Verkäufe für die ich mir in den Arsch beißen könnte

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nun muss man wissen: die kuhjungen sind schon ein spezielles volk. rauhbeinig und nicht eben zimperlich, wenns darum geht ihrer vaterlandsliebe oder auch meinung zur qualität einer künstlerischen darbietung "nachdruck" zu verleihen. alle mucker mussten, jederzeit stilecht als cowboys gekleidet, nicht nur musikalisch absolut authentisch wirken. das war nicht nur vorgabe des veranstalters. jede äußerung, die auch nur den anschein erwecken konnte, dass man die veranstaltung nicht so ganz ernst nahm (oder vielleicht nur des schnöden mammons wegen durchzog), konnte die stetson-behütete zunft gegen sich aufbringen. und wehe, man hatte die rechte hand nicht auf dem herzen, wenn the star-spangled banner intoniert wurde. was in etwa 378x am tag der fall war. inbesondere auf der after show party, wenn die bullenreitende und linientanzende, sich die wunden des tages leckende und geschundene körper mit bud und härteren alkoholika betäubende horde unberechenbar wurde, war äußerste vorsicht und anpassungsfähigkeit geraten. zumal ich, als zotteltragender, optisch einen eher indianischen migrationshintergrund vermuten lies und die haupteinnahmen durchs tip kamen, dass die gröhlende menge nach gutdünken in den hut zu werfen bereit war. ;-) da hieß es: ball flach halten. die nächte verbrachte man dann, wie es sich für einen echten naturburschen, wie mich ruhrpötter gehört, nicht etwa im wohnwagen oder gar hotelbett, sondern bei den pferden. pferdedecke über strohballen, bei wind und wetter. egal, keine schwäche zeigen oder gar memmen. cowboy- und/oder indianerherz kennt keinen schmerz :D

mit anderen worten: insgesamt ging mir die gesamte veranstaltung gehörig auf die nüsse. nicht nur, dass sich mir der tiefere sinn einer veranstaltung, bei der an den genitalien gebundene und im einhändigen buckelritt zu reitende tiere durch eine arena gescheucht wurden, nicht erschloss. auch die folgen eines solchen höllenritts, so denn der zu bezwingende bulle abschlägig über die weiterhin nötige anwesenheit des fremdkörpers auf seinem rücken beschied, waren nicht immer erfreulich anzusehen. so die harten kerle doch nicht selten mit ausgekugelter schulter, gebrochenen rippen-, becken oder sonstiger knochen vom ort des geschehens getragen werden sollten. für die band waren die durchgänge hingegen eine gute übung. sind doch die traditionals eh schon kurze songs, reduzierte sich die duchschnittliche songlänge während eines wettkampfs auf max. 8-10 sekunden. songs wurden nicht eingezählt, reaktionsfähigkeit war gefragt. der song begann, wenn das gatter sich öffnete und der song endete entweder exakt im moment des niederfalls des reiters, oder sobald ein erfolgreich absolvierter durchgang zu vermelden war. mit tusch versteht sich. in den pausen wurden dann kleine sets gespielt, die verdeutlichen wollten, dass wir traditionelle songs auch in ihrer volle länge zu spielen in der lage waren.
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Ich hatte erst kürzlich das "Vergnügen" für einen ausgefallenen Bassisten bei einer gut 5-stündigen Karnevalssitzung einzuspringen. Wenn man in Deiner Beschreibung die Cowboys und Bullen mit eingeklemmten Eiern durch bierselige, zotenreissende Karnevallisten ersetzt ... äh (zensiert), und das 378malige Anspielen der Nationalhymne durch einen Tätäää-Tusch ersetzt, deckt sich das ziemlich gut mit meinem Erlebnis. Bei mir hat es jedenfalls meine Skepsis nachhaltig in eine totale Abneigung gegenüber solchen Veranstaltungen gewandelt. Obwohl solche Jobs noch ganz gut bezahlt werden, nein Danke ! Danach hatte ich erst mal ein paar Tage keine Lust mehr Bass zu spielen.
 
Bin dabei mi nem Preci aus den 70er. Damals musste ein moderner Sound her. Heute könnte ich mich für die Entscheidung .. naja, ihr wisst schon.

Eine 2x10 Ampeg - Box. Die war echt gut für kleine Räumlichkeiten.
 
Geddy Jazz wegen des dürren Halses.
Hätte ich behalten sollen und einen Preci-Hals dranwerfen. Das Ding hatte einen un-fass-ba-ren crunchsound.
 
Ist zwar nicht "mein Verkauf", aber folgendes beruht auf wahren Begebenheiten:

Mein Dad macht seit ca 40 Jahren Musik. Einer seiner besten Freunde und Wegbegleiter, was das Musizieren angeht hatte seit Beginn einen original 1972 Fender Precision Bass + Koffer + Mojo.
Nach einigen Jahren gab eben jener Freund sein Hobby, das Bassspielen auf, lieh aber immer wieder eben jenen Bass an meinen Vater aus. Nachdem ich langsam das Bassspielen erlernte, durfte ich auch über diesen, für mich legendären Preci meinen allerersten Live-Auftritt spielen und nachdem ich diesen Bass anfangs wirklich grausig fand(ich kam vom JBB), spielte ich ihn immer lieber und verliebte mich schließlich. Es war Handling und Soundmäßig schlicht eine offenbarung.
Es gab immer wieder Angebote für eben jenen Bass von meinem Vater.
Nach einigen weiteren Jahren bekam der eigentliche Besitzer des Basses(eben jener Freund) Geldnot und verkaufte den Bass für ca 800 Mäuse, ohne uns vorher kontaktiert zu haben...
Mein Vater und ich drehen uns heute noch gegenseitig die Hälse um deswegen...
 
@ESMbass: wurde der guild in der nähe von hamburg verkauft? einfacher, nackiger ahorn, mit original bisonic-pickup... das kommt mir bekannt vor. wenn ich das geld gehabt hätte, hätte ich den letztes jahr gekauft. seit ich weiß, daß jack casady mit so einem teil (natürlich gewaltig modifiziert) die "crown of creation" eingespielt hat, bin ich heiß auf so ein gerät.
muß ich nachfragen - mach ich !
 
also höfner kann ich auch. :D allerdings wars nicht der eigene, sondern geliehen vom onkel unseres damaligen drummers. da war ich 12.

jetzt zu den verkäufen, die ich gern rückabwickeln würde (und der story dazu):

1. hab damals von einem freund ein angebot erhalten einen gebrauchten bass zu kaufen. der freund hatte tatsächlich ahnung und meinte, es sei ein schnäppchen, das soundmäßig und auch optisch ganz gut zu meiner damaligen band passen würde. es sollte ein fender telecaster, humbuckerversion, butterscotch blond sein. hab damals in einer rodeoband gespielt, country, bluegrass, western swing usw. jaja, ich war jung und brauchte das geld :rolleyes:und die in deutschland stationierten amis wollten auch hier ihr kulturgut pflegen und rodeo-meisterschaften abhalten. hab ich also, zusammen mit banjo und dobro, western- gitte, manchmal drums, meine wochenenden auf dem band stand verbracht.

nun muss man wissen: die kuhjungen sind schon ein spezielles volk. rauhbeinig und nicht eben zimperlich, wenns darum geht ihrer vaterlandsliebe oder auch meinung zur qualität einer künstlerischen darbietung "nachdruck" zu verleihen. alle mucker mussten, jederzeit stilecht als cowboys gekleidet, nicht nur musikalisch absolut authentisch wirken. das war nicht nur vorgabe des veranstalters. jede äußerung, die auch nur den anschein erwecken konnte, dass man die veranstaltung nicht so ganz ernst nahm (oder vielleicht nur des schnöden mammons wegen durchzog), konnte die stetson-behütete zunft gegen sich aufbringen. und wehe, man hatte die rechte hand nicht auf dem herzen, wenn the star-spangled banner intoniert wurde. was in etwa 378x am tag der fall war. inbesondere auf der after show party, wenn die bullenreitende und linientanzende, sich die wunden des tages leckende und geschundene körper mit bud und härteren alkoholika betäubende horde unberechenbar wurde, war äußerste vorsicht und anpassungsfähigkeit geraten. zumal ich, als zotteltragender, optisch einen eher indianischen migrationshintergrund vermuten lies und die haupteinnahmen durchs tip kamen, dass die gröhlende menge nach gutdünken in den hut zu werfen bereit war. ;-) da hieß es: ball flach halten. die nächte verbrachte man dann, wie es sich für einen echten naturburschen, wie mich ruhrpötter gehört, nicht etwa im wohnwagen oder gar hotelbett, sondern bei den pferden. pferdedecke über strohballen, bei wind und wetter. egal, keine schwäche zeigen oder gar memmen. cowboy- und/oder indianerherz kennt keinen schmerz :D

mit anderen worten: insgesamt ging mir die gesamte veranstaltung gehörig auf die nüsse. nicht nur, dass sich mir der tiefere sinn einer veranstaltung, bei der an den genitalien gebundene und im einhändigen buckelritt zu reitende tiere durch eine arena gescheucht wurden, nicht erschloss. auch die folgen eines solchen höllenritts, so denn der zu bezwingende bulle abschlägig über die weiterhin nötige anwesenheit des fremdkörpers auf seinem rücken beschied, waren nicht immer erfreulich anzusehen. so die harten kerle doch nicht selten mit ausgekugelter schulter, gebrochenen rippen-, becken oder sonstiger knochen vom ort des geschehens getragen werden sollten. für die band waren die durchgänge hingegen eine gute übung. sind doch die traditionals eh schon kurze songs, reduzierte sich die duchschnittliche songlänge während eines wettkampfs auf max. 8-10 sekunden. songs wurden nicht eingezählt, reaktionsfähigkeit war gefragt. der song begann, wenn das gatter sich öffnete und der song endete entweder exakt im moment des niederfalls des reiters, oder sobald ein erfolgreich absolvierter durchgang zu vermelden war. mit tusch versteht sich. in den pausen wurden dann kleine sets gespielt, die verdeutlichen wollten, dass wir traditionelle songs auch in ihrer volle länge zu spielen in der lage waren.

warum erzähle ich das? es soll verdeutlichen, warum ich den telecaster damals 1. gekauft und 2. wieder verkauft habe:

1. der bass war optisch und klanglich tatsächlich super für die stilrichtung. und mit nem 5-saitigem edelhobel fernöstlicher provenienz fühlte ich mich auf dem strohverballten band stand doch etwas overdressed bzw. wenig authentisch. dazu noch günstig.

2. der nicht geshapte korpus und das doch spürbare gewicht machten stundenlanges rumstehen auf der bühne doch zu einer recht schmerzvollen erfahrung. manchmal fragte ich mich ob der sturz vom rücken eines buckelrinds nicht erträglicher sei.

es entwickelte sich also eine art hassliebe zum instrument. dazu war mir nicht klar, was für einen genialen und relativ seltenen vintage fender ich da geschossen hatte. ich war noch auf der 80er edelholzschiene und so ein rustikal verarbeitetes one trick pony gehörte nicht zu meinem damaligen beuteschema.
akuter geldmangel brachte mich also dazu mich vom zeugen meines damaligen, schmerzhaften anschaffens zu trennen.

und heute könnte ich mir dafür tatsächlich in den a.... beißen...):.

WOW (2.Mal) : höchstinteressante Story ! - besonders für mich, wo ich auch viele Jahre Erfahrung mit der "Dixie-Scene" habe (und super geschrieben !)
und dem Bass (in echt - nicht so sehr als Nachbau) würde ich auch nachheulen !
 
Zuletzt bearbeitet:

Und wenn das noch nicht reicht, die ultimative Keule:
Weißt Du, was die Kollegen von DIR denken, wenn ICH mir das nicht kaufen darf? [¦)]
Der ist gut ! :rolleyes: - nur "leider" bin ich meine eigene Regierung :/- was das angeht - und hab den Finanzhaushalt selbst vermurkst wenns nicht reicht :(!
 
Ist zwar nicht "mein Verkauf", aber folgendes beruht auf wahren Begebenheiten:

Mein Dad macht seit ca 40 Jahren Musik. Einer seiner besten Freunde und Wegbegleiter, was das Musizieren angeht hatte seit Beginn einen original 1972 Fender Precision Bass + Koffer + Mojo.
Nach einigen Jahren gab eben jener Freund sein Hobby, das Bassspielen auf, lieh aber immer wieder eben jenen Bass an meinen Vater aus. Nachdem ich langsam das Bassspielen erlernte, durfte ich auch über diesen, für mich legendären Preci meinen allerersten Live-Auftritt spielen und nachdem ich diesen Bass anfangs wirklich grausig fand(ich kam vom JBB), spielte ich ihn immer lieber und verliebte mich schließlich. Es war Handling und Soundmäßig schlicht eine offenbarung.
Es gab immer wieder Angebote für eben jenen Bass von meinem Vater.
Nach einigen weiteren Jahren bekam der eigentliche Besitzer des Basses(eben jener Freund) Geldnot und verkaufte den Bass für ca 800 Mäuse, ohne uns vorher kontaktiert zu haben...
Mein Vater und ich drehen uns heute noch gegenseitig die Hälse um deswegen...

oh oh !
 
geht ja echt ab hier !

Ich bring mal grad meine Nr 1 (nur chronologisch gesehen)- wegen der Ordnung
1st one_crop.JPG


Weihnachten 1968 (siehe Foto) - das erste Mal ! aber der kleine (icke) wurde gerade pflügge und hielt nicht viel von den Hinweisen der Oldies "das ist wirklich ein gutes Instrument- hat der Gitarrenbauer auch gesagt" (wie Recht hatten sie doch !!) und wollte 3 Monate später schon unbedingt einen "Brettbass" - der war dann von Quelle (!) , mit Kunstleder bezogen, und aus heutiger Sicht keine Träne wert (außer Sammlertechnisch vielleicht - und hat auch ne Menge erster Erfahrungen mit mir durchgestanden -
Aber der Linkshänder (!!!! original wie Paules !!! - auch aus der gleichen Zeit !!) .............B)B)B)B) ggrrrrr xx(xx(:(!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte erst kürzlich das "Vergnügen" für einen ausgefallenen Bassisten bei einer gut 5-stündigen Karnevalssitzung einzuspringen. Wenn man in Deiner Beschreibung die Cowboys und Bullen mit eingeklemmten Eiern durch bierselige, zotenreissende Karnevallisten ersetzt ... äh (zensiert), und das 378malige Anspielen der Nationalhymne durch einen Tätäää-Tusch ersetzt, deckt sich das ziemlich gut mit meinem Erlebnis. Bei mir hat es jedenfalls meine Skepsis nachhaltig in eine totale Abneigung gegenüber solchen Veranstaltungen gewandelt. Obwohl solche Jobs noch ganz gut bezahlt werden, nein Danke ! Danach hatte ich erst mal ein paar Tage keine Lust mehr Bass zu spielen.

Kenne beide Szenen und hatte bei der ersten Beschreibung schon die zweite mit im Sinn.
Und bin jetzt seit gut einem Jahr aus der zweiten wieder raus (nach 5 1/2 Jahren) - und fühl mich immer mehr wieder als Musiker, wie ich es mal ursprünglich gesehen habe - und nicht nur als Dienstleister/Bediensteter - Affe

- obwohl aufm Bandstand, wenn man sich mit den Kollegen gut versteht, auch auf den Bullshit-Veranstaltungen noch gute Erlebnisse stattfinden können - aber leider nicht musikalisch sondern "nur" menschlich
 
@ESMbass: .......hab' jetzt doch den Tröt gefunden...!
Ich glaub' nunmehr, dass der GUILD SF (von Frank) vermutlich Dein EX ist/war!

http://abload.de/image.php?img=cf_1-0t8y7.jpg

Zum besten geben kann/muss ich hier, dass ich meiner ex-RICKENBACKER Halbakustikgitarre ("1998" - ein sehr sehr rares Rose Morris-Exportmodell mit f-hole, drei Toastern, Bj. Mai 1964) extremst hinterher "trauere". Auf folgendem Foto die zweitrechte Gitarre:

Die war für ihr Alter noch ziemlich gut erhalten und klang super.

In einer dieser in den Achtzigern noch üblichen Zeitungs-Kleinanzeige hatte ich die Rick zufällig entdeckt und bin gleich nach Pforzheim runtergefahren..... Lt. Angaben des Voreigentümers soll die Gitarre ehemals einem Gitarristen von Spooky Tooth gehört haben, die auf einer Deutschland-Tournee "Geldprobleme" bekommen hätten und deswegen die Klampfe verkaufen mussten. Hab' bei einer späteren Internet-Recherche allerdings nie ein Foto der Band gesehen, auf dem einer der Gitarristen diese Klampfe in den Händen hielt. Muss aber nix bedeuten!

Wegen bevorstehendem Hauskauf/Familiengründung hab' ich in den Mittachtzigern fast alle meine Instrumente verkaufen "müssen" (es war die Hochzinsphase für Hypotheken). Da überlegt man es sich schon sehr reiflich, ob man so ca. 15.000 - 20.000 DM (damals sehr viiiiiiiel Geld!) als Hobbymusiker im Keller einfach nur "rumstehen" lässt. Könnte heute noch "heulen" sie damals verkauft zu haben. Rückkauf war nicht möglich! Der heutige Eigentümer weiß, was er für'n Schätzchen hat und weiterhin behalten will!

Übrigens: mein FENDER Bassman 100 aus den Siebzigern hab' ich Mitte Achtzig von 'nem Gitarristen abgekauft. Bin bis heute voll und ganz zufrieden mit dem Amp.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ESMbass: wurde der guild in der nähe von hamburg verkauft? einfacher, nackiger ahorn, mit original bisonic-pickup... das kommt mir bekannt vor. ........... bin ich heiß auf so ein gerät.
Nein, in RPL. Im "alten Bassic" hatte ich mir einen aus Hamburg kommenden Basser geadded, der ein GUILD-Fan ist. In dessen ahorn/natur-gelackten SF 1 hatte er zusätzlich noch einen zweiten PU eingebaut. Spielte auch einen GUILD Pilot.
Durch den "mistigen Umzug" hierher hab' ich leider seinen bassic-Nicknamen "verloren".........
 

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