Wohnzimmerkonzerte

Mister Mo

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Den Clubs geht es schlecht, viele werden es nicht schaffen, im nächsten Frühjahr sind es weniger. traurig, aber wahr. Auch vorher war es schon nicht einfach, schöne Gigs zu bekommen.

Wir wurden gerade für ein Wohnzimmerkonzert gebucht, im Mai, open Air in einem großen Garten eines einsamen, freistehenden Hauses. Nur ca. 50 Leute, die Gage stimmt, es ist etwas mehr Geschleppe und Aufbauarbeit damit verbunden.

Macht Ihr so etwas? Wenn ja, wie oft? Erzählt mal.
 
Wohnzimmer, oder auch "Kammerkonzerte" gehören bei mir zu den schönsten und gleichzeitig schrecklichsten Gigs in meiner Laufbahn.

Super war: Der enge und unmittelbare Kontakt zum oft recht überschaubaren Publikum - die daraus resultierende Magie, der leise Sound der Band ( man hört und sieht sich ja besser), das drumherum mit Smalltalk und Buffett (man führt oft nette Gespräche und erfährt viel über Andere). Geschleppe gabs auch nur wenig - jedenfalls keine große P.A. oder so, bestenfalls kleine Amps und oft Kontrabass und ne Cajon.
Ich fühlte mich oft unmittelbarer im ganzen Geschehen!

Cruel war: Der enge und unmittelbare - Kontakt wenn das Publikum gelangweilt oder abwesend war, geizige Gastgeber die auf "Anwesen" wohnen aber nur trocken Brot und Wasser ausm Hahn anbieten (mich stört nicht das Brot und das Wasser, dafür bin ich dankbar - der Geiz dieser Menschen erzeugt in mir eine Übelkeit und Abscheu, was sich natürlich auf den Gig auswirkt!). Nicht zuletzt saß dann auch mal ne Musikerpolizei direkt einen Meter vor mir, um mit geringschätzigem Blick meine Patzer zu goutieren. Oder Leute fummeln aus Neugier an deinem Zeug rum. Ist oft nicht bös gemeint, aber ich frag dann immer ob sie es toll finden, wenn ich ihrer Gattin mal aus Neugier an den A.... fasse, natürlich ohne zu fragen;-)!

Aber ich finde, es waren die magischsten Gigs von allen - eben wegen der Intimität. Gerne wieder, sagt man doch!
 
Moin,
haben wir gern gemacht, man muss nur den Gastgeber auf das vorbereiten (und der dann seine Gäste) was da musikalisch kommt. In der Regel haben wir auch ein oder zwei Songwünsche erfüllt, wenn vorher Zeit genug war, den Kram zu üben.
Wichtig ist: der Gastgeber muss für eine trockene - auch bei Wind- sichere Bühne oder was bühnenähnliches sorgen. Und natürlich für angemessenes Büffet und Getränke, das war aber nie ein Problem :bier:
Ihm muss auch klar sein, dass da nix oder wenig mit Beleuchtung passiert, es sei denn er sorgt selbst dafür. Gartenfeste im Sommer finden meist nicht in der Dunkelheit statt.
Und: nicht mit der Gageforderung geizen, schlepp mal den ganzen Kram am Haus vorbei in den Garten, spiel dann drei Stunden am Stück (ok, vielleicht eine Pause) und dann alles wieder zurück!

Solche Gigs werden wir in der kommenden Zeit priorisieren, weil:
Den Clubs geht es schlecht
 
Meine Frau und ich haben „Salonkonzerte bei Morales und sien Fru„ veranstaltet. Das war sehr schön. Solisten, allerhöchstens Dütt, Minimalverstärkt.
Die Künstler bei uns waren
  • Ralf Gauck
  • Biber Hermann
  • Ian Melrose
  • Rüdiger Krause
  • Nikos Tsiachris
  • Tim Lothar
  • Duo Violissimo
  • Axel Burkhard
Wir haben immer 20€ Schlemmerpauschale genommen. Das heißt die Gäste haben für einen veganen Snack, Wein, Bier, Selter gezahlt, was wir aber natürlich von uns aus gemacht haben. Die Kohle ging immer voll an die Künstler.
Am vollsten war es bei Dings mit 25 Personen, einmal hatten wir nur 4 Gäste.

Dieses “System“ haben unsere Gäste dann teilweise übernommen, um z.B. Svennä und Morales bei sich spielen zu haben…
Und wie @Lohmannski es oben schrub - das ist sehr sehr intensiv und daher entweder sehr geil oder sehr shice…

Bei uns zuhause war immer sehr „anständiges“ Publikum. Das heißt angrabbeln oder dumm sein war nicht, zumal unsere Künstler auch über jeden Zweifel erhaben waren. Die waren ob der Nähe auch meist sehr geflasht. Ian Melrose zum Beispiel hat am Abend vorher in einer ausverkauften großen Halle in Neumünster (mit 4-Styles) gespielt - Aber eben weit weg auf ner riesigen Bühne - er fands scharf!
Nächstes Jahr beginnen wir erneut (wenn alles klappt) und Ralf Gauck eröffnet den Reigen am 24. März. Dann soll aber auch mal ne Frau ran. @triona hat hier irgendwo mal ne Harfistin gepostet, die auf Nachfrage interesse bekundet hat.
Mal schauen, was das nächste Wellental ermöglicht
 
@triona hat hier irgendwo mal ne Harfistin gepostet, die auf Nachfrage interesse bekundet hat.
Mal schauen, was das nächste Wellental ermöglicht

Wenn da etwas draus wird, könntest du mir da rechtzeitig im Voraus Bescheid sagen? Wenn ich zufällig gerade in Sörup bin, würde ich da gerne hinkommen. Da wäre dann der Anreiseweg noch vertretbar, sozusagen als kleiner Umweg bei An- oder Abreise.




Die hab ich auch schon mal gehört, den Tim Lothar zusammen mit Holger Daub. Da habe ich sogar bei ein oder 2 Stücken als Gast mitgespielt.

Beim Biber hätte das sicher auch geklappt, wenn ich Instrumente dabei gehabt hätte. Wenn der mal wieder in unsere Gegend kommt, werde ich ihn vorher fragen, ob er Lust hat, das eine oder andere von seinen Sachen zu spielen, wo das gut zusammen passen würde.


liebe grüße
triona
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit meinem Jazztrio machen wir eigentlich zum überwiegenden Teil solche Privatkonzerte. In der Regel sind die sehr entspannt, minimaler Technikaufwand, gut bezahlt, guter Kontakt zum Publikum, stressfreies Ambiente und man trifft auf interessiertes Publikum welches die Stücke häufig sehr gut kennt. Zudem ergeben sich dadurch häufig Anschlussgigs. Häufig sind im Publikum auch noch viele Musiker und es ergeben sich musikalische Kontakte bis hin zu gemeinsamen Auftritten.

Aber ich rede hier von Jazz.

Mit einer Rock- oder Metalband dürfte das wohl anders laufen.
 
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Wir haben das früher bei Freunden aus dem Bandumfeld immer mal wieder gemacht. War mit der Rockband meistens eher etwas halbgar, weil es schon recht schwierig ist, mit seinerzeit beschränkten Mitteln einen einigermaßen homogenen Bandsound im Wohnzimmer hinzukriegen, wenn nicht die halbe Nachbarschaft mitbeschallt werden soll. Mehrfach wurden wir vom Trachtenverein Grün Weiß etwas unvermittelt abgewürgt :bier:

Mit der Akustik Rock Band war das danach dann immer wieder schön, weil wir da recht schnell zu einem brauchbaren Gesamtklang kamen und den auch gut in anderen Umgebungen reproduzieren konnten. Hier hatten wir auch nie ein Lautstärkeproblem und haben fast ein Viertel unserer Gigs in Wohnzimmern oder auf Privatparties bestritten. Mit der Bluesband haben wir dann mal bei uns im Wohnzimmer gespielt, was super ankam und gerade bei den Kindern, die wir mit Seifenblasen und Gehörschutz für Special Effects gebucht hatten, eine Menge Spaß gebracht hat. Auch mit meiner Frau im Duo spielen wir ab und an kleine Bass und Gesang Minatur Gigs im Wohnzimmer bei Freunden...

Wir werden im nächsten Jahr hoffentlich mit der (neuen) Rockband als Aufwärmübung Proberaumkonzerte unter 2G+ Bedingungen ansteuern, um uns ein erstes Feedback zum neuen Repertoire einzuholen. Egal welches Format man hier im Detail ansteuert, wichtig war für mich immer, möglichst viel Routine reinzukriegen, damit man etwas entspannter an die Sache herangehen kann. Wir haben möglichst früh aufgebaut und die Gigs immer als vollwertig und wichtig angesehen, auch wenn mal nur fünf Freunde und ein Hund als Publikum dabei waren...
 
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