Wichtig ist: Machen! Ich schwör!

Wie kommen diese Auftrittsmarathons zustande? Werden in dieser Zeit Festhallen mit Personal besetzt, die dann rund um die Uhr offen sind und "bespielt" werden?
Der Karneval findet hauptsächlich in Sitzungen an den Wochenenden statt. Das sind i.d.R. Veranstaltungen am Nachmittag oder Abend die mehrere Stunden dauern, während dessen sich das Publikum an den Tischen im Saal bespassen und vollaufen lässt. Auf der Bühne finden die ganze Zeit irgendwelche Nummern statt, Bands, Tanzgruppen, Büttenredner etc. Die Nummer dauern jeweils ein paar Minuten, bei Bands auch mal 20 Minuten. D.h als Band dauert Dein Auftritt maximal 20 Minuten + ein, zwei Minuten für Aufbau und Abbau. Da an den Wochenenden praktisch in jedem Dorf jeder Karnevalsverein seine eigene Sitzung veranstaltet versucht natürlich jede Band nicht nur einen Auftritt, sondern möglichst gleich mehrere Auftritte hintereinander zu machen. Die Kunst liegt jetzt darin diese Auftritte an einem Tag so zu legen, dass möglichst wenig Fahrt dazwischen ist und die Auftritte in möglichst kurzer Zeit hintereinander gemacht werden können. M.a.W. Du bist die ganze Zeit in permanentem Terminstress; hinfahren, aufbauen, auftreten, einladen weiterfahren ... bloss schauen, dass keine Verzögerungen entstehen. Ohne eingespielte Technikcrew ist das nicht zu machen. Die Band kann das nicht mehr selber. Sehr gut beschäftigte Bands haben sogar mehrere Technikcrews, die schon im voraus zeitlich überlappend aufbauen. Die wollen natürlich auch alle bezahlt werden. Deswegen versuchen die Bands soviele Veranstaltungen wie möglich zu machen. Daher kommen dann diese Marathonauftrittserien zustande.
 
In Köln kommt man am Karneval schlecht vorbei.
Ich bin sogar in einem Straßenkarnevalsverein in Deutz, aber nur zum feiern mit netten Leuten.
Aber meine Musik ist da Meilen von entfernt. Schnaps ist Schnaps und Musik ist Musik.
Nach Karneval muss ich mich musikalisch immer erst Mal entgiften, denn diese Melodien legen sich wie Mehltau auf meine Ohren.
Dann höre ich erstmal Parov Stellar, Brian Grey, Brian Bromberg usw. und greife selber zum Bass und lasse meine Finger über die Saiten gleiten.
Meine Frau meinte übrigens kürzlich, es sei soweit. Sie müsse nicht mehr weglaufen wenn ich basse.
 
... Das sind i.d.R. Veranstaltungen am Nachmittag oder Abend die mehrere Stunden dauern ... Auf der Bühne finden die ganze Zeit irgendwelche Nummern statt, Bands, Tanzgruppen, Büttenredner ... versucht natürlich jede Band nicht nur einen Auftritt, sondern möglichst gleich mehrere Auftritte hintereinander zu machen. ... Daher kommen dann diese Marathonauftrittserien zustande.
Ist schon beeindruckend! Da muss man sozusagen in einer sehr kurzen Saison rund um die Uhr arbeiten, um sein Geld reinzubekommen.

... Nach Karneval muss ich mich musikalisch immer erst Mal entgiften, denn diese Melodien legen sich wie Mehltau auf meine Ohren. ...
Das dürfte noch ein paar Stufen intensiver sein, als wenn man nur "geschädigt" ist, weil man irgendwo Radio mithören muss ...

Meine Frau meinte übrigens kürzlich, es sei soweit. Sie müsse nicht mehr weglaufen wenn ich basse.
Das ist eine Aussage! Unsere Frauen sind die ehrlichsten Kritiker.
 
Ist schon beeindruckend! Da muss man sozusagen in einer sehr kurzen Saison rund um die Uhr arbeiten, um sein Geld reinzubekommen.
Stimmt. Ausser auftreten bekommst Du in der Zeit nicht mehr viel auf die Reihe. Dafür kommt aber auch tatsächlich Kohle rein. Gutbeschäftigte Bands machen in 4 Monaten das, was man für den Rest des Jahres zum Leben braucht. Allerdings ist das ein extrem Vitamin B-lastiges Geschäft. Für die fetten Gigs muss man die richtigen Leute kennen und jeder will seinen Teil - sprich Prozente abgreifen. Wer mit Korruption ein Problem hat, sollte es in dem Geschäft erst gar nicht versuchen.
 
Stimmt. Ausser auftreten bekommst Du in der Zeit nicht mehr viel auf die Reihe. Dafür kommt aber auch tatsächlich Kohle rein. Gutbeschäftigte Bands machen in 4 Monaten das, was man für den Rest des Jahres zum Leben braucht. Allerdings ist das ein extrem Vitamin B-lastiges Geschäft. Für die fetten Gigs muss man die richtigen Leute kennen und jeder will seinen Teil - sprich Prozente abgreifen. Wer mit Korruption ein Problem hat, sollte es in dem Geschäft erst gar nicht versuchen.
Das ist ALLES irgendwie gar nicht meine Welt...:o)
 
Allerdings ist das ein extrem Vitamin B-lastiges Geschäft. Für die fetten Gigs muss man die richtigen Leute kennen und jeder will seinen Teil - sprich Prozente abgreifen. Wer mit Korruption ein Problem hat, sollte es in dem Geschäft erst gar nicht versuchen.
Oh ja!
ich bin ja gebürtig ne kölsche Jung, aber Karneval fand ich auch nur bis Anfang 20 Interessant.
Erst wegen der Kamelle, dann wegen der Mädsche...weine dem aber hier oben im Norden keine Träne nach dem jecken Treiben.
Anyway, musikalisch zum Glück nie was mit zu tun gehabt, aber ein damaliger Freund als den alten Tagen wollte da als Gitarrist immer unbedingt auf Biegen und Brechen mit in diese Szene rein :rolleyes: .
Habe ich nie verstanden, hat er auch nie geschafft, nicht zuletzt wegen der engen und verfilzten Seilschaften in der Szene. Der wollte aber auch irgendwie sein verfehltes Ziel damit kompensieren über den Weg des Lichtes reich und berühmt zu werden und versuchte den dunklen Pfad.
 

Vor 10 Tagen wurde ich gefragt, ob ich ab und zu mal bei den „Acoustic Super Heroes“ aushelfen kann. Tolle Sängerin und ebenfalls gute Musiker haben ein Repertoir von geschätzt 150 Songs, die sie -der Name ist Programm- akustisch präsentieren.
Zweikommafünf Proben später war es dann gestern nachmittag so weit…
Morales spielt sein erstes Konzert nach 9 Monaten Zwangspause. Ich war schon etwas nervös.
Auf dem Jahrmarkt (im Süden heißt das Kirmes) in Wilster ist es wohl schon länger Tradition, dass dort auch Live-Musik kredenzt wird. Das Publikum ist spärlich, die Fahrgeschäfte zu laut (außerdem musste ich, wenn ich hochgeschaut habe, immer auf so ein ekliges schnelles Karussel schauen, indem ich mich bestimmt übergeben hätte, wenn nicht sogar hätte kotzen müssen)
Alle haben ein tablet vor der Nase, aber anders ist das kaum zu schaffen. Ich hing ziemlich am Bildschirm. Unser zwei Stunden Set hatte rund 30 Songs. Man kennt fast alle, gespielt habe ich vorher noch keinen einzigen. Ich weiß jetzt aber genau, was ich noch üben muss. Eigentlich alles.
Mit dem Sound war der Mischer sehr zufrieden, also mit meinem Sound.
Ich habe mit meinem Holzblut Fat Jazz Akustikbass über einen frischen Rheingold BP2 in seine DI gespielt.
War sehr fine!
Wenn ich jetzt jede Woche einen Song auswendig lerne, bin ich in drei bis vier Jahren durch damit! So wird's nicht langweilig.
 
Vor 10 Tagen ... bei den „Acoustic Super Heroes“ aushelfen ... Repertoire von geschätzt 150 Songs ... zwei Stunden Set hatte rund 30 Songs ...
Ich weiß jetzt aber genau, was ich noch üben muss
Holzblut Fat Jazz Akustikbass über einen frischen Rheingold BP2 in seine DI gespielt.
:hat: :hat: :hat:
 

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