Raumklangverbesserung

[news-man]

Moin,

Meine Band hat mit unserm Proberaum ein kleines Problem, der Sound. Also unser quadratischer Raum hat erstma kein bisschen an irgendwelchem Dämmmaterial, d.h. Fliesenboden und nackte, verputzte Wände ohne irgendwelche Vorrichtungen um auch nur halbwegs zu isolieren.
Die Frage is, wie kann man möglichst preisgünstig diesen Raum umgestalten?

P.S. Der Raum ist ca. 4x5m groß.

 

[victor9000]

Das gleiche Problem haben/hatten wir auch: Betonwände und -Decke.

Erstmal ein paar alte Teppiche auf den Boden. Dann Wolldecken oder Schaumstoffmatten an die Wände und an die Decke. Das nimmt schonmal den Hall raus.
Zum Dämmen nach aussen hilft das allerdings nichts. Das wird relativ teuer, denn Akustik-Dämmstoffe sind extrem teuer.

 

[mobis.fr]

und alte eierkartons an die wand. oder im baumarkt welche kaufen ^^

da fällt mir noch ein:
unsere alten nachbarn hatten eine holzwand. dahinter war wohl 10 cm nichts. hat auch sehr gut isoliert.

 

[Mandala]

Zitat: und alte eierkartons an die wand. oder im baumarkt welche kaufen ^^

ich hab mal Gehört dass das nichts bringt, und eher noch nen negativen Effekt hat. Ich weis aber nichtmehr wo und worin dieser Effekt bestand...

 

[ehemaligerUser]

eierkartons verbessern den raumklang!

habe selbst nen ganzen keller damit ausgekeidet (zu sehen im profil)

sie dämmen nur halt die lautstärke nicht ein ... heißt sie machen nichts leiser. aber definitiv sind sie super und vor allem günstig um den klang im raum (gerade in kleinen räumen) zu verbessern.

die bessere alternative sind natürlcih noppenschaumteppiche, diese bringen noch ein wenig mehr und es sieht auch nicht so aus wie auf ner hühnerfarm ... und sie sind auch brandsicherer, was in manchen fällen ja auch zu beachten gilt.

gruß[]

 

[W.A.S.P.chen]

Nicht ganz so kostengünstig, dafür aber Raumsound und Lärmisolierung verbessernd sind Teppichböden 5 cm vor die Wände. Also Holzlattenkonstruktion basteln und die Teppiche da drauftackern. Unten und oben 10 cm frei lassen, dann schimmeln Euch auch die Wände nicht so schnell weg. Das geht aber eigentlich nur, wenn mal plötzlich ein Teppichladen pleite macht, dieses Glück ist aber eher selten.

 

[grand]

eierkartons verbessern pauschal gar nichts, oft genug führts zu einem noch mieseren ergebnis, weil der raum dann dumpf klingt.
am besten mißt man den raum akustisch aus, und geht dann gegen entsprechende frequenzen vor.
Auf jedenfall gehört aber ein Sofa in die Ecke, und ein Teppich ist auch schonmal nicht schlecht. Man kann auch mal probieren, Matratzen an eine oder zwei Wände zu stellen. Das sind natürlich alles experimente. ob es wirklich besser wird, muss man hören. ein weiterer faktor ist die Aufstellung der Instrumente/Amps. Auch da kann man experimentieren.

hier mal nachlesen: http://hifi-alt.de/uploads/files/raumakustik.pdf (ist für hifi)
http://www.uni-essen.de/ibpm/BauPhy/Schall/Buch/26.00-vor27.htm#2606

 

[Oli Wan]

günstig wäre es, den raum asymetrisch zu machen, weil sich so der schall anders bricht, und nicht so leicht stehende wellen entstehen.
also zb. einen teppich nicht gerade vor die wand, sondern leicht angeschrägt, abhängen reicht übrigens, vielleicht auch einfach mit einem dicken stoff. teppich am boden ist auch gut, zudem sollten die verstärker nicht gerade aufgestellt werden , sondern ebenfalls angeschrägt. eure position im raum sollte gegenüber eures amps sein, nicht davor oder daneben. das dürfte schon einiges verbessern.

 

[JimmyZee]

Schau mal hier, mein Lieblingslink! Alles mit Material ausm Baumarkt gemacht. Bauanleitung gibts auch dazu. OK - bischen englisch sollte man können. :

www.johnlsayers.com

Grüße, Karsten

 

[ehemaligerUser]

Zitat:eierkartons verbessern pauschal gar nichts, oft genug führts zu einem noch mieseren ergebnis, weil der raum dann dumpf klingt.
am besten mißt man den raum akustisch aus, und geht dann gegen entsprechende frequenzen vor.
Auf jedenfall gehört aber ein Sofa in die Ecke, und ein Teppich ist auch schonmal nicht schlecht. Man kann auch mal probieren, Matratzen an eine oder zwei Wände zu stellen. Das sind natürlich alles experimente. ob es wirklich besser wird, muss man hören. ein weiterer faktor ist die Aufstellung der Instrumente/Amps. Auch da kann man experimentieren.

hier mal nachlesen: http://hifi-alt.de/uploads/files/raumakustik.pdf (ist für hifi)
http://www.uni-essen.de/ibpm/BauPhy/Schall/Buch/26.00-vor27.htm#2606

Da muss ich wiedersprechen. Wie schon angemerkt sitze ich täglich in einem komplett (!!) mit Eierkarton ausgekleidetem Raum. Ich weiß noch wie er vorher geklungen hat. [] .... Mit den Eierpappen hat sich die Akustik um einiges verbässert. Dumpf klingen tut es nicht. Es ist nun ein sehr direkter Sound...

So sind halt meine Erfahrungen damit. Wenn ihr andere gemacht habt ist das okl. Aber ich würds emfehelen solang es um die Verbässerung des Raumklangs geht. Gedemmt wird dadurch jedoch so jut wie nischt.

Gruß[]

 

[grand]

und was gibts da zu widersprechen? wenns bei euch "funktioniert" hat (wobei raumklang ne objektive geschichte ist), heißt das noch lange nicht, daß es immer funktioniert. und eben das habe ich gesagt. meine erfahrungen mit eierkartons sind so: die oberen frequenzen werden etwas gedämpft, die unteren nicht. und die sind eigentlich das, wovon man am wenigsten haben möchte.

 

[TomM]

Das Thema Raumklang haben wir hier schon öfter diskutiert (Suchfunktion!).

Das Thema Eierkartons ist so alt wie Leos erster Bass. Wer daran glaubt, solls machen. Die erzeugen durch etwas Absorption und Streuung eine scheinbar gute Raumakustik, wirken aber im mittleren und tiefen Bereich null. Die Raumakustik für einen Übungsraum sollte ähnlich wie bei einem Aufnahmestudio sein. Die Refklektionen (u.a. blanke Wände) müssen reduziert, aber nicht völlig eliminiert werden. Das erreicht man für die mittleren bis hohen Frequenzen durch dafür gemachten Pyramidenschaumstoff an einem Teil der Wände. Aber nicht nur den dünnen nehmen, sondern auch den tiefen von 8cm o.ä. Weitere Wand- oder Deckenteile könnte man auch durch Streuoberflächen vom direkten Echo befreien. Bassabsorber (gegen das Gedröhne), sind zwangsläufig groß und gehören in die Ecken. Ist der Raum sehr hoch, bietet sich an, die Decken mit schwerem Tuch, Teppich o.ä. zuzuhängen. Teppiche im handbreit Abstand vor der Wand sind ein ganz guter Tip. Dämpfen weniger gut als Absorbermaterial, wirken aber recht breitbandig. Wie schon angemerkt sind Sofas auch Absorber.....

 

[grand]

..... außerdem bequem [].

 

[JimmyZee]

In Geneva/Illinois wollte es mal einer wissen, und hat an einem Forschungsinstitut eine Akkustikmessung von Eierpappen in Auftrag gegeben. Das Messergebnis als PDF-Dokument gibts hier:

www.acousticsfirst.com/docs/egg.PDF

Besonders die Grafik am Ende dieses Dokuments sagt eigentlich alles . . .

Grüße, Karsten

 

[TomM]

Ah ja, danke für das Posting. Das erspart in Zukunft allerhand Diskussionen.

 

[Sputnik]

Zitat:Original erstellt von: TomM
Das Thema Eierkartons ist so alt wie Leos erster Bass. Wer daran glaubt, solls machen. Die erzeugen durch etwas Absorption und Streuung eine scheinbar gute Raumakustik,

Eierkartons wurden mir von einem Tontechniker für unser Proberaum auch angeraten. Getestet wurde es noch nicht.

Die isolieren nicht und helfen auch nicht viel wegen Hall. Aber anscheinend ist gerade die Streuung die die verusachen positiv. Durch diese Streuung sollte man ein homogeneren Klang erreichen, mit dem man dann auch 'leiser' proben kann und sich immer noch alle gut hören... was wiederum ein besseren Klang geben kann.

Es gibt auch spezielle 'Streu-Panels' die man kaufen kann für den gleichen Zweck... besser aber auch teurer.

 

[TomM]

Zitat:Original erstellt von: Sputnik



Eierkartons wurden mir von einem Tontechniker für unser Proberaum auch angeraten. Getestet wurde es noch nicht.

Wirklich ein Fachmann ?? Ich hab mal in verschiedenen Räumen gelegentlich gehorcht. Die Räume wirken unnatürlich "tot", obwohl es immer noch dröhnt ....

Zitat:
Es gibt auch spezielle 'Streu-Panels' die man kaufen kann für den gleichen Zweck... besser aber auch teurer.

Streuung ist das einzige, was die Kartons machen. Allerdings muss man dazu nicht den ganzen Raum zukleben und neutral ist das auch nicht. Streukörper haben eine komplizierte Oberfläche mit quasi statistisch verteilten Vertiefungen.

Ich würde auf keinen Fall diese Hühnerfarm mitmachen. Lieber mit einigen Teppichen anfangen und ein wenig auf akustische Absorber und Diffusoren sparen.

 

[Sputnik]

Zitat:Original erstellt von: TomM

Zitat:
Es gibt auch spezielle 'Streu-Panels' die man kaufen kann für den gleichen Zweck... besser aber auch teurer.

Streuung ist das einzige, was die Kartons machen. Allerdings muss man dazu nicht den ganzen Raum zukleben

Ich denke 2-4 m² an der wand gegenüber den amps/boxen

 

[JimmyZee]

Das PDF-Dokument, das ich oben gepostet habe sagt ziemlich klar aus, daß du das Problem damit nicht wirklich löst.

Der Tiefbass wird zwar recht effektiv absorbiert (liegt an der Weichheit des Materials = nimmt dem Schall die Energie) und kreischende obere Mitten werden so gestreut, daß sie fürs Ohr nicht mehr so laut erscheinen, aber im Härtefall klingt der Raum nachher wie Mittelwellen-Radio, also nicht wirklich angenehm.

Ein Nebeneffekt ist, daß, wenn der Raum so "verbogen" klingt, die Musiker sich auf völlig falsche Sounds festlegen, die zwar im Proberaum toll klingen (man versucht intuitiv den schlecht klingenden Raum zu kompensieren) und sich dann wundern, wenns auf der Bühne nicht funktioniert.

Gewußt wie, kann man sich mit Materialien ausm Baumarkt auch durchaus für Kleines Bassfallen und Helmholtz-Resonatoren basteln.
Ich empfehle da:

www.johnlsayers.com/HR/index1.htm

(Mal das Englisch-Wissen rauskramen, der Typ weiß genau, wovon er da redet!)

Viele Grüße
Karsten

 

[TomM]

Also Karsten, da gehen wir nicht ganz konform. Wo steht denn bei den Diagrammen, dass Tiefbass effektiv gedämpft wird ? Dass geht mit einem flachen, dünnen Material bestimmt nicht, auch wenn die Pappe weich ist. Das liegt doch einfach schon an der Wellenlänge.

Edit: lt. zitierter Quelle Absorptionsfaktor 0.00 bis 0.01 !!!

Des weiteren halte ich den Helmholtz Resonator für den falschen Weg. Wie der Name schon sagt, beruht das Funktionsprinzip auf einer resonanten Absorption, also sehr schmalbandig. Das bewirkt sicher eine effektive Dämpfung einer kritischen Frequenz, ohne andere zu beeinflussen, muss aber auch ganz exakt passen. Da reicht schon Möbelrücken im Raum und die schmale Absorptionsfrequenz passt nicht mehr zur Raummode. Meiner Meinung nach müssen es aus praktischen Gründen breitbandige Absorbermaterialien sein.