Jazzbass - welche Mittenfrequenzen boosten?

Für die Kombination Jazzbass + Markbass Little Mark III booste ich die durchsetzungskräftigen und JB-typischen Hi-Mids (in diesem Fall 800 Hz) und cutte die dröhnigen Lo-Mids (die liegen beim LM bei 360 Hz) ... für das nötige Fundament schiebe ich allerdings noch die Bässe (40 Hz) an ... alles jeweils nur ganz leicht, sagen wir einen Skalenstrich ...

Spiele ich meinen Hauptamp, einen EBS Classic 500, wird eigentlich nichts gecuttet - dafür leichter Boost der Lo-Mids (bei 400 Hz) und der Hi-Mids (bei 3 kHz) ...

Fazit: Ob Boost oder Cut für den Jazzbass - es ist alles eher Amp-abhängig
 
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Das ist doch eine Frage von allem: Bass, Saiten, Spieltechnik, Pickups, Amp, Boxen, Raumakkustik und Soundvorstellung. Und so ein JB ist ja ziemlich vielseitig.
Wenn ich mal von dem Sound ausgehe, der mir als typischer JB-Sound vorschwebt, nämlich sehr holzig-knochig, knurrig und trocken, dann heißt das für mich bei schlagzeugfesten Lautstärken:

Bass:
Esche-Body, Ahorn Neck, Rosewood Griffbrett

Saiten:
Cocco Nickel Rounds, 45 - 105

Spieltechnik:
gefingert, und zwar recht kräftig nahe der Bridge.

Einstellungen am Bass
- Bridge PU 100%, Neck PU 0% (Delano Alnico Singlecoils, Classic 70s Position)
- Ton Blende 50% (250K Tonpoti, 100nF Kondensator)

Einstellungen an Amp und Box (aktuell Markbass LM II + TC RS112 + TC RS210)
- 40Hz -6dB
- 360Hz +2dB
- 800Hz -3dB
- 10kHz +3dB (wg. Boost um die 2 KHz)

Der 10KHz-Regler ist recht breitbanding und nimmt die 1,5-2KHz noch mit nach oben, so dass die 10er in der TC RS210 da noch was von abbekommen und auch halbwegs hörbar offaxis abstrahlen. Die HT meiner RS-Boxen stehen auf 50%, aber die koppeln eh erst bei 3,5KHz an, da kommt also nichts Nennenswertes mehr raus.
Bei 12ern oder gar 15ern lass ich den Boost um die 2KHz sein. Das können die ja nicht, sei denn sie haben eine gescheite HT-Einheit verbaut.
 
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Lieber Hen,

ich weiß nicht ob Du heute mit dem falschen Bein aufgestanden bist, aber Soundempfinden und Geschmäcker sind nun mal sehr individuell und verschieden. Dafür lohnt es nicht zu streiten.

(ich hatte erstens hier noch einiges zur Erklärung geschrieben, aber wieder gelöscht. Einigen wir uns einfach darauf das ich ein feiner Kerl bin, denn da hast Du recht) :-P

Nein bin ich nicht, alles gut. Ich schätze dich als guten Bassisten ein der fachlich wirklich was beitragen könnte. Aber dein Post hiilft einfach null weiter und das finde ich schade. Mit streiten hat das nichts zu tun, ich frage mich halt nur was er uns anderen bringen soll? Ich habe ja sehr direkt nach spezifischen Dingen gefragt, warum welche Frequenzen Sinn oder Unsinn machen. Darauf kann man auch sehr genau antworten. "Mein-Gear-ist-geil-Threats" haben wir hier ja mehr als genug...

Nix für ungut, ist wirklich rein fachlich gemeint! :bier:
Grüße Hen
 
Das ist doch eine Frage von allem: Bass, Saiten, Spieltechnik, Pickups, Amp, Boxen, Raumakkustik und Soundvorstellung. Und so ein JB ist ja ziemlich vielseitig.

genau so ist es - was manchmal schon andere pickups oder sogar saiten im mittenspektrum ändern können... wir haben jetzt z.b. für die 400hz: klarheit, growl, langweilig, nölig, hupen, präsent - schon recht unterschiedlich... wer hat da jetzt recht? antwort: jeder! weil jeder einen anderen bass hat, der einen anderen grundsound mit sich bringt, andere hölzer, anderes (natürliches) mittenspektrum etc... zumal wir hier zusätzlich wohl noch von unterschiedlichen 400hz ausgehen müssen, da ja nicht jeder den gleichen eq nutzt (der eine hat einen weiten Q, der andere einen engen, beim einen sinds dann doch 475hz, beim anderen ändert sich beim weiteren aufdrehen die centerfrequenz, etc..)

auch bringen unterschiedliche boxen den sound unterschiedlich rüber und da komm ich zur aussage von @Rhino- :

die markbass boxen betonen schon von haus aus einen bestimmten mittenbereich - wenn man da jetzt genau wüsste welchen könnte man diese frequenz hier auch zuzählen... von daher fand ich den beitrag recht gut...
 
Guter Fender Jazzbass, Markbass Top & Box und alles auf neutral. Passt immer, klingt geil, den Rest mache ich mit den Reglern am Bass, je nach Musikstil. Fertig.

Da sieht man wie persönlicher Sound-Geschmack und interessant Hens Frage ist:
Bei allen Markbasstops (nur die Transen) musste ich (u.a. auch mit Jazzbass) die Hochmitten ordentlich zurück nehmen, da mir ansonsten der Sound zu matschig war.
 
Bei allen Markbasstops (nur die Transen) musste ich (u.a. auch mit Jazzbass) die Hochmitten ordentlich zurück nehmen, da mir ansonsten der Sound zu matschig war.
Wie machen denn Hochmitten einen Sound matschig:confused:?

Ich spiele ja schon lange MB Tops und kenne auch ein paar Leute, die die benutzen. Jeder sagt, das die Hochmitten durchaus mal etwas nervig hervorstechen können und man da mal je nach Setup rausnimmt...also das genaue gegenteil von matschig.
 
Ich hatte noch nie das Bedürfnis, beim JB Mitten zu boosten, da ist eher das Gegenteil der Fall.
Die Mitten sind bei der Aktiv-Elektronik meines Elite immer ganz weggedreht, wobei ich eh meistens passiv spiele.
Aber auch am Amp habe ich tendenziell die Mitten weggeregelt, das gilt aber für alle meine Bässe.
Das liegt aber auch womöglich am Grundsound meiner Amps.
 
Neben Bass und Verstärker kommt das doch auch immer darauf an, welche Musik gespielt wird, was die Gitarren so veranstalten und wieviel Platz für den Bass da ist.

Wenn da zwei Halfstacks ordentlich schieben, dann steht bei mir erstmal Tonkultur hinter Druck an, d.h. Am SVT werden die Tiefmitten um 250 etwas angehoben um sich schön darunter zu setzen. Bässe dann gerne entsprechend auch zurück geregelt.

Anders sieht es aus, wenn z.B. nur eine cleane Strat bei gemäßigter Mukke ansteht. Dann würde ich die 250 HZ sogar eher cutten um etwas weicher und offener zu klingen.

Eine Pauschalantwort, die für Jazz bis Metal Gültigkeit hat, finde ich hier schwierig.

Für mich ist der Mittenbereich immer auch eine Spanne zwischen Durchsetzungsvermögen auf der einen Seite und dem „schönen Ton“ auf der anderen Seite.

So ein Tiefmitten-SVT-Brett kommt vielleicht für sich genommen nicht sehr kultiviert und wohlklingend daher, in bestimmten Kontexten passt es aber einfach:-)
 
Warum eigentlich ist "Badewannen-EQ" ein "schöner Ton"? Die Mitten müssen ja nicht gleich hupen oder nölen ...

Deswegen ja die „“. Was ein guter Ton ist, liegt natürlich im Ohr des Hörers.

Ich kann nur für mich sagen, dass sich für mich, bei meiner Anlage und meinem Jazzbass eine leichte Badewanne etwas runder anhört als das Tiefmittenbrett. Das hat mir dann einfach Zuviel Dampf.
Alleine gespielt wohlgemerkt! Im Kontext meiner Band sieht das schon wieder ganz anders aus. Da ist es genau richtig.
 

Ich spiele ja schon lange MB Tops und kenne auch ein paar Leute, die die benutzen. Jeder sagt, das die Hochmitten durchaus mal etwas nervig hervorstechen können und man da mal je nach Setup rausnimmt...also das genaue gegenteil von matschig.

Sorry, du hast vollkommen recht:
ich meinte nicht matschig, sondern dröhnig.
 
Ich booste eher die tiefen Frequenzen um die ca. 250 bis 400Hz (das macht den Sound fett aber nicht wummernd) und cutte die oftmals vorhandene Mittennase um ca. 800Hz (damit es nicht so nasal klingt wie wenn man beim singen die Nase zu hält).

Früher habe ich gerne speziell den Berreich um die ca. 800Hz geboostet... mitlerweile gefällt mir das nicht mehr so... ändert sich aber eventuell wieder;-)

Beim Bass von Oli, nehme ich sogar in der Onboard Elektronik (Noll) ziemlich kräftig die Mitten raus, der Bass hat von Natur aus einen sehr prägnanten Mittensound! Auf meinem GP7 SM300 Trace welcher auch sehr Mittenlastig ist, in Kombination mit der 2x12" Box welche ebenfalls eher mittig ist, ist das dann doch ohne Mittencutt etwas sehr mittig!

Allgemein, wenn die Mitten aber zu stark weggedreht werden, verliert man seine Durchsetzungskraft! Den Sound forme ich Hauptsächlich im Mittenbereich, Bässe und Höhen werden nur nach wummer und knall empfinden geregelt und ändern sich meistens nur minimal. Bässe gib ich soviel Boost, dass es grade nicht mehr wummert, Höhen gebe ich soviel, dass die Saitenrutschgeräusche und das knallen nicht zu stark wird.
 
Raumakkustik und Soundvorstellung

Und vielleicht sollte man auch nicht
die tagesverfassung vergessen !

Immer wieder mal spiel ich mit der gleichen
band in der selben lokation genau am selben fleck
und dabei fällt mir oft auf daß alles ganz anders klingt
als das vorige mal -
zumindest bild ich mir das ein.

Dem entsprechend sind die einstellungen
am bass u am amp auch ganz unterschiedlich.

An einem tag mag ichs mehr so,
am anderen mehr so.

An einem tag bin ich stocknüchtern
am anderen leicht alkoholisiert.

An einem glücklich und zufrieden
am anderen verärgert und angriffslustig.

Das alles hat letztlich einfluss auf
die mittenfrequenzen !

Habt ihr DARÜBER eigentlich schon mal
nachgedacht, verdammt noch mal ? :bier:
 
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Und vielleicht sollte man auch nicht
die tagesverfassung vergessen !
Ja, ich hab das auch. Bass frisch eingestellt - klingt scheisse, war vorher besser. 1 Tag später -alles gut. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Mensch sich überhaupt einen Klang verlässlich und vergleichbar merken kann. Das klappt denk ich nur mit Aufnehmen und A/B Direktvergleich.
 
Immer noch irritierend.

... das alte Problem Geräusch-/Frequenzgang-Empfindungen in Worte zu fassen. :D

Darüber dass die Markbass-Amps nicht mit flat-EQ den besten Sound haben, darüber sind wir uns schon einig, oder?

Zumindest für die LM2 und F1 LM 450W gilt das, die ich regelmässig seit über einem Jahrzehnt in unterschiedlichsten Locations spiele, gut kenne und sehr gerne mag.
Die Einstellung Bass+Tiefmitten+Höhen auf 12h und Hochmitten auf 9h ist für mich immer die Grundlage und Garant für satten Sound.
Mit ganz flat-EQ geht es für mich nicht.
 
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Spannende Beiträge! :great:

Aktuell booste ich beim Lakland 55-94, der ja im Prinzip ein Jazzbass ist, ganz unten die 250 Hz. Beim boosten geben klingt es sehr amtlich und druckvoll im Bandkontext, beim Cutten fehlt aber ganz schnell ganz viel. Das kann heikel sein im Bühnenalltag. Na mal schauen...

Grüße Hen
 
Orr ich hab gestern "gefühlt" inner Probe zum ersten mal auch "bewusst" mit Cuten statt boosten gearbeitet. Wow!! War super. Aber damit
beim Cutten fehlt aber ganz schnell ganz viel
hast Du sehr recht. Im gefühlten 1000stel Bereich ist plötzlich alles weg. Aber ein müh wieder Hoch klingt alles Satt und sauber. Geil, ich hab mich gefühlt wie ein alter Hase :zyklop: bei der FeinTunerei :D
Allerdings mit Preci. Deswegen werde ich dass hier nicht erwähnen :-P
 
Ist schon erstaunlich, wie verschieden das Empfinden ist....

Bei mir gilt fast immer, in jeder Kombination von Bässen,Amps,Boxen...

Am Amp:
-Tiefstbässe rausfiltern mit HPF (min.<35Hz, Mulm weg)
-Bässe ordentlich reindrehen (40-60Hz, Druck)
-Tiefmitten leicht cutten (ca.350Hz oder ggf bissi tiefer, Matschdröhn weg)
-Mitten/Hochmitten boosten (500-800Hz, die das Instrument deutlich nach vorne bringen)
-Höhen neutral oder cut (zuviel Höhen nerven und abgesenkte Höhen entschärfen auch die Hochmitten)

Am Bass:
-Finger: Bridge 100%, Neck 75%
-Slap: Bridge 100%, Neck 100%

Das macht Druck und jeden einzelne Note kommt klar und deutlich durch den Bandmix, der Bass ist weit vorne im Mix dabei. Der Bass darf auch laut sein, weil er keinen überdeckt.
Mit dieser groben Einstellung fahre ich seit Jahren sehr gut...
Aber das hängt natürlich auch vom Bass und vom Spieler ab, wie das klingt... muss nicht überall funktionieren...
 

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