kleiner Vergleich von „DIGI-Amps“

basslife

basslife

Musiker, is halt so....!
Beiträge
1.101
Ort
Münsterland
Bassix
ß91.692
Vorab möchte ich mich erst einmal entschuldigen, wenn die Bezeichnung „DIGI-Amp“ nicht bei allen Amps korrekt ist. Für mich sind das alles Amps, die keinen dicken Ringkerntrafo in der Endstufe haben und somit sehr leicht sind.

Ich habe mal eine Reihe dieser Amps getestet, weil ich die Befürchtung hatte, dass aus den DIGI-Endstufen evtl. nicht die Leistung rauskommt, die draufsteht. Als Leistungsreferenz hatte ich den Klang/Druck meines Ashdown JJB 500 Amps (dicker Endstufentrafo) mit 575 Watt an 4 Ohm.

Getestet habe ich den Fender Bassmann 500, Aguilar Tone Hammer 500, Ampeg PF 800 und Markbass little Mark Ninja. OK, alles relativ unterschiedliche Amps, gerade von der Vorstufe ausgehend, aber mir ging es ja um den Druck bzw. die Leistungsentfaltung. Als Boxen habe ich die Fender Rumble 410 V3 und die Fender Rumble 115 V3 zusammen angeschlossen, so dass ich die 4Ohm der Amps voll ausnutzen konnte. Als BAss hatte ich einen Fender Road Worn Precision Bass genommen.

Unabhängig von Grundsound der Preamps haben mich der Aguilar Tone Hammer 500 und der Ampeg PF 800 enttäuscht. Die Lautstärke/Druck, der da über die Boxen kam erinnerte mich eher an die Leistung meines uralten Laney 100 Transistoramps. Diese Amps im Kontext mit einer lauten Rockband oder auf einem kleinen Gig ohne PA, kann ich mir nicht vorstellen. Zudem halte ich die im Netz gemachte Aussage „Der Ampeg PF 800 kommt soundtechnisch sehr nahe an den typischen Ampeg-Klang heran“ für nicht richtig. Evtl. ist es ja mit Ampegboxen anders aber mit den Fender Rumble Boxen klangen der Ampeg als auch der Aguilar kraftlos.

Der Fender Bassmann 500 war da schon ein anderes Kaliber. Beide Kanäle klangen sehr druckvoll und der Regelweg des Masterpotis zeigte auch noch im letzten drittel Wirkung. In meiner abgeschlossenen Testkabine konnte man den Bassmann so laut drehen, dass ich keinen Zweifel hatte, dass die Kombination sich auch in einer sehr lauten Rockband problemlos durchsetzen kann. Allerdings braucht es dazu auch Membranfläche. Nur die 410er angeschlossen klang der Amp nur noch halb so gut und man hatte den Eindruck, dass da einiges an Druck und Klang fehlt. 115er zusätzlich wieder dran und die Sonne ging auf! Ich glaube nicht, dass man mit dieser Boxenkombination unbedingt den 800er braucht. Der Preci war am 500er enorm laut, wenn man es wollte, ohne dass die Endstufe an ihre Leistungsgrenze kam.

Eigentlich war ich dann damit fertig. Aber der Kollege von der Bassabteilung drückte mir dann noch den hässlichen Markbass little Mark Ninja in die Hand und sagte mir, dass ich den mal probieren soll. Ich wollte erst nicht, da Markbass mir immer als „wummernd“ mit unsauberen Tiefbässen im Gedächtnis geblieben ist. Aber er ließ mir keine Wahl ;-) und beteuerte, dass das Wummern nur von den Markbassboxen kommen würde. OK, sicherlich hängt das auch von dem Bass ab, den man benutzt. Also den giftgrünen Ninja angeschlossen, eingeschaltet, gespielt und da musste ich all meine Vorurteile gegenüber Markbass zurücknehmen. Ein ungemein sauberer Klang, auch im Bassbereich und ein sagenhafter Druck aus den Speakern. Vor allem, wenn ich den regelbaren „Preshape“ (VPF-Regler) reingedreht habe. Das Ding konnte sehr, sehr, sehr laut sein, ohne dass der Basssound an Transparenz oder Tiefe verloren hat. Dem Kollegen „Eierschneider“ der beim Test dabei war ist der Mund offen geblieben und man hat die Angst deutlich in seinen Augen flackern sehen ;-)

Also meine Empfehlung ist für Basser, die einen leichten Amp suchen, der einen klaren, transparenten Sound hat, eindeutig der little Ninja von Markbass. Wenn einen das Giftgrün nichts ausmacht eine echte Empfehlung von mir.

Der Fender Bassmann hatte (warscheinlich auch durch die Röhre in der Vorstufe) mehr „schmutz“ im Sound. Auch wenn er im Vergleich mit dem Fender TBP-1 Preamp, den ich mal hatte einen anderen Klang hatte, so kam jedoch genügend Druck und Lautstärke für eine laute Rockband rüber.
 
Unabhängig von Grundsound der Preamps haben mich der Aguilar Tone Hammer 500 und der Ampeg PF 800 enttäuscht. Die Lautstärke/Druck, der da über die Boxen kam erinnerte mich eher an die Leistung meines uralten Laney 100 Transistoramps.
Vor allem die Ampeg PFs sind echt nicht die lautesten unter der Sonne. Den 800er finde ich vom Ladencheck sogar ganz okay laut - aber ein richtiger Rocker ist das noch lange nicht. Aber 800 Watt nimmt man ihm nicht ab, das stimmt.
den Aguilar mag ich vom Klang total gerne aber auch hier kommt nicht wirklich viel Dampf. Wobei man fairer weise sagen muss, das man mit dem Amp noch ein wenig am EQ arbeiten kann und dann schon noch etwas mehr kommt.
Für den Faith no more Basser haben zwei von denen immerhin gereicht - aber halt zwei...auf 810 Boxen:ugly:.
Live hatte ich hin bisher nur mal auf ner kurzen session für zwei Stücke mit den passenden sauteuren SL112er Boxen. Leise klingt das gut, aber das ist ein Cocktailjazz Stack.

Also meine Empfehlung ist für Basser, die einen leichten Amp suchen, der einen klaren, transparenten Sound hat, eindeutig der little Ninja von Markbass. Wenn einen das Giftgrün nichts ausmacht eine echte Empfehlung von mir.
Der haut schon knackig was raus!
Wer ähnlich laut kann aber hübscher ist und auch die imo bessere Ausstattung hat ist der Genzler Magellan.
Aber dennoch geiler Amp der fiesgrüne Ninja, aber ich mag auch Markbass.
 
...Getestet habe ich den Fender Bassmann 500, Aguilar Tone Hammer 500, Ampeg PF 800 und Markbass little Mark Ninja...

Danke für den Test, @basslife ... ich habe ein paar der so genannten Digis nicht nur getestet (im Laden), sondern viele über einen kürzeren oder längeren Zeitraum gespielt (daheim oder in der Band) ... Deine Erkenntnisse bzgl. des Aguilars und des Ampegs teile ich weitgehend (wobei ich z.B. den Tonehammer 350 in meiner Bluesband sehr gerne spiele) ...

Bis auf den Markbass hast Du allerdings (aufgrund persönlicher Vorlieben?) ausschließlich Amps getestet, die m.E. klanglich eindeutig in Richtung "Vintage" gehen bzw. eine gewisse Grundfärbung haben ... soll heißen, es gibt gerade im Digi-Bereich eine ganze Reihe von Verstärkern, die ziemlich knackig und auch laut rüber kommen ... der lauteste ist meiner Erkenntnis nach der EBS Reidmar, einen eher cleanen oder transparenten Sound liefern auch die MB 200 und MB 500 von GallienKrueger oder der TC-Electronic BH 350 ... eventuell sind auch noch neuere Modelle auf dem Markt, die ich jetzt nicht auf dem Schirm habe ...

Nur, falls jemand wirklich gerne mit so einem kleinen Kästchen im Gigbag und der 112er-Box in der Hand in den nächsten Club marschieren möchte - so wie ich :-)
 
Den Ampeg SVT-7 Pro nicht getestet? Bin mit dem eigentlich sehr zufrieden und der hat eigentlich auch definitiv genug Kraft um in einer Rockband zu bestehen.
Ich habe zumindest in meiner Metalband keinerlei Lautstärke Probleme damit in Kombination mit ner Markbass 410er (noch, FMC610er ist im Anmarsch)
 
2kW peak sind als Leistungsangabe natürlich nicht besonders nützlich. Aber lauter als ein Markbass mit 500W RMS ist der Veyron definitiv. Im Vergleich zu meinem Genz-Benz ShuttleMax 9.2 (500W RMS @8Ohm / 900W RMS @4Ohm) höre ich jedenfalls keinen Lautstärkeunterschied bei Vollast.
 

da Markbass mir immer als „wummernd“ mit unsauberen Tiefbässen im Gedächtnis geblieben ist.
Für mich ist Markbass immer als nökige Mitten im Kopf ... die hupen sich inner Band immer durch.
Also meine Empfehlung ist für Basser, die einen leichten Amp suchen, der einen klaren, transparenten Sound hat, eindeutig der little Ninja von Markbass. Wenn einen das Giftgrün nichts ausmacht eine echte Empfehlung von mir.
Jau, der Ninja scheint echt ne Granate zu sein.

Quizfrage: Welches Tuning hattest du? EADG? Wenn ja, dann ist dein Ergebnis für mich nicht aussagekräftig ... Eine Amp/Boxen Kombi, die in EADG noch super klingt, kann ne Terz tiefer schon ziemlich abkacken (siehe GloKla 410er ...)
den Aguilar mag ich vom Klang total gerne aber auch hier kommt nicht wirklich viel Dampf.
Wenn du Dampf und Aguilar magst, dann geht nicht über das Original ;-)
Der is fett, aber mir zu wollig an der Aguilar 410er ... aber man spürt die potente Endstufe, das ist schon cool.
 
Also den giftgrünen Ninja angeschlossen, eingeschaltet, gespielt und da musste ich all meine Vorurteile gegenüber Markbass zurücknehmen. Ein ungemein sauberer Klang, auch im Bassbereich und ein sagenhafter Druck aus den Speakern.
Es ist schon erstaunlich, welch enormen Druck dieses optisch nicht gerade ansprechende Teil entwickeln kann und welch enormen "Headroom" (ich mag diesen begriff nicht, definiert und empfindet jeder Headroom anders) dieser Amp mitbringt. Das Powermodul scheint ´ne Markbass-Eigenentwicklung zu sein, während im Bassman 500 das bewährte (aber manchmal halt ein wenig schlaff wirkende) B&C Ice 125ASX2-Modul steckt, was in vielen anderen "Digi"-Amps ebenfalls verwendet wird.

bassman500_innen.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Oben Unten