Sehr interessante Meinung zum Soundcheck für Bassisten

leider ist deren handlungsweise aber nicht wirklich einzelfällig..auch wenn man nett ist, das kann ich versichern!
@Oli Wan: Das klingt bitter, entspricht aber auch meinen Erlebnissen von drei Jahrzehnten im Geschäft, wobei meiner Erfahrung nach die geballte Ignoranz und das bewusstes Unvermögen von Seiten des Tonmenschen genau bei denen zu beobachten ist, die es nicht hobbymäßig betreiben, sondern sich selbst als Profis am Pult sehen.
 
@Oli Wan: Das klingt bitter, entspricht aber auch meinen Erlebnissen von drei Jahrzehnten im Geschäft, wobei meiner Erfahrung nach die geballte Ignoranz und das bewusstes Unvermögen von Seiten des Tonmenschen genau bei denen zu beobachten ist, die es nicht hobbymäßig betreiben, sondern sich selbst als Profis am Pult sehen.

vielleicht liegt hier der Hase im Pfeffer...
denn die Tonis, mit denen ich zu tun hatte und habe und die tatsächlich Profis sind und sich nicht nur dafür halten, sind durchweg nicht nur nett und kooperativ, sondern auch kompetent.
 
Der - mit Abstand - Beste, mit dem ich es bisher zu tun hatte, war Gitarrist in der Band, mit der zusammen wir gespielt haben.
Die komplette PA war liebevoll selbst gebastelt und auf die Frage hin, wie er mich denn gerne hätte, sagte er: Mach deinen Sound, mach deinen Pegel, Mikro davor, damit wir noch lecker Kompression von den Pappen bekommen und den Rest mach' ich schon.

Hat er auch gemacht. Völlig ungünstiger Raum (großer Schlauch, gefliest, glatte Wände halb leer...der blanke Tontechniker-Horror) und der Kerl hat einen Sound gezaubert, das selbst Leute, die uns gar nicht kannten, volles Rohr durchgedreht sind. Laut, blitzsauber, druckvoll. Soundcheck <10 Minuten. So geht das.
 
... es gibt halt solche und solche... es gibt Tonis, die sind eine Bank und machen das immer gut - weil sie gut ausgebildet sind, die Location, das Equipment und am besten auch noch die Band kennen, und auf der selben Wellenlänge fliegen...
Es gibt solche, die können nix, und die werden auch nichts zustande bringen, wenn man auf sie einredet wie auf ein krankes Pferd...

Da kann man nix machen...ist halt Glück - oder eben Pech, je nachdem...

Die Tonis haben bestimmt eine ähnliche Diskussion in ihrem Forum (tonic.ch?)... es gibt Bassisten, mit denen kann man immer gut arbeiten, und die klingen halt dann auch immer erstklassig... und es gibt solche, die sich hinstellen wie Graf Grosskotz, mit ihrem EQ am Amp alles zumüllen, und dann kurz nach dem Soundcheck erstmal die Lautstärke an ihrem 1200 W Amp verdreifachen.. und dann drei Wochen über den blöden Toni schimpfen, der ihnen den Gig versaut hat...

Es gibt aber eine dritte Gruppe - und nach meiner Erfahrung ist das die Mehrzahl: das sind nicht die Supertonis, aber auch keine Pfeifen... die wollen einen guten Job machen, die wollen wieder gebucht werden... aber vielleicht kennen sie die Location nicht gut, oder das Equipment, oder stehen vor anderen Herausforderungen... und wollen die Zahl der Einflussgrössen, die sie nicht kontrollieren können möglichst gering halten... es gab bei uns mal eine Band, deren Sänger war der Oberchaot... hat mal mitten im Gig mit seinem mikroständer das halbe Schlagzeug abgeräumt... wenn man das weiss, dann fängt man nicht an zu mikrofonieren - und wenn der Basser das noch so gerne hätte...

Wichtig ist - und dabei bleib ich - die Kommunikation und zwar was gesprochen wird, und auch wie es gesagt wird... ein Toni dem Du Wertschätzung entgegenbringst, wird sich garantiert mehr Mühe mit Deinem Sound geben, als einer, dem Du von Beginn an schon den Eindruck vermittelst, dass Du ihn per default für einen Vollidioten hältst... genauso wirst Du Dich anders verhalten, wenn Dir der Toni z.B. erklärt, dass diese Location in bestimmten Situationen komisch reagiert, selbst wenn Du Dich auf der Bühne super fühlst...

Der Toni und die Band sind ein Team - ob das allen passt oder nicht... und entscheidend ist, wie man als Team funktioniert...
 
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die Du dann vermutlich auch so behandelst

nein. ich gehe immer nett auf die jungs zu, unterhalte mich kurz mit ihnen und gucke mal, was da kommt. ich hab erst mal wenig lust, denen ihren job zu erklären. das würde ich mir bei meinem job auch verbitten. ich nehme immer erst mal an, daß ich es mit profis zu tun habe, die professionelle arbeit leisten.
meine berichte von reinfällen kommen aber genau nach dieser herangehensweise zustande.
ich hab eher tolle arbeit von hobby-golems erlebt als von welchen, die mir als profi vorgestellt wurden. vielleicht weil die hobbyleute eher mal aus unsicherheit nachfragen, was man sich denn für einen sound wünscht... ich weiß es nicht. da kann ich nur spekulieren.

und "golem" nenne ich die nur, weil ein "tonmensch" sich eben nach golem anhört. das ist rein humoristisch, völlig wertungsfrei und nur in diesem forum.
 
ihr habt noch einen toni-typ vergessen: den "die-band-hat-mich-mitgebracht-ich-bin-der-geilste"-typ. an arroganz kaum zu überbieten, scheucht er lokale backliner und hauseigenen toni mit immer neuen wünschen bzgl. mikros und haste nich gesehen durch die gegend. erklärt den tech rider der eigenen band, der eigentlich alternativen zuließ, für ungültig, denn ohne exoten-mic xy kann er nicht arbeiten. als verlängertes sprachrohr der achso bekannten newcomer-band hat er natürlich haus-, sonder- und wegerecht auf der bühne, am foh, im saal, aufm parkplatz und sämtlichen zuwegen ab grenzübergang oder flughafen-ankunft. ...und zaubert am ende, natürlich nicht ohne die seit jahren ideal auf den saal eingepfiffenen terzbänder zu verstellen, den weltbeschissensten sound, den besagter saal hergibt. mit kopfschüttelndem "mann, ist das hier ne scheiß akustik!" weist er jede verantwortung vorauseilend weit von sich, der saal ist schuld, der veranstalter, das publikum und alle anderen. mit exoten-mic-xy hätte er ja vielleicht was retten können, aber das wollte man ihm ja nicht aus der nächsten großstadt einfliegen.
 
dabei hab ich letztens erst wieder die simpsonsfolge gesehen mit dem golem...

natürlich, das ist ja aus den simpsons..

Öhm, das ist aus dem Mittelalter.
Die Simpsons gibt es schon wirklich lange, aber sooo lange nun auch noch nicht. ;-)


Wikipedia schrieb:
Der Golem ist ab dem frühen Mittelalter in Mitteleuropa die Bezeichnung für eine Figur der jüdischen Literatur und Mystik. Dabei handelt es sich um ein von Weisen mittels Buchstabenmystik aus Lehm gebildetes stummes menschenähnliches Wesen, das oft gewaltige Größe und Kraft besitzt und Aufträge ausführen kann.
 

mir fiel der vergleich bei der lektüre des buches "feet of clay" von pratchett ein... in dem buch bestehen die golems aus ton und nicht aus lehm.
 
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