Seit wann sind Fünf-Saiter "normal"

[wernerwald]

Hallo ihr alle,

wir hatte das letzte Mal bei der Probe son paar Stücke von Fischer Z ausprobiert. Bei einem von denen merkte ich an " das muss der mit nem Fünfsaiter gemacht haben", darauf meinte der Drummer "in den achtzigern gab es die noch nicht".

Preisfrage: Seit wann waren die Dinger etabliert?

Gruss ww

 

[caruso]

Normal wohl so seit den mittelfrühen 90er. Entwickelt meines Wissens durch Jimmy Johnson/Alembic und GHS Saiten 2te Hälfte der 70er. Ich hab' hier noch ein Foto von Jimmy mit einem umgebauten Alembic. Was für ein stringspacing, da muß man schon
feine Finger haben. Und die Kopfplatte hat durch den Umbau auch ein (Mechaniken)Loch an einer Stelle. Überhaupt sieht die Kplatte seltsam aus.

 

[Tomfisch]

Mein Humanbase Max 5 habe ich 1988 bauen lassen, um für meine Band die Sythesizer-Basslines diverser Stücke orginalgetreuer nachreproduzieren zu können. Da ich auch Pianist bin, hatte ich lange überlegt, ein Keyboard auf die Bühne zu nehmen, was allerdings zu aufwändig für mich war (ich faule Socke).... Als Alternative hatte ich auch an ein Orgelpedal gedacht, wie es z.B. Chris Squire von Yes oft eingesetzt hatte. Aber manch' hippe Bassline hätte mich zum Besuch eines Stepkurses gezwungen - und das liegt mir ja gar nicht [].
Ansonsten gan es als Vorläufer der Mehrsaiter-Bässe schon recht früh die Bariton-Gitarren von Fender.

Ich möchte meine 5-Saiter nicht mehr missen. Habe auch einen 6-Saiter, aber der steht mehr oder weniger rum und wird nicht oft eingesetzt.

 

[Tomfisch]

Nachtrag: Versuche mit nem Hipshot-Tuner waren bei mir in Hose gegangen. Da hatte ich mich nicht dran gewöhnen können....

 

[Mudskipper]

Moin,

in den 60ern gab es schon den Fender V
http://vintageguitars.org.uk/graphics/johnpauljonesbassV.jpg

Dieser Bass war aber ursprünglich mit einer hohenC-Saite ausgestattet.
Davon wurden aber nicht viele Bässe gebaut, ich hörte mal was von 250 Exemplaren, ka ob das so stimmt.

 

[5Bässer]

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Moin,

in den 60ern gab es schon den Fender V
http://vintageguitars.org.uk/graphics/johnpauljonesbassV.jpg

Dieser Bass war aber ursprünglich mit einer hohenC-Saite ausgestattet.
Davon wurden aber nicht viele Bässe gebaut, ich hörte mal was von 250 Exemplaren, ka ob das so stimmt.

Echt interessant, ich dachte, die hätten damals auch Dot-Inlays gehabt und die Blocks kamen erst viel später??? Der Bass sieht ja viel "später" aus...

 

[nemcon]

Hmmm... Man kann ja auch nen 4-Saiter tiefer stimmen. Meinen Fender hab ich seit ein paar Wochen fast immer auf Drop D.

 

[Mudskipper]

Zitat:Original erstellt von: 5Bässer

Zitat:Original erstellt von: Mudskipper

Moin,

in den 60ern gab es schon den Fender V
http://vintageguitars.org.uk/graphics/johnpauljonesbassV.jpg

Dieser Bass war aber ursprünglich mit einer hohenC-Saite ausgestattet.
Davon wurden aber nicht viele Bässe gebaut, ich hörte mal was von 250 Exemplaren, ka ob das so stimmt.

Echt interessant, ich dachte, die hätten damals auch Dot-Inlays gehabt und die Blocks kamen erst viel später??? Der Bass sieht ja viel "später" aus...

Moin,

naja, die Blocks gibts ab 1966, find ich jetzt nicht so spät[]

 

[Jerry Fretless]

Ich hab mein 5-Saiter-Paddel (Hohner B2V, siehe Avatar) 1987 gekauft. Der kam damals neu raus, und ich meine mich zu erinnern, daß die 5-Saiter da gerade so anfingen in Mode zu kommen. Gegeben hat es die als Exoten sicher schon länger, aber eine wirkliche Verbreitung dürfte um den Dreh rum angefangen haben.
Meiner wurde übrigens noch mit hoher C-Saite ausgeliefert. Aber der erste (recht baldige []) Saitenwechsel hat ihm dann ein tiefes H beschert. Ist ja mit Nullbund kein Problem, und vom Saitenzug war's kein merklicher Unterschied.

Gruß, Jerry

 

[MToTheB]

jao, der 5er von Fender war wohl einer der ersten, wenn nicht gar der erste Fünfseiter überhaupt.
Es gab wirklich nur sehr wenige davon - die Zeit war halt noch nicht ganz reif dafür.
Aber mit John Paul Jones (Led Zeppelin) hatte der 5er schon so früh einen sehr berühmten Anhänger gefunden.

 

[sampson]

Block Inlays gibts bei Fender seit grob 1966.
1965 brachten sie schon nen 5-String raus. Mit Dot-Inlays und nur 15 Bünden.
Aber viel krasser ist, dass Fender bereits 1960 Six-String Bässe im Sortiment hatte. Sahen mehr nach Gitarren aus, waren aber Bässe.

Ja,ja Fender wars wieder mal...

http://images.msorensen.net/My Guitars/BassVI.gif

 

[sampson]

Nachtrag: Die six-strings damals wurden in erster Linie für Studiomusiker produziert.
Die Verbreitung der 5-Strings seit den 80ern ist nur ein Spiegelbild der heutigen Musik. Es muss halt fett sein und schieben. Tonal gesehen braucht das eigentlich kein Mensch.
Damals ging es den Leuten um den melodischen Aspekt. Heute will jeder nur noch fett pumpende Drum&Bass Sounds.

 

[mobis.fr]

diese 6 saitenigen fender dinger waren eher baritongitarren! keine bässe!!! häufig auch A-A getunt nicht E-E oder gar B-B

das was man so richtig als bass bezeichnen kann, wurde wohl so mitte der 70er als sonderanfertigung gebaut.
carl thompson hat da wohl für stanley clark mal was gebaut.
in so nem video hat er davon mal erzählt. auch von der suche nach passenden saiten. er sei wohl damals auch auf d'addario zu gegangen und die haben gemeinsam rumexprimentiert. sind wohl bei rund 0.130 gelandet, was ja heute auch so standard ist.

 

[El Rabino]

allerdings haben die kontrabasser ja schon seit über 100 jahren ab und an mal 5-saiter gespielt...

 

[ingo62]

"allerdings haben die kontrabasser ja schon seit über 100 jahren ab und an mal 5-saiter gespielt..."

Jepp!

[URL]http://www.kontrabassblog.de/?p=114[/url]

Viele Grüße
Ingo

 

[Chuck]

Hi, seit wann die "etabliert" waren ist wohl nicht exakt zu sagen. In der ersten Hälfte der 80er, eher Mitte der 80er hat Nathan East den Yamaha BB 5000 präsentiert, das war wohl der erste serienmäßige 5er. Danach sind die Hersteller reihenweise dahergekommen damit. Hätten ErnieBall anno 08 25 Jahre "StingRay5" gefeiert, wäre der anno 83 rausgekommen, da hatten sie wohl die Reste von MusicMan erst übernommen.

 

[bernie49]

Zitat:Original erstellt von: GregorFris
aber mit hoher c-saite

Heutzutage ist es anders. Schau dir mal die 5-Saiter im großen Sinfonieorchester an oder frage einen Kontrabassisten. (oder in Wiki nachzulesen)
Die 5. Saite - die tiefste noch unter der E-Saite - wird meistens auf Kontra-C gestimmt, konsequenterweise in Quarten wäre sie sogar noch einen Halbton tiefer auf Subkontra-H zu stimmen.
Gruß, Bernd

 

[todoslosfuegos]

Zitat: carl thompson hat da wohl für stanley clark mal was gebaut.

stimmt nicht ganz... anthony jackson hat sich die vision eines 6-saiters in den kopf gesetzt und carl thompson, der die idee für schwachsinn hielt, solange stur damit genervt, bis dieser zugesagt hat, sowas zu bauen... ohne für das resultat irgendeine verantwortung zu übernehmen und ohne die erfindung für sich in anspruch zu nehmen. das war 1974.

nachzulesen in einem ziemlich coolen [url="http://www.bassplayer.com/article/contrabass-conception-anthony/dec-08/90301"]bassplayer-magazine-artikel[/url] über die erfindung des 6-saiters, wie man ihn heute kennt.

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: bernie49

Zitat:Original erstellt von: GregorFris
aber mit hoher c-saite

Heutzutage ist es anders. Schau dir mal die 5-Saiter im großen Sinfonieorchester an oder frage einen Kontrabassisten. (oder in Wiki nachzulesen)
Die 5. Saite - die tiefste noch unter der E-Saite - wird meistens auf Kontra-C gestimmt, konsequenterweise in Quarten wäre sie sogar noch einen Halbton tiefer auf Subkontra-H zu stimmen.
Gruß, Bernd

So mal zum KB. Das war nicht nur ab und an, sondern seit der Wagnerzeit Gang und Gäbe, bereits bei Mahler aber sind schon Sinfonien, in denen die Bässe bis zum tiefen C runter mussten und auch bei einigen anderen Zeitgenossen.
Komponisten fühlten sich eingeschränkt, da der Kontrabass nicht die ganze Oktave spielen konnte und sie "notoktavieren" mussten.
Es gab/gibt also zwei Möglichkeiten, C-Extension oder 5-Saiter.

Die 5. KB-Saite war auch von Anfang an eine tiefere und keine höhere Saite!

 

[Cadfael]

Hallöli,

"normal" wurden die 5 Saiter erst Mitte / Ende der 80er.
Wobei - sind sie heutzutage bereits "normal"??? [ooo]

Zu dem Fender V und VI wurde ja schon einiges geschrieben.
Ich würde den VI auch eher als Baritongitarre bezeichnen. Bin ich schon so alt geworden? Scheint o. Ich habe noch die Erstausstrahlung von Hank the Kife and the Jets mit "Guitar King" und "Stan the Gunman" im Fernsehen miterlebt?! Das ist doch Kult - inkl. Fender VI: http://www.youtube.com/watch?v=Ihk4Jp5yO4g
Man beachte, dass sie Gitarre, Bass und "Fender VI" hatten.

Die Frage nach einer "normalen H-Saite" (und darum geht es doch???) ist primär eine Frage wann Saitenhersteller soweit waren entsprechenden Stahl verarbeiten zu können und weniger eine Frage des Instrumentenbaus.
Zudem gab es in den 70ern noch keine Bass-Anlagen, die eine H-Saite gut hätten rüberbringen können. Die H-Saite ist eigentlich erst möglich mit leistungsstarken (Transistor-) Verstärkern und Speakern, die tiefe Frequenzen mit hoher Leistung auch wiedergeben können.

Gruß
Andreas