Amps sind doch eigentlich wurscht

Obiwotz

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Ich will mal ein bisschen ketzern:
Amps sind für mich nebensächlich.
Klar braucht man in ner Probe einen halbwegs vernünftigen Amp.
Für Gigs ist der Amp für den Bassisten bei einer amtlichen PA und Monitoranlage doch eher unwichtig. Ich spar mir den Stress, gerade weil meine Gigs oft weit weg sind und lass die Beschallungsfirma was hinstellen. Mit ein bisschen Knöpfchendrehen und einer vernünftigen Position in Ohrhöhe hat's eigentlich noch jeder Amp getan. Der Rest der Band hört den Bass doch eher über den Monitor. Ein zu lauter Amp stört doch eher auf der Bühne.
Mein Equipment, das eigentlich eher im Keller verrottet:
Dynacord 300W Transistor-Combo aus den 80ern mit 11Band-Eq und 4*10 EVoice (klingt für mich immer noch besser, als alles neuaufgemotzte, weil schön direkt und neutral). Sieht aus wie Scheiße, mit abgebrochenen Potis etc.
Marshall JCM800 100W-Röhrentop und 1*15 Box (seit Jahren nicht mehr benutzt, da oft leider zu leise - und zu umständlich)
Solange der Kram nicht den Geist aufgibt, hole ich mir nie was neues.

Worauf es für mich ankommt, ist der Bass und die Spielweise.
Der Rest liegt beim Gig / Studiorecording eh in der Hand der Mischer.
Sogar bei Proben kann man mit einem halbwegs vernünftigen Preamp (z.B. mein USB-Interface) auf einen Amp verzichten und direkt ins Pult gehen. Ist sogar in vielen Räumen bässer, weil weniger Probleme mit Lautstärke-Unterschieden und toten Ecken. Und: Man hat noch genug Platz im Auto - z.B. für einen Upright.[:D]

 
Das sehen viele aber anders.

Wenn ich mit meinem Behringer ankomme, gibt es Leute, die schauen mich schräg an und rümpfen die Nase.

Später kommt dann: "Garnicht mal so schlecht!".
 
Ich nehme auch eher selten meine Box mit (4x12" in 1m-Hochkant Gehäuse), bin aber dennoch froh, wenn eine gescheite Anlage gestellt wird. Es gab für mich erst wenige Gigs, auf denen die Monitore den Bass gescheit wiedergeben konnten. Erst am Wochenende wieder einen Gig gehabt, wo die Monitore außer für Gesang und Gitarre nicht wirklich getaugt haben aber die Bühne war recht klein und die Anlage eine Glockenklang. Das BassArt Top mit meinem Sansamp anzublasen war eine reine Freude. Mit schönem Bass aus einer geilen Box macht's mir einfach mehr Spaß.
 
für dich ists ok, das ist ein regelkreis, wenn einem der sound gefällt den man vom hirn bis zum ohr kriegt, passts.
wenn man drauf geil ist dass man das auch hat, was man haben muss, wirds auch was bringen.
wenn man hobby bassist ist (wie ich) merkt man einfach wie abhängig man von kleinigkeiten ist, zb manche songs spiel ich auch komplett taub einigermassen brauchbar, von neueren, komplizierteten bin ich zb sehr viel vom sound auf der bühne und dem response aller mitmusiker abhängig, da ist der amp sich nicht ohne...
mit meinem röhren solton spiel ich zb rock gigs, gib ihm gas, das er ein wenig schmutzig ist, und kann soo die anschlagintensität (bzw meine bühnengeilheit...) reglen.... mitm ampeg geht das nicht in der form...
mfg, roland
 
Ja, der Hartke ist Klasse. Ich war immer sehr zufrieden mit dem und der Klang war echt klasse. Der Hartke ist ein echter Arbeiter und in der Preisklasse aus meiner Sicht unerreicht.

Allerdings kann ich Obiwotz auch gut verstehen, diese riesigen Anlagen nur um sich selber zu hören, da ist doch auch viel Show dabei.
Ich finde die Mischung macht's. Ein Teil des "Sichselberhörens" kommt von der PA, ein Teil über die Monitoranlage und einen eigene persönlich regelbare Sicherheit kommt vom eigenen Equipment, welches ja dann nicht so üppig sein muss.
Seit ich mit meinem Phil Jones Suitcase unterwegs bin, ist aus mir ein regelrechter Minimalismus Apostel geworden[:D], aber ich muss auch sagen, dass es nie angenehmer war aufzubauen und zu transportieren.
Und der Sound und die (nichtbenötigte) Lautstärke ist trotzdem der Hammer.[^]
 
ich mochte pa sound nie ... will/wollte immer nen amp im rücken haben... muss ja nicht gerade nen 8*10er kühlschrank sein... ne schöne combo tuts dann auch ... so hat man wenigstens auf der bühne die "fäden" noch nen bisschen mehr in der hand...

Gruß[:-)]
 
Ich nehme mal an, dass Obiwotz mit eigenem Techniker reist. Oder zumindest in einer Preisklasse spielt, in der einen die Techniker auch ernst nehmen. Wenn man dann auf irgendeinem Volksfest einem Hobbytechniker ausgeliefert ist, oder so wie wir letzte Woche nur im nachmittäglichen Vorprogramm spielt, und deshalb nur mit der halben Ernsthaftigkeit und Lautstärke bedacht wird, wie der Headliner, dann sieht man das schon anders. Ich bin die letzten Jahre immer nur mit meiner 412er und dem Hartke 5000er Top gefahren. Jetzt hab ich meine zusätzliche 115er wieder reaktiviert. Auf die nächste 60m²-Bühne geht wieder der komplette Turm mit. Punkt.

Allerdings frage ich mich in der Tat, wozu man eine 5000€-Anlage braucht (siehe WW-Jonas-Hellborg-Fred). Das wiederum ist für mich reiner Gear-Porn! Gemacht für den Knaben-Dynamo des Möchtegern-Musikanten . . .
 
"Ich nehme mal an, dass Obiwotz mit eigenem Techniker reist. Oder zumindest in einer Preisklasse spielt, in der einen die Techniker auch ernst nehmen."

Der eigene Techniker hilft auch nix, wenn die PA falsch gewählt wurde.
Wir waren vor einigen Wochen auf einem recht großen Festival,
ich habe über meinen Mesa und eine Ampeg 8x10er Box gespielt, auf der Bühne war der Sound spitze, nur was aus der PA kam war nix wirklich tolles. Ich hatte die Mitten voll reingedreht die DI stand auf Post, dennoch hörte man nur einen furchtbar muffigen Bass. Unser (ausgebildeter) Tontechniker hatte es mittelschwer an den Nerven...

Alle Bands die nach uns spielten hatten den gleichen scheiß Sound...
Manchmal hat man wirklich keinen Einfluss...



 
Das ist wie bei allem Sache purer Individualität xD
klar kann man sagen das es im Grunde genommen nicht so sinnvoll ist.. aber ich spiel in ner Liga wo halt nicht immer nen Amp gestellt wird.. und Baum.. da hätt ich schon ganz gerne was stehen...

Und Equipmentfanatiker bin ich genauso xD
und wenn das Holz, die Tonabnehmer, der Lack, Blechwinkel, veschiedene Materialien für Trussrods und die Furzintensitätskonstante nach Alfred K. Jauch ne Rolle bei SOund und Auswahl eines Instruments spielen, warum dann nicht auch Röhren, Transen, Eq's, Elkos, Kondensatoren und die Ohmsche Regel? xD

Ich werde auch deweiteren bereit sein für aussenstehende unmögliche Mengen an Geld rauszupumpen ...auch für Amps (TecAmp *gg*)
andere holn sich haltn Motorrad... ichn nen AMp zu meinem Bassschatz!
 
natürlich benötigt man live nicht unbedingt einen eigenen verstärker (wenn man mit ausreichender backline ausgestatet ist).
abgesehen davon ist es einfach ein beruhigendes gefühl, wenn die hosenbeine vom sound der eigenen anlage flattern, und man SEINEN ton hört, und nicht den eines technikers; resp. der leihanlage ...
 

Zitat:Original erstellt von: Fantobass

Zitat:Original erstellt von: boemmel

ich mochte pa sound nie ... will/wollte immer nen amp im rücken haben... muss ja nicht gerade nen 8*10er kühlschrank sein... ne schöne combo tuts dann auch ... so hat man wenigstens auf der bühne die "fäden" noch nen bisschen mehr in der hand...

Gruß[:-)]

Kommt auf die PA an. Brauchst halt was Ordentliches = teures. Wir ham uns mal eine von so einer Volksmukkeband ausgeliehn. Die spielen sonst in Bierzelten. Relativ kleine Boxen (aber schon mit 15" Bass) aber Mördersound. Klare Höhen und Druck von unten ohne Ende. Wir ham draußen gespielt und der Boden hat vibriert! Muss mal gucken, was das für ne Marke war.

ja, natürlich ist es ne Sache der Anlage aber

1. Gut ist nicht immer gleich auch teuer [;-)]
2. Wie gesagt mag ichs halt einfach nicht... Is ne persönliche Meinung, wer mit PA gut klarkommt solls machen [:-)]

Gruß[:-)]
 
Zitat:Original erstellt von: Obiwotz

Ich will mal ein bisschen ketzern:
Amps sind für mich nebensächlich.
Klar braucht man in ner Probe einen halbwegs vernünftigen Amp.
Für Gigs ist der Amp für den Bassisten bei einer amtlichen PA und Monitoranlage doch eher unwichtig. Ich spar mir den Stress, gerade weil meine Gigs oft weit weg sind und lass die Beschallungsfirma was hinstellen. Mit ein bisschen Knöpfchendrehen und einer vernünftigen Position in Ohrhöhe hat's eigentlich noch jeder Amp getan. Der Rest der Band hört den Bass doch eher über den Monitor. Ein zu lauter Amp stört doch eher auf der Bühne.
Mein Equipment, das eigentlich eher im Keller verrottet:
Dynacord 300W Transistor-Combo aus den 80ern mit 11Band-Eq und 4*10 EVoice (klingt für mich immer noch besser, als alles neuaufgemotzte, weil schön direkt und neutral). Sieht aus wie Scheiße, mit abgebrochenen Potis etc.
Marshall JCM800 100W-Röhrentop und 1*15 Box (seit Jahren nicht mehr benutzt, da oft leider zu leise - und zu umständlich)
Solange der Kram nicht den Geist aufgibt, hole ich mir nie was neues.

Worauf es für mich ankommt, ist der Bass und die Spielweise.
Der Rest liegt beim Gig / Studiorecording eh in der Hand der Mischer.
Sogar bei Proben kann man mit einem halbwegs vernünftigen Preamp (z.B. mein USB-Interface) auf einen Amp verzichten und direkt ins Pult gehen. Ist sogar in vielen Räumen bässer, weil weniger Probleme mit Lautstärke-Unterschieden und toten Ecken. Und: Man hat noch genug Platz im Auto - z.B. für einen Upright.[:D]

Schön, dass die Lösung für dich funktioniert!

Für mich gilt immer noch: alles selbst mitbringen, denn selten steht das da, was ausgemacht war.

Bei einer meiner letzten Gigs waren von der "professionellen" Firma nicht die ausgemachten vier, sondern nur drei Monitore da und das Pult hatte auch zu wenige Wege.

Gut, dass ich meine Anlage dabei hatte!
 
Ja. Ihr habt recht. Wir reisen zum Glück mit eigenem Techniker...Vor ein paar Jahren hab ich meinen Amp noch immer mitgeschleppt. Gerade bei Jazz-Club-Gigs gibts oft keine richtige Anlage.
Und natürlich kann es passieren, dass die gestellte Anlage scheiße ist. Wir hatten das einmal in einem türkischen Klub in B-Kreuzberg. Da ist es gut, wenn man sehr entschlossene Leute in der Band/Management hat, die sehr bestimmt auf die Abweichungen vom vorher zugeschickten Technik-Wisch hinweisen und freundlich mit Abreise drohen, sollte sich da nichts mehr tun.
Ist aber tatsächlich erst einmal passiert. Ansonsten muss man da eben auch mal etwas toleranter sein. Ich hab auch schon nen Gig komplett ohne Monitoring gespielt. Später stellte sich heraus, dass unser Super-Top40-OberChecker ("Brauchen keine Amps - machen mer ganz professionell") sich bereits im Stadium beginnenden Alkolismus-Größenwahns befand und einfach die Kabel falsch gesteckt hatte. Na ja. Auf der Aufnahme klang der Bass ganz ok. Aber wirklich Spaß gemacht hat's nicht. Das waren die beiden einzigen echten Negativbeispiele.
Den besten Bühnen Sound hatte ich vor Jahren auf einem Festival in Frankreich. Wegen Glatteis sind wir 10 Minuten vorm Gig eingetrudelt - ohne Backline. Alles nur über Monitorboxen. Die Techniker waren absolut cool, nett, sachlich und "unwichtig". Bei den erste beiden Songs sind sie über die Bühne und haben überall noch mal gecheckt und gefragt - und: bumm. Glasklarer, dezenter Wohlfühlsound. Fand ich sehr beeindruckend. Hat mich sehr geprägt. Von daher: Mein Amp ist vor allem MEIN Monitor, um sicher zu gehen. Und den hab ich lieber möglichst leise und in Ohrhöhe. Da tuts im Grunde jeder halbwegs moderne intakte Amp ab 150 W, der kein Schrott ist.

Zugegeben: Hängt auch von der Musik ab. Für Brüll-Rock-Metal-Feeling würde ich dann vielleicht doch was krachiges hinter mir haben wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Fantobass

Im Moment gar keine [;-)]. Sonst warens halt kleinere Sachen (Ausnahme mitm Musikverein vor ca800 Leuten).

Und da muss ich sagen war ich froh, einen Verstärker im Rücken zuhaben. Weil gegen 60 Bläser anstinken is doch hart. [¦)]

Aber wie schon geschrieben. Wers mag solls machen, wer nicht solls lassen. Alles Geschmacksfrage. Gibt kein das eine is besser als das andere o.ä..

Gruß[:-)]
 
Na siehste, Obiwotz,

klar, für Jazz oder Leises brauch ich auch in der Tat keinen Riesenturm. Für solche Sachen bastel ich mir grade 'nen H||H-Combo zurecht. Aber mit 'ner "Schlagerpunkska"-Kapelle, die nur laut kann . . .

Ich hab einmal einen Gig ohne Monitoring gemacht ("Wennze Profi bist, kannste ooch ohne!") . . . nie wieder. Da stand zwar ein kleiner Bass-Brüllwürfel, aber sing mal 4-Stimmige Sätze ohne Monitor. Und das , wenn die nächste Volksfestbühne nur 40m entfernt ist. . .
 
Mir machtseinfach Spaß, meine eigenes, vertrautes Stack im Kreuz zu haben und mich auch mit der Technik zu beschäftigen, zu fachsimpeln und auch mal querzuchecken, wie klingt eine moderen Combo vs. Vintage-Teil, wie klingt klasisches Stack vs. Combo usw. Das ist Teil meines Hobbies. Ausserdem reicht der völlig aus für unsere Auftritte aus und ich "mag" ganz einfach ein Equipment, vom Look & Feel, von der Flexibilität und vom druckvollen, warmen Klang (Eden Nemesis Combis mit insg. 4x12ern und 1x15er LS mit rd. 900 Watt). Und wenns über die PA geht: nix dagegen, solang ich auf meine Teile nicht verzichten muss... ;-)
Ansonsten ist das doch auch Geschmacksache, da gibt kein richtig und falsch, genau so wie bei der Marke. Es kann jemand mit seiner Behringer oder HB Anlage genauso viel Spaß haben wie der Markenfrosch mit seiner Hellborg. Wenn ich von meiner Anlage überzeugt bin und gerne drüber spiel, ist es genau die richtige. Wenn ich meinen 5-Saiter Jazz-Bass von Bach (getuned) spiele, macht er mir genau so viel Freude wie mein Ibanez Signature, der neu mehr als das 10-fache kostet....
 
Zitat:Original erstellt von: Obiwotz


Dynacord 300W Transistor-Combo aus den 80ern mit 11Band-Eq und 4*10 EVoice (klingt für mich immer noch besser, als alles neuaufgemotzte, weil schön direkt und neutral.

Neutral??? Glaub ich nicht! [:D]
 
Das sehe ich genauso. Was der Helborg da spielt, finde ich im übrigen auch nicht so spektakulär. M.E. ein eher schlechter Werbeträger für Warwick, wenn alles was er spielt, dieses Niveau hat. Pilichowski gefält mir da wesentlich besser, und auch hier im Forum habe ich schon Samples von Mitgliedern gehört, gegen die der Jonas mit diesem Slap-Mitschnitt nicht 'anstinken' kann -auch nicht mit einer 5000 Euro Anlage.
Aber auch bei diesem Thema finde ich wieder - jedem das Seine. Es ist doch wohl auch hier wieder eine Frage des Geldes/Prestiges. Letztlich kann ich mir nicht vorstellen, dass man freiwillg auf gewohnten Sound und Equipment verzichtet, es sei denn es bereitet einem Unannehmlichkeiten. Wir haben beispielsweise immer ein paar Roadies dabei, die für ihre Arbeit auch bezahlt werden. Da ist es mir, wesentlich lieber, mein eigenes Zeug zu benuzten. Die Jungs laden alles ein, bauen auf-ab und räumen wieder alles weg ins Auto - egal ob ich jetzt einen Röhrenamp mit 8x10 oder kleines Besteck mitnehme. Wozu also sollte man sich ohne große Notwendigkeit auf ständig anderes Equipment einstellen müssen.
 
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