Bässe mit (Vor-)Geschichte

Buchitsch

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Sicher hat der/die ein oder andere ein (vermutlich älteres) Instrument in seinem/ihrem Fundus, welches eine Geschichte zu erzählen hat. Etwas, was eben dieses zu einem ganz besonderen Stück macht. Evtl. hat es einen oder gar mehrere bekannte Vorbesitzer? Oder wurde vielleicht bei diesem oder jenem Konzert live gespielt, an dem man in seiner Jugend im Publikum mit dabei war? Oder man hat es damals als Schüler/in selbst gespielt, dann war es für lange Zeit verschollen, bis man es zufälligerweise 30 Jahre später bei einem Spaziergang über den Flohmarkt wieder entdeckt hat?
Solche Geschichten eben, ihr wisst schon…

Hier die kleine Geschichte eines meiner Instrumente:

Vor ein paar Jahren wurde in der kleinen Bucht ein Bass aus einem Nachbarort angeboten. Nix "gravierend" Tolles, ein alter Framus, von 1969 wie sich später herausgestellt hat. Shortscale, Semi-Hollow-Body…passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema. Aber sah irgendwie cool aus und war wie gesagt in der Nähe. Also habe ich Kontakt aufgenommen und mir das Teil vor Ort angeschaut.
Das Instrument stammte aus einem Nachlass, der Besitzer war leider 2016 verstorben und nachdem der Bass längere Zeit ungenutzt auf dem Dachboden rumstand, hat sich die Tochter des Verstorbenen dazu entschlossen ihn zu verkaufen.
Ich wurde freundlich vom Ehemann der Tochter empfangen und wir gingen dann in deren Garten, wo das Instrument bereits auf einem Tisch lag. Nachdem ich es inspiziert und auf Funktion geprüft hatte kamen wir ins Gespräch. Der ehemalige Besitzer war im Ort und in der Umgebung wohl bekannt wie ein „bunter Hund“ und außerdem ein richtiger „Lebemann“, der alles mitgenommen hat, was das Leben so Freudiges zu bieten hat. Er war u.a. Rennfahrer, Langläufer, Boxer und nicht zuletzt Leadsänger und Bassist einer Kapelle, welche sich „The Dominos“ nannte. Zudem war er Gastwirt und Maler. Mit Mitte/Ende 50 hatte er sogar seine Memoiren veröffentlicht, mit dem Titel: „Sie nannten ihn Wildsau – …“ 😆

Das Instrument war alles andere als in einem guten Zustand, ziemlich verstaubt, die Hardware voller Grünspan, die Elektronik hatte einen Wackler und es waren uralte Flats drauf, vermutlich noch die aus den 70ern. Aber es fehlte nichts, alles war original und hatte eine gute Substanz um es wieder herzurichten und spielbar zu machen. Also habe ich es für einen fairen Preis gekauft und die Leute waren auch irgendwie froh darüber dass es in der Gegend bleibt.

Wenig später habe ich meine Eltern besucht und davon erzählt. „Ja klar, der So-und-so, den kannten wir auch! Die „Dominos“ haben damals das ganze …tal auf und ab gespielt. Wir waren auch einige Male dort und haben zu deren Musik das Tanzbein geschwungen!“
Ergo besitze ich nun ein musikalisches Kleinod mit regionaler Geschichte, zu dem mit großer Wahrscheinlichkeit meine damals noch jungen Eltern eine flotte Sohle aufs Parkett gelegt haben! 😎

Mittlerweile habe ich es auch geschafft ihn wieder herzurichten; und selbstverständlich werde ich das musikalische Andenken des geschätzten Herrn „Wildsau“ in Ehren halten!

Weiß schon… kein Bild, kein Bass…bitteschön:
DSC_0048 (2).JPG


Ihr könnt auch eine Geschichte erzählen? Na dann lasst mal hören!
 
Sorry, hatte ich erst im falschen threat gepostet...ja,ja, das Alter!
Ein Bass mit Geschichte? Ok, dann möchte ich mal den Wal Pro2e mit der Nummer W1120 vorstellen. Vorab möchte ich dem Walinteressierten Leser mal den Wal History Blogspot von Trevor Ragatt empfehlen, der zu den großen Wal-Fachleuten zählt und nichts mit dem Hersteller Electric Wood zu tun hat, sondern ein Fan ist! Um hier nicht zu ausführlich zu werden, bitte dort nachsehen:
http://walbasshistory.blogspot.com/
Was ist nun die Geschichte bzw. das Besondere dieses Basses? Nun, dieser Bass wurde in dieser Ausführung, mit dem Mahogany/Ash/Mahogany Body, nur drei Mal hergestellt und zwar für drei, seinerzeit und auch heute noch, sehr illustre Bassisten. Wie die nachstehende handgeschriebene Auftragsliste, die sich wie das „who is who“ der 70er-80er Jahre Bassheroes liest, von Ian Waller (Wal) und Pete (the fish) Stevens verrät, wurde der erste dieser drei Bässe für John Gustafson, von der Ian Gillan Band und später u.a. Roxy Music, gebaut. Dieser bekam die Nummer JG 1111 (JG für John Gustafson, nach dem die erste Serie benannt war). Nach dieser Liste bekam mein Bass, der für Geoff Kelly von Afraid of Mice (https://en.wikipedia.org/wiki/Afraid_of_Mice) gebaut wurde, die geplante Nummer JG1120. Daraus wurde dann W1120 als der „JG Bass“ Name, der Bezeichnung „Pro Bass“, für Production Line, weichen musste. Um das Wirrwarr der Wal Serien Nummern zu verdeutlichen, hat der aufmerksame Leser sicher schon erkannt, dass John Gustafsons Bass eigentlich mit der Nummer JG 1112 dort vermerkt ist. On top kommt jetzt noch John Giblins fretless, der überhaupt nicht auf der Liste auftaucht, aber zeitgleich mit seinen Geschwistern gebaut wurde, nämlich 1978, mit der Nummer W1116.
JG_list_cropped.JPG

Der John Gustafson Bass JG1111
Wal HQ ca um 2010 Foto von Frank Strokap.jpg

JG1111.neckplate.jpg

Der John Giblin Bass
john giblin.jpg

Goeffs/Mein Bass heute
IMG_9752.JPG

John Giblins Bass heute
Jeremy Paul Carroll2.jpg


Leider hat mein Bass nicht so viel Geschichte geschrieben, wie seine beiden berühmten Geschwister. Trotzdem ist er ein tolles Instrument und hat genau den Sound dieser Ära.
IMG_9732.JPG


ACG
Wal
Glockenklang
Star Drums
Craviotto
DW
Istanbul Agop
Zitat Ziti
 
Die Geschichte von meinem dürfte dem ein oder anderen hier bekannt sein, ist aber auch schnell erzählt:

Stuttgarter Motorradclub und Heimat des Stuttgarter Bassictreffens
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Porsche
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Aber! Pernod und Oli retten die Theke
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Oli zeichnet
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Oli baut
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Fertig ist der OX
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ENDE
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