stand. Und wenn man das zum Schutz mit PU oder Epoxidharz überzieht, wird der Klang "spitzer". Ebenholz oder andere extrem harte Hölzer sind da robuster. Bei Flatwounds und Nylon Tapewounds ist mir noch kein übermäßiger Griffbrettverschleiß aufgefallen.

Zur Intonation/Mensurwahl: weil man ja die Töne genau treffen muss, muss man etwas die Hand weiter spreizen als beim Bundbass. Bei dem kann man ja handschonend schummeln. Ich finde eher kräftige Hälse auch ergonomisch günstiger, weil da die Finder breim Greifen nicht zu weit aus ihrer entspannten Position heraus bewegt werden müssen. Und immer bedenken: ein Fretlesshals ist ergonomisch ja um die Höhe der fehlenden Bundstäbchen dünner als ein bundierter Bass. Er darf also immer um diesen Betrag dicker sein. Und das kommt der Steifigkeit zugute.
Daher tät ich gern wissen: auf was muss ich achten?
Naja, auf das übliche. Beim Gebrauchtkauf, ob das Griffbrett schon Längsriefen von den Saiten hat. Bei den billigen Bässen sind oft die Schlitze im Sattel zu hoch. Die sollten bis knapp über die Griffbrettoberkante reichen. Dann gibt es viele Dinge, zu denen wir Dir hier einfach gar nicht raten können: Saiten und Tonabnehmer. Das ist einfach Geschmachssache. Ebenso Halsprofile und Korpusformen. Aber das sind subjektive Faktoren.

Ach so: der Bass sollte in allen Spielpositionen wirklich gut ausbalanciert sein. Wie bei der Geige hast Du bei der Intonantion keine Chance, wenn Du mit der Griefhand irgendwo gegenstützen musst.

Ein wichtiges Detail noch: die Markierungen am Griffbrettrand. Gerade bei älteren einfacheren Bässen sieht man es hin und wieder, dass die Bundmarkierungen an den gleichen Stellen wie beim Bundbass sind. Also mitten im Bund. Bei mir führt das schon dazu, dass ich mal genau auf die Position der Markierung greife und nicht dahin, wo die Intonation passt.


Vor allem wenn ich mal andere Saiten ausprobiere und vom Halsstab über Saitenlage und Intonation den ganzen Mist wieder neu einstellen muss.
Da weiß ich schon gern, wo ich hinwill.
Die Intonation der Brücke muss genauso sorgfältig eingestellt werden wie beim Bundbass (bei der Violine übrigens auch).
 
Naja, die Basics halt:
- Hals gerade, Spannstab funktioniert
- Brücke funktioniert sauber und die aktuelle Einstellung ist nicht am Limit
- Sattel hat noch genug Spiel um da evt. was zu Feilen
- Griffbrett hat keine Riefen untern den Saiten.

Und dann bin ich voll bei @daphonque: die Einstellung hängt gerade bei Fretless von sooo vielen persönlichen Vorlieben ab, dass man da keine generelle AUssage machen kann. Ausser vielleicht: wenn die Saiten aufliegen ist's zu flach 8D

Fretless spielen ist viel mehr Bauchgefühl und Finger-Ohr-Koordination als mit Bünden, das ist nicht so akademisch. Zum Thema Mensur: ich wechsel zwischen 34" und 35" während des Auftritts mehrfach. Das geht, ist nur ne Frage der Übung.

Viel Spaß bei der Suche.
 

Ich lebe in einer Stadt mit ca. 300.000 Bewohnern. Der größte Musikladen hat derzeit Null Fretless lagernd.
Ich müsste also nach Wien zu Klangfarbe, der ist echt groß. In Wien kenn ich keinen einzigen FL Bassisten. Ich muss das alleine machen, deshalb frag ich ja.

Dann ab nach nach Wien...soll ne schöne Stadt sein!? Klangfarbe freut sich auf deinen Besuch!:-) Das Instrument wird DICH finden.

Das ist ja echt nett das ihr mich besuchen wollt; ich wohne aber in Köln, nicht in Wien. Und besonders groß ist meine Wohnung jetzt auch nicht... und ich hab auch nur einen Fretless. 😄
 
Was ist z.B. eine gute Saitenlage?
Die wirst Du in dem Moment bemerken, wo Du den Bass in der Hand hast. Deutlich niedriger als beim bundierten ist sie. Das Teil spielt sich sehr viel leichter und eleganter als eines mit Gräten.

Ich rate dringend dazu, einen Bass MIT Fretlines zu kaufen. Man macht sich das Leben damit deutlich leichter und das Wechseln von unterschiedlichen Mensuren ist problemlos.

DT
 
Ich würde mir an Deiner Stelle zum Ausprobieren einen gebrauchten (meinetwegen auch neuen) Harley Benton JB 40 FL Fretless Jazz Bass kaufen. Der klingt schon mit Stock PUs (Roswell) gut, spielt sich gut, ist nur ein bißchen schwer. Dann kannst Du Saiten probieren: Flatwounds, Tapewounds oder sogar eingespielte Rounds. Allerdings klingt der HB JB (nur) nach Jazz Bass und nach Jaco. Wenn Dir das nicht gefällt, ist es nicht der richtige Bass für Dich.
 
Schau bitte mal hier

Ansonsten meine bescheidene Meinung und Erfahrung: Schnapp Dir einen FL und probier ihn aus. Du wirst sehr schnell merken, ob ein FL was taugt.
Wenn Du Sandberghälse magst, dann hol Dir einen Sandberg und zwar einen passiven TT.
 
Ich würde mir an Deiner Stelle zum Ausprobieren einen gebrauchten (meinetwegen auch neuen) Harley Benton JB 40 FL Fretless Jazz Bass kaufen. Der klingt schon mit Stock PUs (Roswell) gut, spielt sich gut, ist nur ein bißchen schwer. Dann kannst Du Saiten probieren: Flatwounds, Tapewounds oder sogar eingespielte Rounds. Allerdings klingt der HB JB (nur) nach Jazz Bass und nach Jaco. Wenn Dir das nicht gefällt, ist es nicht der richtige Bass für Dich.
Der JB-40FL ist wirklich gut. Ich möchte aber noch B-450FL erwähnen. Zwei Humbuckers, aktiv sowie passiv (die Klangregelung bleibt aber trotzdem aktiv). Der Hals ist eher Richtung Precision (breit und nicht gerade dünn; für mich bequem).
Meiner wiegt nur 3,8kg und ist nicht kopflastig.
Die Schlitze im Sattel waren tatsächlich zu hoch, musste vertiefen.
 
Ich würde bei der Klangfarbe nicht mit viel fretless Auswahl rechnen. Von Graz nach Wien ist es jetzt aber auch nicht so weit. Wenn du willst, kannst du bei mir (in Wien) ein paar bundlose anschauen/anspielen/fachsimpeln: ein Gary Willis mit rounds und sehr tiefer Saitenlage, ein halbakustischer Ibanez (5 Saiten) mit flats und mittlerer Saitenlage und ein vollakustischer (4 Saiten, medium scale) mit flats und hoher Saitenlage.
 
Ich würde bei der Klangfarbe nicht mit viel fretless Auswahl rechnen. Von Graz nach Wien ist es jetzt aber auch nicht so weit. Wenn du willst, kannst du bei mir (in Wien) ein paar bundlose anschauen/anspielen/fachsimpeln: ein Gary Willis mit rounds und sehr tiefer Saitenlage, ein halbakustischer Ibanez (5 Saiten) mit flats und mittlerer Saitenlage und ein vollakustischer (4 Saiten, medium scale) mit flats und hoher Saitenlage.
Danke fürs Angebot, aber in absehbarer Zeit geht sich das mit FL eh nicht aus. Keine Zeit das zu erlernen. 😐
Und das Klangfarbe auch nur 2 lagernd hab, hätt ich mir nicht gedacht...
Vielleicht verschlagt es mich beruflich mal nach Hamburg. Dann gehts zum großen T. und dann heissts GAS!!!
 
Ich will ja nicht Werbung für Sire Marcus Miller bässen machen, aber gerade auch im gebraucht Bereich gibst es ein paar gerade auf dem Markt, womit man sich gut ans fretless ran trauen kann. Zudem haben sie auch sichtbare Bünde auf dem Griffbrett und es gibt sie fretless in jeder Modellreihe (V 3/5/7- P 5/7 etc und ich glaube sogar der D5 is glaube ich als fretless zu bekommen). Einfach mal schauen.
 

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