Wichtig ist: Machen! Ich schwör!

Ich möchte mich hier auch noch einmal einschalten.
Ich kann zwar nur bedingt mitreden, weil ich in keiner Band spiele und auf keien Semiprofikarriere zurückblicken kann, aber für mich fehlt hier bisher der Aspekt „Spaß am Instrument, der Technik, der Instrumentbaukunst und der Elektronik“.
Ich bin von Hause aus eher Techniker und kann mich neben der Musik auch für die Ästhetik der Technik, Holzverarbeitung und der Elektronik begeistern.
Zum Musik machen bin ich erst mit einem unsteten Hin und Her (Flöte, Mundharmonika, Orgel) gekommen, bis ich einen Bass in die Hände bekam, weil mir jemand sagte, dass man an einem Bass üben solle, was man dann auf einer E-Gitarre spielend können möchte (Fingerkraft usw.).

Mich hat sofort die Ästhetik des Instruments begeistert sowie die tiefe Tonlage und was man da alles einstellen kann und sollte. Mundharmonika, kaufen -> spielen; E-Bass -› werkeln: Saitenlage, Bundreinheit, Octavenreinheit, Halskrümmung, Saitenabstand, …
Offenporiges Holz, Griffbrett/Bünde pflegen, …

Dann kam der Ton, vom trockenen Bass bis zur Kirchenorgel, alles geht mit den entsprechenden Tretern.
Dann die Idee nicht zu begleiten, sondern mit Looper zu solieren.
Irgendwas zwischen Kinga Glyk (Tears in Heaven), Marcus Miller (Papa was a Rolling Stone) und Aram Bedrosian (The Mists) usw.

Ja es stimmt, ich könnte bestimmt besser spielen, wenn ich jung angefangen, in einer Band gespielt, Noten und Harmonie gelernt hätte.
So treibe ich mich mit vergleichsweise stümperhafter Spielweise durch YouTube und einigen Foren und habe etliche Geräte (Bässe, Verstärker, Effektgeräte) ge- und wieder verkauft. Immer gebraucht und Schnäppchen!
Jetzt habe ich eine Ibanez SR500E und eine Fender American Standard Jazz-Bass, Fender Rumble 100 und ein Brett voll Effekte (Driver, Octaver, Wha, Flanger, Chorus, Reverb, Loop) …

… und Spaß!

Und was soll ich sagen, so langsam geht auch bei mir immer mehr. Ich mühe mich nebenher Noten zu lesen, übe Takt halten mit der Drum/Metronom im Looper und immer wieder … spielen!
Der Ausflug in eine Musikschule mit Einzelunterricht war abschreckend. Als Ziel wurde irgendwann kolportiert: mit etlichen Kiddies „Karneval in Kölle“ zu machen Und ich BumBumBum im Hintergrund.

Ich finde, als Freizeitmusiker ist „Spaß“ das wichtigste, egal was es ist.
 
Ich finde, als Freizeitmusiker ist „Spaß“ das wichtigste, egal was es ist.
Nicht nur als Freizeitmusiker. Musik ist viel zu schlecht bezahlt, um es ohne Spass und Passion zu machen. Ich mache es seit fast 45 Jahren. Keine Ahnung, wie viele Jahre ich insgesamt, zusammen gerechnet, für die Musik in muffigen, versifften Probekellern verbracht habe. Es muss wegen dem Spass und der Leidenschaft gewesen sein ...
 
Ich wohne seit fast 25 Jahren im Kölner Raum und habe eine absolute Abneigung gegen Karnevalsmusik entwickelt.

Eigentlich gegen den gesamten Karneval. :twisted:
Ich kenne das nur, dass Leute, die nix mit Karneval am Hut hatten, nach Köln gezogen sind und nach einem halben Leben dort, beim Karneval mittlerweile auch durchdrehen. Ich persönlich finde Feiern, also wenn echt gefeiert wird, immer schön, auch Karneval, wenn es nicht die Vereinsmeierei ist, die leider zu oft stattfindet.
Mukken kann man sich echt schön trinken, kenne ich von der Kirmesmukke. Wer das noch nie gemacht hat, hat irgendwie auch verpasst, welche Macht die Musik über die Menschen entwickeln kann.
:bier:
 
so richtig mit 3 Auftritten am Tag? Das stell ich mir irgendwann auch nicht mehr lustig vor. Aber ich kenne Leute, die auf die Art mindestens ihr halbes Haus finanziert haben.
Ja. Pro Wochenende kamen etwa 10-12 Auftritte. Da lagen wir aber noch im Mittelfeld. Es gibt Bands die machen 18-20 am Wochenende. Am Ende waren es vom 11.11. bis Aschermittwoch ca. 75 Auftritte.
 

Es gibt bekannte Kölner Bands, bei denen die "Session" ganzjährig ist.
Und damit wurden mehrere Häuser finanziert.

Job eben.

Aber nix für mich. Bin eh' nur doofer Amateur.
 
Ich hab sehr schnell angefangen, Parties und Musik zu meiden, die man nur betrunken ertragen kann. Finde es aber nicht ehrenrührig, wenn man zum Geldverdienen populäre Musik spielt. Viele Musiker und Schauspieler machen es so.
 
Stop! da fehlt noch was:

Tätäääääääääääh!
Tschingbuff!
 
Ich hab sehr schnell angefangen, Parties und Musik zu meiden, die man nur betrunken ertragen kann. Finde es aber nicht ehrenrührig, wenn man zum Geldverdienen populäre Musik spielt. Viele Musiker und Schauspieler machen es so.
Das Schlimme ist ja, dass Du als Karnevalsmucker den Auftrittsmarathon nur durchhälst, wenn Du keinen Tropfen trinkst. Die Mucker sind so ziemlich die einzig nüchternen Menschen im Saal. Am Ende der Session bist Du erst mal ziemlich am Arsch und willst von Musik und Auftritten erst mal wochenlang nichts mehr hören.
 
Wie kommen diese Auftrittsmarathons zustande? Werden in dieser Zeit Festhallen mit Personal besetzt, die dann rund um die Uhr offen sind und "bespielt" werden?
 

Zurück
Oben Unten