Probe ohne geübt zu haben

Ich weiss nicht, ob's hierher passt: ich bin nach laaanger Pause seit ein paar Monaten wieder in ner Band. Die setlist füllt sich Stück für Stück, d.h. bis vor kurzem haben wir in einer Probe alle Stücke mal durchgespielt. Wie plant ihr denn die nächste Probe? Legt ihr vorher genau fest, welche Stücke geprobt werden und wie lange?
Sorry, vielleicht ne blöde Frage...
 
Man kann:

1. vorher Stücke festlegen und sie dann proben.
2. vorher nichts festlegen und dann Proben.
3. weder Stücke festlegen, noch Proben, einfach nur Gigs spielen.

Es kommt doch hauptsächlich aufs Niveau der Musiker und der Stücke an, welche Ansprüche die Band hat und wo die Reise hingehen soll. All das ist abzusprechen.
Nichtsdestotrotz: Man kann nie gut genug vorbereitet sein!;-)
 
Wie plant ihr denn die nächste Probe?
Kommt drauf an.

Band 1: 11 Musiker in einer RnB Coverband. Für jedes Stück und jede Stimme gibt's eine notierte Partitur. Da wird rechtzeitig festgelegt welche Stücke für die nächste Probe vorzubereiten sind. Ohne vorbereitete Partitur wird gar nicht erst geprobt. Sollte da tatsächlich jemand mal unvorbereitet zur Probe kommen, gibt das (sehr) böses Blut. Aber das traut sich eh niemand.

Band 2: 3 Mann Jazztrio. Hier proben wir nach Leadsheets bzw. Realbook. Da kommt es dann eher auf die Interpretation an. Das kann man dann auch mal relativ unvorbereitet während der Probe auf Grundlage eines Leadsheets faken, vorausgesetzt, man hat schon oft zusammen gespielt, kennt den Charakter der Stücke grundsätzlich und kann auch mal improvisieren. Das klappt aber nur wenn man gut aufeinander eingespielt ist.
 
Kommt drauf an.

Band 1: 11 Musiker in einer RnB Coverband. Für jedes Stück und jede Stimme gibt's eine notierte Partitur. Da wird rechtzeitig festgelegt welche Stücke für die nächste Probe vorzubereiten sind. Ohne vorbereitete Partitur wird gar nicht erst geprobt. Sollte da tatsächlich jemand mal unvorbereitet zur Probe kommen, gibt das (sehr) böses Blut. Aber das traut sich eh niemand.

Band 2: 3 Mann Jazztrio. Hier proben wir nach Leadsheets bzw. Realbook. Da kommt es dann eher auf die Interpretation an. Das kann man dann auch mal relativ unvorbereitet während der Probe auf Grundlage eines Leadsheets faken, vorausgesetzt, man hat schon oft zusammen gespielt, kennt den Charakter der Stücke grundsätzlich und kann auch mal improvisieren. Das klappt aber nur wenn man gut aufeinander eingespielt ist.
Ahh, ok.
Gibt also für die verschiedenen Band Konstellation also verschiedene sinnvolle Ansätze.
Das ist mir nun klar geworden, wieder etwas gelernt.

Danke für eure Antworten :great:
 
Nochmal die Ausgangslage: Song gesetzt, Musiker sehen sich zum ersten Mal, Gig Termin liegt fest, max 3-4 Proben möglich.
Dass nicht alles auf Anhieb sitzt ist zu erwarten. Dass jemand die Einstellung hat: ich kann ja "Hoch auf dem gelben Wagen", da brauche ich mir die für den Gig geforderte Beethoven Sinfonie gar nicht ansehen toleriere ich in der musikalischen Kreisklasse in der ich spiele nicht. Von 3 Profis die Bela Bartok direkt vom Blatt spielen rede ich ja nicht
 
Nochmal die Ausgangslage: Song gesetzt, Musiker sehen sich zum ersten Mal, Gig Termin liegt fest, max 3-4 Proben möglich.
Ganz klar, da hat man zur ersten Probe vorbereitet, pünktlich und mit passendem Equipment zu erscheinen. Ausreden wie "ich hatte ja keine Noten" oder "mein Hamster hatte Zahnweh" resultieren in Bandkeile und sofortigem Probenabruch.
 
Ahh, ok.
Gibt also für die verschiedenen Band Konstellation also verschiedene sinnvolle Ansätze.
Das ist mir nun klar geworden, wieder etwas gelernt.

Danke für eure Antworten :great:
Natürlich. Stell Dir Ensembles vor, in denen noch weit mehr Musiker zusammenkommen. Bigbands mit vollem Satz, selbst ein Kammerorchester kann bis zu 20 Leut besetzt sein, von Sinfonie ganz zu schweigen.
Wenn da gemeinschaftliche Erstlektüre durchgeführt werden soll, geht das sehr schnell in massive Lebenszeitvernichtung. Dafür wurden dann eher Techniken wie Satzproben entwickelt.
Das eine ist halt die Grösse des Ensembles, das andere die Zielvorstellung der Zusammenarbeit:
Eher unbegrenzte Bandzusammenarbeit, kreative gemeinschaftliche Erarbeitung des Programms, Gigs, wenn sie halt kommen oder auch nicht, Socialising als fester Bestandteil und Daseinszweck des Ensembles
vs.
dezidierter Gig, darauf zusammengestellte Besetzung, darauf optimierter Probenaufwand wie es @Loki beschreibt.
Auch da muss für letzteres eigentlich alles was alleine vorbereitet werden kann, vorbereitet werden.

Letztlich das parallele Thema ist ja die Probendisziplin:
Insbesondere aus der Erfahrung mit den grossen Ensembles finde ich auch die Vehemenz, mit der im Nachbarfaden zum Thema "Pünktlichkeit" und Probenablauf teilweise die Fahne eines vorgeblich kreativen Laissez Fair hochgehalten wurde auch amüsant :D Klar kann man mit 'nem Trio Probenbeginn +/- ne Stunde abmachen und erstmal überlegen, ob man ein oder zwei Bierchen vorglüht, mit der von @TheBass beschriebenen 11-Mensch R&B Combo könnte das schon zu starken Zerfallsprozessen führen ;-)
 

Wenn eine Probe ist und es war ein Song vorzubereiten, dann bin ich vorbereitet und kann das Stück spielen. Ist mag es simpel. Ich habe entweder Noten oder ein Leadsheet gemacht und schicke das vor der Probe rum oder verteile Kopien am Anfang der Probe.
 
Wenn eine Probe ist und es war ein Song vorzubereiten, dann bin ich vorbereitet und kann das Stück spielen. Ist mag es simpel. Ich habe entweder Noten oder ein Leadsheet gemacht und schicke das vor der Probe rum oder verteile Kopien am Anfang der Probe.
Wir schicken, zumindest bei Cover, den Youtube Link rum. Die welche Noten oder ein Leadsheet benötigen suchen oder erstellen das dann selbst (sind eh nur die Bläser).
Ich mach alles nach gehör und schau mal etwas rein wie es andere Bassisten so spielen.
 
Das macht für mich keinen Sinn. Wer seine Partitur oder Leadsheet nicht dabei hat, ist höchstwahrscheinlich auch nicht vorbereitet.
Zettel für einen neuen Song zum Beginn der Probe zu verteilen kann unter ganz bestimmten Umständen einen Sinn ergeben. Wenn die Musiker gut aufeinander eingspielt sind, "auffassungsschnell" sind, ein erster Durchlauf vom Blatt also reelle Chancen auf Unfallfreiheit hat, die Zielvorstellung, was die Interpretation angeht aber gemeinsam erarbeitet werden soll.

Gemeinhin hast Du aber schon recht. Es gibt ja genug, womit man die gemeinsame Zeit füllen kann, was eben nicht alleine vorbereitet werden kann. Groove, Details, Tightness, gemeinsame Phrasierung...

Edit: falsch vorbereitet schon, aber nicht fertiggestellt.
 
Das macht für mich keinen Sinn. Wer seine Partitur oder Leadsheet nicht dabei hat, ist höchstwahrscheinlich auch nicht vorbereitet.
Das macht häufig Sinn, insbesondere dann, wenn z.B. jemand etwas falsch rausgehört hat oder eine andere Version rausgeschrieben hat, dann kann man sofort exakt lokalisieren wo es eine Abweichung gibt oder auch ein Ende eintragen, wenn z.B. ein Fade out im Original ist und alle haben dann genau dasselbe.
 
Das macht häufig Sinn, insbesondere dann, wenn z.B. jemand etwas falsch rausgehört hat oder eine andere Version rausgeschrieben hat, dann kann man sofort exakt lokalisieren wo es eine Abweichung gibt oder auch ein Ende eintragen, wenn z.B. ein Fade out im Original ist und alle haben dann genau dasselbe.
Ok, ihr habt offenbar eine Art euch auf Proben vorzubereiten. Bei meiner oben erwähnten 11-M/F/D Combo haben wir einen Art musikalischen Direktor, aktuell unser Keyboarder. Der erstellt vom Stück mit Sibelius eine Partitur für alle (!) Stimmen. Als Grundlage dafür dienen in der Regel Midivorlagen. Das Finetuning erfolgt dann anhand der MP3 Stücke, meistens die Studioversionen. Jeder Musiker erhält dann seine notierte Partitur + MP3 zur Vorbereitung. Geprobt werden die Stücke erst, wenn jeder seine Stimme komplett beherrscht. Wenn dann am Anfang der Probe unser Keyboarder nochmal neue Partituren verteilen würde, gäb's massiven Protest. Zumindest die mir bekannten Bigbands oder Orchester machen es ganz ähnlich wie wir.

Wir haben in fast allen Stücken 4-stimmige Bläsersätze + 4-stimmigen Satzgesang. Das funktioniert nicht ohne komplette Notation. Da muss jeder vorab seine Stimme einwandfrei beherrschen, sonst klingt es einfach nicht.
 
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