Sandsack Thread

Lieber @Prof-A.(Schall&Rauch GbR) und @madmanjens, für Eure Überlegungen bin ich dankbar. Aber ich finde wie @EADG auch, dass man nicht jede Aufwallung und jeden Gedanken, der einem durch den Kopf geht, auch aufschreiben muss. Ich finde, solche Äußerungen sind zwar nicht aus dem Kopf zu schneiden, jeder gesunde Mensch wird auch mal negative Gedanken haben. Aber es kommt auf unsere Handlungen an! Wir müssen diese herabsetzenden Gedanken nicht in einer offenen Diskussion aufschreiben. Wir befinden uns nicht auf dem Männerklo einer Rockerkneipe, wo das enthemmte Testosteron keine Grenze kennt. Sondern es sind Frauen anwesend und an der Diskussion beteiligt.

Aber auch @Masl's Äußerungen sind aggressiv, nur andersherum. Er verwendet moralische Richtlinien, um gegen vermeintliche Moralverletzer austeilen zu dürfen, in einem Ton und mit einer Wirkmacht, die auch unsäglich sind. Der Kollege möge nicht die Frauen entmündigen, indem er vermeintlich rechtschaffen für sie eintritt. Die vielen Robespierres dieser Welt schaden einer ehrlichen Auseinandersetzung genau so stark, wie die, die sie eigentlich bekämpfen. Aber wir müssen die "alten weißen Männer" nicht bekämpfen, sondern mitnehmen, sie haben nämlich in den Wahlen auch eine Stimme. Besonders dramatisch finde ich es in den USA, die unter dem gewählten Präsidenten Trump fast eine Diktatur geworden wären.
 
Ich denke und hoffe, dass diese beiden Aussagen ironisch gemeint sind. Dennoch frage ich mich, woher diese "ironische Aggressivität" kommt.

Was hat die junge Frau denn getan? Gegen den Ehrenkodex verstoßen und einen Kollegen verpfiffen? Was ist denn daran so schlimm, vom Vorgesetzten gesagt zu bekommen, dass man Sprüche, die andere Kolleginnen oder Kollegen stören, bei der Arbeit lassen sollte? Ich finde, wer austeilen kann, sollte auch einstecken können.
Hallo @EADG
nicht alles aus dem Kontext reisen.
bei @Mad Jazz Morales ist es doch eindeutige die Beschreibung seiner eigenen „Schwäche„
Auch geht die Diskussion darum, das es im sozialen Umgang nicht der beste Weg ist, nicht direkt miteinander zu sprechen. Das die „Witze“ suboptimal waren wurde sofort eingesehen und war nie strittig.
 
@crystalgreen Ich denke, mir eine "Wirkmacht" zu unterstellen ist zu viel der Ehre. Dafür bin ich, sind meine Worte und ist dieses Forum viel zu unbedeutend.

Möglicherweise waren meine Worte von gestern in ihrer Intensität etwas drüber. Aber wenn ich seit dem lese, wie hier über Frauen geredet wird, wird mir schlecht. Dies lässt sich auf eine Personengruppe herunterbrechen. Der alte weiße Mann. Ich halte mich meist für einen passablen und an manchen Tagen für einen guten Feministen. Gleichberechtigung und Fairness ist das, was mich antreibt. Was mich wirklich wütend macht, ist diese Wortwahl einiger hier. Beschämend. Aber Reflexion findet nicht statt, dazu ist die Gruppenzusammensetzung hier viel zu homogen. Mal ganz abgesehen, dass der Sandsack-Thread im Small-Talk-Bereich des Off-Topic-Bereichs eines Bassforums auch nicht der Ort ist, um diese Fragen zu (er-)klären. Ich mache das lieber in der wirklichen Welt und verhalte mich so, wie ich es in Anbetracht von Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt für richtig erachte.
 
1. Wir sind einfach niemals darauf erzogen worden Alles ausschliesslich nach Befindlichkeiten zu bewerten. In meiner Jugend hat man für eine vermeindlich gute Pointe den besten Freund verraten und sich auch selbst durch wirklich jeden Kakao ziehen lassen.
2. Als wir 17 waren hat sich wirklich Niemand um die Belange der 17jährigen geschert. Wäre damals ein 17jähriger Praktikant/Azubi zum Chef gegangen und hätte sich über die Witze eines erwachsenen Kollegen beschwert, wäre das je nach Branche irgendwas zwischen Ohrfeige (Bau) oder Rausschmiss wegen Störung des Betriebsklimas (Büro) gewesen.
Könnte von mir sein, außer dass ich nie meinen besten Freund für eine Pointe verraten hätte. Dafür hatte ich zu viele gute Pointen und zu wenige beste Freunde. :bier:

Als alter weißer Mann möchte ich aber anmerken, dass es uns vielleicht auch mal ganz gut ansteht, im Alter nicht mit Befindlichkeiten zu reagieren, wenn uns mal jemand auf's Füßchen tritt. "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen"... Man kann erstaunlich viel Unsinn verzapfen, ohne bestraft zu werden. Man muss sich mittlerweile aber auch mal anhören, wie blöd die Sprüche sind. Ich habe den Eindruck, dass manche alten weißen Männer es als Zumutung empfinden, vielleicht auch mal massiv kritisiert zu werden.

Zum Thema "Petzen": Es gibt den schönen Ausspruch "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant" , ein Spruch, den ich jederzeit unterschreiben würde. Allerdings muss man aufpassen, dass man den Begriff Denunziation nicht dazu benutzt, andere mundtot zu machen. Denunziation bedeutet, jemanden anzuschwärzen, aus niedrigen Beweggründen, um selbst einen Vorteil zu erlangen. Die Beschwörung "Das kann man untereinander regeln" funktioniert nur unter Gleichen. Nicht umsonst wird das Bild der "Familie" gerne von Mafiabossen, (edit: korrupten) Sportfunktionären und kriminellen Clans beschworen. In einer Familie gibt es den "pater familias", der das dann regelt. Da sind nicht alle gleich.

Nochmal: Ich hätte es auch besser gefunden, wenn die junge Dame sich bei mir direkt beschwert hätte. Sie hat sich aber beim Vorgesetzten beschwert. Ich finde es gut, dass es mittlerweile Vorgesetzte gibt, die dafür ein offenes Ohr haben. Dass es Institutionen gibt, an die man sich wenden kann, wenn man sich nicht in der Lage sieht, selbst die Auseinandersetzung zu führen, hat auch etwas mit Rechtsstaat und Zivilisation zu tun.

Die Welt, in der wir alten weißen Männer aufgewachsen sind, war weniger zivilisiert. Es gibt zwar diese bescheuerten facebook -sagt man heute memes?- "Wir konnten noch ohne Helm Fahrrad fahren und kamen jeden Abend mit aufgeschlagenen Knien nach hause..." Da schreibt niemand "manche von uns wurden von Lehrern gedemütigt und geprügelt, sexuell missbraucht und wir wussten nicht, an wen wir uns wenden konnten..."

Da lass ich mir lieber mal von einem Vorgesetzten sagen, dass mein Verhalten nicht in Ordnung ist.
:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
"Wir konnten noch ohne Helm Fahrrad fahren und kamen jeden Abend mit aufgeschlagenen Knien nach hause..." Da schreibt niemand "manche von uns wurden von Lehrern gedemütigt und geprügelt, sexuell missbraucht und wir wussten nicht, an wen wir uns wenden konnten"...
Was mich interessieren würde ist, ob man das wirklich nur im Zweier-Pack kaufen kann? Wäre es nicht schön, ohne Helm Fahrrad zu fahren UND NICHT von Lehrern gedemütigt zu werden? Mir erschliesst sich der Zwangszusammenhang nicht.

Darf ich mir eine Welt erträumen in der man keine diskriminierenden Witze mehr reißt, weil man selbst weiß, dass das Scheiße ist; und trotzdem 17jährige Azubis nicht beim geringsten Anfall von Mimimi zum Chef rennen, sondern stattdessen einfach mal die Schnauze halten, bis sie soweit sind so etwas selbst von Aug zu Aug mit dem betreffenden Kollegen zu besprechen?

Will sagen: Ich finde die moderne Zeit klug und richtig in Bezug darauf achtsam mit den Gefühlen seiner Mitmenschen umzugehen. Und ich verabscheue die heutige Zeit dafür, dass man ohne jegliche böse Absicht in einen Strudel aus Beschuldigungen und -ismen geraten kann, gegen die es keine Abwehr gibt. Wir gehen heutzutage mit jedem Mindset nachsichtiger um als mit dem unsrigen von vor 40 Jahren.
 
Zwangszusammenhang
Den sehe ich nicht und den habe ich auch nicht beschrieben. Die Welt ist kompliziert und hat immer auch Schattenseiten. Der Versuch, diese auszumerzen, hat immer zur Folge, dass neue Schattenseiten entstehen.
beim geringsten Anfall von Mimimi
Wer definiert, was "geringes Mimimi" ist? Diejenigen, über die sich beschwert wird?
Und ich verabscheue die heutige Zeit dafür, dass man ohne jegliche böse Absicht in einen Strudel aus Beschuldigungen und -ismen geraten kann, gegen die es keine Abwehr gibt.
Da hast du Recht. Das ist die oben beschriebene Schattenseite. Ich halte vieles, was diesbezüglich heute passiert für falsch. Das ist der Preis, den man dafür bezahlt. Beziehungsweise muss man dafür sorgen, dass falsche Beschuldigungen ebenfalls sanktioniert werden.

Ich denke, dass die Diskussion an dieser Stelle zu weit führt. @madmanjens , vielleicht sind wir in unserer Meinung gar nicht so weit auseinander. Ich bin manchmal ein Widerspruchsgeist, vor allem, wenn sich eine Mehrheit auf jemanden einschießt, die sich an dieser Stelle nicht wehren kann.
:bier:

Edit: Ich als alter weißer Mann fahre immer noch ohne Helm Fahrrad, klopfe manchmal dumme Sprüche, trinke Alkohol in Anwesenheit von Kindern, rauche gerne und werde dafür nicht bestraft.
:bier:
 
Ich denke, dass die Diskussion an dieser Stelle zu weit führt. @madmanjens , vielleicht sind wir in unserer Meinung gar nicht so weit auseinander.
Ich glaube auch nicht, dass wir sehr weit auseinander liegen. Ich hoffe meine Worte klangen nicht zu angriffslustig. Das wäre nicht meine Absicht gewesen. Nein, ich will nur darauf hinweisen, dass ich es gut finde wenn man sich bemüht nicht zu verletzen; und dass ich es auch sehr gut fände wenn es aus der Mode käme die eigene Verletzlichkeit als Waffe zu verwenden. Aber von mir aus auch - Diskussion beendet - und :bier:
 
Hallo @EADG
nicht alles aus dem Kontext reisen.
bei @Mad Jazz Morales ist es doch eindeutige die Beschreibung seiner eigenen „Schwäche„
Auch geht die Diskussion darum, das es im sozialen Umgang nicht der beste Weg ist, nicht direkt miteinander zu sprechen. Das die „Witze“ suboptimal waren wurde sofort eingesehen und war nie strittig.
ÖÖÖÖÖÖJJJJJJ, was hab ich denn hier verloren?!
 

Dass frauenfeindliche Sprüche von Männern kommen, ist klar. Aber was tun Hautfarbe und Alter zur Sache?
 
Mein lieber @crystalgreen ,

Aber es kommt auf unsere Handlungen an! Wir müssen diese herabsetzenden Gedanken nicht in einer offenen Diskussion aufschreiben. Wir befinden uns nicht auf dem Männerklo einer Rockerkneipe, wo das enthemmte Testosteron keine Grenze kennt. Sondern es sind Frauen anwesend und an der Diskussion beteiligt.

...ich habe keine herabsetzenden Gedanken geschrieben... - ...

Unabhängig davon behandele ich "persönlich alle Menschen" respektvoll und mit Anstand (wobei Respekt und Anstand auch immer dem eigenen Maßstab unterworfen sind)... - ...oder Anders: Ich behandle "Alle Menschen persönlich" genau so, wie auch ich behandelt werden möchte (und das muss mein Maßstab sein)...

Auch geht die Diskussion darum, das es im sozialen Umgang nicht der beste Weg ist, nicht direkt miteinander zu sprechen. Das die „Witze“ suboptimal waren wurde sofort eingesehen und war nie strittig.

...genau so ist es...:great:...

Ich denke und hoffe, dass diese beiden Aussagen ironisch gemeint sind. Dennoch frage ich mich, woher diese "ironische Aggressivität" kommt.

Was hat die junge Frau denn getan? Gegen den Ehrenkodex verstoßen und einen Kollegen verpfiffen? Was ist denn daran so schlimm, vom Vorgesetzten gesagt zu bekommen, dass man Sprüche, die andere Kolleginnen oder Kollegen stören, bei der Arbeit lassen sollte? Ich finde, wer austeilen kann, sollte auch einstecken können.

...meine Aussage war eine Hyperbel, also eine rhetorische Übertreibung, die mit "Ironie" eher weniger als mit "Sarkasmus" eher zu tun hatte... - ...und aggressiv war es nicht annähernd gemeint...

Und "Gegen einen Ehrenkodex" verstossen...?...

Ich sage es mal so: Gleichgestellte klären die Dinge untereinander. Sollte keine Klärung erfolgen können, ist die Klärung dann durch eine übergeordnete Stelle möglich - häufig (nicht immer) gefällt aber die dann gefällte Entscheidung beiden Parteien nicht - müssen aber so damit leben...

Wenn das heute nicht mehr gilt, dann ist das wohl so - aber ich kann Dinge auch nur aus meiner Sicht sehen und bewerten...

P.:-):bier:
 
Update zu meinem Problem mit der Kollegin. Die streitet alles ab. Dann sagte mir noch der stellv. Filialleiter, das eigentlich die Filialleiterin das Gespräch hätte halten sollen, aber keine Zeit gehabt hätte. Die Filialleiterin sagt aber, das sie von dem Gespräch nur von ihrem Stellvertreter weiß... Irgendjemand erzählt shice...
Aber mir ist das egal, ich geb heute meine Kündigung ab, dann juckt mich das alles nicht mehr...
 
ich geb heute meine Kündigung ab
Das tut mir aufrichtig leid. Ich hoffe es war kein Job auf den Du angewiesen warst. Aber andererseits, "Herzlichen Glückwunsch"! Wenn sowas auf der Arbeitsstelle schwelt, ist es oft besser zu gehen bevor es brennt. Außerdem sollte man toxische Kollegen auf toxischen Arbeitsplätzen zurücklassen. Also von mir ein ausdrückliches toi³ für alles weitere.
 

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